www.wikidata.de-de.nina.az
Marie Leneru 2 Juni 1875 in Brest 23 September 1918 in Lorient Frankreich war eine franzosische Dramatikerin In Erinnerung geblieben ist sie jedoch durch ihr Tagebuch das eines der ersten Dokumente des Feminismus in Frankreich darstellt Marie Leneru im Alter von 37 Jahren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Erste literarische Gehversuche 2 2 Die Theaterstucke 2 3 Das Tagebuch 3 Werke von Marie Leneru 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenMarie Leneru stammte aus einer Familie von Seeleuten ihr Grossvater mutterlicherseits war sogar Admiral gewesen Ihr Vater starb als sie noch nicht drei Monate alt war Ein Onkel der Philosoph und Musikwissenschaftler Lionel Dauriac nahm Mutter und Tochter auf und stellte ihre Erziehung sicher Die Familie lebte zunachst in Brest dann in Montpellier Im Alter von zwolf Jahren machte Marie die Masern durch zwei Jahre danach stellte sich als Spatfolge ein Ohrensausen ein das immer heftiger wurde Rheumatismus im linken Knie zwang sie zu langen Ruhepausen und behinderte sie beim Gehen Ab dem Sommer 1889 wurde auch noch ihr Sehvermogen so schlecht dass sie zeitweise nicht mehr lesen und schreiben konnte Als Konsequenz wurde sie vollkommen taub schwachsichtig und praktisch stumm In den folgenden Jahren begann sie mit einem immensen Lektureprogramm Zu den wichtigsten Einflussen zahlten Augustinus Theresa von Avila und Nietzsche aber auch Platon Cicero Mark Aurel Schopenhauer Darwin Spencer La Rochefoucauld Vauvenargues und Renan unter den zeitgenossischen Schriftstellern Baudelaire Leconte de Lisle und vor allem Maurice Barres 1899 entdeckte sie das Tagebuch der Malerin Marie Bashkirtseff in der sie eine Geistesverwandte fand Werk BearbeitenErste literarische Gehversuche Bearbeiten Anfang des 20 Jahrhunderts begann Marie Leneru an einem Roman zu schreiben der unvollendet blieb spater arbeitete sie ihn in das Stuck Les Lutteurs um Teile aus einem Essay uber Saint Just erschienen erstmals 1906 und 1907 in der Zeitschrift Le Mercure de France jedoch konnte sie sich nicht entschliessen ein Buch daraus zu machen 1908 erschien in derselben Zeitschrift unter dem Titel Sense and Sensibility ein Artikel uber die taubstumme und blinde US Amerikanerin Helen Keller Deren Schicksal inspirierte sie auch zu dem Prosagedicht La Vivante das sie bei einem Literaturwettbewerb einreichte Unter 150 Einsendungen errang sie den ersten Platz Einer der Preisrichter Catulle Mendes erklarte sie zu einem weiblichen Genie Die Theaterstucke Bearbeiten Nach ihrem Saint Just trug sie sich zunachst mit dem Gedanken Biografien zu verfassen entdeckte aber dann das Theater Ihr grosses Vorbild wurde Francois de Curel Schon ihr erster Versuch wurde zu einem Meisterwerk 1907 schickte sie den Vier Akter Les Affranchis an Mendes der enthusiastisch reagierte 1908 vermittelte er ihr den Literaturpreis Prix de la Vie Heureuse 1910 wurde Les Affranchis bei Hachette veroffentlicht und am 10 Dezember im Odeon uraufgefuhrt Kritiker wie Leon Blum ausserten sich begeistert und das Publikum war hingerissen Marie Leneru zahlte plotzlich zur intellektuellen Elite unter franzosischen Frauen 1911 vollendete sie La Maison sur le roc dessen Handlung als Kommentar zu ihrem eigenen Leben gelesen werden kann Eine Frau entkommt einem durchschnittlichen Eheleben indem sie ihr Talent als Schriftstellerin entdeckt Sie geht ein Verhaltnis mit einem grossen Schriftsteller ein den sie schliesslich verlasst La Maison sur le roc wurde erst 1927 posthum veroffentlicht Ihr zweites Theaterstuck Le Redoutable von 1912 wurde im Gegensatz zu Les Affranchis vom Publikum eisig aufgenommen weil es als Kommentar zur Dreyfus Affare verstanden wurde Leneru zog das Stuck nach drei Auffuhrungen zuruck Im selben Jahr veroffentlichte sie La Triomphatrice das sogar von der Comedie Francaise zur Auffuhrung angenommen wurde Wegen des Ersten Weltkriegs gelangte es allerdings erst 1918 zur Urauffuhrung Auch dieses Stuck wurde schlecht aufgenommen und erlebte nur acht Auffuhrungen Wahrend des Ersten Weltkrieges entwickelte sich Leneru zur Pazifistin Bis 1918 veroffentlichte sie in der Zeitschrift L Intransigeant dazu etwa 15 Artikel die ihr viel Widerspruch einbrachten In ihnen setzte sie sich fur die Idee des Volkerbunds von Woodrow Wilson ein Fur das Theater verfasste sie das Stuck La Paix dessen Auffuhrung von der Comedie Francaise fur inopportun gehalten wurde Anfang 1918 verliess Marie Leneru wegen der deutschen Bombardements mit ihrer Mutter Paris und zog nach Lorient wo sie kurz vor Kriegsende starb La Paix wurde erst 1921 vom Odeon aufgefuhrt Das Tagebuch Bearbeiten 1886 als Marie zehn Jahre alt war kaufte ihre Mutter ihr ein Heft und forderte sie auf Tagebuch zu fuhren was damals Teil der Erziehung burgerlicher Tochter war Sie hielt diese Ubung ohne grossen Enthusiasmus drei Jahre lang durch Dieses Journal d enfance schloss sie im Januar 1890 mit einigen Erinnerungen an eine Reise an die Cote d Azur ab 1893 nach ihrer langen Erkrankung nahm Marie Leneru das Tagebuchschreiben wieder auf Nun entstand das eigentliche Journal in dem sie sich der wenigen Ausserungsmoglichkeiten versicherte die ihr verblieben waren Das Tagebuch ist eines der ersten Dokumente des Feminismus in Frankreich hier reflektiert Marie Leneru die Moglichkeiten einer Frau ein unabhangiges eigenstandiges Leben zu fuhren Das Tagebuch dokumentiert ausfuhrlich ihre Entwicklung zur Schriftstellerin wahrend es uber die Zeit ihres literarischen Erfolgs eher wenig enthalt Auch ihre Mutter deren Pflege die Vorbedingung fur das Gelingen ihres Lebensentwurfs gewesen war kommt kaum vor Marie Leneru fuhrte das Tagebuch uber 19 Jahre hinweg bis kurz vor ihrem Tod Werke von Marie Leneru BearbeitenLe Redoutable La Paix Grasset 1922 Saint Just In Les cahiers verts Grasset 1922 Le Bonheur des autres Bloud et Gay 1925 Les Affranchis Cres 1926 La Maison sur le roc Plon 1927 La Triomphatrice Figuiere 1928 Les Lutteurs Figuiere 1928 Journal Cres 1945 zwei Bande spater wiederaufgelegt bei Grasset Journal 1893 1918 Bartillat Paris 2007 ISBN 2 84100 359 0 enthalt nicht das Journal d enfance Literatur BearbeitenSuzanne Lavaud Marie Leneru Societe francaise d editions litteraires et techniques Paris 1932 Margot Brink Ich schreibe also werde ich Nichtigkeitserfahrung und Selbstschopfung in den Tagebuchern von Marie Bashkirtseff Marie Leneru und Catherine Pozzi Ulrike Helmer Verlag Konigstein Taunus 1999 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marie Leneru Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 118779427 lobid OGND AKS LCCN no97017759 VIAF 2684291 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leneru MarieKURZBESCHREIBUNG franzosische DramatikerinGEBURTSDATUM 2 Juni 1875GEBURTSORT BrestSTERBEDATUM 23 September 1918STERBEORT Lorient Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marie Leneru amp oldid 199583989