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Martha Cunz 24 Februar 1876 in St Gallen 15 Mai 1961 war eine Schweizer Holzschneiderin 1 Lithografin Malerin und Zeichnerin 2 Martha Cunz Selbstportrat im Alter von 23 Jahren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCunz wuchs in St Gallen zusammen mit drei Geschwistern in gutburgerlichen Verhaltnissen auf Ihren ersten Unterricht erhielt sie von Johannes Stauffacher an der St Galler Zeichenschule fur Industrie und Gewerbe und von Oscar Huguenin in einem Madchenpensionat in Bole NE Ab 1893 kopierte sie im Kunstmuseum in St Gallen Alte Meister und wurde dabei von Emil Rittmeyer angeleitet Durch die Vermittlung Rittmeyers und des Munchner Malers Max Josef Pitzner kam Martha Cunz im Fruhling 1896 zu Adolf Holzel nach Dachau Nach einem Semester wechselte sie an die Kunstlerinnenschule in Munchen wo Ludwig Schmid Reutte und Christian Landenberger ihre Lehrer wurden 1898 absolvierte sie ein Malsemester bei Peter Paul Muller 1900 weilte sie in Paris um an der Schule von Luc Olivier Merson und Lucien Simon zu studieren Den fur ihre spatere kunstlerische Tatigkeit entscheidenden Impuls erhielt die angehende Holzschneiderin 1901 anlasslich eines Litho Kurses beim Munchner Grafiker Ernst Neumann Im Winter 1901 02 entstand der erste eigenstandige Farbholzschnitt mit dem Titel Abend eine Ansicht der verschneiten Stadt St Gallen Schon kurze Zeit nach dem Kurs bei Neumann fand Cunz zu ihrem eigenen Stil Die Kunstlerin konnte sich schnell eine dominierende Stellung innerhalb der Gruppe der Munchner Holzschneider erobern 1903 war sie Grundungsmitglied der deutschen Vereinigung Graphik und des von Albert Welti initiierten grafischen Vereins Die Walze Im April 1905 wurden ihre Farbholzschnitte zusammen mit Arbeiten von Wassily Kandinsky und anderen Munchner Kunstlern erstmals in der Zeitschrift Deutsche Kunst und Dekoration publiziert mit dem 1904 entstandenen Blatt Blick auf den Santis beeinflusste sie nachweislich Kandinsky in zwei Murnau Landschaften von 1909 Hugo Siegwart schuf 1906 eine Bildnisbuste von Cunz 3 1904 und 1911 reiste die Kunstlerin nach Holland 1914 folgte eine Italienreise Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs lebte und arbeitete Cunz in Munchen und kehrte nur fur alljahrliche Malaufenthalte in den Bergen in die Schweiz zuruck 1920 liess sie sich bei ihrem Elternhaus in St Gallen ein Atelier bauen und wohnte bis zum Tod mit ihrer Schwester Clara zusammen 1927 entstand der letzte von insgesamt 71 Holzschnitten der wie der erste von 1901 02 die winterliche Stadt St Gallen zum Thema hat Das lithografische Schaffen uberwiegend Auftragsarbeiten dauerte bis 1931 Wahrend der nachsten zwanzig Jahre widmete sie sich der Malerei und fertigte hauptsachlich Landschaften und Portrats an Werk BearbeitenDie Bedeutung des Œuvres von Cunz liegt im Holzschnitt vor allem dem japanisierenden Vielfarbenholzschnitt Ihr geschlossenes und umfangreiches Werk findet sich in der Schweiz Obschon sie zur zweiten Generation der Munchner Holzschneider gehort hat sie einen auch im internationalen Vergleich wesentlichen Beitrag zur Erneuerung der Kunstlergrafik im fruhen 20 Jahrhundert geleistet Cunz Werke zeichnen sich durch das Spiel zart abgestufter und doch klar gegeneinander abgesetzter Farbflachen aus die sich vielfaltig uberschneiden und durchdringen Ihrem Stil blieb die Kunstlerin treu Nie veranderte sie die naturgegebene Form und Farbe gab ihr aber durch die Vereinfachung in wenige Flachen und Kontraste Eigenstandigkeit Fur den expressionistischen Holzschnitt habe Cunz wenig Verstandnis gehabt und verschloss sich in der Regel neuen Tendenzen Sie blieb beim Farbholzschnitt und seiner dekorativen Ausdrucksmoglichkeit und erreichte in dieser Technik ihre gultigste Aussage 1937 wurden in der Nazi Aktion Entartete Kunst nachweislich aus dem Museum Folkwang Essen ihr Holzschnitt Regenbogen beschlagnahmt und vernichtet 4 Literatur BearbeitenRudolf Hanhart Hrsg Kunstmuseum St Gallen Katalog der Sammlung St Gallen 1987 S 245 249 Daniel Studer Martha Cunz 1876 1961 Dissertation Universitat Zurich 1992 Daniel Studer Martha Cunz 1876 1961 Eine Schweizer Jugendstilkunstlerin in Munchen St Gallen Verlagsgemeinschaft St Gallen 1993 Marina Widmer Hrsg Blutenweiss bis rabenschwarz St Galler Frauen 200 Portraits Limmat Zurich 2003 S 83 84 Ausst Kat Idylle auf Zeit Malerferien am Untersee 1880 bis 1914 Konstanz Stadt Wessenberg Galerie 2009 Herbert Eichhorn Jacqueline Koller Hrsg Wege zu Gabriele Munter und Kathe Kollwitz Holzschnitte von Kunstlerinnen des Jugendstils und des Expressionismus Ausstellungskatalog Spendhaus Reutlingen 26 Oktober bis 12 Januar 2014 Museum Schloss Moyland 7 September bis 30 November 2014 Michael Imhoff Verlag Petersberg 2014 ISBN 978 3 86568 981 8 mit Kurzbiografie Martha Cunz Daniel Studer Faszination Farbholzschnitt Der japanisierende Farbholzschnitt als Kunstform des Jugendstils Mit einem Katalog der Holzschnitte von Martha Cunz Ausstellungskatalog Historisches und Volkerkundemuseum St Gallen 18 Juni 2016 bis 5 Marz 2017 VGS Verlagsgenossenschaft Verlag St Gallen 2016 ISBN 978 3 7291 1152 3 Daniel Studer Martha Cunz In Historisches Lexikon der Schweiz Daniel Studer Martha Cunz In ders Hrsg Berufswunsch Malerin Elf Wegbereiterinnen der Schweizer Kunst aus 100 Jahren FormatOst Schwellbrunn 2020 ISBN 978 3 03895 024 0 S 160 175 Weblinks BearbeitenDaniel Studer Cunz Martha In Sikart Publikationen von und uber Martha Cunz im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Daniel Studer Martha Cunz 1876 1961 Eine Schweizer Jugendstilkunstlerin in Munchen St Gallen Verlagsgemeinschaft St Gallen 1993 Rudolf Hanhart Hrsg Kunstmuseum St Gallen Katalog der Sammlung St Gallen 1987 S 245 249 1906 Bildnisbuste fur Martha Cruz doi 10 5169 seals 571584 20 Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU BerlinNormdaten Person GND 11911075X lobid OGND AKS LCCN nr94023220 VIAF 59155659 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cunz MarthaKURZBESCHREIBUNG schweizerische HolzschneiderinGEBURTSDATUM 24 Februar 1876GEBURTSORT St GallenSTERBEDATUM 15 Mai 1961STERBEORT St Gallen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martha Cunz amp oldid 225767499