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Margub Timergalijewitsch Ischakow chinesisch 馬爾果甫 伊斯卡果夫 马尔果甫 伊斯卡果夫 Pinyin Mǎ erguǒfǔ Yisikǎguǒfu russisch Margub Timergalievich Ishakov 13 Marz 1923 in Gulja Republik China 1992 1 in Alma Ata Republik Kasachstan war ein tatarischer Generalmajor der Chinesischen Volksbefreiungsarmee Margub Ischakow Inhaltsverzeichnis 1 Karriere als Revolutionar 2 Wandlung zum Landesverrater 3 In der Sowjetunion 4 EinzelnachweiseKarriere als Revolutionar BearbeitenIschakow schloss sich bereits in jungen Jahren als Xinjiang von dem prosowjetischen manjurischen Gouverneur Sheng Shicai beherrscht wurde der kommunistischen Bewegung an Als Sheng sich 1942 von der Sowjetunion abwandte und Xinjiang mit einer antikommunistischen Repressionswelle uberzog wurde Ischakow inhaftiert und sass fast zwei Jahre im Gefangnis Direkt nach seiner Entlassung organisierte er sich in einer Guerillaeinheit die im Kreis Korgas aktiv war und aus der im Zuge der Drei Bezirke Revolution wenig spater das Suidun Infanterieregiment wurde Ihm diente er 1944 und 1945 als Politischer Kommissar 2 Im Juli 1945 ging sein Regiment in der im April des Jahres gegrundeten Ili Nationalarmee der Zweiten Republik Ostturkestan auf deren Stabschef er wurde 3 Nach der friedlichen Befreiung Xinjiangs wurde Ischakow im Dezember 1949 Mitglied der KPCh Nachdem die Ili Nationalarmee am 10 Januar 1951 als 5 Armeekorps in die Chinesische Volksbefreiungsarmee VBA inkorporiert worden war 4 hatte er in den folgenden Jahren Stellungen als Stabschef des 5 Armeekorps als Stellvertretender Korpskommandant und schliesslich als Stellvertretender Stabschef des Xinjianger Militarbezirks 5 inne 1955 wurde er zum bis dahin jungsten Generalmajor der VBA befordert Wandlung zum Landesverrater BearbeitenNach 1955 kam es zu wachsenden Widerspruchen zwischen der Kommunistischen Partei Chinas und der KPdSU die sich nach und nach zu einem tiefen Zerwurfnis Mitte der 60er Jahre dann sogar zu offener Feindschaft und damit zur Spaltung der internationalen kommunistischen Bewegung auswuchsen In den 30er und 40er Jahren hatte das sowjetische Konsulat in Gulja einige tausend sowjetische Passe an Einwohner Ilis ausgegeben insbesondere an junge progressive Uiguren Kasachen Tataren und Russen Ein Teil von ihnen darunter Ischakow und sein langjahriger uigurischer Freund und Kampfgefahrte Generalmajor Sunun Taipow chinesisch 祖農 太也夫 祖农 太也夫 Pinyin Zǔnong Taiyefu russisch Zunun Taipov geriet damit in Loyalitatskonflikte und entschied sich schliesslich fur die sowjetische Seite Im April 1962 hatten beide ihren betrachtlichen Einfluss genutzt um unter der grenznahen Bevolkerung insbesondere in Huocheng und Tacheng antichinesische Stimmungen zu schuren und fur eine Migration in die angrenzende Kasachische SSR damals eine Republik der UdSSR zu werben Massive Fehlentwicklungen in der Nationalitatenpolitik der Regierungen in Peking und Urumqi sowie die generell komplizierte Lage in China das sich noch vom Grossen Sprung erholte und dessen politisches Klima von den Folgen der Anti Rechts Kampagne gepragt war begunstigte den relativen Erfolg dieser nach chinesischer Meinung vom KGB gesteuerten sowjetischen Propagandakampagne Bis Ende Mai 1962 stieg die Zahl von migrationswilligen Burgern die unter plotzlicher Vorlage sowjetischer Personalpapiere ihre dauernde Ausreise beantragten drastisch an Schliesslich kam es zum sogenannten Konterrevolutionaren Aufruhr vom 29 Mai der sehr unterschiedlich dargestellt wird Offenkundig entstand aus welchen Grunden auch immer ein Stau bei der Ausreise an zwei Grenzubergangen in Huocheng und Tacheng Der sich daraufhin entwickelnde Massenaufruhr wurde nach sowjetischer Darstellung mit Schussen in die Menge unterdruckt Dabei habe es eine unbekannte Zahl von Toten und Verwundeten gegeben Die chinesische Darstellung besteht hingegen ausdrucklich darauf dass der Befehl an die Grenzschutzeinheiten der VBA nicht schiessen keine Gewalt anwenden keine Zusammenstosse mit den Massen zulassen strikt befolgt worden sei Auf jeden Fall wurden Tausende der an dem Zwischenfall beteiligten an diesem Tag von offenbar an beiden Grenzubergangen bereitgestellten sowjetischen Bussen abgeholt und in die Sowjetunion gebracht Die massenhaften Grenzubertritte hielten noch bis zum 31 Mai an Danach schloss die Sowjetunion die Grenze 6 Da Ischakows und Taipows Verwicklung in die Vorfalle und damit ihr Landesverrat offenkundig geworden war und beide vor und nach dem eigentlichen Zwischenfall mehrfach selbst die Grenze in beiden Richtungen uberschritten hatten u a um die Migranten in der Sowjetunion zu begrussen konnten sie nicht in China bleiben Damals noch aus Rucksicht auf das Verhaltnis zur Sowjetunion wurde entschieden beider erst 1962 nach dem Zwischenfall eingereichten Auswanderungsantrage auf 1961 zuruckzudatieren und auch ihre offizielle Dienstzeit in der VBA ruckwirkend zum 31 Dezember 1961 enden zu lassen Damit hatten sie rein formal auch keinen Landesverrat mehr begangen und ihre Ubersiedlung in die Sowjetunion wurde stillschweigend geduldet 7 In der Sowjetunion BearbeitenUber Ischakows Schicksal in der Sowjetunion ist wenig bekannt Angeblich sollen Einzelheiten in Ilidan Issakows Buch Gekommen vom Ufer der Wolga die Tataren zu finden sein 8 Die Auflosung der Sowjetunion am 26 Dezember 1991 erlebte er in Kasachstan wo er im folgenden Jahr verstarb Einzelnachweise Bearbeiten Die meisten russischen Quellen geben 1993 die meisten chinesischen 1992 als Todesjahr an Maloizvestnye tatarskie raznosti 38 Altaf Gyulahmedov Marz 2013 abgerufen am 20 Juni 2013 russisch Wang David D Under the Soviet Shadow The Yining Incident Hong Kong The Chinese University Press 1999 S 151 Sein Name wird hier irrtumlich als Maganov angegeben 新疆维吾尔自治区概况 Xinjiang Weiwu er zizhi qu gaikuang 乌鲁木齐 Urumqi 新疆人民出版社 Xinjiang renmin chubanshe 1985 S 36 Der damalige Militarbezirk Urumqi wurde spater in den heutigen Militarbezirk Lanzhou eingegliedert Chen Jack The Sinkiang Story New York London Macmillan Publishing 1977 S 287f Light Nathan Qazaqs in the People s Republic of China The Local Processes of History Indiana Center on Global Change and World Peace Occasional Paper No 22 Bloomington Indiana University 1994 S 41 46 Millward James A Eurasian Crossroads A History of Xinjiang New York Columbia University Press 2007 S 263ff Myrdal Jan Die Seidenstrasse Wiesbaden F A Brockhaus 1981 S 254f Ischakow wird hier irrtumlich Markow genannt Zunun Taipow erscheint als Sulungtaiew Rossabi Morris China and Inner Asia London Thames and Hudson 1975 S 278f Vgl Aufruhr vom 29 Mai in der chinesischsprachigen Wikipedia 1962 伊塔事件 边民离境引纷争 法制晚报 林晨音 Februar 2009 abgerufen am 21 Juni 2013 chinesisch 马尔果夫 伊斯哈科夫 Online Enzyklopadie Baidu Dezember 2012 abgerufen am 9 Juli 2013 chinesisch 伊里旦 伊斯哈科夫 来自伏尔加河畔 塔塔尔族 云南人民出版社 Kunming 2003 ISBN 7 222 03875 2 PersonendatenNAME Ischakow Margub TimergalijewitschALTERNATIVNAMEN 马尔果甫 伊斯卡果夫 Timergalievich Ishakov Margub russisch KURZBESCHREIBUNG tatarischer Generalmajor der Chinesischen VolksbefreiungsarmeeGEBURTSDATUM 13 Marz 1923GEBURTSORT Gulja Republik ChinaSTERBEDATUM 1992STERBEORT Alma Ata Republik Kasachstan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Margub Timergalijewitsch Ischakow amp oldid 231412815