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Mano Der Junge der nicht wusste wo er war ist ein Jugendbuch von Anja Tuckermann das auf Tatsachen basiert Es erzahlt vom Schicksal des Sintojungen Mano der mehrere Konzentrationslager und einen Todesmarsch uberlebt hat und am Ende des Zweiten Weltkrieges zufallig nach Frankreich geraten ist Die Erstausgabe erschien 2005 im Carl Hanser Verlag Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Reale Hintergrunde 4 Ausgabe 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDer etwa elfjahrige Mano und sechs andere Jungen haben einen Todesmarsch uberlebt Mit anderen Kindern nachts zwischen Stacheldrahtzaunen eingesperrt haben sie sich im April 1945 unter diesen Zaunen durchgegraben aber es sind nicht alle durch den von ihnen gegrabenen Tunnel entflohen Die es geschafft haben sind so den SS Mannern entkommen die sie bewacht haben Sie treffen auf russische Panzersoldaten die in das besiegte Deutschland einmarschieren und stellen fest dass sie weder von diesen noch von den Deutschen etwas zu befurchten haben So beschliessen sie sich in Richtung ihrer Heimat aufzumachen Mano gehort der Familie Hollenreiner an die ihren Wohnsitz in Munchen Giesing hat Die Manner in der Familie haben vor der Deportation 1943 meist als Schausteller oder Pferdehandler gearbeitet so auch der Vater von Manos Cousin Manfred der ebenfalls zu der Kindergruppe gehort Manfred ist geschwacht durch die Zwangssterilisation die Joseph Mengele an ihm vorgenommen hat Doch im Gegensatz zu ihm hat Mano der ausserdem unter Hungerodemen und Beinverletzungen leidet das Fahrradfahren nie richtig gelernt Auf gestohlenen Fahrradern bewegen sich Manfred und die ubrigen Jungen Richtung Suden Mano der zu Fuss kaum folgen kann wird schliesslich von einem Fuhrwerk mitgenommen auf dem franzosische KZ Uberlebende in ihre Heimat zu gelangen versuchen Er ist offenbar dermassen geschwacht dass er gar nicht mitbekommt dass seine Begleiter auf ihren Fahrradern dem Fahrzeug irgendwann nicht mehr folgen konnen Sie werden spater zu Hause in Munchen erzahlen dass Mano moglicherweise nach Frankreich geraten ist Eine Frau namens Elise nimmt sich seiner an auch ein Mann kummert sich um ihn Als die beiden erfahren dass Mano ein Deutscher ist warnen sie ihn eindringlich davor dies je wissen zu lassen Er soll jetzt als franzosischer Jude gelten Eine Fotografie seines Vaters in Wehrmachtsuniform die Mano von diesem noch im KZ Sachsenhausen erhalten hat und die ihn in Deutschland schutzen sollte wird unter den Franzosen zur Gefahr Der Mann auf dem Wagen zerreisst sie Tuckermann flicht in abgesetzter Typographie immer wieder Kommentare des Jungen zum Geschehen in ihren erzahlenden Text ein jetzt sic ist von meinem Tata nichts mehr ubrig 1 ist Manos Reaktion auf die Zerstorung des Bildes Immer noch in der Obhut seiner Begleiterin Elise Carree die aus dem KZ Neustadt Glewe befreit worden ist wird er im Stalag VI B in Versen registriert wo er nichts als seinen Namen Mano angibt und vorgibt sich an nichts sonst erinnern zu konnen und wird per Flugzeug und Zug nach Frankreich transportiert In einer Empfangsstation ausserhalb von Paris trennen sich ihre Wege Elise Carree hat bei der Registrierung angegeben der Junge stamme wahrscheinlich aus der Gegend von Marseille und sie meine ihn von fruher her zu kennen Mit ihr weiterfahren kann er aber nicht So nimmt schliesslich Madame Josephine Fouquet die in der Station arbeitet ihn mit zu sich nach Hause Sie kann sich mit ihm auf Deutsch verstandigen da sie ursprunglich aus Ingersheim im Elsass stammt Mano bleibt zunachst bei der Familie Fouquet die in einer Zweizimmerwohnung in der Rue du Pre St Gervais 35 in Pantin wohnt Josephine Fouquet meist Fifine genannt hat mit ihrem Mann Felix einen Sohn namens Paul der einige Jahre alter ist als Mano und an den dieser sich in den nachfolgenden Wochen schnell anschliesst Zunachst muss das nahezu verhungerte und vollig verwahrloste Kind jedoch versorgt und aufgepappelt werden Die Fouquets die wahrend des Krieges in der Resistance tatig waren haben damit bereits Erfahrung da Fifines Neffe Andre bereits aus Buchenwald zuruckgekommen ist Beim Baden entdecken sie die Tatowierung Z 3526 auf Manos Arm und erfahren dass er in den Konzentrationslagern Auschwitz Ravensbruck und Sachsenhausen interniert war Mano ist nicht nur korperlich in miserablem Zustand sondern daruber hinaus auch schwer traumatisiert Mano wird schnell in die Familie Fouquet integriert beginnt franzosisch zu sprechen und verbirgt nach wie vor seine Vergangenheit aus Angst auch diese Zuflucht noch zu verlieren und in der Vorstellung dass von seinen Anverwandten keiner mehr lebt Die Versorgung des Kindes ist fur Familie Fouquet schwierig Mano wird zwar als Ruckkehrer registriert und erhalt eine Empfangspramie jedoch keine weitere Entschadigung da er in keine der vorgesehenen Kategorien passt Schliesslich sucht Fifine Unterstutzung beim Hilfsdienst fur Deportierte in Paris Madame Madeleine Marcheix Thoumyre organisiert Manos Aufnahme in einem Ferienlager auf dem Land in der Nahe von Cernay la Ville Mano der mit Pferden und anderen Tieren aufgewachsen ist verspurt zwar eine gewisse Erleichterung wenn er z B im Garten einer Amsel seine Befurchtungen anvertraut dass er keine Familie mehr hat verhalt sich aber gegenuber den anderen Kindern extrem aggressiv insbesondere wenn sie ihn als Deutschen beschimpfen Auch fallt den Betreuern auf dass er sich nicht traut nachts auf die Toilette zu gehen weil seit seiner Lagerzeit die Angst vor einem draussen stehenden SS Mann in ihn eingebrannt ist Als er im August 1945 von Madame Marcheix Thoumyre wieder abgeholt wird vertraut er ihr immerhin an dass er sich erinnere eine Schwester namens Lili gehabt zu haben Doch uber seine Eltern und seine Herkunft aus Deutschland aussert er sich weiterhin nicht Madame Fouquet gibt ihn da sie arbeiten muss stundenweise in einen Kinderhort wo es wieder Probleme mit den anderen Kindern gibt Mano pflegt auch dann noch auf Kinder die ihn gehanselt haben einzutreten wenn diese schon wehrlos am Boden liegen Schliesslich muss der Versuch mit dem Hort aufgegeben werden und Mano wird stattdessen von Felix Fouquets Schwester Lucienne und deren Mann Andre Knepper betreut Knepper bringt Mano das Briefmarkensammeln bei damit der Junge eine Beschaftigung hat Dabei stellt er fest dass der Junge so gut wie gar nicht lesen kann Als Mano von Fifine Fouquet erfahrt dass diese in der Zeit des Ersten Weltkriegs auch fern ihrer Heimat und viele Jahre lang von ihrer Familie getrennt leben musste ist er drauf und dran uber seine Herkunft zu sprechen Doch die Angst dann uberhaupt niemanden mehr auf der Welt zu haben lasst ihn dann doch weiter schweigen Fifine Fouquet die um seine Schulausbildung besorgt ist wendet sich wieder an Madame Marcheix Thoumyre die vorschlagt ihn vor dem Schulbesuch erst in einem Krankenhaus grundlich untersuchen zu lassen Mano wird also unter dem Namen Andre Manot stationar in einer Einrichtung aufgenommen in der er in tiefste Verzweiflung gerat Wieder wird er sowohl von den Mitpatienten als auch vom Personal als Deutscher diskriminiert und misshandelt Ausserdem kann er vor Ekel nichts mehr essen nachdem er festgestellt hat dass sein Bettnachbar Fakalien zu essen pflegt Uberdies wird er mit Elektroschocks behandelt unter denen er sehr leidet Nachdem er den Fouquets gegenuber als diese ihn besuchten geaussert hat dass er in diesem Krankenhaus sicher uber kurz oder lang sterben werde bemuhen sich diese zusammen mit Madame Marcheix Thoumyre eine Losung zu finden Dr Heuyer der behandelnde Arzt ist vom Sinn seines Tuns fest uberzeugt Es muss erst eine medizinische Kapazitat gefunden werden von der er sich uberzeugen lasst Zum Gluck gelingt dies dem Dr Lallemant und Mano kann zu den Fouquets zuruckkehren Doch immer noch steht die Frage im Raum wo er denn endgultig bleiben soll Lucienne und Andre Knepper spielen mit dem Gedanken den Jungen zu adoptieren doch man hofft ja noch etwas uber seine Vergangenheit zu erfahren Dr Lallemant pladiert dafur ihn erst einmal zur Erholung nach Saint Maur les Fosses in das Sanatorium des Monsieur Maret zu schicken Wieder gibt es dort Probleme mit den anderen Kindern wieder fallt Manos Angst auf nachts den Schlafsaal zu verlassen um auf die Toilette zu gehen Monsieur Maret erfahrt schliesslich von einigen Szenen auf dem Todesmarsch die sich in Manos Gedachtnis eingebrannt haben und ist entsetzt Unterdessen im Oktober 1945 verschickt das Central Tracing Bureau der UNRRA eine erste Suchanfrage nach Mano die von dessen Vater in Munchen in die Wege geleitet wurde Die Fouquets bereiten Mano inzwischen als sie ihn im Sanatorium besuchen darauf vor dass Madame Marcheix Thoumyre vielleicht wohlhabendere Adoptiveltern fur ihn finden konnte als das Ehepaar Knepper Um uber seine Vergangenheit etwas in Erfahrung zu bringen gibt Madame Marcheix Thoumyre jetzt auch eine Suchmeldung im Radio durch Mano verbringt Weihnachten im Sanatorium das allmahlich nicht mehr so dicht belegt ist Einige der Kinder konnen wieder mit ihren vermissten Eltern zusammengefuhrt werden andere sollen adoptiert werden Anfang 1946 mittlerweile sucht auch das Bayerische Rote Kreuz uber das Radio nach Mano kommt Madame Marcheix Thoumyre mit einem wohlhabenden Ehepaar das an einer Adoption interessiert ist ins Sanatorium Paulette und Pierre Chassagny entscheiden sich tatsachlich fur Mano Doch vorlaufig ubersiedelt der Junge erst zu Madame Marcheix Thoumyre Diese versucht ihm etwas Erziehung angedeihen zu lassen und stattet ihn mit neuen Kleidern aus Sie nimmt ihn auch oft zu ihrer Arbeit beim Hilfsdienst fur Verschleppte mit Obwohl Mano dabei erfahrt dass man nur relativ wenige Informationen brauche um mit einer Suche nach vermissten Personen zu beginnen schweigt er weiterhin uber seine Herkunft In der Wohnung seiner Gastgeberin verkehren zahlreiche Bekannte die wahrend der Besatzungszeit in der Resistance waren und nun zum Teil prominent sind Mano lernt unter anderem Charles de Gaulle und Lucie Aubrac kennen die ihren Mann dreimal aus dem Gefangnis befreien konnte Madame Marcheix Thoumyre ihrerseits hat im Krieg Jacques Vendroux versteckt der nun Abgeordneter im Parlament ist Immer noch bemuht etwas uber Manos Vergangenheit in Erfahrung zu bringen lasst sie den Jungen von Georges de Caunes beim Radiosender France Inter interviewen Auch Paul Fouquet nimmt an diesem Gesprach teil Im Fruhjahr wird Mano auf eine Kurzreise in die Nahe von Marseille mitgenommen Dort erwahnt er sowohl Deutschland als auch Munchen Auf einer anderen Reise verrat er dass er sich mit Pferden und anderen Tieren gut auskennt Gleichzeitig mit diesen Erkenntnissen uber seine Vergangenheit wird aber die Adoption durch die Chassagnys vorangetrieben Da er den Berufswunsch Soldat oder Kapitan geaussert hat will Pierre Chassagny ihn die Kadettenschule in Le Havre besuchen lassen Zur Vorbereitung wird Mano um Ostern 1946 dort bei dem kinderlosen Ehepaar Odile und Auguste Chevrier in der Rue du Docteur Cousture 46 untergebracht jetzt unter dem Namen Andre Mannot Seiner Nachhilfelehrerin erklart er dieser Name stamme aus Ungarn und Mano sei von Emmanuel abzuleiten Odile und Auguste Chevrier bemuhen sich sehr um den Jungen und er findet in seinem Schulkameraden Pierre auch einen guten Freund Dennoch fuhlt sich Mano der nun auch Klavierunterricht bekommt nicht wohl und flieht einmal auch von Le Havre nach Paris Johann Hollenreiner lasst unterdes nicht ab weiter nach seinem Sohn zu suchen Am 21 Marz 1946 schickt er an das Hauptquartier der UNRRA eine Zusammenfassung uber die letzten Augenzeugenberichte von Manos Verschwinden und eine Personenbeschreibung Sein Sohn trage die Nummer Z 3526 auf dem linken Unterarm sei schmachtig und dunkelblond habe schlechte Zahne eine kleine Narbe uber dem linken Ohr und eine schlechte Aussprache da er mit der Zunge anstosse Auch sei er leicht erregbar 2 Madame Marcheix Thoumyre von den Chevriers telefonisch alarmiert steht bereits am Bahnsteig in Paris als der Zug einfahrt mit dem Mano aus Le Havre geflohen ist Sie gesteht ihm zu dass er zwei Wochen bei ihr bleiben darf wenn er sich bei den Chevriers entschuldigt und nimmt ihn in dieser Zeit mit in den Zirkus Medrano auf dem Montmartre Als ein Dompteur die Manege betritt ruft der Junge plotzlich aus dieser Mann sehe aus wie sein Papa Auf Nachfragen erklart er sein Vater habe auch einmal als Artist beim Zirkus gearbeitet wahrscheinlich beim Zirkus Krone in Munchen Auch sein Grossvater sei Artist gewesen Er erinnere sich ausserdem an Elefanten Madame Marcheix Thoumyre lasst Manos Urlaub von den Chevriers verlangern um ihn zur Hochzeit von Genevieve de Gaulle und Bernard Anthonioz in Bossey mitnehmen zu konnen Wieder zuruck in Le Havre gerat Mano auf dem Schulhof erneut in Schwierigkeiten als er als Deutscher beschimpft wird Die Chevriers und Madame Marcheix Thoumyre die seine Tatowierung noch nicht richtig deuten konnen hegen die Vermutung dass er zu medizinischen Experimenten missbraucht wurde und dies vielleicht zu seiner leichten Erregbarkeit und seinen Konzentrationsschwierigkeiten beigetragen habe Unterdessen wird Mano mehrfach in ein Lager mit deutschen Gefangenen gebracht um SS Manner zu identifizieren Immer noch kampft er mit der Frage ob er nicht doch besser die Wahrheit uber seine Vergangenheit sagen soll Irgendwann schreibt er unwillkurlich den Namen seines Vaters Johann Hollenreiner auf sein Loschblatt Als sein Gastgeber nachfragt erklart er Hollenreiner sei ein Freund seines Vaters gewesen und habe mit Pferden gehandelt nbsp Die Wallfahrtskapelle Trois EpisIm Sommer darf Mano nach Pantin zuruck Die Fouquets unternehmen mit ihm Ausfluge nach Paris und Madame Marcheix Thoumyre kummert sich um seine gesundheitlichen Probleme Er hat eine leichte Skoliose seine Mandeln sollen herausgenommen werden und eine Brille braucht er auch Nach der Mandeloperation geht es in die Ferien nach Ingersheim In der Wallfahrtskapelle Drei Ahren hort Mano das Vaterunser in deutscher Sprache und wird plotzlich von Erinnerungen ubermannt Er meint er habe diesen Text in der Schule gelernt und behauptet jetzt sein Vater heisse Johann Fischer und er habe in Munchen gewohnt Die Ferien werden jah unterbrochen als Luciennes und Felix Mutter stirbt Mano nimmt an der Beerdigung teil und halt sich anschliessend einige Tage bei Madame Marcheix Thoumyre auf die vorhat nach Deutschland zu fahren Er bittet sie nach den Brudern Hollenreiner in der Deisenhofener Strasse in Munchen zu suchen Sie lasst ihn noch einmal medizinisch untersuchen um genauere Aufschlusse uber sein Alter und seine Herkunft zu bekommen Er wird als zwolfjahriger ungarischer Transsilvaner eingestuft Kurz darauf kehrt er nach Le Havre zuruck Die Chassagnys haben mittlerweile alle Papiere beisammen um den Jungen zu adoptieren und wollen dies in den nachsten Ferien in Neuilly tun Am 23 Oktober 1946 teilt Madame Marcheix Thoumyre den Chevriers brieflich mit dass Manos zukunftige Adoptiveltern bei einem Zusammenstoss ihrer Yacht mit einem Dampfer ums Leben gekommen sind An Mano schreibt sie dass im Zirkus Krone kein Johann Fischer bekannt sei dass Manos Vater vielleicht eher im Zirkus Fischer gearbeitet habe und dass ihr Schreiben an die Bruder Hollenreiner als unzustellbar zuruckgekommen sei Mano der nun annehmen muss keine engeren Verwandten mehr zu haben beschliesst daraufhin mit einem Lacheln auf den Wunsch der Chevriers zu reagieren ihn nun ihrerseits zu adoptieren Aber bei einem Besuch im November 1946 erklart Madame Marcheix Thoumyre auch sie habe Interesse daran Mano zu adoptieren Ausserdem warte sie immer noch auf die Antworten auf einige ihrer Suchanfragen zu seinen Verwandten Kurz darauf stellt sich der Erfolg ein Jean L Bailly der Direktor der Kindersuchabteilung der UNRRA verfasst einen ausfuhrlichen Bericht uber die Schicksale der Familie Hollenreiner die von Tatiana Albova rekonstruiert worden seien Es bestehe kein Zweifel daran dass die Eltern Manos gefunden und bei guter Gesundheit seien Madame Marcheix Thoumyre wird verstandigt dass Bailly nach Frankreich kommen und den Jungen abholen werde Die Chevriers sind daruber alles andere als erfreut Pierres Mutter Madame Carron ist uberglucklich dass Manos Odyssee ein gluckliches Ende zu nehmen scheint und Mano selbst ist hin und hergerissen Er hat Angst die Meldung konne falsch sein und er werde wieder ins Unbekannte verstossen Seine Gastgeber in Le Havre schlagen ihm vor zu behaupten auf den Fotos die ihm nun sicherlich vorgelegt wurden seien nicht seine Eltern zu sehen Mano nickt dazu Doch als Bailly ihm Bilder vorlegt und ihn befragt ist schnell klar dass die Familie wirklich wieder zusammengefunden hat Mano verbringt noch zwei Tage mit den Fouquets und mit Madame Marcheix Thoumyre und wird dann begleitet von der Kriegsberichterstatterin Therese Bonney und einem weiteren Journalisten in einem Jeep nach Deutschland zuruckgebracht Am 13 Dezember 1946 trifft Mano seine Eltern und seine Schwester wieder Das Wiedersehen wird von der Presse ausgeschlachtet ein grosses Fest wird gefeiert und Mano wird in den folgenden Wochen und Monaten von den Eltern ausgiebig verwohnt Wieder verhalt er sich mit der Situation uberfordert vor allem anderen Kindern gegenuber nicht gerade regelkonform Schliesslich fugt sich seine Schwester Lili selbst eine Beule am Kopf zu und behauptet Mano sei der Schuldige Erst am nachsten Tag gibt sie zu dass dem nicht so ist Sowohl die Fouquets als auch die Chevriers sind an Manos weiteren Schicksalen interessiert schicken Fotos und fragen brieflich nach seinem Wohlergehen Mano antwortet auch doch schlaft der Briefwechsel bald ein und aus einem Besuch der Familie Hollenreiner in Frankreich wird nichts Die Erzahlung endet mit dem Zitat der Einstellung des Suchauftrags durch das Deutsche Rote Kreuz vom 22 April 1947 Rezeption BearbeitenAndrea Luthi kommentierte das Werk mit folgenden Worten Das gluckliche Ende und der Spannungsbogen lassen kaum vermuten dass der Roman auf tatsachlichen Begebenheiten beruht Tuckermann erzahle sachlich und geradlinig und verzichte auf Ruhrseligkeit Anerkennung zollte Luthi der Autorin fur den Respekt gegenuber den geschilderten Personen der sich darin ausdrucke 3 Friedmann Harzer meinte Tuckermanns Buch uber Hugo Hollenreiners KZ Schicksale einschliesslich Sterilisationsversuch durch Mengele sei das im Literaturbetrieb im Vergleich zu Mano erfolgreichere Buch und mute der Leserschaft mehr zu Mano der Junge der nicht wusste wo er war enthalte ja immerhin auch positive Helferfiguren und einen klassischen Heimkehrplot 4 Er weist auf die unterschiedliche Behandlung der Perspektive in den beiden Buchern hin In Denk nicht wir bleiben hier sehe der Leser das Geschehen eigentlich immer durch Hugo Hollenreiners Kinderaugen wahrend Mano ein auktorial erzahltes erstes Kapitel habe Die danach folgenden sieben Kapitel jeweils eingeleitet mit dem Namen einer wichtigen Figur des Buches seien personal erzahlt Trotz der sieben inneren Monologe der Helferfiguren mit denen die einzelnen Teile der Erzahlung beginnen bleibe auch hier die Sicht der Hauptperson die entscheidende Perspektive 5 Reale Hintergrunde BearbeitenTuckermanns Buch ist mit zahlreichen Fotografien illustriert Daruber hinaus enthalt es Zitate und Abbildungen aus dem Schriftverkehr der Institutionen die an der Suche nach dem verschwundenen Jungen und seiner Ruckfuhrung nach Munchen beteiligt waren In all diesen Dokumenten wird das Kind soweit es nicht Mano Manot oder Mannot genannt wird mit dem Namen Franz Josef Hollenreiner bezeichnet Geboren wurde Franz Josef Hollenreiner laut diesen Dokumenten am 19 Oktober 1933 als Kind des Ehepaares Johann Baptist und Margarethe oder Margarete Hollenreiner in Hagen Der Zeitzeuge der offenbar das Urbild von Tuckermanns Mano war wird aber sonst in der Regel unter dem Namen Hermann Hollenreiner zitiert Der Cousin Manfred mit dem er zu Beginn der Erzahlung unterwegs ist war der altere Bruder von Hugo Hollenreiner Die Bildlegende zu Abbildung 22 informiert den Leser daruber dass Mano Hollenreiner und Paul Fouquet einander erst 60 Jahre spater wiedersahen und dieser erneute Kontakt im Zuge der Recherchen fur Tuckermanns Buch zustande gekommen sei nbsp Die Seine in Les MureauxManos Adoptivvater in spe hiess mit vollem Namen Pierre Louis Gustave Chassagny Er wurde am 18 Mai 1901 in Paris geboren und kam am 14 September 1946 in Les Mureaux ums Leben 6 Madame Marcheix Thoumyre wurde als Madeleine Thoumyre am 13 September 1902 in Dieppe geboren und starb am 28 August 1981 in Groslay 7 Sie war bereits verwitwet als sie sich um Mano Hollenreiner kummerte Ihr Ehemann Antonin Laurent Marcheix war am 20 Januar 1888 geboren worden und am 23 Dezember 1940 in Tonkin gestorben 8 Er war Chefingenieur fur Brucken und Strassenbau und der Direktor der Societe des Charbonnages du Tonkin gewesen 9 Ausgabe BearbeitenAnja Tuckermann Mano Der Junge der nicht wusste wo er war Munchen 2008 ISBN 978 3 446 23099 6 Einzelnachweise Bearbeiten Anja Tuckermann Mano Der Junge der nicht wusste wo er war Munchen 2008 ISBN 978 3 446 23099 6 S 13 Im Folgenden wird das Buch als Mano zitiert Mano S 210 Andrea Luthi Erinnern ohne Sprache und Heimat In Neue Zurcher Zeitung 4 Marz 2009 nzz ch Friedmann Harzer Richtig frei bin ich trotzdem nie Hugo und Hermann Hollenreiner in Anja Tuckermanns Erinnerungsbuchern Denk nicht wir bleiben hier 2005 und Mano Der Junge der nicht wusste wo er war S 9 academia edu Friedmann Harzer Richtig frei bin ich trotzdem nie Hugo und Hermann Hollenreiner in Anja Tuckermanns Erinnerungsbuchern Denk nicht wir bleiben hier 2005 und Mano Der Junge der nicht wusste wo er war S 4 f academia edu Pierre Chassagny auf gw geneanet org Madeleine Marie Emilie Thoumyre auf gw geneanet org Antonin Laurent Marcheix auf gw geneanet org Verweis auf das Echo annamite vom 2 August 1928 auf entreprises coloniales fr PDF 70 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mano Der Junge der nicht wusste wo er war amp oldid 238708054