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Martin Borrhaus auch Martin Cellarius Burkss Borrhus 1499 in Stuttgart 11 Oktober 1564 in Basel war ein deutscher evangelischer Theologe Reformator und Professor fur Altes Testament in Basel Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenBorrhaus wurde als Adoptivkind des Komponisten Simon Cellarius erzogen Er immatrikulierte sich an der Universitat Tubingen wo er 1515 den akademischen Grad eines Magisters artium erhielt und Kontakt zu Philipp Melanchthon pflegte Im Wintersemester 1520 wechselte er zu Johannes Reuchlin in die Universitat Ingolstadt wo er sich zunachst der griechischen und hebraischen Sprache widmete Alsbald wandte er sich dem geistlichen Studium zu und promovierte unter dem Dekanat von Johannes Eck zum Baccalaureus der Theologie Ausgelost durch einen Streit mit Eck verliess er Ingolstadt und begab sich 1521 nach Wittenberg Dort wurde er an der Privatschule Melanchthons schola privata tatig und unterrichtete Mathematik Hier ergriffen ihn die Ereignisse der Reformation und er wurde wahrend der Wittenberger Bewegung von den Zwickauer Propheten vor allem von Markus Stubner beeindruckt Da er sich davon nicht abbringen lassen wollte und selbst auf Drangen Martin Luthers nicht umstimmen liess wurde er der Heterodoxie beschuldigt und im April 1522 aus Wittenberg ausgewiesen Fur Borrhaus begann nun ein Wanderleben Sein Weg fuhrte ihn uber Stuttgart in die Schweiz wo er mit dem Taufer Felix Manz zusammenkam Von Zurich zog er weiter uber Osterreich und Polen nach Konigsberg Preussen Die Konigsberger waren vor ihm gewarnt worden und er wurde von Herzog Albrecht I von Brandenburg Ansbach veranlasst seine Anschauungen schriftlich darzulegen und Luther in Wittenberg aufzusuchen Die folgende Unterredung mit Luther verlief zufriedenstellend so dass er in Wittenberg hatte bleiben konnen es zog ihn jedoch nach Strassburg 1526 liess er sich in Strassburg nieder wo er Odilia von Utenheim ehelichte Durch das eingebrachte Vermogen seiner Frau konnte er sich seinen Studien widmen und schloss dabei Freundschaft mit Wolfgang Capito Unter dessen Einfluss veroffentlichte er sein Erstlingswerk De operibus Dei 1527 1536 starb seine Frau und Borrhaus verlor alle Privilegien Daraufhin begab er sich nach Basel wo er zunachst als Glasblaser seinen Unterhalt bestritt und abermals heiratete 1541 sorgte sein Freund Simon Grynaus dafur dass er eine halbe Professur fur Rhetorik an der Universitat erhielt 1544 bekam er den Lehrstuhl fur das Alte Testament als ordentliche Professur ubertragen und stand in den Jahren 1546 1553 und 1564 der Universitat als Rektor vor Fur seine Schuler sorgte er standig sonst blieb er ein eigenwilliger Sonderling Typisch fur seine Haltung ist dass er den Calvingegnern und Toleranzverfechtern Sebastian Castellio und Celio Secondo Curione nahestand und mit Michel Servet verkehrte Ihnen stand er nahe da er die Kindertaufe schroff ablehnte Humanistisch vertrat er die Forderung der Pflege individueller Laienfrommigkeit und der Glaubens und Gewissensfreiheit Er bekampfte mit den Spiritualisten der Reformationszeit die Verkirchlichung der Reformation weil er offen von der Orthodoxie abwich Werke BearbeitenDe operibus Dei 1527 De haereticis an sint gladio puniendi 1554Literatur BearbeitenIrena Backus Martin Borrhaus Cellarius Bibliotheca dissidentium Bd 2 Ed Koerner Baden Baden 1981 ISBN 3 87320 088 0 Carl Albrecht Bernoulli Borrhaus Martin In Realencyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche RE 3 Auflage Band 3 Hinrichs Leipzig 1897 S 332 333 Abraham Friesen Martin Cellarius In der Grauzone der Ketzerei In Hans Jurgen Goertz Hg Radikale Reformatoren 21 biographische Skizzen von Thomas Muntzer bis Paracelsus Munchen 1978 S 210 222 Lucia Felici Tra riforma ed eresia La giovinezza di Martin Borrhaus 1499 1528 Florenz 1995 ISBN 88 222 4320 X Camill Gerbert Geschichte der Strassburger Sektenbewegung zur Zeit der Reformation 1524 1534 Strassburg Verlag J H Ed Heitz Heitz amp Mundel 1889 Julius Hartmann Borrhaus Martin In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 179 J Heberle Die Anfange des Anabaptismus in der Schweiz In Jahrbucher fur deutsche Theologie JDTh 1858 S 262 Christian Hege Christian Neff Mennonitisches Lexikon Frankfurt amp Weierhof Hege Karlsruhe Schneider 1913 1967 Bd 1 S 336 338 Bernhard Riggenbach Martin Borrhaus Cellarius ein Sonderling aus der Reformationszeit In Basler Jahrbuch 1900 S 47 84 Friedrich Wilhelm Bautz Borrhaus Martin In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 707 708 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Eberhard Teufel Borrhaus Martin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 474 Digitalisat Weblinks BearbeitenPeter G Bietenholz Martin Borrhaus In Historisches Lexikon der Schweiz 2004 Anselm Schubert Martin Cellarius Borrhaus In Mennonitisches Lexikon Band 5 MennLex 5 Christian Neff Martin Borrhaus In Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online Publikationen von und uber Martin Borrhaus im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Werke von und uber Martin Borrhaus in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person GND 118513729 lobid OGND AKS LCCN nr96022862 VIAF 41962018 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Borrhaus MartinALTERNATIVNAMEN Martin Cellarius Martin Burkss Martin BorrhusKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe Reformator und AlttestamentlerGEBURTSDATUM 1499GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 11 Oktober 1564STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Borrhaus amp oldid 223975374