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Markowo deutsch Reichertswalde ist ein Ortsteil der polnischen Gemeinde Morag Mohrungen in der Woiwodschaft Ermland Masuren mit etwa 400 Einwohnern Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Schloss Reichertswalde 4 Sohne und Tochter 5 Literatur 6 WeblinksGeografie BearbeitenMarkowo ist zwolf Kilometer in sudlicher Richtung von der Zentralgemeinde Morag entfernt Nordlich fliesst die Waska Weeske ein Fluss der nach rund 30 Kilometern in den Druzno Drausensee mundet Westlich verlauft die Woiwodschaftsstrasse 527 die nach vier Kilometern uber eine untergeordnete Landstrasse zu erreichen ist und die nach Morag und Paslek Preussisch Holland fuhrt Markowo liegt auf einer Hohe von etwa 155 Metern uber N N und ist von den Waldern des Reichertswalder Forst umgeben Geschichte Bearbeiten nbsp Dohnasches Wappen von 1605Markowo entstand als deutsche Siedlung Anfang des 15 Jahrhunderts im Zuge der Besiedlung der prussischen Landschaft Pogesanien durch den Deutschen Orden Seine erste Erwahnung erfuhr der Ort 1406 durch einen Eintrag im Zinsbuch des Ordens Als Ortsnamen sind zunachst Richardiswalt und Richterswalde bekannt ehe sich bis 1945 die Ortsbezeichnung Reichertswalde durchsetzte Nach der Sakularisation des Deutschen Ordens kam das Dorf unter die Herrschaft des Herzogtums Preussen Herzog Albrecht von Preussen belehnte 1591 neben anderen die Sohne des Burggrafen Peter von Dohna 1483 1553 mit Reichertswalde Damit wurde die Dynastie Dohna Reichertswalde begrundet die die Gutsherrschaft bis 1945 ausubte Wahrend der herzoglichen Ara stand Reichertswalde unter der Regionalverwaltung des Oberlandischen Kreises Das 1701 gegrundete Konigreich Preussen teilte 1752 den Oberlandischen Kreis und Reichertswalde wurde kunftig von dem landratlichen Kreis Mohrungen spater Landkreis Mohrungen verwaltet 1820 wurden fur das Dorf Reichertswalde 364 Einwohner und 58 Hufen 444 ha Land angegeben Vollstandiges topographisches Worterbuch des preussischen Staats In Wurdigung der vielfaltigen Dienste der Familie von Dohna in offentlichen Amtern erhob Preussenkonig Friedrich Wilhelm IV 1840 die Dohnaschen Guter einschliesslich Reichertswalde zur Grafschaft Dohna Siehe auch Dohna Reichertswalde Als 1874 in Preussen die Amtsbezirke eingerichtet wurden erhielt die Landgemeinde Reichertswalde diesen Status ihr wurden der Gutsbezirk Reichertswalde sowie drei weitere Landgemeinden zugeordnet 1910 wurden fur Reichertswalde folgende Einwohnerzahlen veroffentlicht Landgemeinde 131 Gutsbezirk 839 1928 kam es infolge der Aufhebung der Gutsbezirke zu einer Umstrukturierung der Landgemeinde Reichertswalde deren Flache und Einwohnerzahl sich verringerte Fur 1933 wurden nur noch 382 Einwohner angegeben bis 1939 erhohte sich deren Zahl auf 410 Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Reichertswalde im Januar 1945 von der Roten Armee uberrollt Zuvor war der letzte Gutsherr Adalbert Victor Burggraf und Graf zu Dohna Lauck 1914 zusammen mit den Einwohnern geflohen Nach Kriegsende wurde der Ort unter polnische Verwaltung gestellt und in Markowo umbenannt Schloss Reichertswalde Bearbeiten nbsp Schlossansicht um 1910Der Ursprung des Schlosses geht auf ein um 1561 wehrhaft angelegtes zweistockiges steinernes Bauwerk zuruck das von Wassergraben umgeben war Christoph Friedrich zu Dohna Lauck 1652 1734 erteilte dem koniglich preussischen Landbaumeister Johann Caspar Hindersin den Auftrag zum Bau eines neuen Herrschaftssitzes der in den Jahren 1701 bis 1704 ausgefuhrt wurde Es entstand ein barockes Schloss in das Mauerteile des Vorgangerbaues integriert wurden Es wurde ein dreigeschossiges Gebaude auf einem rechteckigen Grundriss errichtet mit zwei seitlich positionierten Risaliten die nach Osten hin weit uber die Fassade hinausragen Die Ostfront des Mitteltraktes wurde sechsachsig gegliedert Die Fenster des Erdgeschosses wurden flachbogig eingefasst die des Mittelgeschosses rechteckig Das Obergeschoss wurde mit quadratischen Fenstern versehen Alle Gebaudeteile erhielten ein ziegelgedecktes Walmdach in das im 19 Jahrhundert im Mittelteil so genannte Fledermausluken eingebaut wurden Nach 1905 wurden der Westfront zwei flankierende quadratische Turme angefugt Die Zimmerdecken erhielten teils gewolbte mit Stuck verzierte oder Balkendecken Die Treppe wurde aus gewendelten Blockstufen errichtet und mit Schnitzwerk geschmuckt Bis 1945 enthielt das Schloss wertvolle Kunstschatze wie eine Gemaldesammlung hollandischer Maler Gobelins aus dem 17 Jahrhundert sowie wertvolles Mobiliar und Porzellan Der Schlosspark wurde Anfang des 19 Jahrhunderts in einen Landschaftsgarten umgestaltet 1945 wurden im Schloss Soldaten der Roten Armee einquartiert Das Inventar wurde entweder zerstort oder ausgeraubt Lediglich einige Familienportrats wurden gerettet und konnten im Dohna Schlosschen Mohrungen ausgestellt werden Spater wurde das Schloss einem Staatsgut uberlassen das es fur Wohnungen und Lagerraum nutzte In den 1970er Jahren war das Schloss so verwahrlost dass es aufgegeben werden musste und zur Ruine verfiel Seit 2000 ist das Grundstuck im Privateigentum Sohne und Tochter BearbeitenChristoph Friedrich zu Dohna Lauck 1652 1734 preussischer Erbfahnrich August von Dohna Lauck 1728 1796 preussischer Generalmajor Gustav Schmischke 1883 Arzt Gauleiter der NSDAPLiteratur BearbeitenJackiewicz Garniec Schlosser und Gutshauser im ehemaligen Ostpreussen Studio Arta Olsztyn 2001 ISBN 978 83 91 28403 2 S 73 Georg Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler West und Ostpreussen Deutscher Kunstverlag 1993 ISBN 3 422 03025 5 S 524 Lothar Graf zu Dohna Die Dohnas und ihre Hauser Wallstein Verlag Gottingen 2013 ISBN 978 3835312371 Weblinks BearbeitenPortrat bei ostpreussen net Daten bei genealogy net54 019167 19 903611 Koordinaten 54 1 N 19 54 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markowo Morag amp oldid 239587505