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Max Johann Leuthe auch Mac John Leuthe oder M J Leuthe 25 August 1879 in Wien 1 2 2 Dezember 1945 war ein osterreichischer Fussballspieler Leichtathlet Journalist und Karikaturist Er war ein prominenter Vertreter der ersten osterreichischen Spielergeneration Nationalspieler und Mitbegrunder des spateren FK Austria bevor er als Journalist und Karikaturist zu einem wichtigen Chronisten der Anfange des Fussballs in Osterreich wurde In seiner Entnazifizierungsakte sagte er von sich selbst er sei ja doch der eigentliche Begrunder des Wiener Fussballsports der Weltgeltung erlangt hat 3 Max Leuthe als aktiver Spieler vor 1907 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Sportliche Laufbahn 1 2 Journalismus und Politik 2 Stationen 3 Erfolge 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenSportliche Laufbahn Bearbeiten Max Leuthe wurde im Wiener Bezirk Landstrasse als Sohn eines Speditionsbeamten geboren Gemeinsam mit seinen drei Schwestern wuchs er in einer gesellschaftlich angesehenen und wohlhabenden Umgebung auf Gepragt wurde seine Jugend durch zahlreiche Ausfluge mit der Familie in die nahere Umgebung Schon zu seiner Schulzeit schrieb er seine Eindrucke nieder 4 Gemeinsam mit Freunden begann Leuthe auf den Praterwiesen Fussball zu spielen damit folgten sie dem Vorbild von in Wien arbeitenden Briten In Anlehnung an den Prager Deutscher Fussballclub DFC nannte sich die Mannschaft der Jugendlichen Wiener Sektion des DFC und bekam aus Prag einen Wimpel zugesandt Leuthe war der Kapitan 5 Diese Sektion wurde spater zur Fussballabteilung des Wiener Athletic Club nbsp Max Leuthe sitzend mit Kappe als Mitglied einer Wiener Auswahlmannschaft im Jahr 18991896 wurde Leuthe wahrscheinlich als erster Wiener Mitglied in der Cricketabteilung des Vienna Cricket and Football Club Nach seinem Wechsel zu den Cricketern 1898 anderte er seine beiden Vornamen in Mac John Im Oktober hatte er sein Debut in der ersten Mannschaft bei einem 11 0 Sieg gegen Olympia 6 Im April 1895 starb Leuthes Vater wenig spater ehelichte seine Mutter den Kinderarzt Emil Fronz der auch Leibarzt der koniglichen Familie war Dank dessen finanziellen Zuwendungen war es Leuthe moglich seinen sportlichen Ambitionen die auch mit teuren Reisen verbunden waren weiterzufolgen 7 Bis 1905 folgten einige Vereinswechsel innerhalb von Wien ebenso pendelte Leuthe in den Mannschaften zwischen dem Verteidiger und dem Sturmerposten hin und her Auch unterhielt er Mitspieler und Publikum mit tollen aber harmlosen Streichen 8 Zeitweise hielt er auch den osterreichischen Weitsprungrekord 9 Ostern 1899 gastierte der Oxford University AFC in Wien und absolvierte zwei Spiele gegen Wiener Auswahlmannschaften 15 0 und 13 0 Leuthe und der Spieler Rudolf Wagner bekamen das Privileg auch in der englischen Auswahl mitspielen zu durfen Bei der 15 0 Niederlage schoss Leuthe ein Eigentor 8 In der Nationalmannschaft spielte Leuthe beim ersten inoffiziellen Landerspiel 1901 dem Urlanderspiel gegen die Schweiz in der Verteidigung welches Osterreich mit 4 0 gewann und kam bis 1905 noch zu zwei weiteren Einsatzen in offiziellen Landermatches gegen Ungarn Ein Wechsel zum FC Everton soll am Veto der Cricketer Funktionare gescheitert sein Leuthe empfand es aber immer als besondere Auszeichnung gegen englische Teams zu spielen und schaute sich bei seinen Vorbildern fussballerische Fertigkeiten ab wie etwa den Trick den Ball mit der Ferse zu spielen der in Wien deshalb die Bezeichnung Maxler erhielt 10 1907 beendete Max Leuthe seine sportliche Laufbahn fungierte aber anschliessend erheblich an Gewicht zugenommen 10 einige Zeit als Schiedsrichter In seinen letzten aktiven Jahren wurde allerdings weniger uber sein fussballerisches Konnen als uber seine Eskapaden berichtet er habe herumvagiert und champagnisirt 10 1910 spaltete sich die Sektion Fussball nach schweren Differenzen von den Cricketern ab und Leuthe rief den Wiener Amateur SV den spateren FK Austria Wien ins Leben gemeinsam mit den Sportjournalisten Erwin Muller und Hugo Meisl der Leuthe als Helden seiner Jugend bezeichnete 11 Diese Entwicklung galt als Palastrevolution einer jungeren Generation Leuthe schrieb den Text der neuen Klubhymne 12 Journalismus und Politik Bearbeiten nbsp Rapid Flugelsturmer Ferdy Wesely gezeichnet von LeutheSchon als Jugendlicher schrieb und zeichnete Max Leuthe kurz vor 1900 besuchte er auch eine Malerschule Anschliessend war er als Kulissenmaler fur die Wiener Staatsoper tatig und verfasste 1909 das Kinderbuch Der kluge Hans zur Tuberkulose Aufklarung wohl auf Anregung seines Stiefvaters hin Ab 1899 schrieb er zudem Zeitungsartikel Glossen und fertigte Karikaturen Er selbst bezeichnete sich als Sportschriftsteller Wegen seiner humoristischen Zeichnungen erhielt er den Beinamen Der Pinsel Von 1914 bis 1918 diente Leuthe als Soldat im Ersten Weltkrieg 8 1919 trat er in die Redaktion des Wiener Sport Tagblattes ein arbeitete aber auch fur das Neue Wiener Sportblatt von Meisl und Arthur Baar in den folgenden Jahren auch fur weitere Blatter oft im Tandem mit Erwin Muller Er schrieb hauptsachlich uber Sportgeschehen und Sportpolitik aber publizierte auch Erinnerungen an seine eigene aktive Zeit Er beschrieb die Kombinationstaktik nach Wiener Muster die sich nach seiner Ansicht durch Spielwitz auszeichnete spater Scheiberlspiel genannt ahnlich dem Tiki Taka 13 Im Jahr darauf heiratete er im Alter von 41 Jahren 1921 ubersiedelte das Ehepaar Leuthe fur 18 Monate in die Schweiz die Grunde dafur sind unklar 14 Popular wurde Leuthes standige Rubrik Schatzinger und Schmonzides eine gezeichnete Diskussion zwischen einem Rapid und einem Hakoah Fan in der Leuthe dezidiert antisemitische Tone anschlug und die er grundsatzlich beim Heurigen schrieb 15 Seine Manuskripte verfasste er ausschliesslich handschriftlich mit Bleistift in Wiener Mundart Zudem publizierte er unter den Namen M J Leuthe mehrere Bucher Mehrere Zeitungen veroffentlichten Leuthes Zeichnungen und Gedichte so auch die antisemitische Satirezeitschrift Kikeriki und er fungierte als Korrespondent des Kicker von Herausgeber Walther Bensemann 16 Damit gehorte Leuthe in den 1920er Jahren zu den schreibenden Stars der burgerlichen Wiener Fussballkultur Er leistete sich einen hohen Lebensstandard reiste viel ins Ausland und erhielt auch zahlreichen Besuch von dort Nach dem Tod seines Stiefvaters war er jedoch finanziell damit uberfordert die familiaren Besitztumer zu unterhalten sodass er Schulden machen musste 17 Offiziell beantragte Max Leuthe am 2 Juni 1938 die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai aufgenommen Mitgliedsnummer 6 130 185 18 Im Jahr zuvor hatte er zwar in umfangreichen Nachrufen in Wiener Zeitungen seines verstorbenen judischen Freundes Hugo Meisl gedacht dem deutschen Kicker hingegen diese Nachricht nur in wenigen Zeilen mitgeteilt Nach dem Anschluss Osterreichs gab Leuthe hingegen an er sei schon seit 1932 illegal Mitglied der NSDAP und betonte seine Arbeiten fur die antisemitische Kikeriki seine Tatigkeit fur das Neue Wiener Sportblatt von Meisl hingegen verschwieg er Auch nannte er sich jetzt wieder Max Als solcher rief er auch im Sporttagblatt fur die nachtragliche Abstimmung uber den Anschluss auf 19 Nach Kriegsende wiederum versuchte er seine NS Vergangenheit zu verharmlosen Recherchen nach 1945 forderten jedoch ein Schreiben der NSDAP Gau Wien hervor in dem die Rede davon war dass Leuthe seit 1923 forderndes Mitglied der SS gewesen sei und Werbematerial fur die Partei aufbewahrt habe 20 Im Dezember 1945 starb Max Leuthe vermutlich in Wien Sein langjahriger Kollege Robert Brum schrieb in einem Nachruf 1938 unterlag auch Leuthe dem faulen Zauber des falschen Propheten ohne sich aber irgendwie aktiv zu betatigen Sein Freund und Weggenosse Hugo Meisl hatte seinem alten Freund Max sicher verziehen wie es auch dessen alte Kameraden tun 21 Er wurde am Wiener Zentralfriedhof bestattet Das Grab ist bereits aufgelassen 22 Stationen BearbeitenWiener AC Vienna Cricket and Football ClubErfolge Bearbeiten2 1 Landerspiele fur die osterreichische Fussballnationalmannschaft von 1901 bis 1905Werke Auswahl Bearbeiten1909 Der kluge Hans Ein Bilderbuch Pseud Mac John Leuthe o J Biographien beruhmter Sportsmanner II 1923 25 Jahre Fussball 1923 Hakoah in England 1923 Das moderne Fussballspiel Ein Lehrbuch mit Felix Schmal Literatur BearbeitenMatthias Marschik Christian Schreiber Ich bin der Begrunder des Wiener Fussballsports Die Geschichte n des Max Johann Leuthe In SportZeiten Sport in Geschichte Kultur und Gesellschaft 9 Jahrgang Nr 2 Die Werkstatt 2009 ISSN 1617 7606 S 7 26 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Leuthe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Max Leuthe in der Datenbank von weltfussball deEinzelnachweise Bearbeiten Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 7 Max Leuthe Spielerprofil In transfermark at Abgerufen am 20 Oktober 2022 Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 7 Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 7 8 Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 8 Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 8 9 Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 9 a b c Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 10 Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 12 a b c Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 12 Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 12 13 Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 13 Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 15 16 Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 16 Gerhard Urbanek Osterreichs Deutschland Komplex LIT Verlag Munster 2012 ISBN 978 3 643 50351 0 S 105 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 17 Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 18 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 25670936 Gerhard Urbanek Osterreichs Deutschland Komplex LIT Verlag Munster 2012 ISBN 978 3 643 50351 0 S 202 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 20 Marschik Schreiber Begrunder des Wiener Fussballsports S 22 Max Leuthe in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien atNormdaten Person GND 126823758 lobid OGND AKS VIAF 28075018 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leuthe MaxALTERNATIVNAMEN Leuthe Max Johann vollstandiger Name Leuthe Mac John Leuthe M J KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Fussballnationalspieler Leichtathlet Journalist und KarikaturistGEBURTSDATUM 25 August 1879GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 2 Dezember 1945 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Leuthe amp oldid 232504923