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Mastnik bis 1949 Zigartice deutsch Siegertsau ist eine Wustung auf dem Gebiet des Truppenubungsplatzes Libava in Tschechien Sie liegt sechs Kilometer sudostlich von Mesto Libava der Katastralbezirk Mastnik u Mesta Libava umfasst 636 ha Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Veranstaltungen 4 Tochter und Sohne der Gemeinde 5 Ehemalige Denkmale 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMastnik erstreckte sich in 520 m u M entlang des Baches Mastnik auch Mastnicky potok bzw Zakovsky potok Schillerbach in den Oderbergen Nordlich erhebt sich die Na Vyspe Sattel 590 m im Nordosten der Krizovy vrch Richters Kreuzberg 641 m ostlich die Rovne Huppberg 627 m im Suden der Novovesky kopec Neueigenberg 589 m sudwestlich der Plazsky kopec Pleissberg 586 m und im Nordwesten der Odersky vrch Oderberg 582 m Am sudlichen Ortsende verlief die Strasse von Mesto Libava nach Potstat Umliegende Ortschaften waren Stara Voda und Vojnovice im Norden Rudoltovice im Nordosten Spalov und Lubomer pod Straznou im Osten Lipna und Milovany im Sudosten Cermna im Suden Pivovarsky Kopec Velka Strelna und Olejovice im Sudwesten Udolna im Westen sowie Mesto Libava und Trhavice im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung des zur Burg Zyghart gehorigen Dorfes Sighartsau erfolgte 1377 als Bocek II von Podiebrad die Herrschaft Potenstat seiner Frau Elisabeth als Morgengabe uberschrieb Im Zuge der Stadterhebung von Potstat durch Markgraf Prokop von Mahren wurde der Ort 1394 als Sighartau bezeichnet Als Bocek 1408 die Herrschaft Potenstat mit allem Zubehor an Tas von Prusinowitz verkaufte wurde Zygharticze bzw Sigurthau erstmals als Teil dieser Herrschaft aufgefuhrt Weitere Namensformen waren Zigartice 1517 Sigerzhaw 1518 Zighartice ab 1538 Sigertshau ab 1570 Segerzaw 1672 Siegertzhaw 1676 Siegertzau ab 1718 Sichertzau 1720 Sygerzow Sigerzavia Siegerzau ab 1771 Siegwardshau Zigatice Sicherzau ab 1798 sowie Zigerzau Sighartsau 1846 1 Die bei dem Dorf gelegene wuste Burg Zyghart wurde 1547 als Albert Podstatzky von Prusinowitz seinen Anteil an der Herrschaft an Mladota Podstatzky von Prusinowitz verkaufte letztmals erwahnt Die Matrikeln wurden ab 1628 in Potstat und ab 1786 in Milovany gefuhrt Jan Stiassny Podstatzky von Prusinowitz verlor wegen seiner Teilnahme am Mahrischen Standeaufstand 1626 die Herrschaft Bodenstadt sie wurde 1634 an Caroline von Contecroy als Ausgleich fur eine Forderung von 250 000 rheinischen Gulden an die Hofkasse fur 70 000 Gulden ubertragen Auf Grund des Einspruches von Christoph Podstatzky von Prusinowitz auf Veselicko der darlegte dass er der Hofkasse lediglich 84 000 Gulden schulde wurde ein Verfahren eroffnet dessen Ausgang keiner der Beteiligten erlebte In Sigertshau bestand ein Erbgericht zu dem seit 1657 auch eine Muhle am Schillerbach gehorte Nachdem Caroline von Contecroy verheiratete Herzogin von Osterreich ohne mannliche Nachkommen verstorben war fiel die Herrschaft schliesslich durch Heimfall an die Krone Bohmen Leopold I verkaufte die Herrschaft schliesslich 1663 fur 50 000 Gulden an den Hofrat Johannes Walderode von Eckhusen Zusammen mit seiner Frau Katharina Hroch errichtete dieser am 22 Mai 1670 einen Familienfideikommiss der zum einen die mahrischen Guter Bodenstadt Liebenthal Drinov und Vrchoslavice zum anderen die bohmischen Guter Repin Liban Krustenitz Deutsch Lhotka den Hof Augezd einen Weinberg in Melnik und ein Haus in Prag sowie zum dritten die Guter Deutsch Biela und Kretin einschliesslich zweier Hauser in Wien und Prag umfasste 1758 wurde ausserhalb des Dorfes ein Friedhof angelegt 1792 entstand eine dem hl Johannes von Nepomuk geweihte Filialkirche der Pfarre Milbes Mit Franz Graf Walderode von Eckhusen erlosch 1797 das Geschlecht Walderode von Eckhusen im Mannesstamme Alleinerbin des Familienfideikommisses und der Allodialguter wurde seine Tochter Johanna Maria verwitwete Grafin Renard Diese verglich sich 1798 mit ihrem Neffen Joseph Graf Desfours und uberliess ihm den bohmischen Teil des Fideikommisses Im Jahre 1804 wurde in Sicherzau der Schulunterricht aufgenommen zuvor fand dieser in Milbes statt Nach Johanna Maria Renards Tod fiel Desfours auch der mahrische Anteil zu Im Jahre 1816 bewilligte ihm Kaiser Franz I die Vereinigung beider Adelshauser zum Grafengeschlecht Desfours Walderode Er verpachtete die nach den Stadtbranden von 1787 1790 und 1813 sowie Misswirtschaft heruntergewirtschaftete Herrschaft Bodenstadt 1816 fur 15 Jahre an den Verwalter des Gutes Sponau Joseph Hosch Im Jahre 1835 lebten in den 43 Hausern des Dorfes 275 Personen Die Bewohner lebten von der Landwirtschaft und der Forstarbeit In Sicherzau arbeiteten zu dieser Zeit drei Bleichen eine Wassermuhle mit Stampfwerk sowie eine Sagemuhle an der Oder Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb das Dorf immer der Familienfideikommissherrschaft Bodenstadt der Grafen Desfours Walderode untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Zigerzau Zighartice ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Mahrisch Weisskirchen und dem Gerichtsbezirk Stadt Liebau Im Jahr 1855 wurde Zigerzau dem Bezirk Stadt Liebau zugeordnet und ab 1868 gehorte das Dorf zum Bezirk Sternberg 1880 lebten in den 50 Hausern des Ortes 325 deutschsprachige Einwohner Ab 1893 wurde die Gemeinde als Siegertsau Zighartice bzw Zigartice bezeichnet Im Jahre 1900 bestand das Dorf aus 49 Hausern in denen 303 Deutsche lebten Zu dieser Zeit wurden 613 ha des Katasters landwirtschaftlich genutzt 1909 wurde die Gemeinde dem Bezirk Barn zugeordnet Beim Zensus von 1921 bestand der Ort aus 68 Hausern in denen 283 deutschsprachige Einwohner lebten Das Schulhaus wurde 1928 umgebaut und erweitert Im Jahre 1930 lebten in den 52 Hausern des Dorfes 300 Einwohner darunter sechs Tschechen Nach dem Munchner Abkommen wurde Siegertsau 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Barn 1939 lebten in der Gemeinde 301 Menschen Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Zigartice wieder zur Tschechoslowakei zuruck und die meisten deutschen Bewohner wurden vertrieben Im Zuge der Errichtung des Truppenubungsplatzes Libava wurde Zigartice 1946 nicht wieder besiedelt 1949 wurde die entsiedelte Gemeinde in Mastnik umbenannt und dem Okres Olomouc zugeordnet Im Jahr darauf wurde die Gemeinde Mastnik offiziell aufgehoben und das Dorf spater zerschossen Veranstaltungen BearbeitenMastnik befindet sich innerhalb des absoluten Sperrgebietes Obwohl der Truppenubungsplatz einmal im Jahr am 1 Mai wahrend der Fahrradtouristikaktion Bily kamen 2 geoffnet ist befindet sich Mastnik auf keiner der zugelassenen Transitrouten und ist daher das ganze Jahr uber unzuganglich Erhalten sind u a die Ruinen des Erbgerichts Tochter und Sohne der Gemeinde BearbeitenReinhold Pommer 1935 2014 deutscher RadrennfahrerEhemalige Denkmale BearbeitenFilialkirche des hl Johannes von Nepomuk erbaut 1792 Am Platz der zerstorten Kirche befindet sich heute ein Gedenkstein fur das Dorf Siegertsau Zigartice Literatur BearbeitenVeronika Cahova Zanikle obce Olomouckeho kraje Diplomarbeit Olomouc 2006 S 59 60 S 61 62 in der online Diplomarbeit PDF 1 9 MB 105 Seiten auf geography upol cz tschechisch abgerufen am 10 Mai 2019 Weblinks BearbeitenGeschichte des Ortes auf libavsko eu Prasentation auf baerner laendchen de Eintrag in zanikleobce cz Zanikle obce Olomouckeho kraje ZigarticeEinzelnachweise Bearbeiten Adolf Turek Mistopisny rejstrik obci ceskeho Slezska a severni Moravy Zemsky archiv v Opave Opava 2004 S 364 deutsche Einleitung und deutsches Abkurzungsverzeichnis Ortsregister in tschechischer Sprache PDF 2 4 MB auf historie zasova info abgerufen am 10 Mai 2019 http bilykamen libava cz 49 693333333333 17 581944444444 Koordinaten 49 42 N 17 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mastnik u Mesta Libava amp oldid 217022743