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Max Granzin 1873 30 November 1940 war ein deutscher Kommunalpolitiker und Mitglied der SPD Er war von 1919 bis 1933 demokratisch gewahlter Oberburgermeister der Stadt Offenbach am Main und wurde aus seinem Amt von den Nationalsozialisten vertrieben Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre Studium und Beruf 2 Politik 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFruhe Jahre Studium und Beruf BearbeitenMax Granzin studierte nach dem Gymnasium Rechtswissenschaften und wechselte nach dem Studium in die Versicherungswirtschaft Anschliessend wurde er Sekretar der Zweiten Handwerkerschule in Berlin am Stralauer Platz Danach war Granzin Geschaftsfuhrer des Bundes der technischen Angestellten und Beamten in Berlin Politik BearbeitenNach dem Ersten Weltkrieg im Herbst 1919 erwirkte die Offenbacher SPD dass die Stelle des Oberburgermeisters ausgeschrieben wurde Die SPD nominierte ihr Parteimitglied Dr Max Granzin aus Berlin als Kandidaten fur die Burgermeisterwahl Granzin setzte sich in zwei Wahlgangen gegen die Kandidaten der Zentrumspartei und der Deutschnationalen Volkspartei durch Im Marz 1920 erfolgte ein Konjunktureinbruch welcher in Offenbach zu Kurzarbeit Entlassungen und Betriebsschliessungen fuhrte Infolge der zuruckgehenden Steuereinnahmen betrug das Haushaltsdefizit der Stadt in dieser Zeit uber 14 Millionen Mark Im April des gleichen Jahres wurde Offenbach von franzosischen Truppen besetzt Die Franzosen begrundeten ihr Vorgehen mit dem Eindringen von Reichswehrverbanden in das neutrale Ruhrgebiet Oberburgermeister Granzin blieb zwar im Amt seine gerade begonnenen Amtsgeschafte wurden aber in diesen Wochen durch die Militarregierung reglementiert und eingeschrankt Bereits einige Wochen spater raumte das Militar Offenbach und Umgebung wieder nachdem die deutsche und die britische Regierung gegen die Besetzung protestiert hatten Die Inflation von 1923 zwang das Offenbacher Stadtparlament zur Herausgabe von eigenem Notgeld Die Arbeitslosigkeit war inzwischen ein Massenphanomen geworden und radikale Parteien erhielten regen Zulauf Trotz der immer grosser werdenden Probleme fuhrte Granzin seine Amtsgeschafte nach eher betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten Trotzdem wurde von der Stadt Offenbach in dieser schwierigen Zeit das Busing Palais erworben die Siedlung Tempelsee gebaut der Sportplatz am Bieberer Berg eingeweiht und der Hochwasserschutz des Stadtteils Burgel errichtet Spatestens ab Ende 1928 geriet Granzin in Konflikt mit den radikalen Parteien im Stadtparlament Zu deren Strategie gehorte es die Steuern zu senken Geldzuwendungen und andere Wohltaten aus offentlichen Kassen an die Bevolkerung zu verteilen letztendlich um neue Anhanger zu gewinnen Granzin verlangte dagegen eine ausgeglichene Haushaltsplanung um die Kreditfahigkeit der Stadt zu erhalten Im Marz 1933 sturmten Einheiten der SA und SS das Offenbacher Rathaus im Busing Palais Granzin und andere Beamte wurden unter Androhung von Gewalt aus ihren Amtsstuben vertrieben und durch Nationalsozialisten ersetzt 1 Die neue Verwaltung strich dem ehemaligen Oberburgermeister alle Pensionsanspruche Granzin verstarb am 30 November 1940 ohne wieder ein offentliches Amt bekleidet zu haben Literatur BearbeitenAlfred Kurt Stadt und Kreis Offenbach in der Geschichte am Main im Rodgau und in der Dreieich Bintz Verlag Offenbach 1998 ISBN 3 87079 009 1 Artikel uber Max Granzin in der Offenbach Post vom 29 Marz 2008 Autor Wolfgang ReuterWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max Granzin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Granzin Max Hessische Biografie Stand 3 Juli 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Lothar R Braun 1933 Machtubernahme Hitler Offenbach wird gleichgeschaltet In offenbach de abgerufen am 22 April 2016 Burgermeister und Oberburgermeister von Offenbach am Main Peter Georg d Orville 1823 1826 Heinrich Philipp Schwaner 1826 1834 Peter Georg d Orville zweite Amtsperiode 1834 1837 Jonas Budden 1837 1849 Friedrich August Schafer 1849 1859 Johann Heinrich Dick 1859 1867 Johann Martin Hirschmann 1867 1874 Hermann Stolting 1874 1882 Wilhelm Brink 1883 1907 Andreas Dullo 1907 1919 Max Granzin 1919 1933 Heinrich Schonhals 1933 1934 Helmuth Schranz 1934 1945 Fritz Reinicke 1945 1946 Johannes Rebholz 1947 1949 Hans Kluber 1950 1957 Georg Dietrich 1957 1974 Walter Buckpesch 1974 1980 Walter Suermann 1980 1986 Wolfgang Reuter 1986 1994 Gerhard Grandke 1994 2006 Horst Schneider 2006 2018 Felix Schwenke seit 21 Januar 2018 Normdaten Person GND 1023877228 lobid OGND AKS VIAF 257365843 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Granzin MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher PolitikerGEBURTSDATUM 1873STERBEDATUM 30 November 1940 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Granzin amp oldid 206101159