www.wikidata.de-de.nina.az
Max Gohl 18 April 1886 in Rixdorf bei Berlin 28 Januar 1951 in Ost Berlin war ein deutscher kommunistischer Gewerkschaftsfunktionar und Widerstandskampfer gegen das NS Regime Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur Quellen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGohl wuchs in Rixdorf auf und besuchte acht Jahre die Gemeindeschule in Berlin Neukolln Danach absolvierte er vier Jahre eine Ausbildung zum Metalldrucker Von 1906 bis 1908 musste Gohl seinen Militardienst leisten Danach arbeitete er bis 1914 als Metalldrucker in verschiedenen Betrieben Berlins Bereits 1905 war er in den Deutschen Metallarbeiter Verband DMV eingetreten Zur Jahreswende 1910 11 wurde er Mitglied der SPD Wahrend des Ersten Weltkriegs wurde Gohl in Frankreich verschuttet weshalb er bereits Anfang 1917 aus dem Kriegsdienst entlassen wurde Er ging zuruck nach Berlin und war nun bei der Firma Goerz als Dreher beschaftigt In diesem Betrieb wurde er auch gewerkschaftlicher Vertrauensmann 1917 trat Gohl in die USPD ein Ab Anfang 1918 gehorte Gohl der Branchenkommission der Eisendreher im Berliner DMV an wo sich zu dieser Zeit die Revolutionaren Obleute konzentrierten Auch Gohl gehorte bald diesem Kreis an Anfang 1918 beteiligte er sich in Berlin massgeblich an der Organisierung von Streiks gegen den Krieg Wahrend der Novemberrevolution gehorte Gohl zum Aktivistenkreis aus den Reihen der Revolutionaren Obleute die den Umsturz im November 1918 in Berlin massgeblich organisierten Spater gab Gohl an er sei es gewesen der am 9 November 1918 den gewaltigen Demonstrationszug von der Firma Goerz und anschliessenden Firmen von Tempelhof uber Neukolln Treptow zum Reichstag angefuhrt und am Nachmittag die rote Fahne in die Hand der Siegesgottin auf dem Brandenburger Tor 1 gedruckt habe Mit dem linken Flugel der USPD trat Gohl Ende des Jahres 1920 zur KPD uber In der KPD ubernahm er eine Reihe Funktionen unter anderem war er ab 1924 Mitglied der Bezirksleitung der Partei in Berlin Brandenburg Zugleich war Gohl ab 1924 Sekretar fur Gewerkschaftsfragen auf Bezirksebene Seine hauptamtliche Tatigkeit fur den Berliner DMV verlor er aufgrund seines politischen Engagements fur die KPD bereits 1923 doch bis Ende 1928 gehorte Gohl der Berliner DMV Branchenkommission der Dreher ehrenamtlich an Gohl verlor auch diese Funktion da er ab 1928 die Revolutionare Gewerkschafts Opposition RGO unterstutzte und deshalb aus dem DMV ausgeschlossen wurde In der RGO ubernahm Gohl Funktionen auf regionaler Ebene Zwischen 1929 und 1932 wirkte Gohl politisch eher im Hintergrund da seine Verhaftung aufgrund mehrerer politischer Vergehen drohte Zur Zuruckhaltung hatte ihm nach eigenen Angaben auch die regionale KPD Leitung geraten Er wurde Redakteur des Informationsdienstes Inprekorr In diesem Zusammenhang wurde er von einem Strafgericht 1932 als Uberzeugungstater wegen literarischen Landes und Hochverrats zu neun Monaten Festungshaft verurteilt Anfang 1933 nach der Entlassung aus der Haft und dem Beginn des Nationalsozialismus ging Gohl in die Illegalitat Obwohl ihm die KPD Fuhrung jedes Engagement fur den verbotenen Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins EVMB untersagt hatte bemuhte er sich mit Ewald Degen den inzwischen durch die Verfolgung stark geschwachten EVMB wieder aufzubauen Von Januar bis April 1934 ubernahm er mit Ewald Degen die oberste Leitung uber die illegalen Gruppen des Verbandes Zugleich war er an der Herstellung und Verbreitung zahlreicher illegaler Zeitungen und Flugblatter beteiligt Max Gohl wurde gemeinsam mit Ewald Degen und Marie Juhre am 23 Marz 1935 in Berlin Friedrichshain bei der Ubergabe illegalen Materials verhaftet Im Juli 1935 verurteilte ihn das Berliner Kammergericht wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu acht Jahren Zuchthausstrafe Die Haftzeit verbusste er im Zuchthaus Brandenburg Gorden Nach Verbussung der regularen Haftstrafe kam Gohl in Schutzhaft im KZ Sachsenhausen Insgesamt verbrachte Gohl wahrend des NS Regimes zehn Jahre in Haft Nach Ende des Zweiten Weltkrieges lebte Gohl in Berlin Zehlendorf Er beteiligte sich am gewerkschaftspolitischen Neuaufbau in Berlin Gohl trat 1945 in die KPD ein Ab 1946 gehorte er der SED an und lieferte sich in West Berlin teils heftige Auseinandersetzungen mit sozialdemokratischen Gewerkschaftern Ab 1948 arbeitete Gohl fur die staatliche Handelsorganisation der Sowjetischen Besatzungszone SBZ Er lebte weiterhin in West Berlin starb jedoch in einem Krankenhaus in Ost Berlin Literatur Quellen BearbeitenStefan Heinz Siegfried Mielke Hrsg Funktionare des Einheitsverbandes der Metallarbeiter Berlins im NS Staat Widerstand und Verfolgung Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 2 Metropol Berlin 2012 ISBN 978 3 86331 062 2 S 34 45 46 92 94 141 144 Kurzbiographie Stefan Heinz Moskaus Soldner Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins Entwicklung und Scheitern einer kommunistischen Gewerkschaft VSA Verlag Hamburg 2010 ISBN 978 3 89965 406 6 S 333 ff 359 368 ff 370 ff 380 ff 399 415 461 470 f 528 Stefan Heinz Roter Verband und Widerstandsgruppe Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins 1930 1935 In informationen Wissenschaftliche Zeitschrift des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933 1945 42 Jg 2017 Nr 85 S 10 15 Landesarchiv Berlin Bestand C Rep 118 01 Nr 3192 Unterlagen im Zusammenhang mit der Anerkennung von Max Gohl als Opfer des Faschismus Weblinks BearbeitenHermann Weber und Andreas Herbst Kurzbiografie aus dem Handbuch Deutsche Kommunisten Online AusgabeEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Max Gohl Selbstgeschriebener Lebenslauf zitiert nach Stefan Heinz Moskaus Soldner Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins Entwicklung und Scheitern einer kommunistischen Gewerkschaft Hamburg 2010 S 383 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 11 September 2021 PersonendatenNAME Gohl MaxALTERNATIVNAMEN Gohl Max Paul vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher kommunistischer WiderstandskampferGEBURTSDATUM 18 April 1886GEBURTSORT RixdorfSTERBEDATUM 28 Januar 1951STERBEORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Gohl amp oldid 235096332