www.wikidata.de-de.nina.az
Max Pauly 15 November 1849 in Halle an der Saale 26 April 1917 in Jena war ein deutscher Lebensmittelchemiker Industrieller und Optiker 1 Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Arbeit in der Zuckerproduktion 2 Linsen fur die Astronomie 3 Arbeit bei Zeiss in Jena 4 QuellenJugend und Arbeit in der Zuckerproduktion BearbeitenPauly besuchte zunachst die Gewerbeschule in Halberstadt und studierte anschliessend an den Universitaten in Berlin und Halle und an der technischen Hochschule in Berlin Bereits 1878 ubernahm er die Direktion der grossen Zuckerfabrik Brottewitz bei Muhlberg a d Elbe die heute zu Sudzucker gehort 2 Neben vielen anderen Verbesserungen in der Zuckerproduktion erfand er den Paulykocher 1889 Durch diese Erfindung war das Verkochen von Saften unter Druck moglich wodurch eine bessere Warmeausnutzung beim Verdampfen von Flussigkeiten erzielt wurde Der Kohleverbrauch in der Zuckerindustrie ging dadurch um 30 zuruck Linsen fur die Astronomie BearbeitenPauly war bereits fruh von den Sternen fasziniert und wollte sich selbst Linsen zur Beobachtung anfertigen Er begann Anfang der 1880er Jahre mit kleineren Schleifversuchen und dem Studium der praktischen Optik Auf einer Ausstellung in Gorlitz sah er 1885 ein Spiegelteleskop eines Herrn v Schlicht Bei ihm lernte er in Potsdam die ersten praktischen Fertigkeiten der Flachenbearbeitung und arbeitete sich in die verschiedenen Methoden der Technik ein Dabei war ihm die praktische Erfahrung aus seiner Schlosserlehre nutzlich Er erfand eigene Methoden der Rohbearbeitung des Glases und zur Untersuchung des Materials und der Flachen Oberstes Prinzip war fur Pauly soweit moglich die Form der Linsen streng ihrer Berechnung entsprechend auszufuhren und nur die durch Inhomogenitaten im Glas bedingte empirische Korrektion vorzunehmen Aluminiumtaster bisher ungekannter Genauigkeit und Prufungsapparate aller Art wurden konstruiert Die Radien liess er sich meist von ihm bekannten jungeren Optikern in Jena berechnen nachdem er sich anfangs auch selbst an Berechnungen versucht hatte Besonderes Gewicht legte er auf die Vermeidung von Zonen und erfand besondere Kunstgriffe ihr Entstehen moglichst gleich zu erkennen und zu verhuten Die extrafokalen Bilder seiner spateren Objektive zeigten eine bis dahin unerhorte Zonenfreiheit die jeden Astronomen erstaunten Ebenso erkannte Pauly bald eine grosse Fehlerquelle bei den meisten Optikern in der Verspannung der Linsen beim Auffuttern Er vermied daher moglichst die Verkittung bei grossen Linsen War dies nicht moglich kittete er mit grosster Sorgfalt um Spannungen in der Linse zu vermeiden Spater erfand er auch ein eigenes Verfahren um die strenge Parabelform seiner Hohlspiegel zu erzielen Bis Anfang der 1890er Jahre verwendete er nur Maschinen mit Hand und Fussbetrieb von da ab Maschinen mit Motor im Keller seines Wohnhauses Eine Poliermaschine fur Flachen bis 600 mm entstand 1895 In dieser Zeit entstanden verschiedene feinoptische Produkte Teleskopspiegel Prismen Prismensatze Fernrohrobjektive und Okulare aller Art Einige davon wurden von Optikern montiert und weiter verkauft Viele Linsen gingen aber oft zu geringen Preisen an Liebhaberastronomen Sobald Pauly davon uberzeugt war dass der Betreffende sich ernstlich wissenschaftlich betatigte und mittellos war war er sehr freigiebig In dieser Periode entstanden ein 6 Objektivprisma fur ogyalla 1886 zwei 10 Objektivprismen fur ogyalla und Hereny 1893 mit einem davon fotografierte Eugen von Gothard seine Nebelspektren ein 8 Objektiv fur den eigenen Gebrauch 1888 ein 6 Objektiv fur Grinenko und ein weiteres fur Philipp Fauth 1891 In den Jahren 1891 94 fuhrte Pauly Versuche mit Apochromaten aus den neuen Glasern von Schott durch Sie brachten zwar optischen vollen Erfolg zeigten aber auch die Unbestandigkeit dieser ersten neuen Glassorten Sie regten die Fortsetzung der erfolgreichen Schmelzversuche bei Schott an Es entstand u a ein 7 Apochromat fur die Sternwarte Jena ein 6 Apochromat fur die Berliner Urania und ein 7 Apochromat fur Fauth mit welchem dieser seine Parallelbeobachtungen mit Leo Brenner machte Es folgten Versuche mit Gauss Objektiven 3 die indirekt zu dem 25 cm Achromat von Max Wolf fuhrten Anfang der 1890er Jahre wurde fur die eigene Sternwarte Paulys nach Entwurfen seines Freundes v Konkoly ein 8 Zoller montiert und eine primitive Kuppel gebaut Ein Passageninstrument von v Gothard und eine Strassersche Pendeluhr vervollstandigten die kleine Sternwarte Paulys die hauptsachlich der Prufung neuer Apparate diente auf der er aber auch die Sonne und die Planeten beobachtete Durch die Beziehungen mit den Optikern in Jena und mit Dr Schott kam Pauly mit Ernst Abbe in Beruhrung der die Arbeit Paulys respektierte Als Abbe beschloss beim Zeiss Werk die Herstellung astronomischer Instrumente aufzunehmen versuchte er daher auch Pauly fur das Vorhaben zu gewinnen Arbeit bei Zeiss in Jena Bearbeiten1897 folgte Pauly seinem Ruf nach Jena und rief als Teilhaber eine astronomische Abteilung am Zeiss Werk ins Leben Die Abteilung sicherte sich bald durch ihre Arbeiten grosses Ansehen in der astronomischen Welt Auch die im Wesentlichen von Pauly selbst konstruierten Aussichtsfernrohre oder militarischen Lichtsignalapparate erhohten den Bekanntheitsgrad von Zeiss Aus dem neuen Institut gingen unter Pauly einige grossere Instrumente hervor der dreifache 150 120 120 mm Refraktor fur Simejis 1900 04 das 720 mm Spiegelteleskop fur die Landessternwarte Heidelberg Konigstuhl 1901 04 das 640 mm Objektivprisma fur die Kap Sternwarte 1902 das Zenitteleskop fur die Jenaer Sternwarte 1904 06 das 400 mm Spiegelteleskop fur Innsbruck 1903 05 ein 1000 mm Spiegelteleskop fur die Hamburger Sternwarte Bergedorf 1908 11 der 145 mm UV Petzval mit 15 und 10 Objektivprismen fur das Yerkes Observatorium in Chicago 1905 1911 der dreifache 360 mm Refraktor fur die Observatoire cantonal de Neuchatel 1908 10 das Objektiv fur die Berliner Sternwarte 1908 11 die 350 und 300 mm Objektive fur Zurich 1908 11 der 340 mm Astrograph fur Bergedorf 09 11 der 650 mm Refraktor fur Babelsberg und das 1914 begonnene wegen des Krieges unvollendete 1200 mm Spiegelteleskop fur das gleiche Institut Wegen gesundheitlicher Probleme loste Pauly 1912 seine Beziehungen zum Zeiss Werk Die Harten des Ersten Weltkriegs verschlimmerten seine Krankheit und fuhrten zu seinem Tod am 26 April 1917 Quellen Bearbeiten Max Pauly Nachruf von Max Wolf Zuckersusse Fracht aus der Elbaue rollt Richtung Suden Mitteldeutsche Zeitung vom 6 November 2009 Carl Zeiss AG Carl Friedrich Gauss Grundlegende Arbeit zur Optimierung optischer Systeme Memento vom 12 Dezember 2005 im Internet Archive Inhalt nur im Quelltext erhalten kann mit Programmen wie cURL gelesen werden Normdaten Person GND 116067012 lobid OGND AKS VIAF 67207502 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pauly MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Lebensmittelchemiker Industrieller und OptikerGEBURTSDATUM 15 November 1849GEBURTSORT Halle an der SaaleSTERBEDATUM 26 April 1917STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Pauly Optiker amp oldid 214404416