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St Jakob auf der Hulben war eine romisch katholische Kirche mit dazugehorigem Nonnenkloster im Wiener Stubenviertel Sie besteht seit 1784 nicht mehr Die Jakobskirche im Jahre 1724 Inhaltsverzeichnis 1 Standort 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseStandort BearbeitenKirche und Kloster befanden sich im Stubenviertel einem der historischen Viertel der Altstadt Wiens Das Kirchengebaude mit dem anschliessenden Kreuzgang lag an der Stelle der heutigen Stubenbastei 6 8 die weiteren Gebaude samt Klosterfriedhof erstreckten sich auf einem Areal das den heutigen Strassen Riemergasse 7 Zedlitzgasse 2 4 Stubenbastei 6 12 An der Hulben 1 3 und Jakobergasse 1 5 und 6 8 entsprechen Der Beiname auf der Hulben geht auf einen ehemaligen kleinen Tumpel zuruck der sich dort befand und mit dem die Gegend noch lange Zeit bezeichnet wurde Geschichte BearbeitenDer Ursprung des Augustiner Chorfrauenklosters St Jakob auf der Hulben ist nicht genau bekannt Jedenfalls wird es 1236 als bereits bestehend erwahnt Es wurde die Entstehung entweder aus einer Kapellenstiftung durch Herzog Leopold V 1190 oder wegen der sagenhaften Anschwemmung einer holzernen Jakobusstatue im nahegelegenen Wienfluss vermutet 1301 wurde das Kloster der Aufsicht des Chorherrenstifts Klosterneuburg unterstellt Stiftungen und Schenkungen floss ihm sowohl aus dem Adel als auch aus dem Wiener Burgertum zu die Vorsteherinnen entstammten vorwiegend dem Adel Zwischen 1463 und 1470 war ihm das Maria Magdalenen Kloster vor dem Schottentor unterstellt Die Kirche die damals aus einem rechteckigen zweischiffigen Raum bestand in dem vier Altare und funf Kapellen untergebracht waren brannte am 18 Juli 1525 bei einem grossen Stadtbrand nieder Kloster und Teile des Kreuzganges konnten aber gerettet werden Doch bereits kurze Zeit spater wahrend der Ersten Wiener Turkenbelagerung 1529 wurde das Kloster das dicht an der Stadtmauer lag schwer beschossen Wahrend der folgenden Reformationszeit ging die Zahl der Ordensfrauen 1544 auf 17 1560 auf 3 und 1572 auf nur noch 2 zuruck Petrus Canisius predigte in seiner Wiener Zeit regelmassig in der Klosterkirche 1 Wahrend der Amtszeit von Dorothea von Puchheim 1575 1594 kam es wieder zu einem Aufschwung und zwischen 1586 und 1603 fuhrte das Jakobskloster sogar die Verwaltung des Himmelpfortklosters Nachdem 1590 das bereits geschadigte Kirchengewolbe wahrend eines Erdbebens einsturzte kam es 1614 nach einem Aufruf von Kardinal Melchior Khlesl zu einer Neueinwolbung des Gebaudes das in der folgenden Zeit als eines der am schonsten geschmuckten Gotteshauser Wiens bezeichnet wurde 1627 brannte wahrend eines erneuten Stadtbrandes das Klostergebaude ab wobei das Archiv verloren ging Wahrend der Zweiten Turkenbelagerung Wiens 1683 verliessen die Nonnen vorubergehend die Stadt und fluchteten nach Linz von wo sie 1684 wieder zuruckkehrten Unter der Oberin Augustina von Puchheim 1714 1722 wurde die folgenschwere Entscheidung getroffen den Schulunterricht im Kloster einzustellen Da auch eine von Maria Theresia angeregte Errichtung einer Normalschule nicht zustande kam hob Kaiser Joseph II am 25 September 1783 das Kloster auf da es nach den Auffassungen des Josephinismus keinen offentlichen Nutzen hatte Daraufhin mussten die Nonnen am 1 Marz 1784 ausziehen Kirche und Kloster die an den Staat gefallen waren wurden geraumt abgerissen und die Grundstucke verkauft Bei der Raumung der Gruft exhumierte man 737 Leichen die auf dem Sankt Marxer Friedhof bestattet wurden Die Holzfigur des hl Jakobus wurde von der letzten Oberin mitgenommen und gelangte uber Klemens Maria Hofbauer 1817 in das Ursulinenkloster und schliesslich 1960 in das Wiener Dom und Diozesanmuseum Auf dem Gelande des ehemaligen Klosters entstanden im 19 Jahrhundert neue Strassenzuge und Gebaude wie etwa das heutige Gymnasium Stubenbastei die Namen Jakoberhof und Jakobergasse gehen auf Kirche und Kloster zuruck Literatur BearbeitenFelix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 3 Ha La Kremayr amp Scheriau Wien 1994 ISBN 3 218 00545 0 Weblinks BearbeitenGrundungssage Geschichte des Klosters in englischer SpracheEinzelnachweise Bearbeiten Diozesanarchiv Wien Fenzl und Weissensteiner Braunsberger und Petrus Canisius in Wien Ausstellung aus Anlass seines 400 Todesjahres gestaltet vom Diozesanarchiv Wien im Erzbischoflichen Dom und Diozesanmuseum vom 13 Mai bis 28 Juni 1997 Katalog bearb von Annemarie Fenzl und Johann Weissensteiner Wien 1997 48 206786 16 378084 Koordinaten 48 12 24 4 N 16 22 41 1 O Normdaten Geografikum GND 1068937904 lobid OGND AKS VIAF 315111715 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jakob auf der Hulben amp oldid 238578686