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Michael Spanner teilw auch Spannier 1684 31 Mai 1742 im Kloster Grafschaft war ein deutscher Maurermeister und Architekt des Barocks Ansicht des Hauptgebaudes von Kloster Grafschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Sonstiges 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUber die Herkunft Spanners gibt es unterschiedliche Angaben Vielfach wird angegeben dass er aus Sachsen stammte 1 Nach Angaben beim Bau zu Schloss Overhagen stammte er aus Leitha Herrschaft Schleitz 2 Andere Autoren gehen davon aus dass er in Tirol geboren wurde Dafur spricht dass sein Bruder Stephan nach Eintragungen im Kirchenbuch der Stadt Ruthen geburtig aus Tirol stammte Moglicherweise erklaren sich die unterschiedlichen Angaben dadurch dass er ursprunglich aus Tirol kommend uber eine Beschaftigung in Sachsen in das Herzogtum Westfalen kam 3 Er arbeitete in Westfalen neun Jahre als Geselle bei Nikolaus Wurmstich in Lippstadt 4 Anscheinend wurde er nach dem Tod von Wurmstich dessen Nachfolger 5 Spater fand Spanner seinen Lebensmittelpunkt in Erwitte Am 16 Januar 1719 heiratete er in Erwitte seine erste Frau Anna Maria geborene Spannahn Mit ihr hatte er zwei Kinder Am 27 Mai 1720 wurde Tochter Catharina Elisabeth und am 22 Januar 1722 Joan Conrad Spanners erster Sohn geboren Aus der zweiten Ehe mit seiner Frau Katarina Dorothea geborene Gabriel die er am 19 November 1723 schloss stammten ebenfalls zwei Kinder Spanners zweiter Sohn Henning Wilhelm wurde am 3 Oktober 1724 und Tochter Joanna Margarete Antonetta Elisabeth am 31 Mai 1732 geboren Ursprunglich war Spanner protestantischen Glaubens Er trat spater zum Katholizismus uber Michael Spanner starb am 31 Mai 1742 in Grafschaft Werke BearbeitenBaumeister Michael Spanner konnte vermutlich wahrend seiner Gesellentatigkeit bei Nikolaus Wurmstich viele Erfahrungen und Kenntnisse sammeln die fur den Bau reprasentativer Objekte erforderlich sind Es gibt jedoch keine Aufzeichnungen die dieses Belegen Schloss Antfeld und Kloster Clarholz von Wurmstich gleichen aber spateren Spannerbauten Michael Spanner beschaftigte eine Vielzahl von Ruthenern Handwerkern Kurz nach 1600 setzte die Zuwanderung von Maurern und Steinhauern aus sudlichen Landesteilen und Landern nach Ruthen ein Nach dem Dreissigjahrigen Krieg entwickelte sich Ruthen vermutlich aufgrund des Grunsandsteinaufkommens zu einem Bauzentrum Ruthen lockte im Bauboom nach dem Krieg weitere Bauhandwerker und Kunstler aus vielen Gegenden an Sie zogen von dort aus zu zahlreichen Bauvorhaben im Sauerland und Umgebung Zu ihnen gehorten auch Michael Spanners Bruder Johannes und Stephan die im Jahr 1725 das Ruthener Burgerrecht erwarben Im Sauerlander Raum wurden von 1650 bis 1750 diverse heute noch erhaltene Grossbauten ganz oder teilweise aus Ruthener Sandstein erbaut Nachweislich wurden auch bei einigen Bauten von Spanner wie Schloss Overhagen das Ruthener Rathaus die Deutschordenskommende in Mulheim und beim Kloster Grafschaft der Sandstein verwandt 6 In den Jahren 1715 17 erbaute Spanner die neue Kirche in Romershagen im Kreis Olpe Vom 1718 bis 1721 war er am Bau von Schloss Overhagen beschaftigt 7 1724 beauftragte ihn Abt Waltmann neue Gebaude fur das Kloster Liesborn zu errichten Das Gebaude des Abts wurde 1735 vollendet Dieses ist ein dreiflugeliger Bau Er verfugt uber ein reprasentatives Portal mit Freitreppe 8 9 Zwischen 1726 und 1730 war er Architekt des Alten Rathauses in Ruthen mit seiner aussergewohnlichen Rundtreppe 10 11 Fur die Anfertigung des nackten Rohbaues erhielt Spanner vertragsgemass 353 Reichstaler und 9 Groschen ausgezahlt Zudem bekam er 1727 noch einmal 211 Reichstaler und 22 Groschen Im Stadtarchiv Ruthen befindet sich die Schlussrechung uber die Rathauserbauung von 1727 mit der Unterschrift Spanners 12 Die runde Freitreppe wurde erst 1730 errichtet Ab 1729 war er mit dem Neubau des Klosters Grafschaft beschaftigt 13 Neben dem Klosterbau in Grafschaft nahm Spanner weitere Auftrage an Er erbaute im Jahr 1734 das Renteigebaude des Ordensschlosses der Deutschordenskommende in Mulheim 14 Vertraglich erhielt er dafur am 1 Oktober 1734 insgesamt 332 Taler und 9 Groschen Spater fuhrte Spanner noch einen Auftrag an einem Stallgebaude aus Ferner wird Spanner auch das neue Herrenhaus Almerfeld aus dem Jahr 1738 zugeschrieben 15 Ausserdem baute er den Landsberger Hof in Arnsberg nach einem Brand im Jahr 1733 bis 1741 wieder auf Das Gebaude erhielt dabei ein fur Adelsgebaude damals beliebtes Mansarddach das im 19 Jahrhundert durch die heutige Dachform ersetzt wurde Nach dem Vertrag mit dem Erbdrosten Freiherr von Landsberg von 1740 bekam Spanner dafur 850 Reichstaler 16 Spanner starb 1742 auf der Baustelle in Grafschaft und wurde im Chor des Klosters begraben 17 Sein Bruder Johannes Spanner setzte den Bau fort Beschreibung Ort Baujahr zeit BildPfarrkirche Maria regina coeli Die Kirche ist ein schlichter Saalbau in gotisierendem Stil mit dreiseitigem 3 8 Schluss Der romanische Turm soll ursprunglich ein Wehrturm gewesen sein Wenden Romershagen 1715 17 erbaut und 1730 31 verandert 18 nbsp Schloss Overhagen Nach dem Abriss des alten Baues im Jahr 1619 wurde der zweigeschossigen Neubau mit zwei machtigen Eckturmen im Stil der Lipperenaissance errichtet Die Fassade wird von zahlreichen fratzenhaften oder portraitahnlichen Gesichtern und Tierkopfen gepragt Die Bauten der Vorburg wurden 1720 im barocken Stil errichtet Beteiligt waren nachweislich Nikolaus Wurmstich und Michael Spanner Weitere Umbauten darunter ein Portalrisalit stammen aus dem Jahr 1735 Lippstadt 1718 1721 nbsp Kloster Liesborn Der Neubau des Klostergebaudes erfolgte ab 1735 durch Michael Spanner Das barocke Abthaus ist ein dreifluglicher Bau Er verfugt uber ein reprasentatives Portal mit Freitreppe Zwischen 1739 und 1755 wurde der Nordflugel angebaut Liesborn 1724 1735 nbsp Altes Rathaus Der im Barockstil errichtet Putzbau mit ubergiebelten Mittelrisaliten zeichnet sich durch seine machtige zweilaufige Aussentreppe aus Ruthener Sandstein aus Die eindrucksvolle Rundtreppe ist in ihrer Bauart vermutlich einzigartig in Westfalen Ruthen 1726 1730 nbsp Kloster Grafschaft Am 19 Mai 1729 legte der Abt Ambrosius Bruns den Grundstein fur das Kloster Der komplette Neubau der Abtei im barocken Stil erfolgte zwischen 1729 und 1742 In den Jahren 1738 bis 1743 baute man die dreischiffige Hallenkirche Sie galt als die schonste Kirche des kurkolnischen Sauerlandes Die barocke Kirche wurde im Jahr 1832 mit Ausnahme des noch aus dem Mittelalter stammenden Turms abgerissen Schmallenberg Grafschaft 1729 1942 nbsp Landsberger Hof Das nach einem Brand neu errichtete Stadtpalais besteht aus einem Hauptgebaude mit einem ruckwartig angebauten Turm einem Seitenflugel und Nebengebauden Arnsberg 1733 1741 nbsp Deutschordenskommende Mulheim Rentei und ein Stallgebaude Die Gebaude der Komturei und die Kirche bilden zusammen einen hochgelegenen recht ausgedehnten Baukomplex Das Hauptgebaude ist dreigeschossig mit einem Mittelrisalit seitlichen Eckturmen und einer reprasentativen Freitreppe Die Rentei befindet sich gegenuber dem Pfarrhaus vor dem Hauptgebaude Warstein Sichtigvor 1734 nbsp Haus Almerfeld Das langgestreckte einstockige Herrenhaus mit Staffelgiebeln Mittelrisalit und wappengeschmucktem Barockportal wurde im Jahre 1738 erbaut Brilon 1738 nbsp Sonstiges BearbeitenIn Schmallenberg wurde eine Strasse nach Spanner benannt Literatur BearbeitenWalter Dalhoff Franz Kooke 775 Jahre Stadt Ruthen Laumann Lippstadt 1975 DNB 770609570 Eberhard Hennebole Steinhauer Bildschnitzer und Maler in Ruthen nach dem 30jahrigen Kriege bis um 1750 Ruthen als Bauzentrum Beitrage zur Heimatkunde des Kreises Lippstadt 5 Kreis Lippstadt Lippstadt 1974 DNB 751001864 August Kracht Burgen und Schlosser im Sauerland Siegerland Hellweg Industriegebiete Ein Handbuch Schlosser und Burgen in Westfalen 2 Weidlich Frankfurt am Main 1976 ISBN 3 8035 8011 0 Helmut Muller Das Kanonissenstift und Benediktinerkloster Liesborn Germania Scara Neue Folgen 23 Bistum Munster de Gruyter Berlin u a 1987 ISBN 3 11 011002 4 S 33ff Klaus Puttmann Westfalische Klosterarchitektur der Barockzeit In Geza Jaszai Hrsg Monastisches Westfalen Kloster und Stifte 800 1800 5 verbesserte Auflage Landschaftsverband Westfalen Lippe Munster 1982 ISBN 3 88789 054 X S 485 498 Wilhelm Schneider Das barocke Abteigebaude in Liesborn sein Auftraggeber und sein Baumeister In An Ems und Lippe 1988 ZDB ID 984424 7 S 99 102 Einzelnachweise Bearbeiten Adolf Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Meschede Munster 1908 S 35 Das overhagische Bauwesen und dazu gehorige Kontrakte betr die Vorgebaude Mauer Kapelle u a Archiv Herringhausen Eberhard Hennebole Baumeister Steinhauer Bildschnitzer und Maler in Ruthen nach dem 30jahrigen Kriege bis um 1750 Ruthen als Bauzentrum Soest 1974 S 86 Theodor Rensing Baumeister neben und um Schlaun in den Bistumern Munster Paderborn und Hildesheim In Kurfurst Clemens August Landesherr und Mazen des 18 Jahrhunderts Koln 1961 S 285 Inga Erika Kleinknecht Der barocke Klostergarten in der Gartenarchitektur des 18 Jahrhunderts am Beispiel des westfalischen Pramonstratenserklosters Clarholz Der Baumeister Nikolaus Wurmstich als erfahrener Handwerker Dissertation Universitat Koln 1999 S 48 Eberhard Hennebole Baumeister Steinhauer Bildschnitzer und Maler in Ruthen nach dem 30jahrigen Kriege bis um 1750 Ruthen als Bauzentrum Soest 1974 S 17 Das overhagische Bauwesen und dazu gehorige Kontrakte betr die Vorgebaude Mauer Kapelle u a Memento des Originals vom 15 Juli 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archive nrw de Archiv Herringhausen Heiko K L Schulze Kloster und Stifte in Westfalen Geschichte Baugeschichte und beschreibung Eine Dokumentation In Geza Jaszai Hrsg Monastisches Westfalen Kloster und Stifte 800 1800 Munster 1982 S 378 Helmut Muller Germania Sacara Das Kanonissenstift und Benediktinerkloster Liesborn Das Bistum Munster de Gruyter 1987 S 33 books google com Jutta Brudern Franz Muhlen Das Sauerland Land an Ruhr und Lenne Deutscher Kunstverlag 1987 S 66 Ruthen de Memento vom 12 Februar 2013 im Webarchiv archive today Eberhard Hennebole Baumeister Steinhauer Bildschnitzer und Maler in Ruthen nach dem 30jahrigen Kriege bis um 1750 Ruthen als Bauzentrum Soest 1974 S 88 Kurze Geschichte des Klosters Grafschaft August Kracht Burgen und Schlosser im Sauerland Siegerland Hellweg Industriegebiet Flechsig Verlag 1992 S 181 books google de zu Almerfeld Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Westfalen 1964 S 7 Thomas Spohn Zur Bau und Nutzungsgeschichte des Landsberger Hofes in Arnsberg In Heimatblatter 23 2002 S 12 f 25 Monumenta Monasterii Grafschaftensis Denkwurdigkeiten aus der Geschichte des Klosters Grafschaft Ubersetzung aus dem Lateinischen von Manfred Wolf Hrsg Spar und Darlehnskasse Schmallenberg S 185 Georg Dehio Dorothea Kluge Wilfried Hansmann Ernst Gall Nordrhein Westfalen In Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Band 2 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1969 OCLC 272521926 S 493 Normdaten Person GND 189498722 lobid OGND AKS VIAF 220523898 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Spanner MichaelALTERNATIVNAMEN Spanier MichaelKURZBESCHREIBUNG Architekt des BarockGEBURTSDATUM 17 Jahrhundert oder 18 JahrhundertSTERBEDATUM 31 Mai 1742STERBEORT Kloster Grafschaft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Spanner amp oldid 221508003