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Marianne Manina Tischler 11 September 1918 in Wien 14 Janner 2010 auf Giudecca in Venedig war eine osterreichische Bildende Kunstlerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen Auswahl 3 Kataloge Bildbande 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarianne Tischler war die Tochter des osterreichischen Malers Viktor Tischler 1890 1951 und der Wiener Opernsangerin Mathilde Ehrlich 1 Ihr Vater war judischer Abkunft 2 Sein Schaffen ist der Stilrichtung des Expressionismus zuzurechnen 3 Tischlers Eltern lernten sich 1907 kennen 1917 heirateten sie Viktor Tischler war 1918 Mitbegrunder der Wiener judischen Kunstlervereinigung Neue Vereinigung und ab 1920 Mitglied des Hagenbundes 4 1935 erhielt er den Osterreichischen Staatspreis 3 Ihre Mutter sang als Mezzosopran und lyrischer Sopran an der Berliner Oper und an der Wiener Staatsoper Zu ihren Rollen gehorte u a die Titelrolle in Madama Butterfly 3 1928 zog Tischler mit ihren Eltern nach Paris um 5 Dort verkehrte sie in Kunstlerkreisen Als 14 Jahrige wurde sie bereits durch den Fotografen Erwin Blumenfeld portratiert 1934 entstand mit ihr Manina ou L ame du torse 6 das haufig in Werken zu Surrealismus und Dadaismus reproduziert wurde 7 1936 fertigte Blumenfeld in Paris eine Kunstpostkartenserie von Tischler an 1937 heiratete sie den bohmisch tschechischen Schriftsteller und Drehbuchautor Robert Thoeren 1 Vor dem Hintergrund der Nurnberger Gesetze emigrierten Tischler und Thoeren 1938 noch vor dem sog Anschluss Osterreichs in die Vereinigten Staaten 5 wo sie nach Los Angeles zogen Thoeren hatte in den USA spater Erfolge als Drehbuchautor 1940 wurde die gemeinsame Tochter Nina geboren Im gleichen Jahr wurde sie von Man Ray in Hollywood fotografisch portratiert Nach einer kurzen Ausbildung ab 1941 als Bildhauerin widmete sich Tischler der Malerei 1948 entstanden ihre ersten Zeichnungen Ihre erste Zeichnung eine Federzeichnung und Gouache trug den Titel Daphne 1949 ubersiedelte sie mittlerweile von Thoeren geschieden nach New York Der Dichter und Literaturkritiker Eugene Jolas ermoglichte ihr in der Hugo Gallery 1951 die erste eigene Ausstellung mit Zeichnungen 1 Die Ausstellung wurde u a in der New York Herald Tribune von der Kunstkritikerin Emily Genauer besprochen Nach einem zweijahrigen Aufenthalt in London zog Tischler im Jahre 1954 endgultig nach Venedig eine Stadt welche fur sie eine magische Anziehungskraft 8 ausubte Dort lernte sie 1954 auch den franzosischen Dichter Alain Jouffroy 1928 2015 kennen 1 den sie 1957 heiratete Alain Jouffroy widmete ihr im Laufe seines kunstlerischen Schaffens eine Reihe von Gedichten In der Sammlung Les quatre saisons d un ame 1955 Editions Du Dragon findet sich das Gedicht Lettre a Manina 1958 widmete er ihr seine erste eigene Gedichtsammlung A toi Ed NRF In Eau sous terre Gallimard Paris 2005 ist jedes Gedicht Jouffroys von einer Zeichnung Tischlers inspiriert Jouffroy machte sie auch mit den franzosischen Surrealisten bekannt Tischlers Malerei nahm fortan jene magisch traumerische Atmosphare an welche fur die Kunststromung des Surrealismus bezeichnend ist Andre Breton bezeichnete sie als geborene Surrealistin 8 Anlasslich ihrer Ausstellung 1952 in der Galerie Cocteau sprach er von der reinen Poesie des Surrealen Nach ihrem endgultigen Umzug nach Venedig lebte Tischler zunachst im Sestiere Castello 1 Nach dem Tod ihrer Tochter Nina die 1960 in Los Angeles auf dem Campus ermordet worden war zog sich Tischler in ihr Haus auf der venezianischen Insel gruppe Giudecca zuruck um sich dort ihrem kunstlerischen Schaffen zu widmen Tischlers Haus wurde in der Folgezeit zum Sammelpunkt junger Kunstler Ausstellungen ihrer Werke hauptsachlich Zeichnungen und Gravuren fanden auch in Europa unter anderem 1959 in der Pariser Galerie Codier und 1963 in der Kopenhagener Galerie Passepartout statt 1979 fand eine Einzelausstellung in Bologna in den Raumen des Centro Espositivo Nucleo Arte statt 1986 wurden Tischlers Werke im Rahmen des Sonderprogramms Arte e Alchimia bei der XLII Biennale gezeigt 1989 waren Werke Tischlers im Rahmen der Ausstellung I Surrealisti im Palazzo Reale in Mailand zu sehen 1994 wurden Tischlers Werke im Rahmen der Ausstellung I Phantastistici im Kulturzentrum Le Zitelle in Venedig prasentiert 1999 folgte eine weitere Einzelausstellung im Rahmen der Veneziarte dort wurden Illustrationen Tischlers gezeigt 2003 fand in Wien im Brick 5 Verein zur Forderung der multimedialen Kunst und Technik eine biografische Ausstellung mit dem Titel Manina Von Hollywood zum Surrealismus Eine erzahlte Zeitreise statt Dabei wurden Werke Tischlers Olgemalde Zeichnungen und ihres Vaters Victor Tischler prasentiert 3 Ihre letzte Einzelausstellung hatte Tischler vom 22 Mai bis 30 Juni 2005 in Raumen des Palazzo Albrizzi in Venedig die Ausstellung trug den Titel Surreale realta nel mondo di Manina 5 8 1981 gab Tischler die Malerei auf 3 In der letzten Periode ihres Schaffens stellte Tischler mosaikartige Collagen her sowie Schmuckstucke aus Kupfer und bunten Steinen In den 1990er Jahren zog sie sich auf Giudecca zuruck 1 Sie lebte dort abgeschieden und ohne Verwandte Sie litt an Osteoporose 1 Ihr Domizil auf Giudecca war zunachst eine Zweizimmerwohnung in der Residenza Sant Eufemia e San Biagio 1 Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie im Centro Servizi Residenza Zitelle wo sie von Mitarbeitern des Istituto di Ricovero e di Educazione I R E betreut wurde 1 Sie starb auf Giudecca ihr Grab befindet sich auf dem venezianischen Friedhofsinsel San Michele 1 Ausstellungen Auswahl BearbeitenHugo Gallery New York 1951 und 1952 E Brook Street Gallery London 1952 Galerie Cocteau Paris 1952 Trafford Gallery London 1953 Galleria Bevilacqua La Masa Venedig 1955 Galerie Athenee 1956 Genf Musee de l Art Moderne Paris 1958 G Galerie Furstenberg Paris 1959 Galerie Les Quattre Saisons Paris 1960 Galleria Bevilacqua La Masa Venedig 1962 Galerie Passepartout Kopenhagen 1963 Ca Giustinian Venedig 1964 im Palazzo Giustinian E K Galleria Martano Turin 1965 Galleria Solaria Mailand 1970 Galleria Borgonuovo Mailand 1971 E K Galleria Fiamma Vigo Rom 1974 In 2000 stellte Arturo Schwarz ihr Bild Le vol de lupte Ol auf Leinwand 90 70 cm 1958 anlasslich der Schenkung der Vera and Arturo Schwarz Collection of Dada and Surrealist Art an das Israel Museum in der Ausstellung Dreaming with Open Eyes aus 9 Kataloge Bildbande BearbeitenManina Comune di Venezia Sala degli Specchi Ca Giustinian 22 agosto 3 settembre 1964 Venezia 1964 Text Umberto Appolonio Ausstellungskatalog Manina Catalogo della mostra tenuta a Milano presso la Galleria Borgonuovo dal 14 al 31 marzo 1971 Milano 1971 Ausstellungskatalog Manina Frebort Wien 2002 ISBN 3 9501611 0 4 183 S Biografie und Bildband Text Rudolf B Kleinschmidt Literatur BearbeitenGerhard Habarta Manina Kurzbiografie In Lexikon der phantastischen Kunstler 2 Ausgabe Books on Demand Norderstedt 2013 ISBN 978 3 8482 6307 3 S 315 Enzo Rossi Roiss Manina Tischler biografischer Abriss italienisch Claudia Aigner Ein Schicksal mit gutem Timing In Wiener Zeitung 2 Dezember 2003 R B K Rudolf B Kleinschmidt Von Hollywood zum Surrealismus In Italian News Ausgabe Februar 2008 S 23 24 SelbstzeugnisseMarianne Tischler In Venedig hingegen kann ich ungestort leben und arbeiten In Charlotte Kohn Hrsg Luftfrauen Der Mythos einer judischen Frauenidentitat Praesens Verlag Wien 2006 ISBN 3 7069 0300 8 S 18 26 Niederschrift einer Tonaufzeichnung Weblinks BearbeitenManina Jouffroy Tischler In sammlung belvedere at Abgerufen am 27 Januar 2023 Kurzbiographie Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Enzo Rossi Roiss Manina Tischler Biografischer Abriss Abgerufen am 17 November 2014 Steven Beller Vienna and the Jews 1867 1938 A Cultural History Cambridge University Press 1989 S 29 a b c d e Claudia Aigner Ein Schicksal mit gutem Timing in Wiener Zeitung vom 2 Dezember 2003 Tischler Viktor In Felix Czeike Historisches Lexikon Wien a b c Gerhard Habarta Manina Kurzbiografie In Lexikon der phantastischen Kunstler 2013 ISBN 978 3 8370 8427 6 S 315 Abgerufen am 17 November 2014 Erwin Blumenfeld Manina ou L ame du torse 1934 Musee national d art moderne de Paris Beispiel Bernard Blistene A history of 20th century art Flammarion Paris 2001 S 178 a b c Surreale realta nel mondo di Manina Memento des Originals vom 29 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www culturaspettacolovenezia it Ausstellungshinweis Mai 2005 Abgerufen am 17 November 2014 Manina Zugangsnummer B98 0520 im Israel Museum auch mit Katalogabbildung Abgerufen am 18 November 2014 Normdaten Person LCCN nr00029087 VIAF 9685613 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 29 April 2019 PersonendatenNAME Tischler ManinaALTERNATIVNAMEN Manina Kunstlername Tischler Marianne Geburtsname Jouffroy Tischler Manina Tischler Thoeren ManinaKURZBESCHREIBUNG osterreichische KunstlerinGEBURTSDATUM 11 September 1918GEBURTSORT Wien Osterreich UngarnSTERBEDATUM 14 Januar 2010STERBEORT Giudecca Venedig Italien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manina Tischler amp oldid 235398107