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Die evangelisch lutherische Matthaus Kirche liegt zentral in dem Dorf Romstedt in der Nahe von Bad Bevensen im Landkreis Uelzen Die Kirche wurde nach dem Evangelisten Matthaus benannt Die Kirche gibt es vermutlich schon seit dem 13 Jahrhundert wo sie wahrscheinlich von den ansassigen Adelsgeschlechtern als Burg und Schlosskapelle errichtet wurde In der Vergangenheit wurde die Kirche oft renoviert und vergrossert Bedeutende Ausstattungsstucke sind eine Furtwangler Orgel zwei Kirchenglocken und die Figur eines Schmerzensmannes Romstedt Matthaus Kirche 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Zeitliche Einordnung 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Ausstattung 4 Kirchengemeinde 5 Pastoren 6 Literaturverzeichnis 7 WeblinksGeschichte BearbeitenRomstedt trug fruher den Namen Remstede Dieser Name ist wie man vermutet langobardischen Ursprungs und leitet sich her von den Personennamen Ramo oder Rami Auch andere Orte in der Gegend haben Namen die aus der Langobardenzeit stammen konnten mit Sicherheit kann man es aber nicht feststellen Die Endung stede bezeichnet vorzugsweise die Sitze der Freien was darauf hindeuten konnte dass einzelne Adelsgeschlechter die Grundung des Ortes veranlassten Neue Forschungen haben auch ergeben dass sich auf bzw neben dem Grund des heutigen Kirchen und Pfarrergrundstucks Ritter niedergelassen hatten Die erste urkundliche Erwahnung von Romstedt datiert aus dem 12 Jahrhundert Im Laufe des 12 Jahrhunderts begann die Aufteilung der grossen Pfarrbezirke und die Vermehrung der Anzahl der Geistlichen Auf den Ritterhofen und durch die Mithilfe der Kloster entstanden kleine Kapellen oder sogenannte Oratorien Diese Kapellen oder Oratorien entwickelten sich dann spater zu eigenen Pfarrkirchen So entstanden im 14 Jahrhundert in der Gegend von Bevensen zwolf Pfarren und Kapellen Man vermutet dass in Romstedt und Gollern vermutlich beide Kirchen als Schloss und Burgkapellen von den ansassigen Adelsgeschlechtern errichtet wurden Der alte Friedhof weist auf jeden Fall darauf hin dass in Romstedt schon immer eine Kirche war Ebenso existieren alte Rechnungen der Kirche in denen auf dem Salzrecht bestanden wurde was auch darauf hinweist dass es schon eine Kirche gab Dieses Salzrecht erscheint in den altesten Kirchenrechnungen aus dem Jahre 1545 und weist auf einen der altesten Bestandteile des kirchlichen Vermogens hin Das Salz war wertvoll und war eine sehr beliebte Kapitalanlage der Geistlichen und der benachbarten Lander Die Reformation wurde in der Romstedter Kirche erst spat eingefuhrt wegen der noch immer bestehenden Abhangigkeit vom Kloster Medingen das seit 1363 das Patronatsrecht der Kirche Romstedt besass Zeitliche Einordnung Bearbeiten Es liegen Erkenntnisse vor dass es schon 1238 eine Kirche in Romstedt gab Die Kirchengemeinde in Romstedt erwarb 1322 die Salzrechte Die Ortschaft Havekost wurde 1438 in die Kirchengemeinde aufgenommen Im Jahre 1408 wurde ein Abendmahlskelch gespendet wie man vermutet vom Archidiakon Grawrock aus dem Kloster Lune Der erste evangelische Prediger Pastor Heske wurde 1545 eingesetzt Die Ortschaft Gollern trat 1567 in die Kirchengemeinde Romstedt ein Eine neue Kirchenordnung wurde 1567 verfasst Der Dreissigjahrige Krieg brach aus Die Glocke wurde 1641 neu gegossen weil sie Schaden erlitten hatte Der Schmerzensmann wurde 1648 renoviert Eine neue Kanzel wurde 1656 errichtet Nach erneuten Schaden an der Glocke wurde 1675 eine neue Glocke gegossen und aufgehangt Von 1685 bis 1690 wurde die Kirche renoviert Die Kirche erwirbt 1700 fur 20 Taler eine Schlaguhr die in Uelzen stand Eine zweite Lauteglocke wurde 1707 erworben Die Uhr und die zweite Glocke mussten wegen Baufalligkeit der Kirche 1759 abgenommen werden 1765 wurden 21 Eichen fur den Turmneubau erworben Die Kirche bekam 1769 ein neues Dach Die erste Empore wurde 1850 an der Westseite angebaut von 1866 bis 1867 folgte ein Anbau an der Nordseite und 1867 wurde das Pfarrhaus und die Scheune gebaut Die Kirche erhielt 1876 eine Furtwangler Orgel die vorher im Kloster Lamspringe ihren Platz hatte Der Turm war baufallig durch den Umbau gelang der Kirche die Erweiterung auf 450 Sitzplatze Im Jahr 1910 11 wurde der Turm fertiggestellt Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Das Kirchenschiff ist als gotischer Backsteinbau errichtet worden Da diese Bauweise erst im 14 Jahrhundert verwendet wurde lasst sich daraus schliessen dass die Kirche zwischen dem 14 und 15 Jahrhundert gebaut wurde Die Kirche besitzt einen grossen Turm der 1559 ausgebessert wurde 1897 war der Turm im Fachwerkbaustil baufallig Bei den Erneuerungen baute man den Turm in Richtung Strasse und konnte dadurch 450 Sitzplatze mehr gewinnen Neben der Kirche befindet sich noch das Pfarrhaus und eine alte Scheune Innenraum Bearbeiten Der Innenraum hat einen Chorschluss im halben Zehneck Ausserdem ist ein Relief vorhanden das das Haupt Christi darstellt Unter den Fenstern der Seitenwande sind kleine Spitzbogennischen Am Eingang an der Nordseite sind Spitzbogen Blenden mit gegliederter Einfassung Der fruhere und ursprungliche Haupteingang der Kirche auch Nordtur genannt besteht nur noch aus einem Fenster Deutlich erkennbar ist der Drache der schrag uber dem Eingang auffallt Dieser Drache stellt einen Abwehrzauber dar der alles Bose vom Inneren der Kirche fernhalten sollte Derartige Tiergestalten weisen auf den gotischen Baustil hin Die Aussenwande der Kirche waren fruher mit einem Zierband aus grunglasierten Ziegeln umgeben Dieses ist aber nur noch an manchen Stellen zu erkennen da im Laufe der Jahrhunderte vieles erneuert werden musste Die Kirche hat ausserdem einen Chorraum der in den Jahrhunderten aus Platzmangel immer mehr verkleinert wurde eine Orgel und zwei Glocken Fruher besass die Kirche auch eine Kanzel die an der Sudostwand gegenuber der Chortur stand Auch der Flugelaltar besteht nur noch aus dem Mittelstuck die beiden Seitenflugel fehlten schon 1861 Das Mittelstuck zeigt in der Mitte Maria mit dem Kind und die drei Konige Ausser dem Altar ist noch ein grosserer holzerner Schmerzensmann zu sehen der Christus sitzend auf einem Holzstumpf mit Dornenkrone und Wundmalen an Handen und Fussen darstellt Diese Figur entstand wie man vermutet im Ubergang vom 14 zum 15 Jahrhundert und wurde 1648 wieder hergestellt Ausstattung BearbeitenZwei alte Abendmahlskelche die heute noch in Gebrauch sind Beide Kelche sind verziert einer der Becher weist eine Inschrift mit dem Namen Jesus am Griffstuck auf Auf dem Fuss sind ein Bischof und Bischofsstab eingraviert und an der Unterseite befindet sich die Inschrift Uhrwerk von der Turmuhren Fabrik J F Weule in Bockenem bei Hildesheim hergestellt Schmerzensmann Zwei Glocken Furtwangler Orgel die ursprunglich im Kloster Lamspringe war Kirchengemeinde BearbeitenZur Kirchengemeinde Romstedt im Kirchenkreis Uelzen der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers gehoren die Dorfer Drogennottorf Gollern Havekost Masbrock Hover und Niendorf Im Jahre 1545 unter dem ersten evangelischem Prediger Pastor Heseke schloss sich die Gemeinde der Reformation an Zur Gemeinde gehort ein etwas entfernt liegender Friedhof der die Geschichte der Kirche und des Ortes bezeugt Pastoren BearbeitenDie folgenden Personen waren Pastoren an der Matthaus Kirche in Romstedt 1651 1694 Johannes Mensing 21 Juni 1624 begann das Tauf Trau und Sterberegister 1701 1709 Johann Joachim Hildebrandt 1710 1713 Ludolph Justus Bussmann 1 April 1680 1713 1728 Martin Curtius 1728 1736 Johann Peter Rieckmann 1737 1740 Christian Scheller 17 Marz 1740 1740 1755 Erdmann Christoph Runge heiratete die Witwe seines Vorgangers 1755 1768 Friedrich Gude 1768 1790 Johann Friedrich Knopf 1790 1824 Georg Joachim Leopold Kuchenthal liess ein neues Pfarrhaus bauen 1824 1852 Friedrich Georg August Biermann 1853 1863 Ernst Friedrich Christian Jordan 1864 1866 Friedrich Heinrich Schultze liess ein neues Pfarrhaus bauen 1866 1877 Friedrich Wilhelm Christian Wittrock 1878 1892 Adolf Wilhelm Becker 1891 1893 Ludwig August Heinrich Wormer heiratete die Tochter seines Vorgangers 1893 1897 Gerhard Friedrich Borchers 25 Marz 1833 18 Januar 1897 1897 1909 Wilhelm Wecken 1910 1935 Louis Karl Gustav Bosenberg 1866 spendete einen Taufstein anlasslich der Taufe seines Sohnes 1936 1956 Gunter Max Julius MarrLiteraturverzeichnis BearbeitenGunther Marr Geschichte der Kirchengemeinde Romstedt und ihrer Pastoren Wilhelm Ludeke Funde und Beobachtungen bei der Renovierung der Romstedter Kirche 1966 68Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Matthaus Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ev luth Kirchengemeinde Romstedt Matthaus Kirche im Denkmalatlas Niedersachsen53 09638 10 65091 Koordinaten 53 5 47 N 10 39 3 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthaus Kirche Romstedt amp oldid 238227895