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Matthaus Judex auch Matthias Richter 21 September 1528 in Dippoldiswalde 15 Mai 1564 in Rostock war ein lutherischer Theologe gnesiolutheranischer Pragung Wappen von M Judex unten rechts und drei anderen Centuriatoren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenJudex stammte vaterlicher wie mutterlicherseits aus angesehenen mittelmassig beguterten Verhaltnissen Sein Vater Johann Richter 1567 war Richter in Dippoldiswalde seine Mutter hiess Walburga Lehmann Judex hatte mehrere Geschwister sein Bruder Franz war Ratsherr in Aussig sein Bruder Johann war Pfarrer im liechtensteinischen Feldsberg funf Schwestern waren in ihrer Heimatgegend verheiratet Der Vater ermoglichte ihm nach der Schule in Dippoldiswalde auch die Schulen in Dresden Wittenberg und Magdeburg zu besuchen wo er seinen Unterhalt als Kurrendesanger bestritt Ausserdem engagierte ihn der Rektor der Magdeburger Ratsschule Levin von Emden als Informator seiner Sohne Zusammen mit einem der Emden Sohne bezog Judex im April 1546 die Universitat Wittenberg Obwohl er nach dem Willen seines Vaters hatte eine Anstellung als Lehrer suchen sollen verhalf ihm eine Empfehlung Philipp Melanchthons dazu im Oktober 1548 zum Magister promoviert zu werden Nach Magdeburg zuruckgekehrt wurde Judex zunachst unter seinem Gonner Emden Konrektor der Stadtschule schliesslich auch selbst ihr Rektor und stellte den nach der Belagerung der Stadt durch Georg zu Mecklenburg 1550 1551 in Unordnung geratenen Schulbetrieb wieder her Weil er jedoch zur Theologie neigte drang er darauf dass Abdias Pratorius als sein Nachfolger berufen wurde unter dem er wiederum bis Ostern 1554 als Konrektor wirkte Im Dezember 1553 wurde er von Johann Wigand in Magdeburg unter Gebet und Handauflegung zum Kirchendienst an St Ulrich ordiniert Judex heiratete er die erst 15 jahrige nicht sehr beguterte Anna Gluck aus einer ursprunglich Braunschweiger Familie Aus ihrer zehnjahrigen Ehe gingen sechs Kinder hervor Judex wirkte bis 1559 als Diakon an St Ulrich und folgte dann einem Ruf an die Universitat Jena wo er anderthalb Jahre als Theologieprofessor lehrte bis er zusammen mit seinen gnesiolutheranischen Gesinnungsfreunden von Herzog Johann Friedrich II des Amtes enthoben wurde und nach Magdeburg zuruckkehrte Dort hatte er zuvor so kompromisslose und harte Kirchenzucht geubt dass er in der Stadt nicht mehr Fuss fassen konnte 1562 ging er daher nach Wismar in Mecklenburg wo sein Freund Wigand Superintendent geworden war Zusammen mit Wigand verfasste er die Hauptmasse der Magdeburger Centurien der ersten grosseren Kirchengeschichte aus protestantischer Sicht Ohne eine Stellung erlangt zu haben starb er im Alter von 35 Jahren uberraschend in Rostock Die Leichenpredigt hielt ihm der Theologe Simon Pauli Judex Witwe heiratete den Theologen Andreas Schoppe Zu Judex Freundeskreis hatten Matthias Flacius Simon Musaus Tilemann Hesshus Michael Neander und Basilius Faber gehort Nach Schoppes Zeugnis war Judex ein fahiger Musiker der vierstimmige Gesange komponierte und ein Astrologe der fur sich selbst fur seine eigenen und ihm anvertrauten Kinder Horoskope stellte Zudem dichtete er in griechischer Sprache Werke Auswahl BearbeitenQuod arguere peccata seu concionari poenitentiam sit proprium legis et non evangelij proprie sic dicti rationes et argumenta Basel 1559 Der ewigen allmachtigen gottlichen Majestat Mandat und ernstlicher Befelch wes sich ein jeder Christ nach seinem Beruf und Stande gegen dem offenbarten Antichrist das ganze Papsttum halten solle s l 1561 Ein Unterricht und Trostschrift an die betrubte und von inwendigen geistlichen Feinden beangstigete Kirche zu Magdeburg Muhlhausen 1563 De typographiae inventione et de praelorum legitima inspectione Kopenhagen 1566mit WigandMagdeburger Centurien Basel 1559 1574 Syntagma seu Corpus doctrinae Christi ex novo Testamento tantum Basel 1558 De adiaphoristicis Corruptelis Magdeburg 1559 auch deutsch Von den adiaphoristischen Verfelschungen Jena ca 1559 Warnung von wegen einer Scharteken Bilibalds Ramsbock Magdeburg 1559 Antwort auf den gedruckten Lasterzettel wider die Geister der Finsternis Eisleben 1562 Einfaltiger Unterricht fur die Christen in Magdeburg was von des Herrn Amssdorffij vermeintem Urteil nach Gottes Wort und dem heiligen Catechismo zu halten sey Regensburg 1563 Syntagma seu Corpus doctrinae Veri et omnipotentis Dei ex veteri Testamento tantum Basel 1564 Synopsis Antichristi Romani spiritu oris Christi revelati s l 1567Literatur BearbeitenGustav Frank Judex Matthaus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 655 Helmar Junghans Judex Matthias In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 639 Digitalisat Ph H Kulb Artikel in Ersch Gruber Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 2 Section Bd 27 S 347 49 Heinz Scheible Bearb Melanchthons Briefwechsel Regesten Bd 12 Personen F K Frommann Holzboog Stuttgart Bad Cannstatt 2005 ISBN 3 7728 2258 4 Andreas Schoppius Oratio de vita M Judicis in Thomas Theodor Crusius Thomae Crenii Animadversionum philologicae et historicae Teil VI Leiden 1697 S 49 72 Reinhard Tenberg Judex Matthaus M Richter In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 3 Bautz Herzberg 1992 ISBN 3 88309 035 2 Sp 770 771 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Matthaus Judex im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 117220299 lobid OGND AKS LCCN n90683283 VIAF 29837794 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Judex MatthausALTERNATIVNAMEN Richter Matthaus Richter Matthias Judex MatthiasKURZBESCHREIBUNG lutherischer Theologe und ReformatorGEBURTSDATUM 21 September 1528GEBURTSORT DippoldiswaldeSTERBEDATUM 15 Mai 1564STERBEORT Rostock Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthaus Judex amp oldid 224174483