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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Maria Eich Begriffsklarung aufgefuhrt Maria Eich ist ein Augustinerkloster fruherer Name des Ordens Augustinereremiten mit Wallfahrtskirche nahe Planegg in Oberbayern Wallfahrtskirche und Kloster Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung der Kapelle 1 2 Ausbau zum Kloster 2 Die Eiche 3 Wallfahrten 4 Klosterwald Maria Eich 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung der Kapelle Bearbeiten nbsp Das Gnadenbild in Maria Eich in PlaneggDie Schmiedsohne Franz und Kaspar Thallmayr aus Planegg stellten zwischen 1710 und 1712 ein Loreto Marienbild in eine hohle Eiche 1733 bewirkte die Genesung einer Taglohnerin vom Planegger Hofbauern die Begrundung einer Marienwallfahrt Bereits 1734 war der Zulauf Hilfsbedurftiger so gross dass eine Hutte errichtet wurde die den Baum mit dem Gnadenbild umschliesst 1742 wird ein gemauertes Kirchengebaude um die Eiche herum gebaut welches am 18 Mai 1768 geweiht wird und 1775 zwei Glocken Tone Cis und D erstere ist bis heute erhalten Neben einer Erweiterung der Kapelle um zwei Seitenkapellen wurde 1780 an der Westseite ein Freialtar und eine Kanzel aufgestellt Eine Klause wird 1745 vom Planegger Gutsherr Baron von Ruffin errichtet die im Jahr 1790 ein zweites Stockwerk erhalt Zudem ist von 1790 bis 1804 auch die Schule fur Planegg dort Von 1746 bis etwa 1837 versahen insgesamt dreizehn Klausner neben ihrem Dienst als Mesner und Organist auch die Aufgabe des Schullehrers Danach wurden keine Geistlichen mehr sondern Weltliche als Mesner und Lehrer beschaftigt Uberregionale Bedeutung erlangte Maria Eich als der bayerische Kurfurst Max III Joseph am 12 Oktober 1775 im Waldgebiet eine Parforcejagd veranstaltete Ein gejagter Hirsch suchte bei der Kapelle Zuflucht Als der Kurfurst das Gnadenbild sah verschonte er das Tier Zur Erinnerung an dieses Ereignis wurde nach dem Tod des Kurfursten an der Kapelle eine Gedenktafel angebracht In den 1843 und 1846 wurden Freialtar und Kanzel auf die Ostseite verlegt Auf der Wallfahrerstrasse von Munchen kommend wurden 1866 einige Kreuzwegstationen aufgestellt welche 1930 vervollstandigt wurden Ausbau zum Kloster Bearbeiten Auf Wunsch von Kardinal Michael von Faulhaber ubernahmen am 21 September 1953 die Augustinereremiten die Seelsorge am Wallfahrtsort und im nahegelegenen Waldsanatorium Sie bauten von 1954 bis 1958 ein kleines Kloster an die bestehende Eremitenklause 1 Im selben Jahr wurde nach einem Plan von Michael Steinbrecher eine Wallfahrtskirche fur Gottesdienste im Winter gebaut die durch Weihbischof Johannes Neuhausler am 8 Dezember 1958 eingeweiht wurde 2 Nach einer Vergrosserung 1966 wurde diese Kirche 2007 bis 2008 umgebaut und neu gestaltet 3 am 16 November 2008 wurde der Altar durch Weihbischof Engelbert Siebler geweiht Die Fenster der Kirche stammen von Johannes Schreiter Carola Heine fertigte die Skulptur Madonna mit dem Jesuskind Im Herbst 2021 begannen Bauarbeiten zur Sanierung und Erweiterung des Klosters 4 5 Zusatzlich wird der Wallfahrtsplatz saniert und ein Loschtank eingebaut Die Gesamtkosten belaufen sich auf 6 5 Millionen Euro und werden von Augustinern der Diozese und den anliegenden Gemeinden aufgebracht 6 Im Juni 2023 waren die Bauarbeiten abgeschlossen und es wurde zugleich das 70 jahrige Jubilaum gefeiert 1 Stand 2022 gehoren zum Konvent Maria Eich drei Augustinerpatres und ein Bruder 7 Der Hauptgottesdienst am Sonntag wird von durchschnittlich 300 Menschen besucht 1 Die Eiche BearbeitenBereits die erste Kapelle umschloss die Eiche mit dem Gnadenbild und der Stamm wurde durch das Dach gefuhrt Am 13 August 1805 schlug ein Blitz in die uber das Kirchendach hinausragende Eiche und zertrummerte die Baumkrone Das Dach wurde daraufhin geschlossen und der verbliebene Stamm mit Brettern verschalt Im Zuge des Umbaus in den 1950er Jahren wurde der Eichenstamm aus dem Kircheninneren in einen Rundbau hinter Hochaltar und Chor verlegt Dort ist die Eiche wieder hinter Glas sichtbar und Pilger bringen in dem kleinen Raum Gnadengesuche an nbsp Maria Eich 1938 Zeichnung von Luise Wewel nbsp Freiluftaltar fur grosse Wallfahrten nbsp Die Gnadenkapelle nbsp Hochaltar mit dem ursprunglichen Marienbildnis nbsp Holzstich von Hans Wolf 1876 nbsp Unsere Liebe Frau auf dem Stein Carola Heine nbsp Eine der ca 50 Methusalem Eichen im Klosterwald Maria EichWallfahrten BearbeitenIn den 1780er Jahren wurde der erste Hohepunkt der jungen Wallfahrt erreicht An der Westseite der Kapelle wurden zwei Seitenkapellen und ein Freialtar mit Kanzel errichtet Im 19 Jahrhundert mehrten sich die Wallfahrten vorwiegend aus dem Wurmtal und aus Munchen Dafur wurde ein Kreuzweg gebaut der in Sendling sudlich von Munchen begann und in Maria Eich endete 1930 wurde dieser Weg aufgegeben und die vierzehn Kreuzwegbilder entlang des neu errichteten Wallfahrtswegs von Lochham bis Maria Eich aufgestellt Nachdem vier der Bilder entwendet worden sind werden die verbliebenen seit den 1960er Jahren in der Kapelle aufbewahrt Im Jahr 1932 wurde die Kapelle umgestaltet Der einst neugotische Turm sowie der Freialtar wurden neu gestaltet und im Hintergrund thront eine Madonna mit Jesuskind aus Sandstein 2010 fanden erneut Bauarbeiten an dem Kloster und dem Freialtar statt bei denen sowohl der Klosterladen neu gestaltet als auch ein bislang fehlender Gemeinderaum errichtet wurde Wahrend des Umbaus fanden die Gottesdienste an einem provisorischen Holzaltar statt Seit dem Attentat im Jahr 1980 auf dem Munchner Oktoberfest pilgerte Willy Heide gest 2011 der ehemalige Sprecher der Oktoberfest Wiesnwirte jahrlich im September von seiner nahegelegenen Planegger Gaststatte nach Maria Eich Er stiftete hier eine Votivkerze und bat um gunstiges Wetter fur die Zeit des Volksfests Diese Tradition wird von seiner Familie fortgesetzt 8 Klosterwald Maria Eich Bearbeiten nbsp Eine der Informationstafeln die 2016 im Rahmen des Projektes Eremiten im Klosterwald errichtet wurdenDie Anlage ist von einem etwa 40 ha umfassenden Eichen Hainbuchen Wald umgeben dem Klosterwald Maria Eich 9 Der Klosterwald wird von der Kreisstrasse M21 durchschnitten Etwa 50 Exemplare der Eichen in der Waldregion rund um die Wallfahrtskirche sind rund 250 bis 300 Jahre alt diese werden als Methusalem Baume bezeichnet 10 Viele davon sind in einem schlechten Zustand weisen aber noch ein Restleben in den Kronen auf ein Drittel ist bereits abgestorben 11 Diese Baume bzw Baumrelikte stellen wertvolle Lebensraume dar Im Rahmen einer Artenvielfaltsuntersuchung im Jahr 2015 wurden im Klosterwald 238 xylobionte Kaferarten nachgewiesen darunter 88 Arten der Roten Listen und acht Arten die nur in sehr alten und besonders totholzreichen Waldern vorkommen darunter der Eremit und der Schwarzbraune Kurzschroter 12 Zum Schutz dem Erhalt und der Entwicklung des Kosterwaldes Maria Eich hat sich eine Projektallianz aus den Bayerischen Staatsforsten dem Forstbetrieb der Erzdiozese Munchen und Freising den Brudern des Augustinerklosters Maria Eich dem Landkreis Munchen und der Gemeinde Planegg zusammengefunden und eine Projektskizze Eremiten im Klosterwald mit zahlreichen Massnahmen erarbeitet Das Konzept wurde 2016 mit dem 2 Platz des Biodiversitatspreises des Bayerischen Naturschutzfonds ausgezeichnet 13 14 Im selben Jahr wurden im Projektgebiet Tafeln zur Information und Lenkung der Besucher aufgestellt Im Mai 2019 wurde das Projekt in die UN Dekade Biologische Vielfalt aufgenommen 15 16 Im Januar 2023 begann das Fallen von Baumen die den bedrohten Kafern als zukunftiger Lebensraum dienen sollen 17 Ein hiergegen gerichteter Protest von Greenpeace wurde vom Forstamtsleiter als substanzlos zuruckgewiesen 18 Literatur BearbeitenMaria Eich Pfarrei Planegg vor Munchen Erzdiozese Munchen Freising Hugo Schnell 7 neubearb Aufl Bd 70 der Reihe Kleine Kunstfuhrer Verlag Schnell amp Steiner Munchen Zurich 1972 Geschichte der Pfarrei Planegg und ihrer Ortschaften Planegg Steinkirchen Martinsried Krailling sowie des Wallfahrtsortes Maria Eich Franz Ossner 1981 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Eich Sammlung von Bildern Website von Maria Eich Augustinerkloster Maria EichEinzelnachweise Bearbeiten a b c Nicole Kalenda 70 Jahre Augustiner in Maria Eich In merkur de 23 Juni 2023 abgerufen am 23 Juni 2023 Erzbischofliches Ordinariat Munchen Bilder des Glaubens Heute Zeitgenossische Kirchenraume und Bildwerke im Erzbistum Munchen und Freising Holzer Druck und Medien GMBH Weiler 2010 Maria Eich Bildergalerie Wallfahrtskapelle vorher nachher Memento vom 11 August 2013 im Internet Archive Sanierung unseres Klosters Maria Eich In www augustiner de Abgerufen am 16 April 2022 Nicole Kalenda Planegg Grundsteinurkunde von Maria Eich entdeckt In www merkur de 6 April 2022 abgerufen am 16 April 2022 Nicole Kalenda 100 000 Euro furs Kloster Maria Eich In merkur de 18 April 2023 abgerufen am 19 April 2023 Augustinerkonvent Maria Eich In www maria eich de Abgerufen am 16 April 2022 Friedenskerze gesegnet Wiesn Wirte pilgern in Wallfahrtskirche Oktoberfest Bayern Mediengruppe Munchner Merkur Lage des Klosterwaldes Maria Eich Open Street Map Methusaleme Alte Baume voller Leben Bayerische Staatsforsten Der Urwald von Maria Eich Suddeutsche Zeitung 15 November 2016 Schutzprojekt Eremiten im Klosterwald Maria Eich Gemeinde Planegg Die Website bietet weitere Informationen UN Auszeichnung fur das Klosterwald Projekt Kloster Maria Eich Urwaldkafer im Klosterwald Maria Eich Landratsamt Munchen Die Website bietet Informationen zur Projektausstellung Eremiten im Klosterwald Maria Eich UN Dekade abgerufen am 21 September 2019 Klosterwald Maria Eich UN zeichnet Umweltprojekt aus Video BR Mediathek abgerufen am 20 September 2019 Nicole Kalenda 100 Jahre Vorlauf fur Umzug der Kafer In merkur de 30 Januar 2023 abgerufen am 31 Januar 2023 Victoria Strachwitz Forstamtsleiter widerspricht Greenpeace Kritik In merkur de 24 Marz 2023 abgerufen am 27 Marz 2023 48 106388888889 11 408888888889 Koordinaten 48 6 23 N 11 24 32 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Eich amp oldid 237169078