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Die romisch katholische Expositurkirche Maria Himmelfahrt ist eine ursprunglich spatgotische barockisierte Saalkirche im Ortsteil Hadersbach von Geiselhoring im niederbayerischen Landkreis Straubing Bogen Sie gehort zur Kirchengemeinde St Nikolaus Sallach im Dekanat Geiselhoring des Bistums Regensburg und gilt als Kunstwerk von uberregionaler Bedeutung Maria Himmelfahrt Hadersbach Ansicht von SudenInnenansicht nach OstenInnenansicht nach WestOrgelprospekt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 1 1 Ausseres 1 2 Inneres 2 Deckengemalde und Stuckaturen 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie vermutlich vom Regensburger Stift Obermunster gegrundete Kirche war ursprunglich Sitz der Sallacher Pfarrei Hadersbach war einst Ziel eines Leonhardiritts 1 Nach einer Inschrift uber dem Westportal erfolgte 1521 ein Neubau Seit dem spaten Mittelalter ist eine beguterte Muttergottesbruderschaft in Hadersbach nachweisbar die im 18 Jahrhundert die finanziellen Mittel fur die Renovierungen bereitstellte Eine eingreifende Umgestaltung der Kirche im Barockstil erfolgte in den Jahren 1716 1717 der Turm wurde in den Jahren 1738 1740 erhoht und in den Jahren 1760 1765 wurden zwei Seitenkapellen angebaut In den Jahren 1765 1766 wurde eine Ausgestaltung des Inneren durch Matthaus Gunther und Franz Xaver Feichtmayer den Jungeren in den Formen des Rokoko vorgenommen die bis nach 1770 erganzt wurde Diese Zusammenarbeit zweier vielbeschaftigter Kunstler fuhrte zu einer Raumgestaltung die im Dehio Handbuch als nobles massvolles Rokoko Kunstwerk von uberregionaler Bedeutung bewertet wird Eine Renovierung des Inneren wurde in den Jahren 1993 1999 vorgenommen Ausseres Bearbeiten Das fast schmucklose Aussere der Kirche zeigt Reste des einst gotischen Bauwerks wie der eingezogene Chor mit Strebepfeilern der ungegliederte Unterbau des nordlich vom Chor angebauten Turms und die Westfassade mit Strebepfeilern und steilem Giebel Dem Barock gehoren die halbrund geschlossenen Seitenkapellen die in der mittleren Achse des Langhauses anschliessen und der durch Lisenen gegliederte Oberbau des Turmes mit verkropftem Gesims und einem Kuppelabschluss mit Laterne an Das Westportal ist auf das Jahr 1521 datiert und im Ubergangsstil zwischen Gotik und Renaissance gestaltet Das profilierte Gewande zeigt unter dem Sturz zwei in Zeittracht gekleidete Konsolfiguren als Atlanten sowie eine Mondsichelmadonna im Relief und ist von zwei Engelsfiguren flankiert Im barocken Vorzeichen sind zwei steinerne Reliefs des spaten 15 Jahrhunderts eingemauert die Maria mit dem Kind zwischen der heiligen Katharina und Johannes Evangelista sowie das von Engeln gehaltene Schweisstuch Christi zeigen Inneres Bearbeiten Das Innere ist durch die vereinheitlichende Dekoration des Rokoko gekennzeichnet Das Langhaus ist breit proportioniert Der leicht eingezogene Chor mit zwei Achsen endet in einem dreiseitigen Schluss Durch die seitlich anschliessenden Kapellen welche hell beleuchtet sind ein Gegengewicht zum Chor bilden und die Zentralisierung betonen ist die Langsstreckung abgemildert Alle Raumteile sind mit Tonnengewolben mit Stichkappen abgeschlossen die im Chor hoher als im Schiff liegen und dort noch den nachgotischen Ursprung des Raums erkennen lassen Deckengemalde und Stuckaturen BearbeitenDie Deckengemalde im Schiff sind von Gunther signiert und mit der Jahreszahl 1766 versehen worden Sie sind relativ gut erhalten Auf dem Hauptgemalde ist die zur Konigin der Perser erhobene Esther dargestellt die am Thron ihres Gemahls Ahasver einen Verzicht auf eine Judenverfolgung erwirkt Das Gemalde zeigt die in Ohnmacht fallende Esther vor dem Thron des Ahasver der sie mit dem Szepter beruhrt Daruber ist die Kronung Maria als Furbitterin der Glaubigen vor Christus als typologisches Vorbild dargestellt Dieser Bezug zum Alten Testament wurde von Gunther durch die Wiederholung des Szepter Motivs verdeutlicht Von Maria geht ein Lichtstrahl auf die Personifikation der Bavaria aus darunter ist die Kirche von Hadersbach dargestellt Die vornehm theatralische Figurengruppe mit der vor dem Konig zu Boden sinkenden Esther ist in subtiler Hellfarbigkeit hervorgehoben und durch Gunther effektvoll inszeniert Die teils typologischen Bezuge setzen sich in den weiteren Deckengemalden fort Im Deckengemalde des Chores ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt bezogen auf die Darstellung von Christi Himmelfahrt im Altargemalde Im Chor finden sich wie im Schiff dem Hauptgemalde zugeordnete Bildkartuschen mit der monochromen Darstellung von Szenen aus dem Marienleben In der sudlichen Kapelle ist im Deckengemalde die Aufrichtung der ehernen Schlange dargestellt mit der typologisch entsprechenden Darstellung der Kreuzigung im Altarblatt In der nordlichen Seitenkapelle sind die Heiligen Leonhard und Wendelin gezeigt die von Engeln zu den Wolken getragen werden ebenfalls auf das Altarblatt mit der Darstellung der Heiligen als Patrone der Bauern bezogen Die zuruckhaltenden Stuckaturen von Feichtmayr betonen die Stichkappen als Rahmen und beziehen die monochromen Bildfelder ein indem diese mit den geschweiften Rahmen mit den Hauptfresken verbunden sind Die Profilbander und das Rocaillewerk sind turkisfarben getont und laufen in vergoldete Blatt und Blutenranken aus Die volutenartigen Gewolbekonsolen im Chor sind mit Festons aus liturgischen Geraten und kirchlichen Wurdezeichen verziert Ausstattung BearbeitenDer stattliche Hochaltar wurde 1721 erbaut und erhielt ein Gemalde von Joseph Anton Merz aus Straubing das Maria Himmelfahrt in Anlehnung an das bekannte Gemalde Assunta von Tizian darstellt Auf den Durchgangen sind bewegte Figuren der beiden Johannes von Simon Hofer aus Straubing angeordnet Die Seitenaltare in den Kapellen wurden um 1780 von Feichtmayr gestaltet Die einfachen Baldachinaufbauten sind im Ubergangsstil vom Rokoko zum beginnenden Zopfstil gestaltet und mit Altarblattern der Viehpatrone von volkstumlicher Frische vermutlich aus der Gunther Werkstatt ausgestattet Die Kanzel ist aus Stuckmarmor von Feichtmayr gearbeitet und mit sparsamer Rokoko Dekoration versehen Der Taufstein aus der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts zeigt auf den Feldern des pyramidenformigen Holzdeckels Darstellungen von Heiligen Evangelisten und Kirchenvatern An den Frontseitenaltaren die 1942 in an das Rokoko adaptierten Formen erbaut wurden sind eine Madonna mit dem Kind aus der Zeit um 1440 und ein heiliger Laurentius aus dem spaten 15 Jahrhundert aufgestellt In der Nordseitenkapelle ist eine kunstlerisch wertvolle lebensgrosse Darstellung der Schmerzhaften Muttergottes aus der Zeit um 1730 vermutlich von Simon Hofer zu finden die moglicherweise einst zu einem Kruzifix gehorte Die Gestalt ist durch die Einheit von pathetischer Bewegung und kunstvoller Gewanddrapierung gekennzeichnet Die Orgel ist ein Werk von Anton Ehrlich Straubing aus dem Jahr 1843 Sie umfasst zehn Register die sich auf einem Manual und dem Pedal verteilen Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern II Niederbayern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03122 7 S 185 187 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der zustandigen Pfarrei GeiselhoringEinzelnachweise Bearbeiten Informationen auf dem Regiowiki Niederbayern Abgerufen am 24 Juli 2022 Normdaten Geografikum GND 4565193 0 lobid OGND AKS VIAF 239195786 48 79755 12 37999 Koordinaten 48 47 51 2 N 12 22 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Hadersbach amp oldid 236769470