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Martin Steinpeiss auch Martinus Stainpeiss Martin Stainpeis Martin Stainpeiss Martini Steinpers 1 Martin Stainpaiss 2 vor 1476 14 Juli 1527 in Wien war ein osterreichischer Arzt in Wien Medizinprofessor und Dekan an der Universitat Wien im 16 Jahrhundert 3 Ehemaliger Wohnsitz des Martin Steinpeiss im 16 Jahrhundert Wien 1 im Haus alter Fleischmarkt 17 in heutiger Zeit Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Studium und Beruf 3 Wirken und Werke 3 1 Liber de modo studendi seu legendi in medicina 3 2 Lapidarium omni voluptate refertum 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenMartin Stainpeis war der Sohn des gleichnamigen Martin Stainpeis 4 Der Vater stammte aus Krain einem der funf historischen Regionen des heutigen Staates Slowenien und war ein Schulkollege des spateren katholischen Bischofs von Wien Georg von Slatkonia Steinpeis war verheiratet mit Margareth und wohnte in seinem Besitz in Wien Gemeindebezirk 1 im Haus alter Fleischmarkt 17 Das Wappen von Martinus Stainpeiss ist in seinem Werk Liber de modo studendi seu legendi in medicina 1521 abgebildet Es ist in einer alten deutschen Form dargestellt eine im 14 und 15 Jahrhundert als Turnierschild aufkommende rechteckige Tartsche mit einem tiefen Ausschnitt der Speerruhe an der rechten Seite und zeigt als heraldische Wappenfiguren ein Tatzen Kreuz einen Steinbeiss er und darunter ein sechsstrahliger gesenkter Stern 5 6 Seine Grabstatte liegt auf dem Friedhof der Jakobskapelle in Wien 4 Studium und Beruf BearbeitenIm Jahre 1476 wurde er in der osterreichischen Universitat Wien immatrikuliert und begann im Jahre 1484 fur seine wissenschaftliche und praktische Ausbildung zum Arzt mit dem Studium der Medizin Nachdem er bis 1488 studiert hatte erhielt er den akademischen Abschluss des Bachelor Baccalaureus und im Anschluss daran zwei Jahre spater im Jahre 1490 seine akademische Licentia docendi Erlaubnis zu lehren sein Lizenziat 4 In der medizinischen Fakultat wurde Martin Stainpeis acht Mal zum Vorsteher der Fakultat ernannt und war damit Dekan bis zum Jahre 1510 Er erlangte vertieftes Wissen und hohes Ansehen sodass er oftmals berufen wurde Orte die damals zur Abgabe von Medizinprodukten und Arzneimitteln berechtigt waren einen Besuch abzustatten wobei er diese Apotheken sowohl in der Stadt Wien als auch ausserhalb der Gemeinde besuchte 4 Als Martin Stainpeis im Jahre 1511 zunachst Stiftsarzt im Kloster St Jakob auf der Hulben war stiftete er dort einen Kirchenbau und liess eine Kapelle errichten 4 Wirken und Werke BearbeitenLiber de modo studendi seu legendi in medicina Bearbeiten In der medizinischen Fakultat der Universitat Wien wurde seit ihrer Grundung der Universitat 1365 der Dekan und so auch Steinpeiss jeweils am 14 April und am 13 Oktober gewahlt und trug alle Ereignisse der Fakultat zusammen 7 Martin Steinpeiss dokumentierte Einnahmen und Ausgaben der Kasse der Fakultat die Endabrechnung seiner Amtszeit die Studentenprufungen die Zulassung der an externen Universitaten promovierten Mediziner und alle Problematiken hinsichtlich des Hauses der Arzte sowie mit dem Burgermeister und dem Stadtrat der Stadt Wien aber auch die Probleme mit den Apothekern und anderen Personen ausserhalb der Universitat wie beispielsweise Empiriker oder Kurpfuscher Steinpeiss setzte sich besonders mit dem Studium der Medizin auseinander schrieb und arbeitete Empfehlungen zum Studium aus beschaftigte sich mit dem Lehrplan der Medizin und versuchte das Studium fur die Studenten leichter zu gestalten Der Studiengang und die Ausbildung der Mediziner wurde von Martinus Stainpeis gepragt der zusatzlich zu dem Lehrstoff in den seit der Grundung nahezu unveranderten Statuten seinen inoffiziellen Studienfuhrer drucken liess Der Professor der medizinischen Fakultat spiegelte sein Wirken in seinem Werk Liber de modo studendi seu legendi in medicina 1521 in einer Zeit wider in der das Mittelalter im Umbruch stand und die Wissenschaft und ihre Arbeitsweise vom Humanismus gepragt waren 3 4 8 Die mittelalterliche Medizin war mit dem Arabismus verbunden 9 7 Und so basiert das Werk auf dem 5 bandigen Kanon des persischen Arztes Avicenna 7 Neben den Fachern der Anatomie und Physiologie finden sich darin Beschreibungen zu einfachen und zusammengesetzten Arzneien Es werden zudem sowohl bestimmte Erkrankungen des gesamten Korpers als auch Fiebererkrankungen Pest Verbrennungen sowie Vergiftungen erlautert Stainpeis kommentierte bot Lehren zur Gesundheit und beschrieb im Sinne der Kasuistik Symptome von Krankheiten die von unterschiedlichen Mediziner aus der Region des heutigen Italien stammten Lapidarium omni voluptate refertum Bearbeiten Martin Steinpeiss war wahrscheinlich auch der Autor einer zweiten Schrift Lapidarium omni voluptate refertum amp medicine plurima notatu dignissima experimenta complectens um 1500 10 11 Gennaro Gjannelli laut seiner Auflistung in der Biblioteca della Eloquenza Italiana V 1753 S 14 vom Beruf her Physiker und ein Mann der Literatur war im Besitz dieses Buches welches Teil seiner grossen Sammlung medizinischer Bucher war 11 Gemass der British Library als Nationalbibliothek des Vereinigten Konigreichs wird das Werk Lapidarium manchmal Martin Steinpeiss zugerechnet Es besteht aus zwei Teilen wobei der erste 12 Kapitel umfasst und Bezug nimmt auf Wirkungen sowie Eigenschaften wohingegen der zweite Teil 117 Steine in alphabetischer Ordnung listet und beschreibt Viele der von Steinpeiss beschriebenen Steine sind Edelsteine Bei den meisten Informationen aus diesem Werk nimmt Martin Steinpeis weitgehend Bezug auf Zitate bekannter Autoren darunter sowohl Albertus Magnus bzw Albert von Lauingen der sich u a auch mit der Alchemie beschaftigende deutschen Gelehrte und Bischof um 1200 bis 1280 als auch Johannes Serapion Yuhanna Ibn Sarabiyun ein arabischer syrischsprachiger Autor medizinischer Schriften um 873 sowie Pliny Dyast Evax und der persische Arzt Avicenna um 980 bis 1037 n Chr Bei Steinpeissens Rezeption des Serapion ist allgemein der Aspekt zu beachten dass die von Ibn Wafid im 11 Jahrhundert verfasste Arzneimittellehre Aggregator auch Liber aggregatus in medicinis simplicibus dem Johannes Serapion lange Zeit falschlicherweise zugeschrieben wurde Literatur BearbeitenFelix Czeike Hrsg Stainpeis Martin In Historisches Lexikon Wien Band 5 Kremayr amp Scheriau Wien 1997 ISBN 3 218 00547 7 S 310 Digitalisat Eintrag im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Jakob Franck Winterburger Johannes In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 43 Duncker amp Humblot Leipzig 1898 S 476 480 Harry Kuhnel Mittelalterliche Heilkunde in Wien In Studien zur Geschichte der Universitat Wien Graz Bohlau 5 1965 S 84 f Charles Donald O Malley Hrsg The history of medical education An international symposium held February 5 9 1968 Berkeley University of California Press 1970 UCLA forum in medical sciences 12 Christian Pawlik Martin Stainpeis Liber de modo studendi seu legendi in medicina Bearbeitung und Erlauterung einer Studienanleitung fur Mediziner im ausgehenden Mittelalter Diss Techn Univ Munchen 1980 Elisabeth Tuisl Die medizinische Fakultat der Universitat Wien im Mittelalter Von der Grundung der Universitat 1365 bis zum Tod Kaiser Maximilians I 1519 V amp R unipress Gottingen 2014 Schriften des Archivs der Universitat Wien 19 Martinus Steinpeis Liber de modo studendi seu legendi in medicina Wien 1521 Nachdruck Verlag Singrenius 1980 Original von Osterreichische Nationalbibliothek 294 Seiten books googleusercontent com PDF 45 MB Martinus Steinpeis Lapidarium omni voluptate refertum amp medicine plurima notatu dignissima experimenta complectens Johannes Winterburger Wien zw 1495 und 1505 56 Seiten archive org Einzelnachweise Bearbeiten Michael Denis Wiens Buchdruckergeschicht bis M D LX bey Christian Friedrich Wappler 1782 google de Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Abgerufen am 23 Juni 2019 a b Albrecht Kirchhoff Beitrage zur Geschichte des deutschen Buchhandels J C Hinrichs 1851 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d e f Martin Stainpeis im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Jakob Franck Winterburger Johannes In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 43 Duncker amp Humblot Leipzig 1898 S 476 480 Martinus Stainpeis Liber de modo studendi seu legendi in medicina 1520 lateinisch books googleusercontent com a b c Elisabeth Tuisl Die Medizinische Fakultat der Universitat Wien im Mittelalter von der Grundung der Universitat 1365 bis zum Tod Kaiser Maximilians I 1519 In billrothhaus at Gesellschaft der Arzte in Wien Billrothhaus abgerufen am 18 Juni 2018 Vgl auch Gregor Schwert Die Literaturgattung Methodus discendi Anleitungen zum Studium der Medizin von Stainpeis bis Boerhaave Ein Beitrag zu Geschichte der medizinischen Ausbildung Medizinische Dissertation Munster 1983 Gerhard Baader Medizinisches Reformdenken und Arabismus im Deutschland des 16 Jahrhunderts In Sudhoffs Archiv Band 63 1979 S 261 296 Martinus Stainpeis Lapidarium omni voluptate refertum amp medicine plurima notatu dignissima experimenta complectens lateinisch um 1500 archive org a b Lapidarium omni voluptate refertum amp medicine plurima notatu dignissima experimenta complectens Opus de lapidibus preclarum in quo de singulis lapidibus nedum preciousis verum eciam de reliquis quibus virtulis aliquid inesse constat amp de preciosorum lapidum sophisticationea amp naturalium ac artificialium discretione notatu dignissima reperies Io Winterburger archive org zwischen 1495 und 1505 Normdaten Person GND 1055368582 lobid OGND AKS VIAF 64825743 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinpeiss MartinALTERNATIVNAMEN Stainpeiss Martinus Stainpeis Martin Stainpeiss MartinKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Arzt in Wien Medizinprofessor und Dekan an der Universitat WienGEBURTSDATUM vor 1476STERBEDATUM 14 Juli 1527STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Steinpeiss amp oldid 220922081