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Max Mell 10 November 1882 in Marburg an der Drau Osterreich Ungarn 12 Dezember 1971 in Wien war ein osterreichischer Dichter Max Mell um 1934 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke in Auswahl 3 1 Lyrik 3 2 Erzahlungen und Novellen 3 3 Theaterstucke 3 4 Filmografie 3 5 Als Herausgeber 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Max Mell Gedenktafel an seinem Wohn und Sterbehaus Wien 13 Gestiftet von der Josef Weinheber Gesellschaft fur ihr Ehrenmitglied nbsp Grabstatte von Max MellMax Mell war der Sohn des Juristen Alexander Mell und dessen Ehefrau Marie Rocek Die spatere Burgschauspielerin Mary Mell war seine Schwester Sein Schwager war der Maler und Buhnenbildner Alexander Demetrius Goltz Bereits mit vier Jahren kam Mell 1886 nach Wien wo sein Vater die Leitung eines Blindenheims ubernommen hatte Nach einer humanistischen Schulbildung am heutigen Gymnasium Kundmanngasse studierte Mell Germanistik und Kunstgeschichte an der Universitat Wien Dieses Studium schloss er 1905 mit einer Dissertation uber Wilhelm Waiblinger ab Bereits wahrend seines Studiums debutierte Mell mit Gedichten Sein erster publizierter Text erschien 1901 in der Wiener Zeitung 1 Mell gehorte keinem literarischen Zirkel an initiierte aber auch keine eigene Schule Befreundet war er mit Felix Braun Hans Carossa Hugo von Hofmannsthal langer Briefwechsel und Anton Wildgans Ab 1916 machte Mell den Ersten Weltkrieg als Einjahrig Freiwilliger mit und erlebte anschliessend den Zusammenbruch was ihn stark pragte Auf Anregung von Viktor von Geramb beschaftigte er sich mit Fest und Volksschauspielen und erhielt dadurch Anregungen fur die eigene literarische Produktion die Mysterienhaftes mit ausgesprochen Realistischem verknupfte Mell war in den 1930er Jahren ein Anhanger des Austrofaschismus 1933 trat er mit anderen osterreichischen Autoren demonstrativ aus dem P E N Club aus da dieser die Bucherverbrennung im Mai 1933 in Deutschland verurteilt hatte und bekannte sich dadurch zum nationalen Lager Er avancierte in der Folge 1937 zum Prasidenten des in der Verbotszeit NS nahen Bundes deutscher Schriftsteller Osterreichs und publizierte nach dem Anschluss Osterreichs in diversen NS Anthologien wie dem Bekenntnisbuch osterreichischer Dichter 1938 2 das den Anschluss begeistert begrusste 3 Mells Verhaltnis zum Nationalsozialismus ist jedoch ambivalent zu beurteilen Die ihm angetragene Leitung der Reichsschrifttumskammer Wien lehnte er ab 1940 erliess Joseph Goebbels ein Auffuhrungsverbot fur Mells Drama Das Spiel von den deutschen Ahnen sowie im Folgejahr fur Sieben gegen Theben Goebbels widersetzte sich 1940 auch der Zuerkennung des Grillparzer Preises an Max Mell nach Fursprache des Literaturwissenschafters Josef Nadler erhielt Mell den Preis schliesslich doch 4 Mell beantragte am 20 Februar 1940 die Aufnahme in die NSDAP jedoch zog er seinen Aufnahmeantrag am 19 Februar 1942 zuruck als ihm schon eine Mitgliedsnummer und karte mit Aufnahmedatum 1 Juni 1940 bewilligt war so dass die Parteimitgliedschaft nicht in Kraft trat 5 6 Er unterhielt jedoch weiterhin ein gutes Verhaltnis zum Gauleiter Baldur von Schirach der ihm auch den Ehrenring der Stadt Wien anlasslich seines 60 Geburtstags verlieh Noch 1944 publizierte er im nationalsozialistischen Bozner Tagblatt 7 Nach Kriegsende wurde Mell von der Registrierungspflicht im Zuge der Entnazifizierung befreit da er in einem Ansuchen behauptete dass er die NSDAP Abzeichen nur als Schutz vor Anfeindungen getragen und etwa den Schriftstellerkollegen Wladimir Hartlieb vor Verfolgung bewahrt sowie der 87 jahrigen Baronin Gabriele Oppenheimer bei der Ausreise geholfen habe Beides konnte er durch Briefe von Hartlieb und Oppenheimer aus dem Jahr 1942 belegen 3 Nach 1945 wurde er zu einem der prominentesten Vertreter der katholischen Dichtung in Osterreich Im 13 Wiener Gemeindebezirk wurde 1985 im Bezirksteil Hacking an der Erzbischofgasse der Max Mell Park nach ihm benannt 2013 wurde im Forschungsbericht Strassennamen Wiens seit 1860 als politische Erinnerungsorte Mells nationalsozialistische Einstellung thematisiert siehe hier S 202 In Graz Geidorf gab es eine Max Mell Allee u a Adresse des Universitats Sportzentrums 47 082265 15 451023 Eine Kommission der Stadt Graz hat 2018 die dortige Max Mell Allee als historisch hochst bedenklich eingestuft 8 2022 wurde entschieden die Max Mell Allee in Oktavia Aigner Rollet Allee umzubenennen Sie war eine der ersten Frauen welche in Graz ein Medizin Studium abschloss 9 Max Mells letzte Ruhestatte befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 32C Nummer 58 in einem Ehrengrab der Stadt Wien Auszeichnungen Bearbeiten1914 Bauernfeld Preis 1927 Literaturpreis der Stadt Wien 1929 Grillparzer Preis 1929 Heidelberger Dramatikerpreis 1935 Burgtheater Ring 1937 Wolfgang Amadeus Mozart Preis der Goethe Stiftung 1940 Grillparzer Preis 1942 Ehrenring der Stadt Wien 1951 Peter Rosegger Preis 1954 Grosser Osterreichischer Staatspreis fur Literatur 1956 Ehrenmitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 1957 Adalbert Stifter Medaille 1959 Osterreichisches Ehrenzeichen fur Wissenschaft und Kunst Grillparzer RingWerke in Auswahl BearbeitenLyrik Bearbeiten Das bekranzte Jahr 1911 Gedichte 1919 Gedichte 1929Erzahlungen und Novellen Bearbeiten Lateinische Erzahlungen 1904 Die drei Grazien des Traumes 1906 Jagerhaussage und andere Novellen 1910 Barbara Naderers Viehstand 1914 Die Brille 1916 Hans Hochgedacht und sein Weib 1920 Die Osterfeier Novelle in Versen 1921 Morgenwege Erzahlungen und Legenden 1924 Mein Bruder und ich 1933 Das Donauweibchen 1938 Adelbert Stifter 1939 Steirischer Lobgesang 1939Theaterstucke Bearbeiten Wiener Kripperl von 1919 1921 Das Schutzengelspiel 1923 Das Apostelspiel 1925 Das Nachfolge Christi Spiel 1927 Sieben gegen Theben 1931 Das Spiel von den deutschen Ahnen 1935 Der Nibelungen Not 1944 Jeanne d Arc 1956Filmografie Bearbeiten Cordula 1950 Fruhlingsstimmen 1951 Das Apostelspiel TV 1954 Jeanne d Arc TV 1959 Das Apostelspiel TV 1959 De apostelen TV 1963 Das Apostelspiel TV 1963 Das Apostelspiel TV 1965Als Herausgeber Bearbeiten Heldentaten der Deutschmeister 1697 1914 Insel Verlag Leipzig 1915 Osterreichische Bibliothek 2 Die osterreichischen Lande im Gedicht Insel Verlag Leipzig 1915 Osterreichische Bibliothek 14Literatur BearbeitenPeter Autengruber Schriftsteller In Peter Autengruber Birgit Nemec Oliver Rathkolb Florian Wenninger Hrsg Umstrittene Wiener Strassennamen Ein kritisches Lesebuch Wien Graz Klagenfurt 2014 S 172 209 Digitalisat online im Austria Forum Begegnung mit Max Mell hrsg v Margret Dietrich u Heinz Kindermann Bohlau Wien u a 1982 ISBN 3 205 07192 1 Christoph Heinrich Binder Max Mell Beitrage zu seinem Leben und Werk Arbeiten aus der Steiermarkischen Landesbibliothek Band 16 Steiermarkische Landesregierung Graz 1978 Christoph Heinrich Binder Grossdeutsche Sehnsuchte und nationalsozialistische Wirklichkeit Max Mells Haltung in den Jahren 1933 bis 1945 In Blatter fur Heimatkunde Band 63 Graz 1989 Heft I 3 9 PDF Datei auf historischerverein stmk at Christoph Binder Mell Max In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 17 19 Digitalisat Isolde Emich Max Mell Der Dichter und sein Werk Versuch einer Deutung Amandus Verlag Wien 1957 Vajda Gyorgy Mells Jeanne d Arc und Paul Claudel In Karlheinz F Auckenthaler Hrsg Numinoses und Heiliges in der osterreichischen Literatur New Yorker Beitrage zur osterreichischen Literaturgeschichte Band 3 Lang Bern u a 1995 ISBN 3 906753 88 3 Paul Anton Keller Dreigestirn Josef Weinheber Max Mell Josef Friedrich Perkonig Begegnungen Erinnerungen Verlag Bertl Petrei Maria Rain 1963 Renee Liliane Stahel Max Mells Tragodien Juris Dr u Verlag Zurich 1967 Tragik und Harmonie hrsg v Christoph Heinrich Binder Bohlau Wien u a 1984 ISBN 3 205 07239 1 Walter Troxler Max Mell In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 16 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 079 4 Sp 1051 1058 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Zeit der Befreiung Wiener Theater nach 1945 Hrsg v Hilde Haider Pregler u a Picus Wien 1997 ISBN 3 85452 413 7 Jan Zimmermann Die Kulturpreise der Stiftung F V S 1935 1945 Darstellung und Dokumentation Hrsg von der Alfred Toepfer Stiftung F V S Christians Hamburg 2000 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max Mell im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Briefwechsel mit Arthur Schnitzler Arthur Schnitzler Briefwechsel mit Autorinnen und Autoren Hrsg Martin Anton Muller Gerd Hermann Susen Laura Untner onlineEinzelnachweise Bearbeiten Rebecca Unterberger Vom Diarium zur Zeitung Wiener Zeitung auf litkult1920er aau at verfasst Marz 2017 redaktionell erganzt Februar 2019 Bund Deutscher Schriftsteller Osterreichs Hg Bekenntnisbuch Osterreichischer Dichter Krystall Verlag Wien 1938 a b Strassennamen Wiens seit 1860 als Politische Erinnerungsorte PDF 4 2 MB S 202f Forschungsprojektendbericht Wien Juli 2013 Karin Gradwohl Schlacher et al Durch unsern Fleiss ward deutsch dies Land und deutsch woll n wir s bewahren Steirische Literatur im Nationalsozialismus Edition Strahalm Graz 1988 S 18 Bundesarchiv R 9361 II 702026 Uwe Baur und Karin Gradwohl Schlacher Literatur in Osterreich 1938 1945 Band 1 Steiermark Bohlau Wien 2008 S 239 51 fedora e book fwf ac at Bozner Tagblatt Ausgabe vom 28 September 1944 S 2 Online bei digital tessmann it 20 hochst bedenkliche Strassennamen in Graz In steiermark orf at 23 Marz 2018 abgerufen am 26 Marz 2018 Verbindung zum National Sozialismus In Graz werden 3 Strassen umbenannt In Kleine Zeitung 14 Juli 2022 abgerufen am 14 Juli 2022 Normdaten Person GND 118580566 lobid OGND AKS LCCN n83144009 VIAF 61560372 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mell MaxKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Dramatiker und LyrikerGEBURTSDATUM 10 November 1882GEBURTSORT MariborSTERBEDATUM 12 Dezember 1971STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Mell amp oldid 236849342