www.wikidata.de-de.nina.az
Die Moor Versuchsstation in Bremen heute Bodentechnologisches Institut genannt 1 2 ist eine agrarwissenschaftliche Forschungs und Versuchseinrichtung Die staatliche anfangs preussische spater niedersachsische Institution hat ihren Hauptsitz in Bremen Ziel und Aufgabe der Station ist die Erforschung der bodenkundlichen okologischen hydrogeologischen und sonstigen Zusammenhange in Odlandboden Moor Heide Sumpfland sowie deren Einfluss auf das Pflanzenwachstum Basierend auf den Erkenntnissen entwickelte und erprobte die Station praktische Verfahren um solche schwierigen Boden zu kultivieren und fur die Landwirtschaft nutzbar zu machen 3 Die 1877 gegrundete Station in Bremen war die erste Moorversuchsstation in Deutschland Spater folgten nach ihrem Vorbild zahlreiche ahnliche Stationen in anderen Teilen Deutschlands und im Ausland die Station in Bremen behielt aber die fuhrende Rolle auf dem Gebiet der Moorkultivierung Bis heute existiert als Nachfolger das staatlich niedersachsische Bodentechnologische Institut des Niedersachsischen Landesamtes fur Bodenforschung NLfB Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bedeutende Mitarbeiter 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Siegelmarke der Moorversuchsstation BremenGegrundet wurde die Station 1877 1 3 nach einer Anregung von Friedrich Nobbe welche von der Nordwestdeutschen Gesellschaft gegen das Moorbrennen 1 insbesondere namentlich Franz Buchenau Gustav W Focke und August Lammers aufgegriffen und bis zur Realisierung verfolgt wurde 4 Auf Anraten des Ministerialdirektors Eduard Marcard installierte der preussische Landwirtschaftsminister Friedenthal die Versuchsstation als staatlich preussische Institution und ordnete sie der kurz zuvor gegrundeten Zentralmoorkommission zur wissenschaftlichen Beratung und Unterstutzung zu 4 Da Bremen nicht zu Preussen gehorte und somit eigentlich nicht Sitz einer staatlich preussischen Institution sein konnte wurde ein spezieller Kooperationsvertrag geschlossen der dies erlaubte An der materiellen finanziellen und personellen Grundausstattung der Station beteiligten sich neben dem preussischen Landwirtschaftsministerium auch der Bremische Staat der Naturwissenschaftliche Verein 5 der Landwirtschaftliche Verein und die vorgenannte Gesellschaft gegen das Moorbrennen 1 Anfangs hiess die Station vollstandig noch Landwirtschaftliche Versuchsstation fur Moor Sumpf und Heideboden 5 6 spater war sie nur noch kurz als Moorversuchsstation bezeichnet 1885 zog die Station aus ihrem provisorischen Sitz in ein neu errichtetes Gebaude am Neustadtswall in der Alten Neustadt damals neben dem Staatlich Bremischen Chemischen Laboratorium nahe der heutigen Hochschule um 4 Neben dem Verwaltungsgebaude in Bremen unterhielt die Station spater einen Zweitsitz fur das Emsland in Lingen sowie mehrere Aussenstellen mit Freiversuchsflachen und Gewachshausern in verschiedenen Moorgebieten insbesondere im Teufelsmoor nordostlich von Bremen bei Lilienthal und Worpedorf Ab der Grundung bis zum Ende des 19 Jahrhunderts entwickelten die Wissenschaftler der Moorversuchsstation Bremen die Deutsche Hochmoorkultur bei der das Moor ohne vorherige Abtorfung durch eine Kombination aus Drainage und Bodenverbesserung mit Kunstdunger und Kalkung fur die Landwirtschaft nutzbar gemacht wurde Das bodenschonende Verfahren stellte eine deutliche Verbesserung gegenuber der bis zu diesem Zeitpunkt verbreiteten Moorbrandkultur dar Das neue Verfahren setzte sich daher Anfang des 20 Jahrhunderts schnell als Standardverfahren in Norddeutschland und in anderen Landern Europas durch 3 7 Mitte des 20 Jahrhunderts entwickelte die Moorversuchsstation Bremen als weitere grosse Neuerung gemeinsam mit dem Unternehmen Ottomeyer die Deutsche Sandmischkultur auch Tiefpflugkultur genannt bei der durch Tiefpflugen eine Durchmischung der Torfschicht mit darunterliegenden Sandschichten und ein Aufbrechen der wasserundurchlassigen Ortsteinschicht erreicht wurde Dieses Verfahren mit dem Hochmoore mit einer Torfschichtdicke von bis zu 2 Metern in Ackerland umgewandelt werden konnten ermoglichte in den 1950er bis 1970er Jahren die Kultivierung und Kolonisierung vieler norddeutscher Moore 7 Insbesondere bildete das Kulturverfahren eine wichtige Grundlage fur den Emslandplan In Folge des Endes des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde aus der Staatlich Preussischen die Staatlich Niedersachsische Moorversuchsstation Der Sitz blieb in Bremen jedoch wurde er Mitte des 20 Jahrhunderts aus der Alten Neustadt in den Osten von Bremen in die Friedrich Missler Strasse verlegt Im Jahr 1969 erfolgte eine Umorganisation bei der die Zuordnung der Station vom Niedersachsischen Landwirtschaftsministerium zum Landesamt fur Bodenforschung NLfB verschoben wurde welches wiederum dem Wirtschaftsministerium unterstellt ist Im gleichen Zuge wurde die Station umbenannt in Bodentechnologisches Institut Bremen BTI 2 Bedeutende Mitarbeiter BearbeitenUnter anderem wirkten die folgenden Wissenschaftler in der Moorversuchsstation Leiter Direktoren Vorsteher der Station Moritz Fleischer Leiter 1877 1891 Bruno Tacke Leiter 1891 1929 Friedrich Brune Leiter der Station 1929 1948 zuvor Leiter der landwirtschaftlichen Abteilung Werner Baden Leiter 1948 1973 Herbert Kuntze Leiter 1969 1995 zuvor AbteilungsleiterSonstige Mitarbeiter August Salfeld ab Grundung 1877 Mitarbeiter der Station ab 1884 Leiter der Emsland Abteilung in Lingen Heinrich Immendorff Laboratoriumsvorsteher 1892 1900 Carl Albert Weber tatig in der Abteilung Botanik 1894 1924 Carl Husemann Leiter der landwirtschaftlichen Abteilung 1929 1949 Karlhans Gottlich Stipendiat in den fruhen 1940er Jahren Gisbert Grosse Brauckmann Kustos 1958 1967Literatur BearbeitenUber die Moorversuchsstation Bruno Tacke Die Moorversuchsstation In Bremen und seine Bauten II Teil Schunemann Bremen 1900 S 356 359 Digitalisiert in der SUUB Thorwald Kruckow 100 Jahre Moorversuchsstation Ausseninstitut fur Moorforschung und angewandte Bodenkunde in Bremen In Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen Band 38 Naturwissenschaftlicher Verein zu Bremen Bremen 1977 Bernhard Scheffer Jorg Kues 125 Jahre Moor und Bodenforschung in Bremen Arbeitshefte Boden Heft 3 2002 Schweizerbart Stuttgart 2002 DNB 994966555 Publikationen der Moorversuchsstation Staatliche Moor Versuchsstation Hrsg Mitteilungen uber die Arbeiten der Staatlichen Moorversuchsstation in Bremen Zeitschrift 1952 1966 Schunemann DNB 014139162 OCLC 72962224 Kuratorium f d Staatl Moor Versuchsstation in Bremen Hrsg Beitrage zur Standortverbesserung aus der Staatlichen Moor Versuchsstation in Bremen Zeitschrift ab 1967 Staatliche Moor Versuchsstation Bremen Bremen DNB 540056235 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Bremens alteste Forschungseinrichtung wird 125 Jahre jung Von der Moorversuchsstation zum Bodentechnologischen Institut Bremen Gemeinsame Presseerklarung Niedersachsische Landesamt fur Bodenforschung Bodentechnologisches Institut Bremen Pressestelle des Senats der Freien Hansestadt Bremen 9 August 2002 abgerufen am 24 April 2013 a b Jorg Kues Rudiger Bartels Grunland in der Bodenforschung des NLfB in Bremen In Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft Grunland und Futterbau Band 1 1999 Wissenschaftlicher Fachverlag Giessen 1999 S 7 12 grassland organicfarming uni kiel de PDF a b c Hansjorg Kuster Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa von der Eiszeit bis zur Gegenwart 20 Auflage C H Beck 1999 ISBN 3 406 45357 0 S 277 a b c Tacke 1900 siehe Literatur a b Der Naturwissenschaftliche Verein heute und damals Nicht mehr online verfugbar Naturwissenschaftlicher Verein zu Bremen archiviert vom Original am 8 Marz 2016 abgerufen am 15 April 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nwv bremen de Hubert Wania Dreissig Jahre Bremen 1876 1905 Books on Demand 2010 ISBN 978 3 86741 370 1 a b Karlhans Gottlich Deutsche Gesellschaft fur Moor und Torfkunde Hrsg Moor und Torfkunde 2 Auflage Schweizerbart 1980 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moor Versuchsstation in Bremen amp oldid 231184311