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Die Marienkirche polnisch Kosciol Mariacki war einst die einzige Kirche der Stadt Swidwin Schivelbein an der Rega Sie steht in der Stadtmitte am Pl Konstytucji 3 Maja ehem Marktplatz Ihre Entstehungszeit fallt in das 14 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Baugeschichte 2 Marienkirchengemeinde 2 1 Kirchengemeinde 2 2 Pfarrer von der Reformation bis 1945 2 3 Die Kuster in Schivelbein von 1582 bis 1864 3 Literatur 4 WeblinksBau und Baugeschichte Bearbeiten nbsp Die Marienkirche in Swidwin Schivelbein Bereits 1338 wird in Schivelbein eine Marienkirche genannt Als spatgotischer Ziegelbau ist sie in der Form einer dreischiffigen im Osten dreiseits geschlossenen Basilika erbaut worden Sternengewolbe uberspannten das Kirchenschiff nbsp Kirche in Schivelbein von Westen nbsp Kirche in Schivelbein Kirchenschiff1475 errichtete Christoph von Polenz an der Nordseite eine Kapelle zum Andenken an seinen Vater 1505 wurde der Turmhelm neu gebaut und mit Kupfer gedeckt das man bei einem Gewicht von 41 Zentnern aus Stettin herbeischaffte 1644 wurde der Turm vom Blitz getroffen der Turmhelm verbrannte und sturzte herab Der grosse Stadtbrand von 1689 in Schivelbein vernichtete die gesamte Kircheneinrichtung darunter die 1572 eingebaute Orgel und die 1614 aufgestellte kunstvolle in einer Stargard Werkstatt gefertigte Kanzel der Altar und die Chore Zur Wiederherstellung des Gotteshauses veranstaltete man auf kurfurstlichen Befehl von Friedrich III von Brandenburg dem spateren Konig Friedrich I von Preussen in allen Gemeinden des Landes Kollekten durch deren Ertrag die Kirche in den Jahren 1690 bis 1692 wieder aufgebaut und wenn auch in sehr bescheidener Weise ausgebaut wurde Der neue Altar und die Kanzel dieses Mal in Kolberg angefertigt wurden 1695 aufgestellt Im Jahr 1771 wurde der Turm erneut vom Blitz getroffen Anstelle des schlanken Helms erhielt er 1773 einen Barockhelm uber einem Zwischendach erhob sich ein zweistufig abgesetzter Aufbau aus Holz der in einer niedrigen schindelgedeckten Spitze auslief In den Folgejahren waren wiederholt Restaurierungsarbeiten notig so in den Jahren 1827 bis 1833 und 1880 und 1881 wobei das Kircheninnere ein nuchternes neugotisches Aussehen erhielt Bei der Besetzung Schivelbeins durch die Rote Armee am 3 Marz 1945 blieb die Marienkirche bis auf einen Artillerietreffer im Turm unversehrt Als am Folgetag allerdings die Schivelbeiner Innenstadt von sowjetischen Kommandos angezundet wurde brannte die Kirche zum zweiten Male in ihrer Geschichte bis auf die Umfassungsmauern nieder In den Jahren 1947 bis 1950 wurde die Marienkirche wiederhergestellt nach den Planen des solange noch in Polen festgehaltenen deutschen Architektenehepaares Albert und Luise Altenburg Der Turm erhielt dabei ein einfaches pyramidenformiges Ziegeldach Erneut fanden 1987 umfangreiches Renovierungsarbeiten statt Das Dach erhielt eine Neudeckung Nach 400 Jahren Nutzung als evangelisches Gotteshaus wurde die Swidwiner Marienkirche zugunsten der polnischen katholischen Kirche enteignet Bis dahin gehorte die Stadt die Sitz eines eigenen Kirchenkreises mit Superintendentur war zur Kirchenprovinz Pommern der evangelischen Kirche der Altpreussischen Union Evangelische Gottesdienste finden heute in der Friedhofskapelle statt Swidwin ist jetzt eine Filialgemeinde des Kirchspiels Koszalin in der Diozese Pommern Grosspolen der polnischen Evangelisch Augsburgischen d h lutherischen Kirche In der Schivelbeiner Marienkirche wurde im Jahre 1821 Rudolf Virchow 1902 getauft der Arzt weltbekannter Pathologe Politiker und Geschichtsforscher seiner Heimatstadt Im Jahre 1853 empfing hier die Taufe Otto Georg Bogislaf von Glasenapp 1928 jahrelanger Vizeprasident der deutschen Reichsbank Marienkirchengemeinde BearbeitenKirchengemeinde Bearbeiten Schivelbein ist seit 1858 Sitz der Superintendentur des Kirchenkreises Schivelbein Bis 1945 war der Marienkirchengemeinde die Filialgemeinde Simmatzig zugeordnet fur die der Inhaber der 2 Pfarrstelle zustandig war Ausserdem waren die Orte Botenhagen und Nemmin eingepfarrt Im Jahr 1940 gehorten zur Marienkirchengemeinde Schivelbein 10 000 Gemeindeglieder von denen 500 im Sprengel Simmatzig wohnten Das Kirchenpatronat oblag dem Magistrat der Stadt Pfarrer von der Reformation bis 1945 Bearbeiten Von der Reformation bis zum Jahre 1945 wurden in der Marienkirche evangelische Gottesdienste gefeiert Folgende Pfarrer waren tatig Erster Pfarrer ab 1858 auch Superintendent bis 1552 Paulus Kruger 1552 1566 Lazarus Peterche er war ursprunglich Maurer von Beruf dann Theologe Er leitete den Bau des Gewolbes am Schivelbeiner Rathaus 1567 1581 Jakobus Tankius 1582 Erasmus Arckenwaldt 1602 Andreas Peterus 1603 1617 Andreas Rhanius 1619 1626 Joachim Grunovius 1627 Johann Kaldenbach Wolfgang Plantiko Christian Chinow Nikolaus Rubach 1684 Ludwig Weisskopf 1685 Gottfried Gaul 1694 1703 Johann Andreas Huckelius 1704 Heinrich Daniel Ponath 1760 Christian Friedrich Hohenhausen 1761 1772 Daniel Lebrecht Mehring 1772 Friedrich Wilhelm Schunke Gottfried Ernst Schroder 1790 1830 Johann Friedrich Benekendorf 1831 1857 Johann Friedrich Samuel Benekendorf Sohn von 20 1858 1883 Johann Ernst Julius Henske 1884 1912 Ludwig Wetzel 1913 1923 Julius Scheringer 1914 1936 Gerhard Friedemann 1937 1945 Wilhelm LuderwaldtZweiter Pfarrer 1566 1574 Sewerinus Steinhofel 1575 1582 Erasmus Arckenradt 1585 1602 Andreas Rhanius 1603 1627 Johann Kaldenbach 1627 1631 Jakob Meyer Michael Angelus Heinrich Konig Adam Nassius Joachim Henke 1684 Theodor Rudiger 1703 1704 Heinrich Daniel Ponath 1704 Christian Friedrich Hohenhausen 1734 1739 Karl Friedrich Lesser 6 Marz 1705 Nordhausen 1739 Schivelbein vorher Substitut des Pfarrers von Saarmund Berhholz und Falhorst bei Potsdam Verheiratet 1732 mit Christiane Elisabeth Offeney 1740 1746 Karl Friedrich Wilhelm Mnnling 1746 1772 Friedrich Wilhelm Schunke 1772 Karl Friedrich Zopfel 1827 Johann Ludwig Fischer 1827 1831 Johann Friedrich Samuel Benekendorf 1831 1844 Georg Ludwig Gantzkow 1855 1861 Gustav Adalbert Georg Oskar Pauli 1861 1888 Adolf Hermann Gustav Quiele 1888 1907 Albert Johann Gottfried Petzsch 1907 1920 Johannes Heling 1920 1925 Herbert Ludz 1926 1932 Hans Joachim Hubner 1932 1940 Detlev RewaldDie Kuster in Schivelbein von 1582 bis 1864 Bearbeiten Das Amt als Kuster und Lehrer in Schivelbein stand noch ganz in der Tradition der Kirchenordnungen der Reformation denn in der Berufungsurkunde wird auf die Kirchenordnung Bezug genommen Der Kuster wird darin aufgefordert den Kindern und Gesinde den kleinen Catechismum Lutheri ohnverandert bethen lehren guthe christliche Gesange und teutsche Psalmen auswendig und recht singen zu lehren Ausserdem hatte er die Kirche instand zu halten Kerzen zu giessen die Glocken zu lauten die Turen der Kirche zum Gottesdienst zu offnen und den Chorgesang zu organisieren Seit der Reformation hatten keine wesentlichen Anderungen an der Organisation des Schulwesens stattgefunden Sogar die Berechnung der Gehalter der Kuster und Lehrer wurde noch auf die in der Neumark 1540 eingefuhrte Kastenordnung zuruckgefuhrt sie waren dementsprechend gering ausfuhrlich zu den Kustern in Schivelbein in Muhlrad Schulbank und Carriere Siehe Quelle 1582 Ebald Mahsow Kuster 1639 Hans Ludike Kuster 1640 Andreas Naduss Kuster 1650 Jurgen Botticher Kuster 1687 Jochim Schmied Schmidt Tuchmacher und Kuster beerdigt 1 Juni 1704 als vormals gewesener Kuster und Tuchmacher hat sich etliche Jahr ser bey dem Armen Kasten ubel verhalten 1701 Meister Christian Otte Tuchmacher und Kuster beerdigt 6 Juli 1703 seit 1703 Hans Rhudiger vielleicht ein Sohn von Pastor Theodor Rhudiger in Schivelbein Topfermeister u Kuster verheiratet 19 November 1719 mit Meyers Tochter beerdigt 16 Dezember 1723 seit 1723 Christian Doge Tuchmacher und Kuster beerdigt 26 Oktober 1724 seit 1724 Martin Schweitrugg Topfermeister geboren am 18 November 1701 Sohn des Schuster Johann Schweitrugg beerdigt 25 Juli 1707 verheiratet 1688 mit Maria Dorothea Tochter von Jochim Schmidt verheiratet 10 Mai 1724 mit Mstr Hans Rudigers Kusterswitwe gestorben 4 November 1766 beynahe 43jahr Kuster seit April 1766 Rektor Joh Phil Tesch in der Langenstr April 1769 und fortlaufend genannt Ehregott Leberecht Seydel seit 2 Mai 1766 in Repzin bei Schivelbein Schneidermeister und Kuster gestorben 16 Februar 1771 seit 1771 Friedrich Dumzlaff Enkel der Schwester des Vaters des vorgenannten Schweitrugg 1802 Martin Dumzlaff der Sohn 1802 1803 bis Mitte 1819 Groling 1819 seit Michaelis Christian Dumzlaff Schneidermeister und 1818 19 Lehrer in Labenz gestorben 1867 als emeritus emeritiert am 1 Oktober 1862 seit 1 Oktober 1862 Kuster Barner seit 17 Juni 1864 Kuster Bartholdy Quelle Aufzeichnungen des Familienforschers Otto Hintze von etwa 1935 in Peter Sumerauer Carmen Zotta Muhlrad Schulbank und Carriere Geschichte und Familienuberlieferungen der Domizlaff aus Pommern und Preussen Attempto Tubingen 2003 Seite 270 Literatur BearbeitenHans Moderow Ernst Muller Die evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart 2 Bande Niekammer u a Stettin 1903 1912 Heimatkreisausschuss Belgard Schivelbein Hrsg Der Kreis Belgard Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises Heimatkreisausschuss Belgard Schivelbein Celle 1989 Johannes Hinz Pommern Wegweiser durch ein unvergessenes Land Bechtermunz Augsburg 1996 ISBN 3 86047 181 3 Peter Sumerauer Carmen Zotta Muhlrad Schulbank und Carriere Geschichte und Familienuberlieferungen der Domizlaff aus Pommern und Preussen Attempto Tubingen 2003 ISBN 3 89308 360 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkirche Swidwin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 53 774166666667 15 775277777778 Koordinaten 53 46 27 N 15 46 31 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Swidwin amp oldid 236151763