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Maria Magdalena Haidenbucher OSB 1576 in Kaufering 26 August 1650 auf Frauenworth war eine deutsche Benediktinerin Von 1609 bis 1650 war sie Abtissin des Klosters Frauenchiemsee das auch als Frauenworth bezeichnet wird Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMagdalena Haidenbucher war die Tochter des Hofmarksinhabers und Kastners Reinhard Haidenbucher aus Kaufering bei Landsberg am Lech und seiner zweiten Frau nicht wie haufig dargestellt seiner ersten Frau Barbara geb Gassner die auch heute noch durch das Haidenbucher Epitaph bekannt ist 1 Magdalenas Zwillingsschwester Maria Cleophe Haidenbucher trat bei den Zisterzienserinnen in Niederschonenfeld ein und wurde dort Priorin und Abtissin Maria Magdalena Haidenbucher kam mit zwolf Jahren nach Frauenchiemsee und legte dort 1590 ihre Profess ab Sie war einige Zeit Dechantin Unter dem Einfluss des Konzils von Trient wurde schon von der Abtissin Sabina Preyndorfer 1582 1609 eine strengere Einhaltung der Ordensregeln Observanz durchgesetzt Haidenbucher die 1609 zur Abtissin des Klosters auf Frauenchiemsee gewahlt worden war hatte in diesem Zusammenhang eine Reihe von Visitationen zu uberstehen 1619 liess Haidenbucher alle Konventualinnen die bei ihr die Profess abgelegt hatten in der Maria Mitleid Kapelle malen 1627 liess sie erstmals dem Volk zur Andacht eine Weihnachtskrippe aufstellen was eine jahrhundertelange Tradition auf der Fraueninsel begrundete nbsp Haupt der Seligen Irmgard von Chiemsee IrmgardkapelleSie fasste den Entschluss die Reliquien der ersten Abtissin Irmgard von Chiemsee in die Apostelkapelle Irmingardkapelle zu uberfuhren um ihre Verehrung zu fordern Am 17 Oktober 1631 wurden ihre Gebeine aus ihrem ursprunglichen Grab entnommen wobei man feststellte dass der Kopf vom ansonsten unversehrten Skelett fehlte und dass dieser nach der ersten Offnung um 1004 1010 durch Abt Gerhard von Seeon nach Kloster Seeon gebracht worden war 2 1632 beim Heranrucken der schwedischen Truppen im Dreissigjahrigen Krieg nahm sie die Frauenkonvente von Niederschonenfeld Seligenthal Altenhohenau Hohenwart Holzen und Kuhbach in ihr Kloster auf Maria Magdalena Haidenbucher starb am 26 August 1650 Sie hinterliess ein erhaltenes Tagebuch unter dem Titel Geschicht Buech de Anno 1609 biss 1650 worin sie uber ihr Leben als Abtissin berichtet Der Inhalt bietet eine wichtige Quellengrundlage fur das Klosterleben jener Zeit 3 Werk Bearbeiten nbsp Buchcover Geschichte Buech de Anno 1609 biss 1650 Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher setzt 1609 kurz vor ihrer Wahl zur Abtissin ein und endet vor ihrem Tod Die spateste Zeitangabe ist auf den 26 Januar 1650 zu datieren 4 Es folgen jedoch noch einige Eintrage bis das Tagebuch abbricht Die Eintrage variieren stark in ihrer Lange wobei sie einen beschreibenden neutralen Charakter beibehalten Die beschriebenen Zeremonien wie auch ihre Wahl zur Abtissin werden detailgenau wiedergegeben Haidenbucher fuhrt auf welche Gebete wie haufig und von wem aufgesagt werden mussten Bei der Wahl an sich mussten die Konvent Frauen eine nach der anderen in der Reihenfolge wie sie neben einem Tisch standen einen Schwur aufsagen Dabei mussten sie zwei Finger auf die linke Brust legen der Doktor hat den Schwur vorgesagt und jede musste ihn nachsprechen und dabei ihren Namen nennen Der Schwur lautete Jch N N schwiere dz ich an allen falsch vnd argllistigkheit zu einer abtissin Erwellen will die so dem gotthauss Jn geistlich vnd zeitlichen nuzlich sein khan als war mir gott helff vnnd das heillige Ewangely Nachdem sie diesen Schwur gesprochen hatte musste sie zum Tisch gehen und auf einen Zettel ihren Namen schreiben und den Namen der Person die sie wahlen wollte Jch N N Erwelle zu einer abtissin N N Da nach der Wahl zwei Frauen gleich viele Stimmen hatten entschieden ein Notar und der Doktor wer von den beiden die neue Abtissin sein sollte Die Wahl fiel auf Maria Magdalena Haidenbucher 5 Andere Eintrage sind sehr kurz wie Geldabgaben und Transaktionen bei denen nur die betroffenen Personen und der uberwiesene Betrag aufgelistet sind So hat Haidenbucher einen sussen Wein Vinndetiero aus Salzburg bringen lassen der 18 Gulden und 15 Kreuzer gekostet hat 6 Im Tagebuch ist im Jahr 1631 eine Liste aufgefuhrt auf der alle 23 Konvent Frauen und die zwolf Schwestern des Klosters verzeichnet sind Dabei werden auch zwei Novizinnen erwahnt und zwei Frauen die bei einer der aufgefuhrten Konvent Frauen teresia aurerin als Lern Jungfrauen aufgelistet sind 7 Auch in den Tagebucheintragen 1632 zur Aufnahme der Frauenkonvente von Niederschonenfeld Seligenthal Altenhohenau Hohenwart Holzen und Kuhbach werden alle Frauen namentlich aufgelistet 8 Im Jahr 1635 gibt es einen Eintrag zur Pest Die schreckliche Krankheit habe im Kloster und in der Umgebung zu vielen Todesfallen gefuhrt Das Tagebuch bietet somit auch einen Einblick in die dusteren Ereignisse dieser Zeit 9 Im Tagebuch finden sich immer wieder leere oder herausgerissene Seiten Wann genau der letzte Beitrag verfasst wurde ist nicht klar da Haidenbucher nicht bei allen Eintragen ein genaues Datum angegeben hatte Die letzten paar Seiten sind zudem leer oder herausgerissen und in einem Fall herausgeschnitten 10 Literatur BearbeitenJean M Woods Maria Furstenwald Schriftstellerinnen Kunstlerinnen und gelehrte Frauen des deutschen Barock Ein Lexikon Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte Bd 10 Stuttgart 1984 ISBN 978 3 476 00551 9 Maria Magdalena Haidenbucher Geschicht Buech de Anno 1609 biss 1650 Das Tagebuch der Abtissin von Frauenworth nach dem Autograph Geistliche Literatur der Barockzeit Texte und Untersuchungen APA Holland University Press 1988 Einzelnachweise Bearbeiten Haidenbucher Epitaph in neuem Glanz Kreisbote vom 15 August 2013 abgerufen am 2 Mai 2021 Irmingarkapelle literaturportal bayern de abgerufen am 2 Mai 2021 Jean M Woods Maria Furstenwald Schriftstellerinnen Kunstlerinnen und gelehrte Frauen des deutschen Barock J B Metzler Stuttgart 1984 S 45 Maria Magdalena Haidenbucher Geschicht Buech de Anno 1609 biss 1650 Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher 1576 1650 Abtissin von Frauenworth Hrsg Gerhard Stalla APA Holland University Press Amsterdam Maarsen 1988 S 172 Maria Magdalena Haidenbucher Geschicht Buech de Anno 1609 biss 1650 Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher 1576 1650 Abtissin von Frauenworth Hrsg Gerhard Stalla APA Holland University Press Amsterdam Maarsen 1988 S 5 6 Maria Magdalena Haidenbucher Geschicht Buech de Anno 1609 biss 1650 Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher 1576 1650 Abtissin von Frauenworth Hrsg Gerhard Stalla APA Holland University Press Amsterdam Maarsen 1998 S 15 Maria Magdalena Haidenbucher Geschicht Buech de Anno 1609 biss 1650 Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher 1576 1650 Abtissin von Frauenworth Hrsg Gerhard Stalla APA Holland University Press Amsterdam Maarsen 1998 S 82 82 Maria Magdalena Haidenbucher Geschicht Buech de Anno 1609 biss 1650 Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher 1576 1650 Abtissin von Frauenworth Hrsg Gerhard Stalla APA Holland University Press Amsterdam Maarsen 1998 S 87 93 Maria Magdalena Haidenbucher Geschicht Buech de Anno 1609 biss 1650 Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher 1576 1650 Abtissin von Frauenworth Hrsg Gerhard Stalla APA Holland University Amsterdam Maarsen 1998 S 109 Maria Magdalena Haidenbucher Geschicht Buech de Anno 1609 biss 1650 Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher 1576 1650 Abtissin von Frauenworth Hrsg Gerhard Stalla APA Holland University Press Amsterdam Maarsen 1998 VorgangerAmtNachfolgerSabina PreyndorferAbtissin von Frauenchiemsee 1609 1650Anna Maria WidmannNormdaten Person GND 118901273 lobid OGND AKS LCCN nr90011205 VIAF 39415298 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haidenbucher Maria MagdalenaALTERNATIVNAMEN Haidenbucherin Maria MagdalenaKURZBESCHREIBUNG Abtissin des Klosters Frauenchiemsee 1609 1650 GEBURTSDATUM 1576GEBURTSORT KauferingSTERBEDATUM 26 August 1650STERBEORT Frauenworth Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Magdalena Haidenbucher amp oldid 237833419