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Die Marterkapelle auch Mordkapelle ist ein zwischen 1719 und 1721 erbautes Kirchengebaude im Bonner Ortsteil Endenich am Fusse des Kreuzbergs das ab 1888 gemeinsam mit weiteren Gebauden zu einem Benediktinerinnen Kloster gehorte Die Kapelle steht in geringer Entfernung zur Kreuzbergkirche und als Teil des ehemaligen Klosters als Baudenkmal unter Denkmalschutz 1 Nach der Auflosung des Benediktinerinnenklosters 2001 werden die Gebaude seit 2002 als Priesterseminar Redemptoris Mater in Tragerschaft des Erzbistums Koln genutzt Marterkapelle Bonn Endenich Luftaufnahme 2017 Der Eingang zur Marterkapelle und das Kloster Maria Hilf in Bonn EndenichDas Kloster Maria Hilf in Bonn Endenich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm 3 Jahrhundert sollen hier am Fusse des Kreuzbergs die romischen Soldaten der thebaischen Legion Cassius und Florentius gemeinsam mit sieben weiteren Gefahrten wegen ihres Bekenntnisses zum christlichen Glauben hingerichtet worden sein Im Jahr 1719 erwarb der Propst des Bonner Cassius Stifts Maximilian von Weichs ein Grundstuck im Bereich der mutmasslichen Hinrichtungsstatte und liess dort eine Wallfahrtskapelle zum Gedenken an das Martyrium der beiden Bonner Heiligen errichten Mit der Kapellenweihe am 17 August 1721 durch den Kurfursten und Erzbischof von Koln Joseph Clemens begann die Wallfahrt zur Marterkapelle Infolge der Sakularisation setzte ab 1803 ein steter Verfall der Kapelle ein so benutzte man sie zeitweise auch als Heuschuppen und Stall Erst als das Anwesen um 1840 in den Besitz der Freifrau Caroline von Romberg geb von Boselager 1776 8 August 1857 der Ehefrau des Freiherrn Gisbert von Romberg gelangte begann der Wiederaufbau der Kapelle und der Anbau weiterer Gebaude Auf Initiative der Freifrau wurde den Ordensschwestern der Benediktinerinnen von der ewigen Anbetung im Jahr 1857 ein Kloster gestiftet welches sie aber 1875 verlassen mussten Die Ordensschwestern erhielten im sogenannten Kulturkampf den Ausweisungsbefehl und gingen in die Verbannung nach Holland 1863 wurde Pauline Grafin von Furstenberg Stammheim geb von Romberg 8 Juli 1805 in Munster 5 September 1891 in Bonn Tochter der Freifrau Caroline von Romberg und Ehefrau von Franz Egon Graf von Furstenberg Stammheim Besitzerin des Anwesens in Bonn Endenich Das Anwesen stellte die Grafin 1887 den Benediktinerinnen zur Verfugung die hier im darauffolgenden Jahr ihr Kloster Maria Hilf grundeten In der Marterkapelle stellten die Ordensschwestern ein Gnadenbild Unserer Mutter von der immerwahrenden Hilfe auf Die ursprungliche Marterkapelle wurde 1892 nach einem Entwurf der Bonner Architekten Becker und Bohm 2 in eine grossere in neugotischem Stil erbaute neue Klosterkirche integriert Diese wiederum wurde von 1908 bis 1915 nach Planen des Bonner Architekten Max Cronenberg durch Erweiterungsbauten mit dem Wohntrakt der Schwestern verbunden 3 Das um die Marterkapelle entstandene Kloster mussten die Benediktinerinnen wahrend des Zweiten Weltkriegs ebenfalls wieder verlassen In den Jahren 1941 und 1942 dienten die Gebaude als Sammellager fur 474 judische Mitburger aus Bonn und Umgebung Von hier traten sie den Gang in die Vernichtungslager an Nur sieben sind als Uberlebende bezeugt Die Ordensschwestern konnten nach dem Krieg ab Mai 1945 bis zum Jahr 2001 ihr Klosterleben in Endenich fortsetzen Dann mussten sie auf Grund der Uberalterung und daraus entstandener wirtschaftlicher Zwange das Kloster aufgeben Das Erzbistum Koln hat nach der Ubernahme des Klosters im Jahr 2002 das Priesterseminar Redemptoris Mater Koln angesiedelt Das Gedenken an die Martyrer Cassius und Florentius ist bis heute in Bonn erhalten geblieben Ihr Gedenktag ist der 10 Oktober Jedes Jahr zieht die Endenicher Gemeinde an dem auf den 10 Oktober folgenden Sonntag in einer feierlichen Prozession von ihrer Pfarrkirche St Maria Magdalena zur Marterkapelle Orgel BearbeitenFur das Maria Hilf Konvent wurde im Jahre 1964 eine zweimanualige Orgel von der Firma E F Walcker Ludwigsburg Opus 4708 erbaut Das Instrument ist mechanisch und befindet sich im linken Kirchenschiff integriert in das Chorgestuhl I SchwellwerkGedeckt 8 Salicet 8 Principal 4 Mixtur II III II PositivGemshorn 8 Rohrflote Holz 4 Prinzipal 2 Quinte 1 1 3 PedalSubbass 16 Gedecktbass 8 Koppeln Normalkoppeln II I I P II PLiteratur BearbeitenPeter Jurgilewitsch Wolfgang Putz Liebenow Die Geschichte der Orgel in Bonn und im Rhein Sieg Kreis Bouvier Verlag Bonn 1990 ISBN 3 416 80606 9 S 85 86 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marterkapelle Sammlung von Bildern Der Ort des Martyriums in Endenich Bonner Stadtpatrone Die Marterkapelle und das ehemalige Kloster Maria Hilf Katholische Pfarrgemeinde St Maria Magdalena und Christi AuferstehungEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste der Stadt Bonn Stand 15 Januar 2021 Nummer A 1240 Wilhelm Passavanti Hrsg Bonner Kirchen und Kapellen Geschichte und Kunst der Katholischen Gotteshauser und Pfarreien Bonn 1989 S 115 Heinz Odenthal Zum 125 Geburtstag des Bonner Architekten Max Cronenberg In Bonner Geschichtsblatter Jahrbuch des Bonner Heimat und Geschichtsvereins Band 35 1984 S 179 186 hier S 183 184 Normdaten Geografikum GND 4660811 4 lobid OGND AKS VIAF 249406477 50 718433 7 077696 Koordinaten 50 43 6 4 N 7 4 39 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marterkapelle amp oldid 204906119