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Die Lokomotiven der Baureihe E 4700 waren regelspurige Elektrolokomotiven der franzosischen Eisenbahngesellschaft Compagnie des chemins de fer du Midi Midi Sie waren baugleich mit den 50 Maschinen der Baureihe E 4200 von jenen unterschieden sie sich lediglich durch ein anderes Ubersetzungsverhaltnis 1938 wurden sie unter den gleichen Betriebsnummern von der in jenem Jahr gegrundeten Staatsbahn SNCF ubernommen Midi E 4700E 4701 als BB 4769 wahrend der Aufarbeitung fur die Cite du Train 2008 E 4701 als BB 4769 wahrend der Aufarbeitung fur die Cite du Train 2008 Nummerierung E 4701 4717 Midi BB 4701 4717 SNCF Anzahl 17Hersteller CEFBaujahr e 1934Ausmusterung 1997Achsformel Bo Bo Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 12 870 mmDienstmasse 80 tHochstgeschwindigkeit 90 km hDauerleistung 1160 kW 1 Anzahl der Fahrmotoren 4 Typ Altshom M1Antrieb elektrisch 1500 V Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte und Beschreibung 3 Schwester und Nachfolgebaureihen 4 Verbleib 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie Midi war die einzige der grossen franzosischen Bahngesellschaften deren Gleise nicht bis in die Hauptstadt Paris fuhrten Ihre Strecken lagen sudlich des Zentralmassivs zwischen dem Atlantik und dem Mittelmeer und fuhrten bis weit in die nordlichen Pyrenaen hinein Da die Kohlenreviere weit entfernt im Norden Frankreichs lagen musste der Brennstoff fur den Betrieb der Dampflokomotiven uber weite Strecken anderer Gesellschaften herbeigeschafft werden Daher entwickelte man bereits um 1909 ein umfangreiches Elektrifizierungsprogramm unter Nutzung der in den Pyrenaen verfugbaren Wasserkrafte Gewahlt wurde eine Stromzufuhr mittels Oberleitung bei einer Wechselspannung von 12 kV und einer Frequenz von 16 2 3 Hz Zwischen 1912 und 1914 wurde auf vier Strecken der elektrische Betrieb aufgenommen Die extreme Knappheit an Kohle wahrend des Ersten Weltkriegs die wichtigsten Kohlenreviere waren von deutschen Truppen besetzt veranlasste die Regierung zum Beschluss bezuglich einer Elektrifizierung von weiteren Eisenbahnstrecken Wahrend jene bei den nord und ostfranzosischen Strecken aus militarstrategischen Grunden aber verworfen wurde befurwortete man die Elektrifizierung von Bahnen in der Sudhalfte Frankreichs und im Grossraum Paris mit 1500 V Gleichspannung 2 Zur Vereinheitlichung der Elektrifizierung im Land wurde am 29 August 1920 die Verwendung dieser Spannung bindend vorgeschrieben Damit sollte sichergestellt werden dass in einem erneuten Verteidigungsfall die Lokomotiven netzubergreifend eingesetzt werden konnten 3 Drei ihrer bereits elektrifizierten Strecken stellte die Midi daraufhin auf das verordnete Stromsystem um nbsp Elektrische Lok der North Eastern Railway spatere EF 1 1916 Da keine entsprechenden Maschinen aus einheimischer Fabrikation entwickelt worden waren sah sich 1918 eine Gruppe von Ingenieuren der Midi diesbezuglich in Grossbritannien um Bei der North Eastern Railway wurde man fundig dort liefen 10 vierachsige Drehgestell Lokomotiven spatere Baureihe EF 1 mit Motoren von Dick Kerr amp Co auf die man als Grundlage fur eine eigene Entwicklung zuruckgriff Die Firma Constructions electriques de France CEF erhielt den Auftrag 50 entsprechende Maschinen zu bauen Dick Kerr selbst lieferte Plane und einen Teil der Motoren Die Baureihen E 4000 fur Guterzuge und E 4500 fur den Reiseverkehr unterschieden sich nur durch die Getriebeubersetzung Anders als die britischen Loks wiesen die franzosischen aber US Konstruktionsprinzipien entsprechend einen Boxcab Lokomotivkasten mit zwei Endfuhrerstanden auf 3 Ende 1925 hatte das elektrifizierte Netz der Midi die Streckenlange von 400 km uberschritten Geeignete Lokomotiven fur den Guterverkehr waren aber noch nicht entwickelt die britischen Motoren hatten sich fur die Topografie der Midi als wenig geeignet erwiesen Zunachst bestellte man eine zweite Serie der E 4000 die im elektrischen Teil jedoch grundlegend uberarbeitet und 1926 ausgeliefert wurde Zwischen 1928 und 1932 folgte 140 Loks der Baureihen E 4100 Guterversion und E 4600 fur Personenzuge 1932 fusionierte die CEF mit Alsthom was zur Vervollkommnung des robusten und zuverlassigen Traktionsmotors M1 fuhrte 3 Geschichte und Beschreibung Bearbeiten1930 bestellte die Midi vor allem fur ihre Strecken Beziers Neussargues Ligne des Causses und Montauban Sete bei CEF 67 Lokomotiven Die baugleichen Maschinen unterschieden sich lediglich beim Getriebe 50 Loks der Baureihe E 4200 Hochstgeschwindigkeit 75 km h waren fur den Guterzugdienst und 17 Loks der 90 km h schnellen Baureihe E 4700 fur den Personenverkehr vorgesehen Sie wurden im CEF Werk in Tarbes gebaut und in den Jahren 1934 35 ausgeliefert Die Kasten der Loks ruhen auf zwei zweiachsigen Drehgestellen Rahmen und Kasten bestehen aus 10 mm starken Blechen die auf Streben genietet sind Das Blech der Drehgestelle ist 30 mm dick uber eine beweglich gelagerte Stange sind jene miteinander verbunden Die Achslager sind vom Typ Isothermos Jede Achse wird von einem Tatzlagermotor des Typs M1 angetrieben diese Motoren wurden aus dem Dick Kerr Motor DK107 von CEF und Alsthom gemeinsam weiterentwickelt Der M1 ist 4100 kg schwer und hat eine Dauerleistung von 395 PS Er lauft nicht heiss und ist sehr robust insgesamt 1297 Exemplare bzw Abkommlinge wurden gebaut Der erstmals bei der Baureihe E 4100 verwendete TCP Fahrschalter ermoglicht drei Schaltungen Reihe alle vier Motoren hintereinander Reihe parallel jeweils die zwei Motoren eines Drehgestells hintereinander und parallel je ein Motor eines Drehgestells mit einem des zweiten Drehgestells hintereinander Starke Blasmagnete unterdrucken das Entstehen von Lichtbogen und ermoglichen einen Wechsel der Fahrstufen ohne Unterbrechung der Stromzufuhr Die Kompressoren liefern unter anderem die Druckluft fur das Senken der beiden Pantografen deren Schleifbugel elastisch gelagert sind Aufgrund der Ausstattung der Unterwerke der Ligne des Causses mit rotierenden mechanischen Gleichrichtern konnten erstmals in der Vorgangerbaureihe E 4100 Rekuperationsbremsen verwirklicht werden 4 Alsthom perfektionierte fur die Nachfolger E 4200 und E 4700 diese Bremse die in der Schaltanordnung Reihe parallel eine Ruckspeisung von Strom in die Fahrleitung ermoglichte Die ersten Fahrplane wurden so gestaltet dass bergwarts fahrende Lokomotiven einen Teil der benotigten Traktionsenergie von talwarts laufenden Maschinen erhielten Beim Ausfall des Systems wurden automatisch die pneumatischen Bremsen aktiviert Zunachst wurden die E 4700 im Betriebswerk Tarbes stationiert sie ubernahmen den Personenverkehr zwischen Bayonne und Toulouse 1936 kamen sie vorubergehend fur den Einsatz auf der Ligne des Causses nach Neussargues 1940 kehrten sie nach Tarbes zuruck Muhe bereitete ihnen die Schwelle von Lannemezan zwischen Tournay und Capvern mit Rampen von bis zu 33 Auf den steilen Abschnitten Bedous Canfranc der Bahnstrecke Pau Canfranc und Ax les Thermes Latour de Carol mussten sie die Traktion der Reisezuge gar an E 4200 Guterzugloks abtreten 4 Die SNCF reihte die Loks nach der Ubernahme 1938 in ihr Nummernschema ein aus den E 4701 4217 wurden die BB 4701 4717 Zwischen Dezember 1953 und Juni 1954 wurde bei einigen E 4200 die Getriebeubersetzung geandert wodurch jene die Baureihenzugehorigkeit wechselten und zu BB 4718 bis 4721 wurden Von Dezember 1973 bis Dezember 1975 ging die SNCF den umgekehrten Weg Im Betriebswerk Beziers wurden zehn Personenzugloks der Baureihe 4700 zu Guterzugmaschinen um bzw ruckgebaut BB 4704 4253 4705 4252 4706 4257 4707 4254 4708 4255 4710 4258 4711 4260 4718 4256 4720 4251 und 4721 4259 nbsp Rangierlokomotive BB 4775 vormalige BB 4717 im Bahnhof Paris Austerlitz 1984 Um 1977 wurden die Unterwerke der Ligne des Causses auf Siliziumgleichrichter umgestellt Damit war die Ruckeinspeisung von Strom via Nutzbremse nicht mehr moglich und die Dienste auf jener Strecke wurden von der Vorgangerbaureihe BB 4600 vormalige E 4600 ubernommen Zwischen Februar 1975 und Ende 1979 wurden daher 10 BB 4700 zu Rangierlokomotiven umgebaut und der Baureihe BB 4730 zugeordnet 3 Schwester und Nachfolgebaureihen BearbeitenDas staatliche Bahnunternehmen Chemins de fer de l Etat ETAT das den Eisenbahnverkehr westlich von Paris betrieb sparte sich eine eigene Entwicklung und griff auf die bewahrten E 4700 der Midi zuruck Auf deren Grundlage baute Alsthom 35 Maschinen die ab 1936 37 bei der ETAT als Baureihe BB 100 liefen und bei der SNCF als BB 00 901 935 eingereiht wurden Die PO Midi bestellte fur ihre Bahnstrecke Tours Bordeaux bei CEF von den E 4200 E 4700 abgeleitete Maschinen Die E 241 bis E 264 wurden 1938 39 ausgeliefert und bei der SNCF zur Baureihe BB 300 1946 bestellte die SNCF eine weitere Serie der Baureihe BB 300 Die zwischen 1949 und 1952 gebauten Loks der Baureihe BB 8100 sind ebenfalls Abkommlinge der E 4200 E 4700 3 Die marokkanische Eisenbahngesellschaft Compagnie franco espagnole du chemin de fer de Tanger a Fes TF erhielt 1932 sechs entsprechende Maschinen E 621 bis E 627 3 Verbleib Bearbeiten1997 wurden die letzten Loks der Baureihe abgestellt Die BB 4701 als BB 4769 blieb fur die Cite du Train erhalten Einzelnachweise Bearbeiten Georges Mathieu Le materiel moteur de la SNCF 1 Auflage Editions La Vie du Rail Paris 1992 ISBN 2 902808 48 8 S 26 f Didier Janssoone L Histoire des chemins de fer pour les nuls S 64 ff a b c d e f BB 900 BB 4200 amp BB 4700 Des boites a ozone sous la loupe in Ferrovissime Nr 11 S 33 ff a b BB 900 BB 4200 amp BB 4700 En ligne en pousse et en manoeuvres in Ferrovissime Nr 13 S 33 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Midi E 4700 amp oldid 231615963