www.wikidata.de-de.nina.az
Max Jaffe geboren 27 Juli 1845 in Schwerin Grossherzogtum Mecklenburg Schwerin gestorben 14 Dezember 1939 in Wien war ein osterreichischer Fotograf der vor allem als Pionier der farbigen Reproduktionstechnik und der Architekturfotografie bekannt geworden ist Max Jaffe am Schreibtisch 1939 Foto von Joseph Rheden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMax Jaffe ein Urenkel des Rabbiners Mordechai Jaffe und Sohn des judischen Kaufmanns Selig Joseph Jaffe 1802 1884 wuchs mit neun Geschwistern auf Nach dem Besuch des Gymnasiums Fridericianum absolvierte er eine Handelslehre in Breslau und besuchte die Kunstschule in Nurnberg wo er erstmals mit der Fotografie in Beruhrung kam Um diese Kunst zu erlernen ging er 1865 nach Paris und liess sich dort bis 1868 in den Ateliers von Charles Reutlinger und Nadar ausbilden Nach Abschluss seiner Lehrzeit war er von 1868 bis 1869 in Hamburg im Atelier E Bieber tatig und beteiligte sich dort an der Einrichtung geeigneter Studioraume fur Portrat und Skulpturfotografie 1869 siedelte Jaffe nach Wien uber wo er den Rest seines Lebens verbrachte Im Januar 1870 wurde Jaffe als Mitglied der Photographischen Gesellschaft in Wien aufgenommen Im darauffolgenden Jahr wurde er am 17 Januar 1871 zu deren Sekretar gewahlt 1 In der Sitzung am 4 April wurde verkundet dass Jaffe brieflich mitgeteilt habe er beabsichtige langer in Hamburg zu bleiben um ein Atelier zu ubernehmen 2 und daher von seinem Amt zurucktrete 3 In der Versammlung am 2 Mai 1871 wurde anstelle von Jaffe Fritz Luckhardt gewahlt Er nahm die Wahl nicht an weshalb die Wahl verschoben wurde 4 Welches fotografische Atelier Jaffe ubernehmen wollte und warum sie nicht zustande kam ist nicht bekannt Das Datum der Ruckkehr nach Wien lag vermutlich vor Jahresende In den ersten Jahren arbeitete er fur den Hoffotografen Josef Lowy in dessen Auftrag er beispielsweise fotografische Aufnahmen fur die Weltausstellung 1873 und der Carlstadt Fiumaner Bahn 5 anfertigte Von 1874 bis 1876 arbeitete Jaffe fur den Fotografen Emil Rabending ehe er zusammen mit seinem funf Jahre alteren Bruder Moritz ein fotografisches Atelier grundete das fur Portrat Landschafts und Architekturaufnahmen bekannt wurde und Reproduktionsarbeiten anfertigte Spater spezialisierte sich das Unternehmen ganz auf hochwertige Farb Lichtdrucke ab 1880 war mit dem Verlag die Kunstanstalt fur Lichtdruck Autotypie und Dreifarbenklischees Max Jaffe verbunden Zu den langfristigen Auftraggebern des Ateliers zahlte beispielsweise die Wiener Akademie der Wissenschaften die ab den 1880er Jahren Reproduktionen fur ihre Veroffentlichungen Sitzungsberichte und Denkschriften bei Jaffe anfertigen liess 1880 heiratete Max Jaffe zunachst nur in Zivilehe Ottmarilla Ella Schilling mit der er drei Sohne und eine Tochter hatte Am 30 Dezember 1890 liess er sich evangelisch taufen 6 nbsp Max Jaffe Ruhmeshalle im Heeresgeschichtlichen Museum Bromoldruck um 1918 Seine Lebensaufgabe fand Jaffe in der Weiterentwicklung der Fotografie Chemigrafie Fotolithografie und des Farbdrucks Er beschaftigte sich besonders mit der authentischen Wiedergabe von Farben und Schattierungen Um das Verwackeln bei langen Belichtungszeiten zu vermeiden konstruierte er eine Schwingbodenkamera Gemeinsam mit seinem Bruder Moritz meldete er 1877 das Verfahren der Jaffetypie zum Patent an die farbige Vorlagen in Halbtonen fur den Buchdruck mithilfe eines Gazerasters wiedergab Spater entwickelte unter anderem ein kaustisches Praparat fur den Flachdruck und zusammen mit August Albert ein fotolithografisches Ubertragungspapier Beruhmt waren Jaffes Innen und Aussenaufnahmen von monumentalen Wiener Bauten darunter das Heeresgeschichtliche Museum das Parlamentsgebaude die Kunsthalle die Nationalbibliothek der Stephansdom und zahlreiche Industriegebaude fur die er Weitwinkelobjektive verwendete Die Verzerrung vermied er mit einem selbst entwickelten Verfahren mit dem er zu den Pionieren der Architekturfotografie zahlt Seine Innen und Aussenaufnahmen des Stifts Heiligenkreuz veroffentlichte er als Ansichtskartenserie Von 1888 bis 1892 unterrichtete Jaffe als Lehrer fur Reproduktionstechnik an der neu gegrundeten Graphischen Lehr und Versuchsanstalt in Wien Von 1890 bis 1897 gab er sieben Jahrgange der Zeitschrift Die Photographie heraus Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zog er sich aus der Leitung seines Ateliers zuruck die er seinem Sohn Arthur uberliess dieser grundete in den 1920er und 1930er Jahren Zweigstellen in Budapest und New York wohin er spater auch emigrierte Max Jaffe verbrachte seinen Lebensabend in Wien mit der Weiterentwicklung fotografischer Konzepte beispielsweise des Rotations Lichtdrucks Schriften BearbeitenUeber Atelierbau In Photographische Korrespondenz Jg 34 1897 S 208 ff Die nationale Wiedergeburt der Juden H Steinitz 1897 Rezension Juden in der bildenden Kunst In Photographische Korrespondenz 1897 34 Jg S 239 ff Uber den Atelierbau In Wiener Photographische Blatter Jg 3 1896 S 233 ff Studien uber die Lichtempfindlichkeit verschiedener Farben und uber die Herstellung unnachahmbarer Werthpapiere In Photographische Korrespondenz Bd 14 1877 S 30 ff Ueber Atelierconstructionn In Photographische Korrespondenz Jg 8 1871 S 56 ff Literatur BearbeitenPhotographische Korrespondenz Zeitschrift fur wissenschaftliche und angewandte Photographie und die gesamte Reproduktionstechnik Band 53 1916 S 31 Jaffe Max In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1965 S 59 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Photographische Korrespondenz Quellen und Volltexte nbsp Commons Max Jaffe Sammlung von Bildern Biographie zu Max Jaffe Austria Forum Helga Maria Wolf Einzelnachweise Bearbeiten Photographische Notizen 1871 7 Jg S 10 Photographische Notizen 1871 7 Jg S 48 Photographische Notizen 1871 7 Jg S 61 Photographische Notizen 1871 7 Jg S 78 Photographische Notizen 1872 8 Jg S 184 Astrid Schweighofer Religiose Sucher in der Moderne Konversionen vom Judentum zum Protestantismus in Wien um 1900 Berlin New York 2015 Anmerkung 2225 Normdaten Person GND 132946769 lobid OGND AKS VIAF 15946023 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jaffe MaxKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Fotograf und ReproduktionstechnikerGEBURTSDATUM 27 Juli 1845GEBURTSORT SchwerinSTERBEDATUM 14 Dezember 1939STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Jaffe Fotograf amp oldid 231431236