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Der Malteserhof ist ein ehemaliges Landgut in Romlinghoven einem Ortsteil der Stadt Konigswinter im nordrhein westfalischen Rhein Sieg Kreis Der Hof steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz 1 Er ist heute im Besitz einer privaten Wohngemeinschaft Malteserhof Hauptgebaude mit viergeschossigem Turm 2014 Malteserhof ehemaliges Remisen und Wirtschaftsgebaude 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas ehemalige Gut liegt an der Malteserstrasse 52 im Ortskern von Romlinghoven einem zum Stadtteil Oberdollendorf gehorenden Ortsteil der Stadt Konigswinter Es befindet sich einschliesslich einer etwa ein Hektar umfassenden Parkanlage auf dem zum Siebengebirge hin ansteigenden Ostrand der Ortschaft auf etwa 68 m u NHN Geschichte BearbeitenDer Malteserhof soll bereits im ausgehenden 13 Jahrhundert existiert haben und im Besitz des Deutschordens gewesen sein 2 3 Gesichert ist seine Erwahnung in einer Urkunde von 1540 als Eigentum des Junkers Johann Edelkirchen Das Gut besass damals neben Ackerland und Wald als Winzerhof 4 auch Weinberge Es war einer von sieben Freihofen die einen Geschworenen in das sog Markgedinge des bis Anfang des 19 Jahrhunderts bestehenden Kirchspiels Oberdollendorf entsendeten 5 Ab 1593 gehorte der Hof zur Deutschordenskommende Jungen Biesen Im Zuge der Sakularisation wurde er 1803 Staatseigentum und verpachtet Am 30 Mai 1820 5 wurde das Gut von der preussischen Domanenverwaltung versteigert Neuer Besitzer war der Schriftsteller Philipp Joseph Rehfues der Kurator der neu gegrundeten Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Nach dem Tod Rehfues erwarb Hugo Peill das Hofgut In dieser Zeit entstanden die heute erhaltenen Gebaude mit einer Landvilla als Hauptgebaude und der grosszugige Park Peill vererbte das Haus an seine Tochter Caroline Josefa die Frau des Komponisten Max von Schillings Das Paar lebte dort einige Jahre und von Schillings richtete sich im Haus ein Musikzimmer ein Im Ersten Weltkrieg wurde der Malteserhof als Quartier fur englische und kanadische Soldaten genutzt 1917 erwarb der Steinfabrikant Max Giessing das Anwesen 1936 verkaufte seine Witwe das Haus dann an Montagne von Lillienskiold den Direktor der Zuckerfabrik Pfeifer amp Langen in Dormagen Bei dem Kauf bestand der Hof aus 24 Morgen Land Wohn und Wirtschaftsgebauden einem Park Ackerland und Obstwiesen In den folgenden Jahren kaufte der neue Besitzer einige Morgen Land hinzu und pachtete auch Flachen sodass der Hof bald 40 Morgen bewirtschaftete Hinzu kam die Anschaffung von Vieh und der Ausbau der Gartnerei Der Malteserhof wurde zum grossen landwirtschaftlichen Betrieb Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haupthaus von einer Artilleriegranate schwer beschadigt Beim Wiederaufbau in der Nachkriegszeit entschloss man sich das Wohngebaude um einen Stock niedriger zu bauen Der landwirtschaftliche Betrieb wurde ausgebaut Neben 40 Morgen eigenen Landes wurden 16 Morgen hinzugepachtet und neues Personal eingestellt Doch bald begann der Niedergang des Hofes In den 1950er Jahren wurde das Gut von einem Verwalter bewirtschaftet Durch die fortschreitende Bebauung der Region ging viel Land verloren die steigenden Lohnkosten machten eine Bewirtschaftung unrentabel Der Besitzer verteilte das Land an seine drei Kinder und ubergab 1965 seinem altesten Sohn Peter von Lillienskiold die Gebaude den Park und einen Teil des Gartnereibetriebes Noch im selben Jahr verpachtete dieser die Gartnerei an ein okumenisches Sozialwerk Die ehemaligen Stallungen des Hofes wurden zu Wohn Buro und Tagungsraumen umgebaut Die Apfelkammer wurde zu einer evangelischen das Turmzimmer zu einer katholischen Kapelle umgestaltet Nach dem Ausscheiden der katholischen Kirche ubernahm der evangelische Laurentiuskonvent den Malteserhof als Hauptsitz Als der Konvent in den 1970er Jahren auszog wurde der Hof kaum noch genutzt 1981 erwarb der evangelische Kirchenkreis An Sieg und Rhein den Hof und betrieb ihn als Freizeit und Tagungsstatte Am 23 Marz 1987 wurde er in die Denkmalliste der Stadt Konigswinter eingetragen 1 Im November 2013 gab der Kirchenkreis bekannt dass man den Hof bis 2016 verkaufen werde um das Haushaltsdefizit des Kirchenkreises zu verringern 6 Im April 2016 wurde der Malteserhof geschlossen und mit Wirkung zum 30 Juni 2016 an eine Bietergemeinschaft verkauft Es ist dort ein privates Wohnprojekt geplant 7 nbsp Malteserhof Panorama 2009 nbsp Malteserhof Blick in den Innenhof 2011 Architektur BearbeitenDas einst vierstockige Gutshaus aus der Mitte des 19 Jahrhunderts wurde nach schweren Beschadigungen im Zweiten Weltkrieg dreistockig wieder aufgebaut und ist ein spatklassizistischer dreiachsiger Putzbau Die Fassade des viergeschossigen zinnenbewehrten Turms an der Sudostseite der im Jahre 1872 angebaut wurde 4 ist im Original erhalten Das Flachdach wurde durch ein Satteldach ersetzt die grossen Sprossenfenster mit Rundbogen blieben erhalten An das Hauptgebaude sind zweigeschossige Anbauten angeschlossen an der Nordwestecke der ehemalige Personaltrakt ein Putzbau sowie an diesen das ehemalige Remisen und Wirtschaftsgebaude vom Ende des 19 Jahrhunderts ein zweigeschossiger Winkelbau der im Erdgeschoss teils in Backstein teils verputzt und im Obergeschoss im Landhausstil in Fachwerk mit vorkragenden Dachern ausgefuhrt ist sowie holzerne Balkone und Treppen besitzt Die Parkanlage wird zur Strasse hin von einer hohen Bruchsteinmauer abgegrenzt verfugt uber einen alten Baumbestand und nimmt eine Teichanlage mit Felsenwerk auf die ursprunglich von dem spater kanalisierten Grundelbach gespeist wurde sowie an der westlichen Parkmauer eine Grotte aus Grottenwerk mit halbrunder Nische und kleinem Brunnen 4 Literatur BearbeitenAngelika Schyma Stadt Konigswinter Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmaler im Rheinland Band 23 5 Rheinland Verlag Koln 1992 ISBN 3 7927 1200 8 S 271 Peter von Lillienskiold Zur Geschichte des Malteserhofes In Heimatverein Oberdollendorf und Romlinghoven e V Hrsg Oberdollendorf und Romlinghoven Ein Festbuch zum 25jahrigen Jubilaum des Heimatvereins Oberdollendorf und Romlinghoven 1962 1987 Konigswinter 1986 S 123 127 Online als PDF Ferdinand Schmitz Die Mark Dollendorf Bergisch Gladbach 1925 S 123 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Malteserhof Sammlung von Bildern Website der Tagungsstatte Malteserhof Galerie zum Malteserhof in Romlinghoven mit vielen Bildern von 1936 bis heuteEinzelnachweise Bearbeiten a b Denkmalliste der Stadt Konigswinter Nummer A 61 Paul Egon Hubinger Ausgewahlte Aufsatze und Vortrage Beitrage zur Geschichte Europas und der Rheinlande in Mittelalter und Neuzeit Band 53 der Bonner historischen Forschungen Verlag F Schmitt 1990 S 537 Verein Beethoven Haus 1889 1989 Verlag Beethoven Haus Bonn 1989 S 33 a b c Angelika Schyma Stadt Konigswinter Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmaler im Rheinland Band 23 5 a b Ferdinand Schmitz Die Mark Dollendorf Kirche verkauft Malteserhof General Anzeiger Bonn 19 November 2013 Malteserhof schliesst Ende April Presseerklarung des Evangelischen Kirchenkreises an Sieg und Rhein 31 Marz 201650 708798 7 184226 Koordinaten 50 42 31 7 N 7 11 3 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Malteserhof amp oldid 222787258