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Manuel Bryennios auch latinisiert Bryennius um 1260 um 1320 1 war ein byzantinischer Astronom und Musikwissenschaftler in Konstantinopel Er ist der Verfasser der umfangreichsten erhaltenen Schrift uber byzantinisches Musikwissen Er ist bekannt durch sein einziges erhaltenes Werk die Harmonika uber Musiktheorie verfasst um 1300 Es fand grosses Interesse sowohl in Byzanz als auch in der Renaissance Es gibt Handschriften aus dem 14 Jahrhundert insgesamt 47 erhaltene Handschriften in der Zeit vor 1600 sind bekannt 2 und lateinische Ausgaben ab dem Ende des 15 Jahrhunderts 1497 von Gian Francesco Burana aus Verona beauftragt von Gaffurius 1555 von Antonio de Albertis Die Harmonika die drei Bucher umfasst behandelt die antike griechische Musiktheorie weniger die praktische Musikausubung Sie stutzt sich stark auf altere musiktheoretische Schriften wie die von Aristeides Quintilianus Nikomachos von Gerasa Claudius Ptolemaus Aristoxenos Cleonides dem Verfasser einer Einfuhrung in die Harmonik Theon von Smyrna Euklid und bringt Auszuge daraus berucksichtigt aber auch neuplatonische Schriften zur musikalischen Numerologie Er wollte wie er schreibt die antike Theorie vor der Vergessenheit bewahren Sein Buch berucksichtigt mehr Quellen und ist unabhangiger als die etwas altere ahnliche Schrift von Georgios Pachymeres gest um 1310 Das erste Buch folgt i W der Lehre von Aristoxenos und dessen Schule das zweite bringt die neo pythagoraische Theorie und schliesst wie sein Vorganger Pachymeres mit einem Vergleich der Einteilung der Tetrachorde Das dritte Buch vereinigt pythagoraische Schule und die von Aristoxenos und gipfelt in einer Theorie melodischer Konstruktion Es schliesst wie auch die Abhandlung von Pachymeres mit einem Zitat aus der Harmonik von Aristoxenos uber den Vergleich der Methoden von Musikwissenschaft und Mathematik In einem Abschnitt vergleicht er die Moden Echoi der zeitgenossischen geistlichen byzantinischen Musik und vergleicht sie mit antiken Transpositions Skalen Er war der Lehrer des Staatsmanns Theodoros Metochites 1270 1332 den er in Astronomie Mathematik und eventuell in Musiktheorie unterrichtete es gibt ein didaktisches Gedicht von Theodoros Metochites dazu Bruchstucke seiner Lehre in Astronomie und Mathematik sind in einem Brief an den Monch Maximus Planudes um 1260 bis um 1310 erhalten und in Kommentaren zum Almagest von Ptolemaus 2 Literatur BearbeitenWilhelm von Christ Uber die Harmonik des Manuel Bryennios und das System der byzantinischen Musik In Sitzungsberichte der Koniglichen Bayerischen Akademie der Wissenschaften Philosophisch philologische Klasse Band 2 1870 DNB 1221402250 S 241 270 badw de PDF 16 7 MB abgerufen am 14 April 2023 Nachdruck 2020 Christian Hannick Bryennios Manuel Lexikon des Mittelalters Band 2 Sp 800 Christian Hannick Byzantinische Musik in Herbert Hunger Hrsg Die hochsprachliche profane Literatur der Byzantiner Band 2 Munchen 1978 S 183 218 246 247 Thomas Mathiesen Aristides Quintilianus and the Harmonics of Manuel Bryennius A Study in Byzantine Music Theory Journal of Music Theory Band 27 1983 S 31 54 Heinrich Reimann Zur Geschichte und Theorie der byzantinischen Musik IV Die Theorie des Manuel Bryennios Vierteljahresschrift fur Musikwissenschaft Band 5 1889 S 322 344 373 395 Lukas Richter Bryennius Manuel Bryennios Manouel In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich W Vetter Manuel Bryennios Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Band 28 1930 Sp 1362 1366Schriften BearbeitenGoverdus Henricus Jonker Hrsg The Harmonics of Manuel Bryennius Wolters Noordhoff 1970 mit englischer Ubersetzung Der Mathematiker John Wallis veroffentlichte eine lateinische Ubersetzung seiner Harmonika abgedruckt in seinen Opera Mathematica Band 3 1699 S 357 508 Damals war Wallis an einer zeitgenossischen Diskussion uber Musiktheorie beteiligt und ubersetzte auch andere griechische musiktheoretische Texte Porphyrios Claudius Ptolemaus 3 Zuvor hatte M Meibom seine ursprungliche Absicht Bryennios in seine Ausgabe antiker griechischer Autoren zur Musik aufzunehmen Antiquae Musicae Auctores septem Amsterdam 1652 nicht ausgefuhrt Einzelnachweise Bearbeiten Ungefahre Lebensdaten nach dem Lexikon des Mittelalters a b Lukas Richter Bryennius Manuel Bryennios Manouel In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich David Cram Benjamin Wardraugh Hrsg John Wallis Writings on Music Routledge 2014Normdaten Person GND 100952798 lobid OGND AKS LCCN n89609433 VIAF 7524861 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bryennios ManuelALTERNATIVNAMEN Bryennius ManuelKURZBESCHREIBUNG byzantinischer Musikwissenschaftler und AstronomGEBURTSDATUM um 1260STERBEDATUM um 1320 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manuel Bryennios amp oldid 237947441