www.wikidata.de-de.nina.az
Martin Stephani 2 November 1915 in Eisleben 9 Juni 1983 war ein deutscher Dirigent und Professor Er war Musrikreferent im SS Fuhrungshauptamt Dirigent des Sinfonieorchesters der Waffen SS und nach dem Zweiten Weltkrieg Direktor der Nordwestdeutschen Musikakademie in Detmold Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Partituren 4 Diskografie 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStephani wurde als Sohn des Organisten und Stadtischen Musikdirektors Hermann Stephani 1877 1960 und seiner Frau Elisabeth Hilde Lisa geb Kunze 1889 1969 in Eisleben geboren und wuchs in Marburg auf wo sein Vater 1921 als Universitatsmusikdirektor und Dozent fur Musikwissenschaft wirkte Er studierte von 1937 bis 1940 an der Hochschule fur Musik Berlin bei Walther Gmeindl Fritz Stein und Kurt Thomas und wurde dort Kameradschaftsfuhrer im Nationalsozialistischen Studentenbund 1 1941 wurde Stephani zunachst zur Leibstandarte Adolf Hitler abgeordnet bevor er auf eigenen Wunsch in das Fuhrungshauptamt der Waffen SS versetzt wurde 1942 erhielt er den Dienstgrad eines Untersturmfuhrers 1943 den des Obersturmfuhrers 2 Stephani beteiligte sich am Aufbau des eigenen Musikwesens der Waffen SS u a eines Sinfonieorchesters und wirkte 1942 wahrscheinlich massgeblich an der Verfugung uber Werke 1 judischer 2 unerwunschter 3 fur die Waffen SS geeigneter Komponisten mit 3 Zu seiner Heirat mit der Sangerin Hanne Lies Kupper am 28 Dezember 1944 fand eine von Stephani selbst konzipierte Feierstunde nach SS Ritus statt 4 Von 1945 bis 1947 sass er in verschiedenen britischen Internierungslagern ein Im Entnazifizierungsprozess wurde er zunachst zu einer Geldstrafe verurteilt 1948 jedoch in Kategorie V unbelastet eingestuft 1948 grundete er in Marburg eine Studio fur Neue Musik Marburger Kantorei Marburg Seine Bewerbung auf das Amt des Stadtischen Musikdirektors in Bielefeld 1949 scheiterte aufgrund der SS Vergangenheit Stephanis 5 1951 1963 wirkte er als Dirigent der Konzertgesellschaft Wuppertal seit 1955 gleichzeitig als Leiter des Bergischen Landeskonservatoriums 6 1957 erfolgte die Berufung zum Dozenten fur Dirigieren an der Nordwestdeutschen Musikakademie heute Hochschule fur Musik in Detmold und ubernahm er zugleich die Leitung des Frankfurter Cacilien Vereins 1959 wurde er Generalmusikdirektor der Stadt Wuppertal Vorganger Hans Weisbach im selben Jahr wurde er als Nachfolger von Wilhelm Maler Direktor der Detmolder Musikakademie In dieser Funktion verblieb er bis 1982 In seine Amtszeit fiel die Einfuhrung einer Kooperation mit der Gesamthochschule Paderborn und damit der Einfuhrung eines Studiengangs Musikwissenschaft in Detmold 7 Als musikalischer Leiter stand er dem Musikverein Bielefeld vor und machte sich um das Landesjugendorchester Nordrhein Westfalen verdient 6 1968 wurde ein Vorschlag des nordrhein westfalischen Kultusministers Stephani den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland zu verleihen aufgrund der fruheren Position Stephanis in der SS abgelehnt 8 1980 bekam er den Kulturpreis der Stadt Bielefeld verliehen 9 Martin Stephani starb am 9 Juni 1983 nach langer Krankheit 6 1987 erschien eine Doppel LP mit dem Titel Hommage fur Martin Stephani 10 Auf Initiative der Hochschule fur Musik Detmold wurden in den Jahren 2015 2018 die Aktivitaten Stephanis im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit historisch aufgearbeitet Literatur BearbeitenHans Walter Schmuhl Zwischen Gottern und Damonen Martin Stephani und der Nationalsozialismus Beitrage zur Kulturgeschichte der Musik hrsg von Rebecca Grotjahn Bd 12 Munchen Allitera 2019 Partituren BearbeitenRobert Stolz Vor meinem Vaterhaus Hamburg Simrock 1952 Carl Bohm Still wie die Nacht Hamburg Zumsteeg 1952 Chorubungen Zusammen mit Eberhard Schwickerath Hamburg Sikorski 1953 Carl Bohm Lacrimae Christi Hamburg Simrock 1956 Diskografie Bearbeiten1976 Anton Bruckner Te Deum und Giuseppe Verdi Te Deum mit der Philharmonia Hungarica und dem Chor vom Musikverein Bielefeld Teldec bzw Apex 1978 Paul Hindemith Voorspeel zu einem Requiem mit dem Landesjugendorchester Nordrhein Westfalen Da Camera 1978 Franz Liszt Orpheus mit dem Landesjugendorchester Nordrhein Westfalen Da Camera 1982 Johann Sebastian Bach Funf Sinfonien mit den Deutschen Bachsolisten Barenreiter Verlag 1982 Georg Friedrich Handel Feuerwerksmusik mit den Deutschen Bachsolisten Barenreiter Verlag 1983 Max Reger An die Hoffnung Eine romantische Suite mit dem Landesjugendorchester Nordrhein Westfalen Da Camera 1990 Symphonie Nr 9 mit dem Musikverein Bielefeld Aufnahmen von 1960 und 1976 Teldec 2008 Hugo Distler Konzert fur Cembalo und Streichorchester mit den Deutschen Bachsolisten Archivaufnahme Klassik Center Kassel Unbekannt Georg Friedrich Handel Saul Die Instrumentalsatze mit den Deutschen Bachsolisten Barenreiter Verlag Einzelnachweise Bearbeiten Hans Walther Schmuhl Zwischen Gottern und Damonen Martin Stephani und der Nationalsozialismus Munchen 2019 S 88f und S 291 Schmuhl S 125 Schmuhl S 171f Schmuhl S 201 211 Schmuhl S 241 257 a b c Eberhard Schallenberg Nachruf zum Tode von Martin Stephani In 40 Jahre Landesjugendorchester NRW Fakten Erinnerungen Perspektiven S 26 27 ljo nrw de PDF Nachruf zum Tode von Martin Stephani Memento des Originals vom 6 Juli 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ljo nrw de Rebecca Grotjahn Dreissig Jahre Musikwissenschaft in Detmold in ad notam Jahrbuch der Hochschule fur Musik Detmold 06 07 Hrsg Hochschule fur Musik Detmold in Verbindung mit der Gesellschaft der Freunde und Forderer der Hochschule fur Musik Detmold e V Detmold 2007 S 78 81 Online PDF 1 1 MB Memento des Originals vom 29 August 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot muwi detmold paderborn de Schmuhl S 286f Geschichte des Musikvereins Musikverein der Stadt Bielefeld abgerufen am 5 Juli 2015 Hommage fur Martin Stephani Deutsche Nationalbibliothek abgerufen am 5 Juli 2015 Normdaten Person GND 134530322 lobid OGND AKS LCCN n84039948 VIAF 75247054 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stephani MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher Dirigent und HochschullehrerGEBURTSDATUM 2 November 1915GEBURTSORT EislebenSTERBEDATUM 9 Juni 1983 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Stephani amp oldid 233402884