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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Magical Girl Begriffsklarung aufgefuhrt Magical Girl japanisch 魔法少女 mahō shōjo auch 魔女っ子 oder 魔女っ娘 majokko je dt magisches Madchen bezeichnet sowohl ein Genre von Animes und Mangas japanischem Animationsfilm und Comics als auch dessen Heldinnen Diese sind gewohnliche Schulmadchen die magische Fahigkeiten erlangen um damit das Bose zu bekampfen und die Welt zu retten Magical Girl Produktionen richten sich vorwiegend an weibliches jugendliches Publikum Shōjo Sie sind allerdings nicht auf diese Zielgruppe beschrankt sondern erreichen beispielsweise auch mannliche jugendliche und erwachsene Zuschauer Das Genre entwickelte sich ab den 1960er Jahren aus Einflussen westlicher Hexengeschichten und vorhergegangenen japanischen Genres in denen Frauen im Mittelpunkt standen Im Laufe der Zeit gewann es neue Facetten und Motive hinzu wahrend es ab den 1990er Jahren auch international popularer wurde Wahrend die erste Magical Girl Geschichte Mahōtsukai Sally ausserhalb Japans wenig bekannt ist gehort mit Sailor Moon auch eine der international bekanntesten und bedeutendsten Anime und Mangaserien dem Genre an Inhaltsverzeichnis 1 Motive und Konzepte 1 1 Allgemeine Charakteristika 1 2 Motive und Einordnung des Genres 1 3 Typische Charaktere und Erzahlstrukturen 1 4 Transformation Emanzipation und ubernaturliche Krafte 2 Historische Entwicklung 3 Das Genre ausserhalb Japans 4 Kritische Auseinandersetzungen 5 Fandom 5 1 Zielgruppe und Rezipienten 5 2 Cosplay 6 Merchandise und Vermarktung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMotive und Konzepte BearbeitenAllgemeine Charakteristika Bearbeiten Das Genre ist ein Untergenre der Fantastik beziehungsweise der Fantasy Es kann als komplexere weibliche Variante der amerikanischen Superhelden Comics verstanden werden 1 2 und gehort zu den wichtigsten Genres im Medium Anime 3 Das Genre ist nicht gepragt durch inhaltliche Kategorien der Erzahlung sondern durch die Ausarbeitung der Charaktere 4 Auch der Aspekt der kommerziellen Verwertung von Gegenstanden aus den Werken Merchandising hat fur fast alle seine Vertreter eine hohe Bedeutung 5 Das Leben der Protagonistinnen mit zwei Identitaten der alltaglichen und der magischen zwischen denen durch eine Verwandlung gewechselt wird kann neben den magischen Fahigkeiten ebenfalls als ein definierendes Merkmal des Genres angesehen werden 2 6 In den 2010er Jahren wird in einigen Texten als Gegenstuck zum traditionellen Magical Girl das Dark Magical Girl beschrieben Es wird charakteristischerweise durch Eifersucht auf die Heldin und von der Suche nach Anerkennung getrieben Das Dark Magical Girl ist meist durch seine traumatische Vergangenheit gepragt und deshalb abweisend distanziert und unhoflich sowie einsam 7 8 9 Die Vertreter dieser Stromung richten sich eher an ein alteres mannliches Publikum und behandeln ihre Konflikte ernsthafter 3 Magical Boys als mannliches Aquivalent der Madchen sind eher selten Einige treten als Helfer der Magical Girls auf D N Angel ist ein international erfolgreiches Beispiel in dem der Protagonist ein Magical Boy ist 1 Seit den 2010er Jahren treten sie haufiger auf in der Regel als Parodien beziehungsweise satirische Auseinandersetzungen mit dem Genre 3 Motive und Einordnung des Genres Bearbeiten Das Genre ist insbesondere in seiner Fruhzeit den an Madchen gerichteten Shōjo Serien zuzuordnen und teilt viele von deren Charakteristika wie die Niedlichkeit der Designs Kawaii oder inhaltlicher oder visueller Fokus auf Mode und Konsum 10 11 12 Der ebenfalls als Shōjo zu dt etwa Madchen bezeichnete Zustand zwischen dem kindlichen Madchen und der erwachsenen Frau ist ein wichtiger Aspekt des Genres in dem Verwandlung und Emanzipation eine grosse Rolle spielen Das Shōjo steht fur Unschuld Reinheit Verletzlichkeit und Romantik fur Nostalgie aber auch fur Vulgares und ist in sexualisierter Form Objekt mannlicher Begierde male gaze Das Shōjo des Magical Girls vereint gegensatzliches Macht und Freiheit mit Niedlichkeit und Fursorge Das aber meist nur auf Zeit bis zum Erwachsenwerden beziehungsweise der Heirat 3 11 12 Daruber hinaus gibt es Einflusse der hahamono eines nach dem Zweiten Weltkrieg popularen melodramatischen Genres das sich alltaglichen Problemen und der Aufopferung japanischer Mutter widmete Aus diesem ubernahmen Magical Girl Geschichten die Motive der sich aufopfernden weiblichen Rolle und der Fursorglichkeit 3 13 Dazu kamen Einflusse aus westlichen Medien insbesondere dem westlichen Bild von freundlichen und in den Darstellungen der Gegenspieler bosartigen Hexen wie sie in Japan aus vor allem amerikanischen Fernsehserien und Filmen bekannt waren 3 So wurde die Figur der Hexe auch erstmals in den japanischen Medien positiv besetzt Die japanische Berghexenfigur Yamauba spielt bis heute keine Rolle in der Popularkultur auch nicht bei Magical Girls 14 Ursprunge des Genres werden von einigen Autoren auch in fruhen Shōnen Mangas mit Superhelden gesehen wie Golden Bat und Astro Boy 1 Daruber hinaus gab es spater Einflusse aus Action Realserien des Super Sentai beziehungsweise Tokusatsu Genres 15 Romantik ist ein untergeordnetes Thema was ungewohnlich fur Shōjo Serien ist Romantische Beziehungen entwickeln sich eher langsam als Nebengeschichte und mit wenig Details An die Stelle von Romantik treten dagegen oft Freundschaft und ahnliche emotionale Motive wie sie wiederum fur Shōjo typisch sind 16 Motive von Aufopferungsbereitschaft oder gar Bemutterung und Fursorge finden in alteren Serien noch in Bezug auf das eigene Lebensumfeld statt In jungeren Werken werden sie auf die gesamte Welt ubertragen die es zu retten gilt 14 Daruber hinaus sind die im neueren Genre Magical Girl oft im Zentrum der Geschichten stehenden physischen Kampfe gegen ubernaturliche Gegner eher untypisch fur Shōjo Serien Action und Kampf sind eher ein Sujet des an mannliches Publikum gerichteten Shōnen Manga Doch im Unterschied zum Shōnen sind bei Magical Girl die Konfliktbewaltigungen starker auf friedliche Losungen ausgerichtet 16 17 Typische Charaktere und Erzahlstrukturen Bearbeiten Cosplayerin als Sakura Kinomoto aus Card Captor SakuraDas Magical Girl als Hauptfigur en der Werke des Genres gehort zu den wichtigsten Archetypen in Anime und Manga 9 Die Hauptfigur ist ein Madchen oder eine Gruppe das meist Schulerin zwischen 8 und 16 Jahren ist und sich mit Hilfe eines magischen Gegenstands beispielsweise eines Zepters verwandeln kann In dieser anderen Gestalt bekampft sie meist die Krafte des Bosen In ihrem Alltag ist sie aber eher durchschnittlich naiv faul tollpatschig oder schlecht im Sport jedenfalls fallt sie nicht besonders positiv auf 1 4 Bereits fruh entstanden zwei verschiedene Typen von Magical Girls die von aussen auf die Erde kommende und Wunder bringende Hexe und das wohltatige Madchen das mit Magie belohnt wird und weitere gute Taten tut 14 15 Gruppen von Magical Girls die seit Sailor Moon vorkommen entstanden aus der Ubernahme dieses Konzepts aus Super Sentai Serien wie Power Rangers Sowohl die zunachst eher als durchschnittlich vorgestellten Charaktere als auch die Vielfalt innerhalb einer Gruppe von Heldinnen und damit vielfaltige Identifikationsangebote erleichtern die Identifikation bei den Rezipientinnen 1 4 15 Das Magical Girl ist auf seinen Abenteuern auch selten ohne Unterstutzung in Form eines kleinen ubernaturlichen Wesens wie beispielsweise einer Fee oder Katze das als Berater Trainer und als Helferfigur bei der Erlangung der Krafte und oft auch den Verwandlungen fungiert 1 In den alteren Vertretern des Genres setzen die Madchen ihre magischen Krafte meist fur die Bewaltigung von Alltagsproblemen oder zur Losung von Konflikten in ihrem Umfeld ein und die Werke sind gepragt von episodischen Geschichten Kampfszenen waren untypisch 3 In moderneren Magical Girl Geschichten seit den 1990er Jahren treten in der Regel Gegner auf gegen die im physischen Kampf angetreten wird Dabei tritt der Heldin oft zunachst eine Reihe von untergeordneten Gegnern entgegen ehe sie auf die eigentliche Antagonistin trifft Der Kampf gegen den ersten Gegner dient dabei auch als Einfuhrung der Transformationsszene oder uberhaupt als Erweckungsmoment der Heldin 16 In Teilen folgen die Geschichten des Genres der von Joseph Campbell beschriebenen Heldenreise 16 18 Die junge aber nicht mehr kindliche Protagonistin wird fur eine Aufgabe auserwahlt erhalt meist einen Mentor und begibt sich in Kampfe in denen sie auch selbst wachst Es lassen sich drei Phasen der Geschichten ausmachen Auswahl der Heldin Initiation der Heldin als Magical Girl und Ruckkehr in den Alltag nach dem erfolgreichen Kampf Diese lassen sich weiter in Anlehnung an Campbell unterteilen doch zeigen sich dabei auch einige Unterschiede So ist es nicht selten dass das Magical Girl den korperlichen Kampf zu vermeiden versucht Einfuhlsamkeit und Gute zeigt und stattdessen mit dem Gegner zunachst verhandelt oder ihn uberzeugen will Damit steht das Genre in der Tradition des auf Emotionalitat und Darstellung menschlicher Gefuhle fokussierten Shōjo Manga und Anime Unter den Gegenspielern macht N Donna Rashi Russel zwei vorherrschende Typen aus zum einen eine Hexe oder ein ahnliches Wesen die erwachsener und sexualisierter ist als die Heldin die korrumpiert und auf Lust und Eigennutz ausgerichtet ist Ein anderer typischer Gegner ist der Manipulator der andere emotional oder mit ubersinnlichen Kraften beeinflusst und fur die eigenen Zwecke ausnutzt Beide Typen haben oft zum Ziel die Welt zu beherrschen Manche Autoren sehen in diesem Gegensatz zwischen Heldin und Gegenspieler einen platten Antagonismus der wenig Platz fur komplexe Personlichkeiten lasse Andere sehen darin ein Spiel mit moglichen Auspragungen dessen was es heissen kann ein Madchen oder eine Frau zu sein 16 Transformation Emanzipation und ubernaturliche Krafte Bearbeiten Die japanische Madchen Schuluniform Sailor fuku wird von den Protagonistinnen nicht nur im Alltag getragen sondern ist oft auch Grundlage der Kostume als Magical Girls Typisch fur Magical Girl sind sich wiederholende Verwandlungssequenzen henshin sowie das Spiel mit den sich daraus ergebenden mehreren Identitaten 19 Diese sind im Anime mehr als im Manga von hohem Wiedererkennungswert und stellen einen Wendepunkt im Handlungsbogen dar 1 4 Die Verwandlung von Schulmadchen zum Magical Girl wird oft mit Hilfe eines Transformationsobjekts durchgefuhrt und durch magische Worte begleitet 16 Die nach der Verwandlung beginnenden Kampfe finden oft in sekundaren magischen Welten statt Nach dem Ende des Kampfes kehren die Protagonisten in ihre die reale Welt zuruck Die im Kampf eingesetzten Krafte werden in der Regel nicht weiter oder nur rudimentar erklart bisweilen werden plotzlich neue Krafte in Form eines Deus ex machina eingefuhrt 1 Die Krafte konnen aus einer vergessenen Vergangenheit Identitat oder einem fruheren Leben der Heldin stammen 2 Wahrend das Narrativ der erworbenen ubernaturlichen Krafte sonst in Form von Superheldencomics vorwiegend Jungen vorbehalten ist ist fur die Magical Girls ihre Weiblichkeit oft mittelbar die Voraussetzung um ein Magical Girl zu werden und magische Krafte zu erlangen 3 14 20 Dabei erwachst durch die Transformation zum einen grosse Macht und dadurch Empowerment auf der anderen Seite sind die dafur notigen Gegenstande in der Regel typisch weiblich und binden die Figuren damit umso fester an die ihr zugeschriebene Rolle 14 3 Die Kleidung der Madchen vor und insbesondere nach der Transformation ihr Kostum als Magical Girl ist wichtiges Identifikationsmerkmal das bisweilen aufwandig gestaltet wird und sich im Laufe einer Geschichte weiterentwickelt 10 Wahrend sich die jungen Madchen in den fruhen Werken noch meist in Erwachsene verwandeln herrschen seit den 1990ern Verwandlungen vor bei denen sich weniger Korper und Alter der Heldinnen und nur noch deren Kleidung verandert 11 Die Transformation geschieht unabhangig von Situation und Zeit so werden Heldinnen beispielsweise nie wahrend ihrer Transformation von ihren Gegnern angegriffen Die Verwandlungssequenz wiederholt sich mit jeder Transformation und stellt eine Folge von Veranderungen dar Oft zeigt sie in schnellen Schnitten mit einfachen Bewegungen oder Standbildern das Madchen und einzelne Korperteile wahrend der Verwandlung Die Charakteristika dieser genretypischen Szene haben sich seit den 1980er Jahren entwickelt und nutzen Techniken der im Anime ublichen Limited Animation aus Wiederverwertung von Bildfolien und Szenen sowie Erzeugung von Dynamik durch schnelle Schnitte oft zwischen Standbildern statt durch vollstandig gezeigte Bewegungen 12 In den Verwandlungsszenen kann auch ein Einfluss des Tokusatsu Genres gesehen werden in dem mit umfangreichem Einsatz an Spezialeffekten Kampfe gegen Monster inszeniert werden 15 Insofern sind Transformationen an sich nicht nur fur Magical Girl charakteristisch doch werden sie in anderer Weise eingesetzt Verwandeln sich in an Jungen gerichtete Serien meist Maschinen und Waffen sind es bei Magical Girl die Korper der Protagonistinnen selbst 17 Das Genre behandelt daruber hinaus die Entwicklungen des Madchens wahrend der Pubertat Dabei geht es zum einen um den Wunsch nach Selbstinszenierung wenn die monotone Schuluniform gegen das knallige Magical Girl Outfit getauscht wird 4 Doch ist das Kostum der Alltagskleidung insbesondere japanischen Madchenschuluniformen Sailor fuku oft so ahnlich dass es erstaunen kann dass ein Magical Girl mit einer so geringen Verkleidung im Alltag nicht erkannt wird Diese Ahnlichkeit kann die Identifikation der Rezipientinnen die die obligatorische Schuluniform tragen mussen noch erleichtern 4 Zwar sind die Protagonistinnen nach der Verwandlung meist fraulicher aber nicht ganzlich erwachsen jedoch erotisiert in knapper aufreizender Kleidung 14 Die Verwandlungssequenzen konnen auch als Reprasentanz dieser Erwachsenwerdung und charakterlichen Weiterentwicklungen der Protagonistin gesehen werden 1 2 beziehungsweise als ein Ubergangsritus nach Joseph Campbell der der Protagonistin die Bewaltigung ihrer Aufgabe ermoglicht 18 Jedoch ist die Transformation und Reifung der Figuren meist nur vorubergehend und sie fallen dann wieder zuruck in ihren vorherigen Status ohne innerhalb der Geschichte wirklich erwachsen zu werden 21 Werden sie im Laufe der Geschichte dennoch erwachsen beziehungsweise heiraten so mussen sie insbesondere in den alteren Werken ihre Krafte dabei aufgeben In neueren Werken bleiben sie fur ihre Rolle als Magical Girl madchenhaft 13 16 Historische Entwicklung BearbeitenAls erster Magical Girl Anime gilt Mahōtsukai Sally Die auf dem gleichnamigen Manga von Mitsuteru Yokoyama basierende Produktion wurde von 1966 bis 1968 ausgestrahlt Sowohl Manga als auch seine Anime Adaption wurden durch die US Sitcom Verliebt in eine Hexe inspiriert und handeln von einer Magierin die aus dem Magischen Konigreich auf die Erde gekommen ist 2 13 15 Den ersten Magical Girl Manga gab es schon davor Himitsu no Akko chan von Fujio Akatsuka erschien zwischen 1962 und 1965 und erzahlt von einem Madchen das durch eine gute Tat magische Krafte verliehen bekam 2 15 22 Beide Serien begrundeten verschiedene Typen von Magical Girls Die von aussen auf die Erde kommende Hexe und das Madchen das mit Magie belohnt wird 14 15 Es folgten weitere Serien in den 1970er Jahren darunter Majokko Megu chan aus der die Bezeichnung Majokko kleine Hexe oder Hexenmadchen fur die Protagonistinnen des Genres entstand Die Serien des Jahrzehnts brachten mehr Fokus auf Freundschaft zwischen Madchen und die Figuren wurden starker als selbststandige Charaktere portratiert was einen Einfluss der wachsenden Frauenbewegung zeigt 15 Daneben entstanden Serien mit starker sexualisierten Hauptfiguren und alterer Zuschauerschaft wie Cutey Honey Die Popularitat des Genres nahm im Laufe der 1970er Jahre ab da sich der Fokus der an Madchen gerichteten Werke zu Romantik und psychischer Entwicklung verschob was die damaligen Magical Girl Serien nicht abbilden konnten 12 Auf Seiten der Anime Produktion wurde das Genre in dieser Zeit von Tōei dominiert Dessen Produktionen folgten mit aus einer fremden Welt kommenden Hexen dem Vorbild von Sally 14 15 In der Regel erschien sowohl ein Anime als auch ein Manga zu der Geschichte und meist brachte eine neue Serie auch eine neue Variation des Themas eine andere Rolle Krafte oder Hintergrundgeschichte der Protagonistin ein 2 Die Bezeichnung mahō shōjo Magisches Madchen wurde zum ersten Mal 1980 in Tōeis Produktion Mahō Shōjo Lalabel genutzt 23 Ab den 1980ern traten weitere Studios hinzu bei denen nun vermehrt Serien entstanden die auch ein mannliches Publikum fanden Darunter die Mahō no Princess Minky Momo 1982 und Mahō no Tenshi Creamy Mami 1983 Beider Protagonistinnen verwandeln sich in erwachsene Frauen wenn sie ihre Krafte einsetzen 15 17 Creamy Mami war die erste in einer Reihe von explizit als Magical Girl bezeichneten Animes 23 Viele dieser Serien aus den 1980er Jahren entstanden beim Studio Pierrot aber auch Ashi Pro war in dieser Zeit fur das Genre wichtig Die Produktionen kamen oft durch Sponsoring fur Spielzeuge insbesondere magische Zepter zustande die mit den Serien beworben wurden Entsprechend standen sie starker in der Tradition von Akko chan da fur die Verwandlung und den Erhalt der Magie ein Gegenstand notig wird das dann auch vermarktet werden kann Das Motiv des gewohnlichen Madchens das magische Krafte erhalt setzte sich in Folge als vorherrschend durch Auch parodistische Elemente mit Bezug auf die alteren Magical Girl Serien und Anleihen aus damals popularen Actionserien kamen in das Genre und die Zuschauerschaft wurde mit dem Hinzukommen von alteren vor allem mannlichen Fans diverser Einige von ihnen kannten das Genre schon aus ihrer Kindheit 12 14 17 Die Entwicklung zu selbststandigeren Protagonistinnen setzte sich in den 1990er Jahren fort und an die Stelle der fruher trotz magischer Krafte eher passiven uberfemininen Madchen traten von mannlichen Charakteren autonome Figuren die weniger an weibliche Stereotype gebunden waren ohne Weiblichkeit aufzugeben 1 Seine Hochphase erlebte das Genre 1991 mit der Veroffentlichung von Sailor Moon von Naoko Takeuchi Der Manga und seine Anime Adaption revolutionierten das Magical Girl Genre und fuhrten erstmals eine Gruppe von Kampferinnen ein die gemeinsam dem Bosen und ihren Alltagsproblemen gegenuberstehen Inspiriert durch Tokusatsu und Super Sentai Serien entstand eine heute fur das Magical Girl Genre charakteristische Transformationssequenz in der sich das einfache Schulmadchen in ein Magical Girl verwandelt Die Geschichte von Sailor Moon verband zudem die beiden Typen aus Akko chan und Sally Die Protagonistin ist sowohl eine Schulerin aus dem Alltag die magische Krafte fur gute Taten erhalt als auch eine magische Prinzessin eines fremden Reiches Damit zahlt die Serie zu den bedeutendsten Werken des Genres im klassischen Sinne 2 14 15 Mit der grosseren Popularitat des Genres in den 1980er und 1990er Jahren wurde es zu einem wichtigen Faktor in der Weiterentwicklung von Shōjo Manga 4 Nach dem Erfolg von Sailor Moon entstanden viele weitere Werke des Genres 2 15 Die Gesamtzahl und Haufigkeit der Serien im klassischen Stil des Genres nahm jedoch ab 2000 wieder ab was auch an der durch den demografischen Wandel schwindenden Zielgruppe kleiner Madchen liegt 17 Doch setzte eine Entwicklung zu mehr inhaltlicher Vielfalt und anspruchsvolleren Themen ein 2 15 und seit den 1990ern erschienen zum einen mehrfach Serien mit offen queeren Themen die gesellschaftliche und personliche Konflikte beispielsweise um Geschlechts Identitat behandeln sowie solche die direkt fur ein alteres meist mannliches Publikum konzipiert waren 3 11 So erschien 2004 die Serie Mahō Shōjo Lyrical Nanoha die die gleichen stilistischen Mittel verwendet wie bisherige Magical Girl Serien jedoch starker physische Gewalt zeigt Puella Magi Madoka Magica ebenfalls von Akiyuki Shimbō greift das Genre auf stellt es jedoch mit seiner dusteren Handlung und erwachsenen Themen auf den Kopf 15 24 25 Zugleich zeigten beide Serien Designs mit Moe Merkmalen die als neuer Trend im Genre ebenfalls ein alteres mannliches Publikum ansprechen 10 In Serien wie Little Witch Academia lebt dagegen das Thema der jungen Hexe wieder auf 15 In den 2010ern wurden auch Serien mit Magical Boys wie Cute High Earth Defense Club Love haufiger in der Regel in Form von Parodien des Genres 3 Das Genre ausserhalb Japans BearbeitenErster Vertreter des Genres auf dem deutschen Markt war Sailor Moon Zur Verbreitung der Magical Girl Animes im deutschen Sprachraum trug vor allem der deutsche Fernsehsender RTL II bei So erfolgte zwar die Erstausstrahlung der Sailor Moon Anime Adaption am 13 Oktober 1995 auf ZDF ab der zweiten Staffel ubernahm RTL II aber die Ausstrahlung der insgesamt 200 Episoden RTL II verhalf im Jahr 2001 auch weiteren Magical Girl Animes zur deutschen Ausstrahlung Wedding Peach Doremi und Kamikaze Kaito Jeanne ProSieben zeigte 2003 Card Captor Sakura 26 2005 folgte erneut bei RTL II die Serie Pretty Cure Dennoch blieb das Genre anders als in Japan eine auf wenige Serien beschrankte Ausnahmeerscheinung 14 Dem japanischen Genre entsprechende westliche Werke gab es lange Zeit nicht erst in den 1990er Jahren kamen ahnliche Geschichten auf Die westliche Kultur behandelte Madchen mit ubernaturlichen Kraften lange nur im Kontext von Besessenheit und thematisierte die Instabilitat ihrer Personlichkeit als Grund fur die Besitznahme ihres Korpers durch bose Geister Die Rolle weiblicher Heldinnen war erwachsenen Frauen vorbehalten deren starke Sexualisierung durch enge erotische Kleidung mannliche Konsumenten zufriedenstellen sollte und darauf ausgelegt war sie von mannlichen Superhelden abzugrenzen So konnen wegen ihrer erwachsenen Protagonistinnen weder Wonder Woman noch Xena Die Kriegerprinzessin oder Lara Croft als Magical Girls bezeichnet werden Westliche Produktionen die in die Definition des Magical Girl Genres fallen sind beispielsweise die Fernsehserien Sabrina Total Verhext und Buffy Im Bann der Damonen aus den 1990ern sowie der italienische Comic W i t c h 15 Im Trickfilmsegment konnen zudem Jem bereits in den 1980ern erschienen und Powerpuff Girls zu den Magical Girl Serien gezahlt werden 2 und Totally Spies folgt einem ahnlich konzipierten Team von Heldinnen aber ohne Magie 5 Kritische Auseinandersetzungen BearbeitenDas Genre dreht sich um junge feminine Kampferinnen und wurde in Japan und in westlichen Landern von Fans wie auch Kritikern fur feministische Botschaften gelobt 3 14 20 Die Geschichten zeigen starke kampfende weibliche Figuren 3 5 die Protagonistinnen motivierten die Rezipientinnen zur Erkundung ihrer eigenen Personlichkeit und zu selbstbewusstem ermachtigendem Handeln Romantik spielt anders als in vielen an Madchen gerichteten Genres nur eine untergeordnete Rolle 16 Das Genre konne daher als Zeichen eines sich seit den 1970er Jahren langsam fortentwickelnden Frauenbildes in der japanischen Gesellschaft gesehen werden sowie bei einigen jungeren Werken als subversive Auseinandersetzung mit Geschlechternormen und sexuellen Normen 3 5 Das Narrativ von erworbenen Kraften mit denen man fur Grosses auserkoren ist war in Form von Superheldencomics sonst vorwiegend Jungen vorbehalten Fur die Magical Girls ist gerade ihre Weiblichkeit die Voraussetzung um ein Magical Girl zu werden und magische Krafte zu erlangen 3 14 20 Dabei erwachst durch die Transformation grosse Macht und dadurch Empowerment 3 14 Im Genre werden auch gesellschaftliche Konflikte und Angste aufgegriffen indem die Magical Girls oft gegen altere Versionen ihrerselbst gegen ihre sinnbildlichen oder tatsachlichen Mutter antreten Dabei liegt die Kraft der Magical Girls in ihrer Jugend und sie besiegen und ersetzen ihre Vorgangerinnen 10 Werden die Magical Girls im Laufe der Geschichte erwachsen bleiben sie fur ihre Rolle als Magical Girl madchenhaft 13 16 Solch ewiges Madchen bleiben und somit Jugend und Niedlichkeit kann als eine Rebellion gegen die Anspruche der japanischen Gesellschaft an Erwachsene verstanden werden 12 Andererseits ubernehmen die Madchen als Teil von Nebenerzahlstrangen oft bereits in jungen Jahren Aufgaben von Erwachsenen und vereinen dabei Madchensein und die Anspruche der japanischen Gesellschaft an Erwachsene Die drohende Aufgabe der Macht durch das Erwachsenwerden oder auch die Last des Madchenbleibens trotz Ubernahme neuer Verantwortung und die darin innewohnenden Widerspruchlichkeiten konnen auch als Metapher fur die Herausforderungen des Erwachsenwerdens gedeutet werden 11 Der feministische Ruf des Genres wird von anderen in Frage gestellt was insbesondere an drei Punkten festgemacht wird Der Male gaze der mannlichen Rezipienten die Sexualisierung der Protagonistinnen und die Bekraftigung bestehender Geschlechterrollen bspw durch klassisch weibliche Transformationsobjekte und Kostume in der japanischen Gesellschaft durch die Geschichten So werde die Botschaft gesendet dass nur die die traditionelle Weiblichkeit leben Macht erlangen konnen 20 Oder dass die magische Macht beziehungsweise im ubertragenen Sinne die Emanzipation durch Konsum von Merchandise Produkten oder die Verwandlung mit Kostumen und Make up zu erreichen sei 5 11 Insbesondere in den fruhen Vertretern sieht Kumiko Saito eher gegen den damaligen Feminismus gerichtete konservative Frauenbilder Die Madchen haben durch ihre Magie zwar Macht doch diese schranke sie zugleich ein oder binde sie an traditionelle Rollen oder Autoritaten 13 Die fur die Transformationen notigen Gegenstande oder Maskottchen sind in der Regel typisch weiblich und binden die Figuren damit umso fester an die ihr zugeschriebene Rolle 3 14 Die Antagonistinnen der spateren Werke verkorpern als negativ vermittelte Frauenrollen Ehrgeizige sexuell attraktive Karrierefrauen Sie konnen als antifeministisch negative Darstellungen selbststandiger emanzipierter und nicht den gesellschaftlichen Erwartungen nach handelnden Frauen verstanden werden oder als altere Form der Protagonistinnen selbst die gegen die Herausforderungen des Erwachsenwerdens oder gar gegen dieses selbst ankampfen 5 10 11 Als vorbildliche Eigenschaft der Protagonistinnen wird dagegen insbesondere Fursorglichkeit und harmonisches Familienleben gezeigt Entsprechend bestehen Nebenhandlungen oft in Hausarbeit der Pflege von Angehorigen oder der schutzbefohlenen magieverleihenden Maskottchen sowie dem Aufbau einer romantischen Beziehung deren Gelingen am Ende der Geschichte stehen konne Die Botschaft sei laut Kumiko Saito ein Madchen konne ihren Bedurfnissen folgen bis sie heirate und solle dann fursorgliche Mutter und Ehefrau sein 5 11 Akiko Sugawa stellt fest dass Magical Girls im Gegensatz zu westlichen Heldinnen viele als weiblich konnotierte Eigenschaften behalten oder gar besonders betonen Sie sind fursorglich und werden oft als besonders niedlich dargestellt So seien sie zudem weniger bedrohlich fur Manner als es emanzipierte vollstandig von Rollenerwartungen geloste Protagonistinnen waren 15 Auch Stefan Kohn spricht gegen die These moderne Frauenbilder seien bewusst Teil der moderneren Werke des Genres In seiner Analyse weist er auf die Einflusse finanzieller Interessen in der Animeproduktion hin und dass die machtigeren selbststandigeren Protagonistinnen auf eine Verschmelzung der beiden klassischen Magical Girl Linien mit den Kampf Motiven des Shōnen Manga zuruckgefuhrt werden konnen beides im Ringen um die Aufmerksamkeit von Zielgruppen erfolgversprechende Konzepte Dennoch habe das Ergebnis in Form der modernen Magical Girls fraglos auch den Zeitgeist getroffen 14 Sugawa Shimada fugt hinzu dass trotz magischer Macht und Kampfszenen ein Eindringen der Madchen in klassisch maskuline Rollen meist nicht geduldet wird indem zum Ausgleich typisch feminine Aspekte wie Fursorge und Niedlichkeit dazutreten Bisweilen liege darin aber auch das Potential das gesellschaftliche Verstandnis von Geschlecht und Rollenbildern in Frage zu stellen und neu zu verhandeln 3 Im Kampf tragen die oft minderjahrigen Schulmadchen in der Regel Schuluniformen oder ahnliche Kleidung die jedoch knapp geschnitten und sexualisierend ist was oft Gegenstand kritischer Auseinandersetzung ist 3 27 Solche Darstellungen werden auch mit Lolicon in Verbindung gebracht wie in Japan die Sexualisierung fiktionaler minderjahriger Madchen bezeichnet wird 12 Die Darstellung von Nacktheit in der Transformationsszene wurde von Gō Nagai mit der an Manner gerichteten Serie Cutie Honey eingefuhrt deren erwachsene Protagonistin bei ihren Verwandlungen ihre Kleidung verliert Solche Szenen wurden spater auch in die Verfilmungen weiterer Magical Girl Serien ubernommen So auch bei Sailor Moon das in der Manga Vorlage keine Nacktheit zeigte In diesem Fall beschuldigte die Zeichnerin Naoko Takeuchi die mannlichen Animatoren fur die Anderungen verantwortlich zu sein 2 Einige Produktionen treiben diese Tendenz weiter und zeigen in Form von Fanservice die Unterwasche oder die Beine der Madchen Insbesondere die Transformationen eignen sich fur solchen Fanservice und Sexualisierungen Sie sind seit den 1980er Jahren immer langer geworden und fokussierten nacheinander auf unterschiedlichen Korperteilen die sich verwandeln oder umgekleidet werden 12 In seiner Betrachtung der Psychologie und Sexualitat von Otaku stellt Tamaki Saitō das schone kampfende Madchen in den Mittelpunkt Zu einer der Abstammungslinien dieser Figuren zahlt er das Magical Girl und dessen wichtigstes Werk Sailor Moon auch als einen wesentlichen Vertreter archetypischer kampfender Madchen in Manga und Anime 28 Bei ihm sowie bei Hiroki Azuma wird japanische Popularkultur als Projektionsflache und Quelle fiktionaler Konzepte ihrer Rezipienten gesehen die sie von der Realitat getrennt betrachten und mit den Inhalten der Werke interagieren So sind auch Magical Girls fur mannliche Fans Projektionsflache fur sexuelle Begierde ohne Bezug zur Realitat oder fur das Bedurfnis nach Niedlichkeit und einer heilen Welt 5 Zudem sind Magical Girls mit ihrer starken Einbindung in eine Medienmix Verwertung fur die sie auch konzipiert wurden gut fur den Konsum als kyara chara geeignet als oberflachliche Figur die vom Fan in eigene Kontexte und Geschichten integriert werden kann bis hin bei Saitō zur Fetischisierung 12 Fandom BearbeitenZielgruppe und Rezipienten Bearbeiten Hauptzielgruppe sind in Japan Madchen zwischen vier und zwolf Jahren zu den Lesern und Zuschauern gehoren aber zunehmend auch Manner bis Mitte Vierzig 14 15 Fur die junge weibliche Zuschauerschaft bietet das Genre Identifikationsfiguren ahnlichen Alters die aus ihrem Alltag ausbrechen oder diesen auf besondere Weise beeinflussen konnen die mit grosser Macht ausgestattet werden und oft ahnlich wie Helden von Abenteuergeschichten fur ein mannliches Publikum das Bose bekampfen Die Werke bieten daher Ermachtigungs und in gewissem Masse Emanzipationserzahlungen an Zugleich zeigen sie oft auch Rollenmodelle die den Erwartungen der japanischen Gesellschaft an Madchen entsprechen und bedienen klassische Elemente fur eine junge weibliche Zielgruppe Niedliche Charaktere Themen wie Freundschaft Fursorge und Liebe sowie Mode und Schmuck 3 5 16 Dass neben die ursprunglich vorherrschende junge weibliche Zuschauer und Leserschaft ab den 1980er Jahren auch altere mannliche Rezipienten traten kam fur die Macher der Animeserien zunachst uberraschend 17 Das Genre fand in der wachsenden Anime und Manga Fankultur zunehmend auch unter Jungen und Mannern Fans Die Ansprache einer alteren Zielgruppe geschah erstmals in den 1980er Jahren indem Fanservice sowie mit Verweisen auf altere Serien des Genres Elemente von Persiflagen und Hintergrundhumor eingebaut wurden In den 1990er Jahren entstanden fur altere Fans konzipierte Serien im Direktvertrieb und Nachtprogramm und seit den 2000ern werden altere Zuschauer von Fernsehserien auch direkt angesprochen so hielt Toei Animation fur seine Serien Publikumsveranstaltungen getrennt fur Kinder und fur Erwachsene ab 5 11 12 Die altere meist eher mannliche Zielgruppe wird zum einen durch ahnliche Aspekte angesprochen wie die Madchen Auch die mannlichen Fans schatzen die Niedlichkeit der Protagonistinnen und die Abwechslung einer eher friedfertigen Konfliktlosung und wunschen sich in eine Welt magischer niedlicher Madchen In diesem Sinne stehen die mannlichen Konsumenten von Magical Girl auch oft in Verbindung mit dem Begriff Moe der besondere Zuneigung zu fiktiven Charakteren auf Grund bestimmter Eigenschaften insbesondere Niedlichkeit bezeichnet 17 Der bewusste Einsatz von Moe Elementen in Magical Girl Serien zur Ansprache alterer mannlicher Zielgruppen wird seit Mahō Shōjo Lyrical Nanoha 2004 festgestellt 10 Fur die Attraktivitat des Konzepts und Grossgenres Shōjo auch fur Manner sprechen ebenfalls die Beispiele von Magical Boys Diese vereinnahmen Rollenbilder von Madchen fur Manner und sind so Kumiko Saito auch Zeichen einer zunehmenden Infragestellung mannlicher Rollenvorstellungen oder gar deren Ablehnung durch Manner und der Schwierigkeit noch klassische mannliche Helden zu erzahlen Daneben tritt die Attraktivitat des Genres als Projektionsflache romantischer oder sexueller Begierde So konnen insbesondere Serien mit Gruppen von Heldinnen auch wie eine Harem Geschichte mit dem Zuschauer im Zentrum gelesen werden 11 Cosplay Bearbeiten Cosplay Gruppe als Hauptfiguren aus Sailor MoonDas Verkleiden in Form von Cosplay wird wie bei Anime oder Manga allgemein auch unter Fans von Magical Girls praktiziert In Japan beschranken sich Cosplayerinnen mit dem Hobby in der Regel auf ihre Jugend und horen als Erwachsene damit auf sodass sie im ahnlichen Alter wie die von ihnen verkorperten Figuren sind International wird Cosplay als Magical Girl auch von Erwachsenen jungen und mittleren Alters praktiziert Daruber hinaus gibt es Crossplay eines Charakters des anderen Geschlechts im Falle von Magical Girls von mannlichen Personen als weibliche Figuren Dabei kann Crossplay ernsthaft oder ironisch durchgefuhrt werden zum Beispiel als Magical Girl mit Minirock und Schminke aber behaarten Beinen und Bart Einer der bekanntesten Crossplayer machte in den fruhen 2000ern auf der Anime Central in Amerika sein Debut wo er als Sailor Bubba einer Sailor Moon Variante mit Ziegenbart und kurzen gelben Zopfchen auftrat Das ironische wie das ernsthafte Crossplay und das Weiterleben der Fanpraxis bei Erwachsenen kann laut Emerald King als Aufbrechen des traditionellen Verstandnisses von Shōjo von Madchenhaftigkeit verstanden werden unabhangig von Alter und Geschlecht und kritisch gegen gesellschaftliche Erwartungen gerichtet Zudem lasst es sich einem 2 5D Raum zuordnen der den 2 dimensionalen Kern von Magical Girl Franchises umgibt und diese durch Praktiken und Objekte mit der 3D Welt verbindet Dazu zahlen auch Buhnenauftritte professioneller Cosplayer wie es sie in Japan gibt und eine ahnliche Funktion im 2 5D Raum haben Verwertungen mit Merchandising 10 Merchandise und Vermarktung Bearbeiten Ein Itasha mit einem Motiv aus Magical Girl Lyrical Nanoha Die meisten Magical Girl Produktionen werden zusammen mit Merchandising vermarktet Das Merchandise kann von Spielfiguren Stofftieren und Nachbildungen der Transformationsobjekte bis hin zu Postern gehen 5 14 So bietet das Sailor Moon Merchandise beispielsweise Replikas der Kristalle aber auch Dessous 10 Das erste Beispiel fur Magical Girl Merchandise ist die Merchandise Linie zu Himitsu no Akko chan die zu ihrer Zeit bereits ein grosser Erfolg war 3 5 Als in der Vermarktung erfolgreichstes Magical Girl Franchise das zudem auch das langlebigste ist gilt Pretty Cure Die Serien standen fast durchgehend auf den Platzen acht bis zehn der meistgesehenen Animeserien des jeweiligen Jahres und fur die Rechteinhaber ist das Franchise ahnlich kommerziell erfolgreich wie die international erfolgreiche Animeserie One Piece 14 Insbesondere die Transformationsszenen in denen nacheinander die verschiedenen Teile der Kleidung und Accessoires der Charaktere gezeigt werden eignen sich als Werbeflache beziehungsweise die in diesen Szenen gezeigten Artikel haben hohen Wert als Merchandise 12 Das Merchandising lasst sich einem 2 5D Raum zuordnen der an den 2 dimensionalen Kern von Magical Girl Franchises anknupft und diesen durch Objekte mit der 3D Welt verbindet 10 Die Auswertung der Serien in moglichst vielen Produkten oder der Lizenzverkauf stellt einen erheblichen Teil der Einnahmen beziehungsweise der Finanzierung insbesondere von Animeproduktionen dar Daher spielt die kommerzielle Verwertbarkeit auch im kreativen Prozess bereits eine grosse Rolle und spatere Verwerter wie Spielzeugproduzenten gehoren zu den Sponsoren die im Produktionskomitee den Entstehungsprozess mitlenken 5 14 Auch die spatere Auswertung auf Kaufmedien die unter Umstanden der eigentliche Vertriebsweg nach einer Fernsehausstrahlung in Nachtzeiten ist kann eine ahnliche Bedeutung fur die Finanzierung haben Kumiko Saito macht im Medienmix und Merchandise Aspekt bezogen auf eine konkrete Gruppe von Spielzeugen und anderen Artikeln daher ein wesentliches Merkmal von Magical Girl aus das noch konstanter ist als die nicht durchgangig in allen Werken zu findenden inhaltlichen Merkmale 5 Literatur BearbeitenKumiko Saito Magic Shōjo and Metamorphosis Magical Girl Anime and the Challenges of Changing Gender Identities in Japanese Society In The Journal of Asian Studies Band 73 Nr 1 Februar 2014 ISSN 0021 9118 S 144 147 doi 10 1017 S0021911813001708 Stephan Kohn Magical Girl als alternative Gender Raume im Anime In Japanische Popularkultur und Gender Springer Fachmedien Wiesbaden Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 658 10062 9 S 53 58 62 67 f N Donna Rashi Russell Make Up The Mythic Narrative and Transformation as a Mechanism for Personal and Spiritual Growth in Magical Girl Mahō Shōjo Anime Hrsg University of Victoria 2017 S 21 30 34 52 hdl 1828 8496 Masterarbeit Weblinks Bearbeiten Commons Magical Girl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Akiko Sugawa Children of Sailor Moon The Evolution of Magical Girls in Japanese Anime In Nippon com 26 Februar 2015 abgerufen am 23 Januar 2021 englisch Liste von Magical Girl Serien und ausfuhrliche BegriffsklarungEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Kristin Eckstein Shojo Manga Universitatsverlag Winter Heidelberg Heidelberg 2016 S 36 38 a b c d e f g h i j k l Jason Thompson Manga The Complete Guide New York 2007 Del Rey ISBN 978 0 345 48590 8 S 199f englisch a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Akiko Sugawa Shimada Shōjo in Anime Beyond the Object of Men s Desire In Shōjo Across Media Springer International Publishing Cham 2019 ISBN 978 3 03001484 1 S 182 185 187 200 201 doi 10 1007 978 3 030 01485 8 8 a b c d e f g Dinah Zank Girls only Japanische Madchenkultur im Spiegel von Manga und Anime In ga netchu Das Manga Anime Syndrom Henschel Verlag 2008 S 150f a b c d e f g h i j k l m n Kumiko Saito Magic Shōjo and Metamorphosis Magical Girl Anime and the Challenges of Changing Gender Identities in Japanese Society In The Journal of Asian Studies Band 73 Nr 1 Februar 2014 ISSN 0021 9118 S 144 147 doi 10 1017 S0021911813001708 Patrick Drazen Anime Explosion The What Why amp Wow of Japanese Animation S 123 Stone Bridge Press 2002 Rise of the Dark Magical Girls Anime News Network abgerufen am 23 Januar 2021 englisch Henderson The Problem with the Dark Magical Girl Genre In Anime Feminist 9 Marz 2017 abgerufen am 24 Januar 2021 amerikanisches Englisch a b Marc Hairston Miyazaki s View of Shojo In Masami Toku Hrsg International perspectives on shojo and shojo manga the influence of girl culture New York 2015 ISBN 978 1 317 61075 5 S 101 a b c d e f g h i Emerald L King Sakura ga Meijiru Unlocking the Shōjo Wardrobe In J Berndt K Nagaike F Ogi Hrsg Shōjo Across Media Exploring Girl Practices in Contemporary Japan Springer International Publishing 2019 S 234 236 245 247 249 251 doi 10 1007 978 3 030 01485 8 a b c d e f g h i j Kumiko Saito Magic Shōjo and Metamorphosis Magical Girl Anime and the Challenges of Changing Gender Identities in Japanese Society In The Journal of Asian Studies Band 73 Nr 1 Februar 2014 ISSN 0021 9118 S 156 161 doi 10 1017 S0021911813001708 a b c d e f g h i j k Kumiko Saito Magic Shōjo and Metamorphosis Magical Girl Anime and the Challenges of Changing Gender Identities in Japanese Society In The Journal of Asian Studies Band 73 Nr 1 Februar 2014 ISSN 0021 9118 S 151 155 doi 10 1017 S0021911813001708 a b c d e Kumiko Saito Magic Shōjo and Metamorphosis Magical Girl Anime and the Challenges of Changing Gender Identities in Japanese Society In The Journal of Asian Studies Band 73 Nr 1 Februar 2014 ISSN 0021 9118 S 147 151 doi 10 1017 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80er und 90er Jahre In Sumikai 26 Februar 2012 abgerufen am 24 Januar 2021 deutsch N Donna Rashi Russell Make Up The Mythic Narrative and Transformation as a Mechanism for Personal and Spiritual Growth in Magical Girl Mahō Shōjo Anime Hrsg University of Victoria 2017 S 9 88 111 f hdl 1828 8496 Masterarbeit Tamaki Saitō Beautiful Fighting Girl University of Minnesota Press Minneapolis 2011 ISBN 978 0 8166 7657 6 S 90 Dieser Artikel wurde am 23 Dezember 2021 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magical Girl amp oldid 234076823