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Die Kapelle Maria Schnee ist eine denkmalgeschutzte romisch katholische Kirche im bayerischen Regensburg Ostnerwacht Maria Schnee Kapelle Regensburg Aussenansicht vom Prinzenweg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Ausstattung 3 1 Altar 3 2 Deckengemalde 3 3 Stuckarbeiten 3 4 Weiteres 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin Vorgangerbauist vermutlich die im 13 Jahrhundert erwahnte Kapelle in honorem Sct Spiritus die wie die Maria Schnee Kapelle im Bereich der Heiliggeistgasse in der ostlichen Altstadt Regensburgs lag 1 Eine Stiftung des Weihbischofs Gottfried Langwerth von Simmern aus dem Jahr 1730 bildete die Grundlage fur die Errichtung eines Waisenhauses im Stadtosten 1731 wurde das Waisenhaus gebaut Der Einbau der Hauskapelle folgte 1734 Es wird vermutet dass der Linzer Architekt Johann Michael Prunner die Kapelle wahrend seiner Zeit in Regensburg plante Dafur spricht dass er zwischen 1731 und 1733 bereits Baumassnahmen an der Basilika St Emmeram und anderen Sakralbauten in Regensburg leitete Zudem lasst sich der Bautyp einer barocken Spitalkirche der osterreichischen Architektur zuordnen 1789 wurde die Kapelle durch Weihbischof Anton Freiherr von Schneid 1780 1789 auf ihr heutiges Patrozinium geweiht 2 1853 wurde das Waisenhaus in die Gebaude des ehemaligen Krankenhauses in der Ostengasse verlegt Die freigewordenen Gebaude wurden daraufhin von der 1860 gegrundeten Bischof Wittmann Stiftung ubernommen die ihren Namen zu Ehren des 1833 verstorbenen Bischofs Georg Michael Wittmann erhielt dessen besondere Fursorge den Kindern galt In den Jahren 1872 1873 fanden umfangreiche Renovierungen statt infolge deren die ursprungliche Innenausstattung nicht rekonstruiert werden kann In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts wurde die Kapelle erneut renoviert 1977 ging das Waisenhaus im Kinderzentrum St Vincent auf ebenso wie die Bischof Wittmann Stiftung 2006 und in den 2010er Jahren folgte eine weitere Renovierung mit Farbreinigung Dach und Bodensanierung Heute dient das Bischof Wittmann Haus der Katholischen Jugendfursorge Die Tradition einer karitativen Einrichtung fur Kinder und Jugendliche wird auf diese Weise bis in die heutige Zeit fortgesetzt In der Kapelle Maria Schnee finden des Weiteren regelmassig Gottesdienste in der ausserordentlichen Form des romischen Ritus statt 3 Gebaude BearbeitenDie Kapelle befindet sich an der Ecke von Prinzenweg und Heiliggeistgasse in der ostlichen Altstadt von Regensburg Aufgrund ihres nahtlosen Ubergangs in das Nachbargebaude sowie des kleinen Turms ist sie ausserlich erst von Nahem als Kapelle zu erkennen Durch ein an der Sudfront in Richtung der Heiliggeistgasse befindliches mit Gelbglas gefulltes hochstehendes Ochsenauge dringt Licht uber die Altarelemente im Innenraum ein Ein Fliesenmosaik an der Fassade mit dem Portrat des Bischofs Georg Michael Wittmann unterhalb des Fensters wurde 1965 angebracht Ein zweiflugeliges Eichenholzportal fuhrt auf der Seite zum Prinzenweg in das Innere der Kapelle Im Innenraum gegenuber der Eingangstur befindet sich ein Zugang zum Treppenhaus des benachbarten Gebaudes in dem sich verschiedene soziale Einrichtungen der Katholischen Jugendfursorge befinden Der Kapellenraum selbst ist einschiffig und durch seitlich abgerundete Wandpfeiler mit gekuppelten Pilastern zweijochig gegliedert Im Suden das Chorjoch im Norden eine Empore Rechts vom Hauptaltar befindet sich der Zugang zur Sakristei nbsp Fliesenmosik Georg Michael Wittmann nbsp Informationstafel in der Nahe des EingangsAusstattung BearbeitenAltar Bearbeiten Der Hochaltar der Kapelle an der sudlichen Seite des Kirchenraumes wurde im Jahr 1789 geweiht Aufgrund der in den Jahren 1872 73 und 1945 vorgenommenen tiefgreifenden Renovierungen kann sein originales Erscheinungsbild nicht mehr rekonstruiert werden Ein zwischenzeitlicher baulicher Status ist von 1933 dokumentiert Im Vergleich zum damaligen Zustand fehlt ein barocker Baldachin vor dem marmorierten Holzretabel und dem 1873 integrierten Tabernakel Zentrale Elemente des Altars sind das Kruzifix und eine Statue der leidenden Gottesmutter Maria aus dem 19 Jahrhundert Der Altar wird von zwei Saulen eingerahmt auf denen zwei Engelsgestalten angebracht sind Uber dem Kruzifix sind das Herz Jesu erkennbar an der Dornenkrone samt Kreuz und das Herz Marias erkennbar am durchbohrenden Schwert und Rosenkranz angebracht Das Kruzifix wird lichttechnisch durch das in der Sudfassade befindliche ovale Fenster hervorgehoben Ein weiterer Marienaltar befindet sich an der Ostwand des Raumes Das ursprunglich dort befindliche barocke Muttergottesgemalde wurde zwischen 1965 und 1975 gegen das heutige ausgewechselt und gilt als verschwunden Es handelte sich um eine Kopie des Gnadenbildes in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom 4 nbsp Hauptaltar nbsp MarienaltarDeckengemalde Bearbeiten Die Deckengemalde zeigen die Allegorien der drei gottlichen Tugenden Glaube Liebe und Hoffnung sowie zahlreiche Engelsgestalten uber den beiden Jochen Der Urheber der Deckengemalde ist nicht bekannt Die Maler Martin Speer der des Ofteren Mitglied des vermutlich fur die Stuckarbeiten verantwortlichen Arbeitsteams Anton Landes und Franz Xaver Hoflmeyer war und Otto Gebhardt Hofmaler des Furst Bischofs von Regensburg werden als potenzielle Maler gehandelt Die Deckengemalde wurden im Sommer 1898 von W Borowitzka restauriert Das dem Altar zugeordnete Sudgemalde zeigt die Tugenden Glaube lat Fides und Hoffnung lat Spes als weibliche Figuren beide auf Wolken sitzend und von Putten umgeben Als Symbole halt die weissgekleidete und rot bemantelte Fides Kreuz Kelch und Hostie in ihren Handen Die Spes in grunem Kleid mit gelbem Mantel halt Hoffnungsanker und einen bluhenden Lilienzweig Das Nordgemalde zeigt die Liebe in Form zweier weiblicher Figuren und damit in einer gemass dem Kontext einer Waisenhauskapelle hervorgehobenen Bedeutung Pietas und Caritas Die Pietas ist in grunem Gewand mit gelbem Uberwurf und Brustpanzer dargestellt In der linken Hand halt sie ein flammendes Herz Die Caritas tragt ein weisses Kleid mit rotem Mantel und wird von zwei Kindern liebkost Die Mitte des Gemaldes ist durch eine plastisch betonte Holztaube als Symbol fur den Heiligen Geist hervorgehoben nbsp Sudgemalde nbsp NordgemaldeStuckarbeiten Bearbeiten In der Innenraumgestaltung der Kapelle wird das Formengut des bayerischen Rokoko pragend 5 Ein fruher Beleg fur die Stuckgestaltung ist aus dem Jahr 1764 Sie entstand vermutlich unter Weihbischof Anton von Wolframsdorff 1759 1766 Die Namen der an der Stuckgestaltung beteiligten Kunstler sind nicht gesichert Sie wird dem Wessobrunner Kunstler Anton Landes und oder seinem Kollegen Franz Xaver Hoflmayer zugesprochen Beide arbeiteten zeitgleich in der Stiftspfarrkirche St Kassian sowie an der Ausgestaltung des Chores in der Alten Kapelle Auch der Schuler des Baumeisters Johann Michael Prunner Mathaus Giessl wird als moglicher Urheber genannt Weiteres Bearbeiten An der Wand uber der Emporenoffnung ist eine alttestamentarische Szene mit einem Harfe spielenden und Psalmen singenden Konig David zu sehen An der Westwand befindet sich unter dem Oratorium eine Herz Jesu Statue aus dem Jahr 1925 Seit dem Fruhjahr 2007 ist als Leihgabe des Diozesanmuseums Regensburg ein Olgemalde eines unbekannten Kunstlers aus dem 19 Jahrhundert an der Nordwand des Kirchenraums angebracht Abgebildet ist die Heilige Familie bei der Rast auf der Flucht nach Agypten Bei diesem Gemalde handelt es sich um eine Kopie eines Gemaldes des flamischen Malers Anthonis van Dyck aus der Zeit um 1627 1632 6 Als Zeichen der Dankbarkeit wurde dem Stifter und Weihbischof Gottfried Langwerth von Simmern ein Gedenkstein in der Kapelle gesetzt Aus der Inschrift Denkmal der Dankbarkeit unserm Ernahrer Er lebte ehelos und streng gegen sich um liebreicher Vater der Armen zu werden Der Gedenkstein ist jedoch seit Einbau einer Heizung im Jahr 1978 nicht mehr nachweisbar 7 Die Bestuhlung wurde im Rahmen von Renovierungen aus der bischoflichen Privatkapelle erganzt und um eine Sitzheizung erweitert nbsp Gemalde Konig David nbsp Herz Jesu Statue nbsp Gemalde Heilige FamilieLiteratur BearbeitenKarl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte Mittelbayerische Druck amp Verlagsgesellschaft Regensburg 5 Erweiterte und verbesserte Auflage 1997 S 352 354 und 356 357 Isolde Kleinschuster Katholische Jugendfursorge der Diozese Regensburg e V Kapelle Maria Schnee in Regensburg 2013 Online abrufbar Georg Deisenrieder Maria Schnee Kapelle In Katholische Jugendfursorge der Diozese Regensburg e V Hrsg Dem Menschen nah Orte und Zeichen gelebten Glaubens in der KJF Regensburg S 28 31 Peter Morsbach Kunst in Regensburg Pustet Regensburg 1995 S 107 Helmut Eberhard Paulus Baualtersplan zur Stadtsanierung Regensburg VII Lit H Ostnerwacht Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Munchen 1986 S 17 33 und 99 103 Herbert Schindler Kunstfuhrer Regensburg Kunstdenkmaler Kirchen Profanbauten aus zwei Jahrtausenden Mittelbayerischer Verlag Regensburg 2001 S 213 214 Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmaler in Regensburg OstnerwachtWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Schnee Kapelle Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Paulus S 22 Vgl Paulus S 100 Heilige Messe in der ausserordentlichen Form des Romischen Ritus im Bistum Regensburg abgerufen am 31 Mai 2020 Vgl Bauer S 357 Siehe Paulus S 30 Bayerische Staatsgemaldesammlungen Kunstareal Munchen abgerufen am 31 Mai 2020 Vgl Bauer S 353 49 0182 12 1056 Koordinaten 49 1 5 5 N 12 6 20 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Schnee Kapelle Regensburg amp oldid 237600924