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Max Hahn 31 Januar 1899 in Muhlhausen Ostpreussen 18 Februar 1960 in Berlin war ein deutscher Radrennfahrer und Fahrradkonstrukteur Max Hahn Max Hahn bei einer Siegerehrungauf der Radrennbahn in Treptow 1922 Zur PersonSpitzname KikirikiGeburtsdatum 31 Januar 1899Sterbedatum 18 Februar 1960Nation Deutschland DeutschlandDisziplin StrasseKarriereende ca 1926Letzte Aktualisierung 6 November 2018Biographie BearbeitenMax Hahn wurde in Ostpreussen geboren als er funf Jahre alt war zog die Familie nach Berlin Im Alter von acht Jahren bekam er sein erstes Fahrrad zu Weihnachten geschenkt mit 13 Jahren bestritt er sein erstes Jugendrennen uber 20 Kilometer Er lag an der Spitze als er mit einem Pferdefuhrwerk zusammenstiess sturzte und das Rennen beenden musste Mit 14 Jahren wurde er Vereinsmeister des Olymp 1912 uber 1000 Meter und gewann das 150 Kilometer lange Rennen Berlin Frankfurt Oder Berlin Im Jahr darauf mietete er sich eine Kabine in der Radrennbahn Treptow und begann systematisch auf der Bahn zu trainieren 1 etwa gemeinsam mit Emil Lewanow 2 1917 wurde er als Soldat eingezogen 1 In den 1920er Jahren etablierte sich Hahn in der Hauptstadt als Fahrer bei Sechstagerennen einer Ausdauerdisziplin aber auch als Flieger die damalige Bezeichnung fur Sprinter Er startete bei insgesamt 13 Sechstagerennen wurde mit Franz Krupkat 1923 Zweiter mit Oskar Tietz 1925 zweimal Zweiter und 1926 Dritter 3 In spateren Jahren erklarte Hahn seinem Sohn dass er lediglich aufgrund von Absprachen nie siegen durfte 4 1925 wurde Hahn Dritter der deutschen Meisterschaft im Sprint und 1926 Vize Meister Ende der 1920er Jahre beendete Hahn seine aktive Radsportlaufbahn 5 Anschliessend eroffnete Hahn das Erste Berliner Radsporthaus Max Hahn und kreierte die eigene Fahrradmarke Rennhahn fur die er mit Slogans warb wie z B Rennhahn uber Nacht Dich zum Meister macht Bekannte Bahnfahrer der Zeit wie Paul Buschenhagen Willy Funda und Georg Kroschel fuhren Rennhahn Rader Gemeinsam mit Oscar Tietz entwickelte er das erste Raketen Rad der Welt das Hahn Rak I Getestet wurden die Gefahrte auf der Berliner Olympiabahn in Plotzensee woruber auch in der Wochenschau berichtet wurde 6 Uber den Fortgang der Experimente ist nichts bekannt Hahn konstruierte auch einen patentierten Rennsimulator 10 Rollen Mannschaftsapparat genannt mit dem zehn Fahrer gleichzeitig gegeneinander antreten konnten die zuruckgelegte Strecke wurde mittels Zeiger auf einer grossen Scheibe angezeigt Zudem betatigte Hahn sich als Tuftler und Erfinder in Sachen Fahrradkomponenten Er erhielt Patente fur eine Ventilkappe fur eine im Steuerkopf integrierte Federung einen verstellbaren Lenker den sogenannten Van Kempen Lenker und weitere Erfindungen 7 Im Zweiten Weltkrieg wurden sowohl das Gebaude in dem sich das Geschaft befand wie auch das Haus in dem die Familie wohnte zerstort Nach dem Krieg eroffnete Hahn die Gaststatte Maxim in Neukolln die zu einem Radsportlertreff wurde und ein Fahrradgeschaft in Kreuzberg 8 1946 erhielt der Sportring Neukolln ein Konsortium um Max Hahn vom Bezirksamt Neukolln den Auftrag zum Betrieb der Werner Seelenbinder Radrennbahn in Neukolln 1948 wurde sie eroffnet 1952 kam es zu Streit hinter den Kulissen und das Bezirksamt kundigte Hahn den Pachtvertrag ein folgendes Gerichtsverfahren endete fur Hahn mit einer geringen Entschadigungssumme Der Verlust der Bahn in deren Ausbau Hahn sein gesamtes Vermogen gesteckt hatte sturzte ihn fur den Rest seines Lebens in hohe Schulden 9 Sein Kommentar dazu Maxe Hahn Du hast die grosste Dummheit Deines Lebens ausgefressen 10 Deshalb musste er die jahrzehntelange finanzielle Unterstutzung von mehreren Berliner Radsportvereinen einstellen die deshalb den Zusatz Rennhahn in ihren Namen aufgenommen hatten darunter die RVg Rennhahn die Hahn 1929 mitbegrundet hatte 1953 wurde der Verein in Berliner Rennfahrervereinigung 1929 umbenannt 11 Etwa 1952 baute Max Hahn mit der Unterstutzung von Oskar Tietz und Walter Sawall sogenannte Bambi Rader ein hochwertige Mini Rennrader fur Kinder zwischen zehn und 14 Jahren die auf eigens dafur gebauten Radrennbahnen genutzt werden sollten 12 Schon in den 1920er Jahren hatte Hahn erstmals mit diesen Mini Radern geworben Nach mehreren Rennen auf verschiedenen Platzen wurde 1953 in Kreuzberg am Wassertorplatz die erste Bambi Rennbahn mit Rennen von 300 Kindern vor 5000 Zuschauern eingeweiht 1952 etwa winkte dem Sieger eine Reise zu den Bahnweltmeisterschaften in Paris Selbst der Tour de France Sieger Fausto Coppi wurde werbewirksam auf ein Bambi Rad gesetzt Die Walt Disney Pictures Produzent des Zeichentrickfilms Bambi forderten Lizenzgebuhren da man sich die Markenrechte gesichert hatte Da es aber schon zahlreiche Produkte mit der Bezeichnung Bambi gab musste Hahn keine Gebuhren an Disney zahlen 13 Der Bund Deutscher Radfahrer stand der Bambi Bewegung jedoch ablehnend gegenuber da das Fahren von Kindern auf diesen Radern schadlich sei zudem kam es zu Arger mit den Lieferanten So brach schon 1954 der Verkauf von Bambi Radern ein und das Projekt fand ein Ende Inwieweit das finanzielle Debakel um die Radrennbahn in Neukolln dabei eine Rolle spielte ist ungeklart 14 Das Geschaft mit Fahrradern liess in den 1950er Jahren stark nach und Hahn sattelte wenig erfolgreich auf Radio und Fernsehgerate um In Berlin betrieb er mehrere Geschafte 15 Max Hahn starb 1960 im Alter von 61 Jahren und wurde auf dem St Jacobi Kirchhof I in Neukolln bestattet 16 Literatur BearbeitenRenate Franz Michael Mertins Von rasenden Raketenradern und flinken Bambis Der Rennradfahrer Max Hahn In Verein Historische Fahrrader Hrsg Der Knochenschuttler Zeitschrift fur Liebhaber historischer Fahrrader Band 52 Nr 2 2011 S 4 10 Michael Mertins Neue Erkenntnisse uber Max Hahn In Verein Historische Fahrrader Hrsg Der Knochenschuttler Zeitschrift fur Liebhaber historischer Fahrrader Band 57 Nr 1 2014 S 11 15 Einzelnachweise Bearbeiten a b Franz Mertins Von rasenden Raketenradern S 4 Sport Album der Rad Welt Ein radsportliches Jahrbuch enthalt die Ereignisse des Jahres 1922 in Wort und Bild Band 21 Guido Hackebeil Berlin 1922 S 21 Roger de Maertelaere Mannen van de Nacht 100 jaar zesdaagsen De Eecloonaar Eeklo 2000 ISBN 90 74128 67 X S 214 Franz Mertins Von rasenden Raketenradern S 4 5 Franz Mertins Von rasenden Raketenradern S 5 6 Franz Mertins Von rasenden Raketenradern S 5 Mertins Neue Erkenntnisse uber Max Hahn S 13f Franz Mertins Von rasenden Raketenradern S 6 Mertins Neue Erkenntnisse uber Max Hahn S 14 Franz Mertins Von rasenden Raketenradern S 6 7 125 Jahre Radfahrervereinigung Berlin 1888 Ein Streifzug durch 125 Vereinsgeschichte in Berlin 2013 S 75 f Der Fall Bambi In adfc nrw de Abgerufen am 9 Oktober 2018 Franz Mertins Von rasenden Raketenradern S 9 Franz Mertins Von rasenden Raketenradern S 10 Franz Mertins Von rasenden Raketenradern S 7 Franz Mertins Von rasenden Raketenradern S 11 Normdaten Person GND 1020113413 lobid OGND AKS VIAF 232375760 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hahn MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Radsportler und FahrradkonstrukteurGEBURTSDATUM 31 Januar 1899GEBURTSORT MuhlhausenSTERBEDATUM 18 Februar 1960STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Hahn Radsportler amp oldid 239180138