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Malcoci malˈcotʃi deutsch Malkotsch ist ein Dorf in der Region Dobrudscha im Kreis Tulcea in Rumanien Es ist Teil der Gemeinde Nufăru Malcoci MalkotschMalcoci Tulcea Rumanien BasisdatenStaat Rumanien RumanienHistorische Region DobrudschaKreis TulceaGemeinde NufăruKoordinaten 45 8 N 28 53 O 45 139166666667 28 886944444444 Koordinaten 45 8 21 N 28 53 13 OZeitzone OEZ UTC 2 Einwohner 1 224 1 Dezember 2021 1 Postleitzahl 827172Telefonvorwahl 40 02 40Kfz Kennzeichen TLStruktur und VerwaltungGemeindeart Dorf Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Nachbarorte 3 Geschichte 4 Auflosung der deutschen Gemeinde in Malcoci 5 Archaologische Funde 6 Bevolkerung 7 Sehenswurdigkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Dorf Malcoci liegt westlich des Sfantu Gheorghe Arms der Donau An der Kreisstrasse Drum județean DJ 222C etwa sieben Kilometer sudostlich von der Kreishauptstadt Tulcea Tultscha und vier Kilometer westlich vom Gemeindezentrum entfernt 2 Nachbarorte BearbeitenTulcea Sfantu Gheorghe Arm NufăruTelița nbsp VictoriaCataloi Aghighiol BeștepeGeschichte BearbeitenDas Dorf wurde im Jahre 1842 von deutschen Siedlern aus Schwaben Elsass Lothringen der Pfalz und anderen sudwestdeutschen Gebieten gegrundet die aus wirtschaftlichen Grunden im fruhen 19 Jahrhundert ihre Heimat verliessen Etwa dreissig Jahre lang waren sie in Bessarabien in der Nahe von Odessa ansassig ehe sie unter Fuhrung von Ignatz Hoffrat von dort weiterzogen Der Uberlieferung nach waren dort die gesetzlichen Vorteile fur die deutschen Siedler abgeschafft worden wie zum Beispiel die Befreiung vom Militarpflicht so dass man in Richtung Suden kurz hinter das Donaudelta weiterzog Auflosung der deutschen Gemeinde in Malcoci BearbeitenMalcoci war knapp hundert Jahre lang von den Dobrudschadeutschen bestimmt Im November 1940 blieben nach der Umsiedlung der deutschstammigen Bevolkerung nach Deutschland nur wenige Einwohner zuruck Die im Zuge der Aktion Heim ins Reich Umgesiedelten wurden in unterfrankische Lager viele in Aschaffenburg untergebracht und 1942 in die kriegerisch eroberten polnischen Gebiete verbracht wo man ihnen die Guter der enteigneten polnischen Bevolkerung zuwies Nach der Vertreibung am Kriegsende kehrten viele Malkotscher nach Unterfranken zuruck In der Gemeinde Mainaschaff Landkreis Aschaffenburg entstand der Heimatverein der Malkotscher e V der heute nicht mehr existiert In der Zeit von 1965 bis 1980 fanden im Funf Jahres Abstand Malkotschertreffen in der dortigen Maintalhalle statt zu denen sich die ehemaligen Bewohner von Malcoci aber auch all ihre Nachkommen zusammenfanden Viele von ihnen reisten zu diesem Zweck von weither an auch aus den USA wohin einige von ihnen in den 50er Jahren ausgewandert waren In Mainaschaff wurde anlasslich des Malkotschertreffens im Jahre 1970 zu dem der einstige Malkotscher Burgermeister Mathias Ehret 1892 1977 aus der DDR anreiste eine Malkotscher Strasse eingeweiht In Malkotsch wurde bis 1940 zumeist deutsch gesprochen offiziell war dies allerdings unerwunscht und beispielsweise den Kindern in der Schule untersagt Die Malkotscher waren fast ausnahmslos Bauern und Weinbauern wie schon in ihren ursprunglichen sudwestdeutschen Gebieten Archaologische Funde BearbeitenIm Jahr 2007 erstand das Museum fur Geschichte und Archaologie Tulcea eine Axt die bei Malcoci gefunden wurde 3 Die Axt gehort zum Typ Patulele im sudlichen Teil von Siebenburgen Walachei Moldau Walachei Banat und Dobrudscha verbreitet wird an den Anfang des Bronzezeit 2400 2200 v Chr datiert Zum Ort Malcoci gehoren noch zwei weitere archaologische Fundstatten eine Festung und dakisch thrakische Besiedlung der Latenezeit 5 1 Jahrhundert v Chr 800 Meter ostlich des Ortskerns 4 Funde der Hallstattzeit etwa 800 bis 475 v Chr 500 Meter nordwestlich des Ortskerns 5 Die archaologischen Funde verdeutlichen den thrakischen Ursprung des Ortsnamens Mal gehort zu den wichtigen thrakischen Wurzelnomina racines determinantes und findet sich auch in der Bezeichnung der romischen Provinz Dacia Malvensis wieder sowie der Ort Malcoci in der Aufzahlung thrakischer Ortsnamen 6 7 Bevolkerung Bearbeiten1896 lebten in Malcoci 652 Menschen die Mehrheit davon waren Deutsche 1930 wurden 934 und 2002 1014 Menschen registriert 8 2011 wurden im Dorf Malcoci noch 953 Einwohner gezahlt 9 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie ehemalige Kirche St Georg ist seit 2007 dem Verfall preisgegeben 10 2020 ist es gelungen die Kirche auf die nationale Denkmalliste zu setzen 11 Literatur BearbeitenMalkotsch die am langsten existierende Gemeinde in der Dobrudscha Ausschnitt aus dem Buch Die Deutschen in der Dobrudscha von Paul Traeger 1922 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Malcoci Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung 2021 in Rumanien bei citypopulation de info delta ro Das Dorf Malcoci im Kreis Tulcea A new bronze age axe discovered in northern Dobrudja Revista Peuce ISSN 0258 8102 Beschreibung der dakisch thrakischen Besiedlung der Latenezeit Beschreibung der Funde der Hallstattzeit Herausgeber Ernst Eichler Gerold Hilty Heinrich Loffler Hugo Steger Ladislav Zgusta Namenforschung Ein internationales Handbuch zur Onomastik 1 Teilband Verlag Walter de Gruyter Berlin New York 1995 Abschnitt 120 Ivan Duridanov Thrakische und dakische Namen Seite 834 Boldur La Grande Thrace Das grosse Thrakien Tome Premier Madrid 1980 Angaben auf der Website der Gemeinde Nufăru abgerufen am 1 April 2020 rumanisch Angaben zu Malkotsch auf der Website des Bessarabiendeutschen Vereins abgerufen am 1 April 2020 Sebastian Szaktilla Offene Kirche Malkotsch Die Dobrudscha abgerufen am 1 April 2020 Ministerul Culturii Direcţia Patrimoniu Cultural OMCC nr 2260 2008 24 Dezember 2019 DJC Tulcea Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Malcoci Tulcea amp oldid 239313171