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Die Menschenfressertomate Solanum viride auch Kannibalentomate Poro Poro oder Boro dina genannt ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nachtschattengewachse Solanaceae Damit ist sie eine nahe Verwandte zu Tomate Kartoffel und Aubergine Den ungewohnlichen Namen bekam diese Pflanzenart weil sie auf den Fidschi Inseln von kannibalisch lebenden Stammen genutzt worden sein soll um Menschenfleisch besser vertraglich zu machen MenschenfressertomateMenschenfressertomate Solanum viride SystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Nachtschattenartige Solanales Familie Nachtschattengewachse Solanaceae Gattung Nachtschatten Solanum Art MenschenfressertomateWissenschaftlicher NameSolanum virideSpreng Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Herkunft 3 Botanische Geschichte 4 Literatur 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Menschenfressertomaten sind mehrjahrige krautige Pflanzen sie wachsen buschig und erreichen Wuchshohen bis etwa 150 Zentimeter Die Laubblatter sind eiformig zugespitzt Die Bluten ahneln denen anderer Nachtschatten sie sind weiss funfzipfelig und besitzen gelbe Staubgefasse Nach der Bestaubung entstehen aus den Bluten rote zwei bis drei Zentimeter grosse Beerenfruchte die Tomaten ahnlich sehen Die Fruchte sind essbar haben jedoch roh einen bitteren Geschmack der durch Kochen vermindert werden kann Die Blatter konnen als Salat zubereitet werden In den Wurzeln werden giftige Steroid Alkaloide angereichert Herkunft BearbeitenDie Menschenfressertomate ist auf Tahiti Fidschi und anderen Inseln im pazifischen Raum beheimatet Ausserhalb dieser Gebiete wird diese Pflanzenart gelegentlich als Kubelpflanze kultiviert Botanische Geschichte Bearbeiten nbsp Historische Illustration aus Curtis s Botanical Magazine 1864 Die ersten Sammlungen der Art wurden wahrend der zweiten Forschungsreise James Cooks nach Neuseeland und in den Sudpazifik 1772 1775 von Johann Reinhold Forster und dessen Sohn Georg Forster angelegt Da der in Georg Forsters Dissertationsschrift De plantis esculentis insularum Oceaniae 1786 veroffentlichte Name als nicht gultig publiziert gilt stammt die regelgerechte Erstbeschreibung von dem deutschen Botaniker und Mediziner Kurt Sprengel 1807 unter dem von den Forsters auf den Herbarbelegen angegebenen Namen Solanum viride Spater wurde die Pflanze noch mehrfach unter anderem Namen beschrieben so 1852 durch den franzosischen Botaniker Michel Felix Dunal unter dem Namen Solanum uporo unter dem die Pflanze noch heute oft zu finden ist Den Namen Menschenfressertomate erhielt sie jedoch 1864 durch Berthold Seemann was sich auch im von ihm vergebenen wissenschaftlichen Namen Solanum anthropophagorum widerspiegelt Er berichtet von den zu dieser Zeit angeblich noch vereinzelt kannibalisch lebenden Einwohnern der Fidschis erfahren zu haben dass Menschenfleisch schwer verdaulich sei aber durch die Zubereitung mit drei verschiedenen Pflanzenarten bekommlicher werde Diese Arten sind zum einen die Menschenfressertomate zum anderen die Blatter von Malawari Streblus anthropophagorum und Tudano Homalanthus nutans Wahrend Malawari und Tudano wild wachsende Baume sind wurde die Menschenfressertomate kultiviert oft in der Nahe der als bure ni sa Haus des Fremden bezeichneten Hutten in die die im Krieg Gefallenen gebracht wurden Laut Seemann hielt sich unter der einheimischen Bevolkerung der Aberglaube dass das Beruhren von Kindern mit Handen die vorher Menschenfleisch beruhrt hatten Krankheiten hervorrufe Deswegen wurde das Fleisch nur mit langen Holzgabeln beruhrt Da Sprengel in seiner Erstbeschreibung auf kein Typusexemplar verwies aber bei den Beschreibungen auf die sich in seinem Herbarium befindlichen Belege der Forsters zuruckgriff wurde 1986 ein aus diesem Herbarium stammendes Exemplar als Lektotypus bestimmt Neben den wissenschaftlichen Artnamen Solanum uporo und Solanum anthropophagorum sind auch Solanum patameense Solanum polynesicum und Solanum savaiense wissenschaftliche Synonyme Literatur BearbeitenBerthold Seemann Viti An Account of a Government Mission to the Vitian Or Fijian Islands in the Years 1860 61 Macmillan amp Co Cambridge 1862 P J Garnock Jones South Pacific Plants Named by K P J Sprengel in 1807 In Taxon Band 35 Nummer 1 Februar 1986 S 123 128 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons als Solanum uporo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Menschenfressertomate Solanum uporo Bei Giftpflanzen com Solanum viride Bei Cook Islands Biodiversity Menschenfressertomate Solanum uporo Dun Solanaceae Memento vom 23 Mai 2009 im Internet Archive Bei Ethno botanik org Solanum viride Spreng Memento vom 9 August 2012 im Internet Archive Bei nhm ac uk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Menschenfressertomate amp oldid 205394689