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Max Askanazy 24 Februar 1865 in Stalluponen 23 Oktober 1940 in Genf war ein Schweizer Pathologe und Onkologe deutscher Herkunft Max Askanazy KonigsbergInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenMax Askanazy Angehoriger der judischen Glaubensgemeinschaft kam am 24 Februar 1865 in Stalluponen als Sohn des Joseph Samuel Askanazy und der Nanny geborene Ashkanazy zur Welt Er besuchte mit seinem Bruder Selly Askanazy 1866 1940 Praktischer Arzt in Ostpreussen Auswanderung nach Spanien das Kneiphofsche Gymnasium in Konigsberg und diente mit ihm als Reserveoffizier in der Preussischen Armee Askanazy nahm ein Studium der Medizin an der Universitat Konigsberg auf das er 1890 mit dem Erwerb des akademischen Grades eines Dr med abschloss Im Anschluss daran war er dort bis 1895 am Pathologischen Institut bei Ernst Neumann 1834 1918 tatig Nach seiner Habilitation im Jahr 1894 lehrte er zunachst als Privatdozent seit 1903 als Titularprofessor fur allgemeine Pathologie pathologische Anatomie und Mykologie an der Universitat Konigsberg 1905 folgte er dem Ruf an die Universitat Genf die Nachfolge von Friedrich Wilhelm Zahn 1845 1904 auf der Professur fur Pathologie anzutreten Diese Stellung hatte Askanazy bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1939 inne Zudem grundete Max Askanazy im Jahr 1928 die Internationale Gesellschaft fur geographische Pathologie Neben der beruflichen Tatigkeit hielt Askanazy in Konigsberg eine viel beachtete Vortragsreihe zum Thema Kunst und Wissenschaft Hier verglich er die Tatigkeit des wissenschaftlichen Forschers mit derjenigen des Kunstlers Die Phantasie des Kunstlers spiele die Rolle als Helferin der Wissenschaft Aus ihrer Erkenntnis inspiriere sie die Wissenschaft Problemlosungen zu erkennen Wenn die Wissenschaft in erster Linie dazu berufen ist Beobachtungen zu machen und daraus Theorien zu konstruieren so sei doch auch die Intuition unentbehrlich die sich mit der Phantasie des Kunstlers vergleichen lasst Askanazy zitiert von Hubschmann 1958 Max Askanazy war verheiratet mit Stephanie Elisabeth Maria geborene Gerstel Er verstarb am 23 Oktober 1940 vier Monate vor Vollendung seines 76 Lebensjahres in Genf Die Ehe blieb kinderlos Wirken BearbeitenMax Askanazy Autor von ungefahr 170 Publikationen befasste sich vor allem mit dem blutbildenden System der Knochenpathologie der Pathologie der endokrinen Drusen und der Tumore der Entzundung sowie der pathogenen Wirkung tierischer Parasiten Als profunder Kenner der Blutpathologie schrieb er in dem seinerzeit namhaften Lehrbuch von O Lubarsch und F Henke den Abschnitt uber das Knochenmark und die Blutbildung Er war wie sein Lehrer Unitarier Die in Konigsberg erstmals 1868 69 von seinem Lehrer Ernst Neumann beschriebene Lymphoide Markzelle im Knochenmark sei auch postembryonal die Blutstammzelle fur alle Blutzellreihen und damit fur die Blutpathologie von ausschlaggebender Bedeutung Im Forschungsgebiet der Parasitologie entdeckte er einen bisher unbekannten Parasiten den Leberegel Ophisthorchis felineus Beeinflusst durch den Konigsberger Zoologen Maximilian Braun entdeckte Askanazy dass die Larven des Egels im Fischfleisch verschiedener Fische im Kurischen Haff vorkommen und beim Genuss roher Fische in den menschlichen Korper gelangen konnen Der Leberegel bewirkt nicht nur eine Infektion der Gallengange sondern diese Infektion kann sich zum Gallengangskarzinom weiterentwickeln Krauspe Askanazy hat seine wichtigsten Erkenntnisse uber die Parasiten in einem Kapitel des Aschoff schen Lehrbuches dargestellt Askanazy 1914 Der Hinweis darauf dass eine Infektion in eine bosartige Geschwulst ubergehen kann veranlasste Askanazy die experimentelle Geschwulstforschung aufzubauen Im Tierversuch erbrachte er den Beweis der Krebsbildung durch Arsen 1926 Eine der ersten Publikationen aus der Konigsberger Zeit befasste sich mit Tumoren des Eierstocks Dermoidzysten Er erkannte diese Tumoren als Teratome Dank seiner weltweiten Beziehungen erlebte das Konigsberger Institut und spater besonders das Genfer Institut fur Pathologie unter seiner Leitung einen entscheidenden Aufschwung Max Askanazy sah die zentrale Aufgabe der Pathologie in der Systematisierung der Krankheitsursachen Damit durchbrach er die in seinem Fach vorherrschende Beschrankung auf die Morphologie was der Karzinomforschung entscheidende Impulse verlieh Askenazys 4 Faktor Theorie der Geschwulstgenese fuhrt die Entstehung eines Karzinoms zuruck auf das Zusammenwirken von Allgemeiner Disposition etwa Vererbung Ortlicher Disposition geographische Pathologie Exogener Reize beispielsweise durch Parasiten Endogener Reize intrazellular Ehrungen Bearbeiten1928 wurde er zum Vorsitzenden der Deutschen Pathologischen Gesellschaft gewahlt 1934 wurde Max Askanazy fur seine bedeutenden Arbeiten im Bereich der Krebsforschung der Marcel Benoist Preis verliehen 1935 wurde Max Askanazy zum Ehrenburger von Genf ernannt Aufnahme in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina im Jahr 1903 Verleihung zweier EhrendoktorateSchriften BearbeitenAllgemeine Atiologie kausale Genese II Aussere Krankheitsursachen zum Thema Parasiten In L Aschoff Pathologische Anatomie Lehrbuch 4 Auflage Band 1 G Fischer Verlag Jena 1914 S 136 309 Ernst Neumann In Zentralblatt fur allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie 29 1918 S 409 421 Das Knochenmark In F Henke O Lubarsch Handbuch der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie Teil II Springer Verlag Berlin 1927 S 775 1082 Ernst Neumann 30 1 1834 6 3 1918 In Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft fur Pathologie 28 1935 S 363 372 Literatur BearbeitenLazare Benaroyo Askanazy Max In Historisches Lexikon der Schweiz Eugene Bujard Max Askanazy 1865 1940 In Charles Borgeaud Paul E Martin Histoire de l Universite de Geneve 4 Annexes historique des facultes et des instituts 1914 1956 Geneve Georg 1959 S 237 239 P Huebschmann Max Askanazy In Ostpreussische Arztfamilie Nr 3 Adventsrundbrief 1958 Teil III Was wir immer bewahren wollen S 11 12 C Krauspe Die Errichtung eines eigenen Lehrstuhls fur Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie an der Albertus Universitat In Ostpreussische Arztfamilie Nr 1 Osterrundbrief 1969 Beilage Nr VII S 15 19 E Neumann Redlin von Meding Die Blutsverwandtschaft zwischen Genf und Konigsberg In Konigsberger Burgerbrief Nr 80 2012 S 52 53 Avi Ohry Professor Max Askanazy 1865 1940 from Konigsberg Prussia to Geneva In J Med Biogr May Nr 19 2011 S 70 72 Erwin Rutishauser Necrologica de M Askanazy In Schweiz Zeitschrift fur Allgemeine Pathologie und Bakteriologie Band 4 Basel 1941 S 174 176 Erwin Rutishauser Max Askanazy In Schweizerisches Medizinisches Jahrbuch 1941 S XIX XXVI Max Askanazy 1865 1940 Geneve 1943 Festschrift nach seinem Tod 1940 Weblinks BearbeitenAskanazy Max auf der Webseite www whonamedit com Askanazy Max auf der Webseite www marcel benoist ch Publikationen von und uber Max Askanazy im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekNormdaten Person GND 11766684X lobid OGND AKS VIAF 35240004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Askanazy MaxKURZBESCHREIBUNG Schweizer Pathologe und OnkologeGEBURTSDATUM 24 Februar 1865GEBURTSORT StalluponenSTERBEDATUM 23 Oktober 1940STERBEORT Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Askanazy amp oldid 226715366