www.wikidata.de-de.nina.az
Johannes Maximilian Max Theodor Riemer 13 Juli 1871 in Michaelsdorf 1 21 Januar 1946 in Zinnowitz war ein deutscher Sanitatsoffizier und Mikrobiologe An der Universitat Rostock lehrte er Hygiene Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Preussen 1 2 Reichswehr 1 3 Wehrmacht 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRiemer war Sohn des Superintendenten Theodor Riemer Nach dem Abitur in Stolp begann er 1892 an der Eberhard Karls Universitat Tubingen Medizin zu studieren Preussen Bearbeiten Beforderungen 2 25 August 1898 Assistenzarzt II Klasse 28 Marz 1901 Assistenzarzt I Klasse 15 November 1904 Stabsarzt 22 Marz 1914 Oberstabsarzt 16 Juli 1920 Generaloberarzt 3 1 November 1923 Generalarzt 4 alter Dienstgrad war Oberstarzt Vom 17 Oktober 1892 bis zum 15 Februar 1897 war er Zogling der Kaiser Wilhelms Akademie fur das militararztliche Bildungswesen in Berlin 1 1893 wurde er im Pepiniere Corps Suevo Borussia recipiert 5 Am 20 November 1896 wurde er an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin zum Dr med promoviert 1 6 Er war 1897 98 Unterarzt am Hygienischen Institut der Universitat Breslau und erhielt zugleich eine praktische Ausbildung an der Charite Assistenzarzt war er anschliessend in Posen und an den Stadtischen Krankenanstalten Potsdam 2 Dort ab 1901 Oberarzt wechselte er 1902 an das Universitatsklinikum Rostock Ab 1904 war er Stabsarzt in Rostock 1905 wurde er Vorstand der hygienisch chemischen Untersuchungsstelle in Koblenz 1907 habilitierte er sich an der Universitat Rostock fur Mikrobiologie und Hygiene 7 8 Dort wurde er nach sechs Jahren als Privatdozent 1913 zum Titularprofessor ernannt 9 10 Ab 1909 war er einige Jahre als Stabsarzt beim Grossherzoglich Mecklenburgischen Fusilier Regiment Kaiser Wilhelm Nr 90 1914 war er Oberstabsarzt beim Leib Kurassier Regiment Grosser Kurfurst Schlesischen Nr 1 in Breslau 1918 veroffentlichte Riemer ein Merkblatt fur die Herstellung des gerade erst entwickelten Levinthal Agars fur die Heranzuchtung von Influenzabazillus durch Armeehygieniker 11 Diese Ausarbeitung war durch eine Endemie welche Ende April 1918 in Flandern bei der Truppe ausbrach Die Erkrankungen dort konnte er als Influenza nachweisen 12 Reichswehr BearbeitenIn der Reichswehr war er Generalarzt 4 u a Divisionsarzt bei der 2 Kavalleriedivision 13 Bis 1926 war er in der Reichswehr 14 Im Februar 1925 gab das Reichswehrministerium in Berlin eine Denkschrift uber die Verwendung von Krankheitskeimen als Kampfmittel im Kriege als Geheime Kommandosache heraus welche eine Stellungnahme von Riemer 15 eine zweite von Prof Dr Richard Otto enthielt 16 17 18 Beide kamen zum Ergebnis dass Bakterien als Kampfmittel geeignet seinen Riemer fuhrte aus 19 Wenn in dem feindlichen Lande in grossem Umfange planmassig Krankheitserreger ausgesat und damit zahlreiche Seuchenherde erzeugt werden ware es bei Verwendung geeigneter Krankheitskeime theoretisch sehr wohl denkbar die Zahl und Ausbreitung von Seuchen so zu steigern dass die gegnerische Kriegsfuhrung des feindlichen Volkes schwer geschadigt wird Und 20 gerade bei der Verseuchung des feindlichen Heeres sei die Gefahr des Ubergreifens der Seuche auf die eigenen Truppen sehr gross Man darf sich dieser Waffe nur bedienen wenn vorher die erforderlichen Sicherungen Schutzimpfungen usw im eigenen Lager getroffen sind Riemer formulierte drei Anforderungen an biologische Kampfmittel 21 Der Erfolg des Seuchenangriffes hinge von drei Bedingungen ab von der Infektiositat der verwendeten Krankheitserreger von der Moglichkeit ihrer massenhaften und gleichzeitigen Aussaat uber den grossten Teil des feindlichen Landes bzw Heeres zur Erzeugung zahlreicher Seuchenherde und von der Wirkung der feindlichen Abwehr Auch Otto wies auf einen Bumerangeffekt hin denn die Ubertragung auf die eigenen Truppen oder Bevolkerung konne nicht verhindert werden Riemer fuhrte weiter aus dass mit einem Gegenangriff durch die gleichen Waffen zu rechnen sei 22 Wehrmacht Bearbeiten Spater wurde er beim Heer Wehrmacht als Generalarzt z V beim Stellvertretenden Generalkommando XX Armeekorps wiederverwendet 14 Weblinks BearbeitenEintrag zu Maximilian Riemer im Catalogus Professorum RostochiensiumVorlage CPR Wartung CPR ID fehlt in WikidataEinzelnachweise Bearbeiten a b c Paul Watzold Stammliste der Kaiser Wilhelms Akademie fur das militararztliche Bildungswesen Springer Verlag Wien New York 1910 S 425 a b Vollstandige Dienstaltersliste Anciennetatsliste der Offiziere des deutschen Reichsheeres der Kaiserlichen Marine und der Kaiserlichen Schutztruppen August Kopfer 1914 S 11 google com abgerufen am 14 November 2021 Reichswehrministerium Rangliste des deutschen Reichsheeres E S Mittler amp Sohn 1923 S 99 google com abgerufen am 15 November 2021 a b Reichswehrministerium Heeres Verordnungsblatt 1923 S 624 google com abgerufen am 14 November 2021 Kosener Corpslisten 1960 61 275 Dissertation Kritischer Bericht uber 100 Falle von Cataracta traumatica Habilitationsschrift Beitrag zur Kenntnis des Stoffwechsels des Micrococcus pyogenes aureus Wiener klinische Rundschau 1907 S 471 google com abgerufen am 14 November 2021 Mecklenburg Schwerin Regierungsblatt fur Mecklenburg Schwerin 1910 S div google com abgerufen am 14 November 2021 Zeitschrift fur Medizinalbeamte Fischer 1913 S 680 google com abgerufen am 14 November 2021 Frieder Nikolaus Christian Bauer Die Spanische Grippe in der deutschen Armee 1918 Verlauf und Reaktionen Cuvillier Verlag 2016 ISBN 978 3 7369 8206 2 S 62 google com abgerufen am 15 November 2021 Walter Levinthal Max H Kuczynski Erich K Wolff Epidemiologie Atiologie Pathomorphologie und Pathogenese der Grippe Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 662 33760 8 S 24 google com abgerufen am 15 November 2021 Rangliste des Deutschen Reichsheeres E S Mittler amp Sohn 1924 S 19 google com abgerufen am 14 November 2021 a b Wolfgang Keilig Die Generale des Heeres Podzun 1956 212 S 17 Ernst Buder Moglichkeiten und Grenzen der Konversion von B Waffen Einrichtungen LIT Verlag Munster 2000 ISBN 978 3 8258 4499 8 S 101 google de abgerufen am 14 November 2021 Erhard Geissler Hitler und die Biowaffen LIT Verlag Munster 1998 ISBN 978 3 8258 4077 8 S 164 google com abgerufen am 14 November 2021 Erhard Geissler Biologische Waffen nicht in Hitlers Arsenalen Biologische und Toxin Kampfmittel in Deutschland von 1915 bis 1945 LIT Verlag Munster 1999 ISBN 978 3 8258 2955 1 S 136 google com abgerufen am 14 November 2021 Friedrich Hansen Biologische Kriegsfuhrung im Dritten Reich Campus Verlag 1993 ISBN 978 3 593 34988 6 S 39 google com abgerufen am 14 November 2021 Erhard Geissler Hitler und die Biowaffen LIT Verlag Munster 1998 ISBN 978 3 8258 4077 8 S 165 google com abgerufen am 14 November 2021 Erhard Geissler Hitler und die Biowaffen LIT Verlag Munster 1998 ISBN 978 3 8258 4077 8 S 198 google com abgerufen am 14 November 2021 Erhard Geissler Biologische Waffen nicht in Hitlers Arsenalen Biologische und Toxin Kampfmittel in Deutschland von 1915 bis 1945 LIT Verlag Munster 1999 ISBN 978 3 8258 2955 1 S 148 149 google com abgerufen am 14 November 2021 Erhard Geissler Hitler und die Biowaffen LIT Verlag Munster 1998 ISBN 978 3 8258 4077 8 S 166 google com abgerufen am 14 November 2021 Normdaten Person GND 1048073823 lobid OGND AKS VIAF 306373253 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Riemer MaximilianALTERNATIVNAMEN Riemer Johannes Maximilian Theodor vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Hygieniker und SanitatsoffizierGEBURTSDATUM 13 Juli 1871GEBURTSORT Michaelsdorf VorpommernSTERBEDATUM 21 Januar 1946STERBEORT Zinnowitz Usedom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian Riemer amp oldid 220409725