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Marina Michailowna Raskowa russisch Marina Mihajlovna Raskova wiss Transliteration Marina Michajlovna Raskova 15 Marzjul 28 Marz 1912greg in Moskau 4 Januar 1943 in der Nahe von Saratow war eine sowjetische Fliegerin und Offizierin Major Sie gehorte seit 1940 der KPdSU an Marina Raskowa 1938 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Autorin 4 Rezeption 5 Schriften 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarina Raskowa wurde als Tochter eines Musikers und einer Lehrerin geboren Ihr Vater der als Gesangslehrer arbeitete verstarb bereits wahrend ihrer Kindheit im Jahr 1919 1 Am Moskauer Konservatorium begann sie ein Klavierstudium brach dieses jedoch ab und arbeitete ab 1929 in einer Chemiefabrik 2 Von 1932 bis 1934 absolvierte sie eine Ausbildung zum Navigator im Fernstudium am Institut der Zivilluftflotte in ihrer freien Zeit liess sie sich bei ihrem ortlichen Aeroklub zur Pilotin ausbilden Mit einem Sportflugzeug von Jakowlew nahm sie im August 1935 an ihrem ersten Fernflug uber 650 Kilometer teil Dabei flogen sechs Pilotinnen unter der Fuhrung von Agnessa Kadazkaja und Walentina Stojanowskaja von Leningrad nach Moskau 1937 folgte ein Gruppenwettflug von 19 Sportflugzeugen auf der Strecke Moskau Sewastopol Moskau den sie zusammen mit dem Piloten Rawikowitsch absolvierte und mit dem 6 Platz abschloss 3 Im gleichen Jahr stellte sie ihren ersten Frauenweltrekord zusammen mit Walentina Grisodubowa als Pilotin auf Die beiden Frauen absolvierten mit einem Jakowlew Sportflugzeug einen Nonstopflug von 1443 Kilometern von Moskau nach Aktjubinsk 4 Einen weiteren Fernflug ohne Zwischenlandung fuhrte sie am 2 Juli 1938 mit Polina Ossipenko und Wera Lomako auf der Strecke Sewastopol Archangelsk mit einem Flugboot durch Am 24 25 September 1938 errang sie in einer ANT 37 Rodina Heimat zusammen mit Walentina Grisodubowa und Polina Ossipenko in 26 29 Stunden einen Weltrekord auf einer Geraden von 5908 610 km auf der Strecke Moskau Ochotskisches Meer Kurz vor Ende des Fluges ging dem Flugzeug der Treibstoff aus und Marina Raskowa musste auf Befehl ihrer Kommandantin vor der Notlandung mit dem Fallschirm abspringen Sie landete in der Wildnis und schlug sich zehn Tage lang zu Fuss durch die Taiga bis zu dem in einem Sumpfgebiet bauchgelandeten Flugzeug durch Die Rodina und ihre Besatzung wurden trotz der sofort eingeleiteten Suchaktion erst am 3 Oktober von zwei Piloten gefunden 5 Fur diesen Flug wurde den drei Fliegerinnen am 2 November 1938 6 als ersten Frauen in der sowjetischen Geschichte der Titel Held der Sowjetunion verliehen Nach dem Uberfall des Deutschen Reichs bewarb sie sich fur die Luftstreitkrafte wurde jedoch zunachst abgewiesen Erst durch Fursprache des Volkskommissars Minister fur Luftfahrtindustrie Alexei Schachurin bei Josef Stalin erhielt sie inzwischen zum Major befordert schliesslich doch die Erlaubnis zusammen mit sechs anderen weiblichen Offizieren an der Ausarbeitung zur Aufstellung von nur aus Frauen bestehenden Fliegerregimentern zu arbeiten 7 Als erstes wurde die Fliegergruppe Nr 122 gegrundet Noch 1941 wurden in Engels drei Regimenter aufgestellt das 586 Jagdfliegerregiment ausgerustet mit Jak 1 das 587 Bomberregiment mit Pe 2 Flugzeugen und schliesslich das mit U 2 versehene 588 Nachtbomberregiment Nachthexen Sie selbst ubernahm ab 1942 die Fuhrung des Bomberregiments Alle drei Einheiten bestanden komplett aus weiblichem Personal und kampften bis zum Ende des Krieges gegen die deutschen Truppen Der Titel Garderegiment wurde den beiden Bombereinheiten im Juni 1943 verliehen Marina Raskowa selbst erlebte dies nicht mehr Sie sturzte am 28 Dezember 1942 im Landeanflug bei der Uberfuhrung einer Pe 2 zu ihrer Einheit ab und verstarb wenige Tage spater Auszeichnungen BearbeitenIhre Urne wurde an der Kremlmauer in Moskau beigesetzt Postum wurde Raskowa der Orden des Vaterlandischen Krieges 1 Klasse verliehen Sie war ausserdem zweifacher Trager des Leninordens Autorin BearbeitenMarina Raskowa ist Autorin des Buches Fliegerinnen das 1949 im Paul List Verlag Leipzig ins Deutsche ubersetzt erschien Darin schildert sie unter anderem ihre Erlebnisse beim Rekordflug vom September 1938 Ausserdem erschien 1976 ihr Buch Aufzeichnungen eines Navigationsoffiziers in russischer Sprache Rezeption Bearbeiten nbsp Russische Sondermarke zum 100 Geburtstag von Marina M Raskowa 2012 Im O1 Radiokolleg vom 29 August 2017 ist Raskowa im Originalton zu horen Ende Mai 1942 wurde ihre Einheit an die Front verlegt Ubersetzung Wir flogen mit Maschinen die fur den Ausbildungsbetrieb gebaut worden waren Sie bestanden im Wesentlichen aus einem Holzrahmen und Sperrholz waren mit Stoff bespannt und hatten zwei Sitze Vorne sass die Pilotin und hinten die Navigatorin die auch die Bomben abwarf Unsere Madels absolvierten oft mehr Fluge als das in unserer Nahe stationierte Mannerregiment Denn die Manner legten immer wieder Rauchpausen ein Die Frauen rauchten nicht Wenn sie von einem Flug zuruckkehrten tankten sie so schnell wie moglich auf luden neue Bomben und flogen wieder in die Nacht hinaus zum nachsten Einsatz 8 Schriften BearbeitenFliegerinnen Erlebnisse einer russischen Pilotin deutsch von Horst Wolf Paul List Verlag Leipzig Munchen 1949 DNB 453916481Literatur BearbeitenUlrich Unger Flieger erzahlen Aus dem Buch Fliegerinnen von Marina Raskowa In Horst Schadel Hrsg Fliegerkalender der DDR 1988 Militarverlag der DDR Berlin 1987 ISBN 3 327 00300 9 S 174 183 Leicht gekurzter Auszug aus dem Buch Fliegerinnen von Marina Raskowa Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marina Raskowa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Artikel Marina Michailowna Raskowa in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D95522 2a 3D 2b 3DMarina 20Michailowna 20RaskowaEinzelnachweise Bearbeiten Marina Raskowa Fliegerinnen Erlebnisse einer russischen Pilotin deutsch von Horst Wolf Paul List Verlag Leipzig Munchen 1949 DNB 453916481 S 7 9 Wilfried Kopenhagen Lexikon Sowjetluftfahrt Elbe Dnjepr Klitzschen 2007 ISBN 978 3 933395 90 0 S 228 Raskowa Fliegerinnen S 49ff Raskowa Fliegerinnen S 61ff Heinz Machatscheck Aus der Geschichte der sowjetischen Luftfahrt Leben und Leistungen beruhmter Fliegerinnen In Flieger Jahrbuch 1980 Transpress Berlin 1979 S 128 Biographie von Marina Raskowa auf warheroes ru Russisch abgerufen am 12 Juni 2008 Alexei Iwanowitsch Schachurin Flugel des Sieges Militarverlag der DDR Berlin 1989 ISBN 3 327 00822 1 S 129 f Radiokolleg Die Waffen der russischen Frauen Teil 2 Memento des Originals vom 22 Juni 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot oe1 orf at O1 Radio orf at 29 August 2017 09 05 Uhr 7 Tage nachhorbar Normdaten Person GND 124459706 lobid OGND AKS LCCN n84107292 VIAF 52623190 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Raskowa Marina MichailownaALTERNATIVNAMEN Raskova Marina Mihajlovna kyrillisch KURZBESCHREIBUNG sowjetische PilotinGEBURTSDATUM 28 Marz 1912GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 4 Januar 1943STERBEORT bei Saratow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marina Michailowna Raskowa amp oldid 232515419