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Das Motorschiff Munchen war ein deutsches Frachtschiff der Reederei Hapag Lloyd das hauptsachlich auf der Nordatlantik Route zwischen europaischen vor allem Rotterdam und Bremen Bremerhaven und nordamerikanischen Hafen vor allem Baltimore Savannah und New Orleans eingesetzt wurde Ihr Heimathafen war Bremen Die Munchen sank wahrend eines Sturms im Dezember 1978 nordlich der Azoren Munchen Modell der Munchen im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven Modell der Munchen im Deutschen Schifffahrtsmuseum in BremerhavenSchiffsdatenFlagge Deutschland DeutschlandSchiffstyp LASH FrachtschiffRufzeichen DEATHeimathafen BremenReederei Hapag Lloyd Combi LineBauwerft J Cockerill Antwerpen 1 Baunummer 860 1 Stapellauf 15 Mai 1972 1 Ubernahme 22 September 1972 1 Verbleib im Dezember 1978 nordlich der Azoren gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 261 4 m Lua Breite 32 4 mTiefgang max 11 25 mVermessung 37 134 BRT Besatzung 28MaschinenanlageMaschine 1 Dieselmotor Sulzer 9RND90 1 Maschinen leistung 26 100 PS 19 197 kW Hochst geschwindigkeit 18 kn 33 km h Propeller 1 5 Blatt FestpropellerTransportkapazitatenTragfahigkeit 43 000 tdwSonstigesRegistrier nummern IMO Nr 7214856 Lashleichter im Rotterdamer Waalhaven mit dem Schwesterschiff Bilderdyk spater Rhine Forest der MunchenPortalkran der Munchen Modell Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Der Untergang 1 2 Suchaktion 1 3 Ursachen 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Munchen lief am 12 Mai 1972 bei der Cockerill Werft in Antwerpen vom Stapel Mit ihr wollte sich die Hapag Lloyd im lukrativ erscheinenden LASH Geschaft LASH Carrier Transport von schwimmfahigen Leichtern auf einem Schiff etablieren Zu diesem Zweck grundete sie gemeinsam mit der niederlandischen Holland Amerika Lijn die Tochtergesellschaft Combi Line fur die die Munchen und ihr niederlandisches Schwesterschiff Bilderdyk im Einsatz waren Die Munchen war das einzige LASH Schiff das unter deutscher Flagge fuhr Der Untergang Bearbeiten Die Munchen lief am 7 Dezember 1978 unter dem Kommando von Kapitan Johann Danekamp von Bremerhaven zu ihrer 62 Atlantikuberquerung in Richtung Savannah im US Bundesstaat Georgia aus Die Ladung bestand hauptsachlich aus Maschinen und Stahlprodukten Ab Ende November 1978 hatte sich im ostlichen Nordatlantik ein Orkan mit mittleren Wellenhohen bis zu 16 m entwickelt Am 12 Dezember 1978 kurz nach Mitternacht hatte die Munchen den letzten regularen Funkkontakt Bei diesem Gesprach mit dem mehrere tausend Seemeilen entfernten deutschen Passagierschiff Caribe meldete der Funkoffizier der Munchen Jorg Ernst sehr schlechtes Wetter und Beschadigungen am Schiff Knapp drei Stunden spater empfing das griechische Frachtschiff Marion mehrere sehr schwache SOS Rufe der Munchen Suchaktion Bearbeiten Ausgelost durch diese Signale begann eine der grossten und langwierigsten internationalen Rettungsaktionen im Atlantik nordlich der Azoren an der neben Handelsschiffen auch deutsche britische amerikanische und portugiesische Suchflugzeuge beteiligt waren Die Bundesmarine entsandte am 14 Dezember einen Seefernaufklarer des Typs Breguet Atlantic und unterstellte ihn dem zustandigen britischen Einsatzzentrum in Land s End Nach und nach wurde die Zahl der deutschen Flugzeuge auf zeitweise zehn Maschinen erhoht die vom US Stutzpunkt Lajes Field auf den Azoren aus operierten Neben Breguet Atlantic kamen Transall der Luftwaffe zur logistischen Unterstutzung zum Einsatz Samtliche Schiffe auf der vielbefahrenen Schifffahrtsroute beteiligten sich an der Suchaktion und bildeten eine weit gefacherte Suchkette im Abstand von jeweils funf Kilometern um ein moglichst grosses Gebiet auf dem Atlantik abzusuchen Die Suchaktion wurde von Kapitan Pieter de Nijs auf der Smit Rotterdam geleitet Zeitweise waren neben den Flugzeugen gleichzeitig 31 Handelsschiffe an der Suche beteiligt nbsp Fragment des RettungsbootesDie internationale Suche wurde am 20 Dezember beendet Auf personliche Anweisung von Bundeskanzler Helmut Schmidt wurde die deutsche Suchaktion noch bis zum 22 Dezember fortgefuhrt bevor alle Flugzeuge zu ihren Heimatbasen zuruckkehrten Insgesamt nahmen 80 bis 110 Handelsschiffe und mindestens 13 Flugzeuge an der Suche teil wobei die deutschen Seefernaufklarer bei 38 Einsatzflugen auf knapp 500 Flugstunden kamen Die Munchen blieb aber samt Besatzung 28 Personen verschollen Gefunden wurden nur drei Leichter ein leeres zerstortes Rettungsboot und eine Notfunkbake sowie unbenutzte teils olverschmierte Rettungsinseln 2 Ursachen Bearbeiten Die Konstruktion des Schiffes und die wenigen Uberreste wurden genau untersucht Die einzigen Hinweise auf die eventuelle Unglucksursache bot das Rettungsboot der Munchen das ursprunglich in zwanzig Metern Hohe an der Steuerbordseite des Schiffs mittels Metallbolzen festgemacht war Diese Bolzen waren vollkommen nach hinten verbogen was auf schwere Brecher von vorn hindeutete 3 Die Ursache und der Verlauf des Unglucks konnten jedoch nie zweifelsfrei geklart werden Die damalige Untersuchung des Seeamtes Bremerhaven geleitet durch den Havarie Sachverstandigen Werner Hummel und neuere Erkenntnisse uber sogenannte Monsterwellen lassen aber den Schluss zu dass die nach damals modernen Gesichtspunkten ausgestattete Munchen Opfer einer oder mehrerer dieser Wellen mit 25 bis 35 m Hohe wurde Bis zu ihrem direkten Nachweis 1995 hielt man solche Wellen fur Seemannsgarn Das Schiff hatte danach 50 Grad schwere Schlagseite und war wegen der ausgefallenen Elektrik ohne Antrieb und manovrierunfahig sowie daruber hinaus nicht in der Lage Funkspruche zu empfangen oder mit voller Leistung zu senden Es sank wahrscheinlich erst 33 Stunden spater wurde aber fatalerweise aufgrund falscher Positionsangaben es gab damals kein GPS oder Satellitentelefonie an falscher Stelle gesucht 180 km zu weit nordlich Eine Rettung der Besatzung war deshalb in dieser Zeitspanne nicht moglich Die genaue Untergangsposition und die Lage des Wracks sind bis heute unbekannt Seit dem Untergang des Schiffes wurde der Traditionsname Munchen bei der Reederei Hapag Lloyd nicht mehr vergeben Das Schwesterschiff fuhr bis 1986 unter dem Namen Bilderdyk und danach bis zum Dezember 2007 als Rhine Forest bevor es ab dem 11 Januar 2008 in Chittagong verschrottet wurde 1980 ware es unter ahnlichen Bedingungen beinahe untergegangen Beide Schiffe nahmen bauartbedingt bei sehr schwerem Seegang unvorhersehbar im Modell aber reproduzierbar Grunes Wasser im Bereich der Brucke in circa 18 m Hohe das heisst es waren Schaden wie abgerissene Aufbauten und eingedruckte Scheiben durch sehr schweren Seeschlag moglich Moglicherweise war bei der Munchen die Brucke derart zerstort dass die Mannschaft Zuflucht im Maschinenraum im Heck suchte Literatur BearbeitenLars Schmitz Eggen Die letzte Fahrt der Munchen Osterholz Scharmbeck 2001 Gerhard Simonsen Verschollen im Nordatlantik Der ratselhafte Untergang des deutschen LASH Carriers Munchen Hamburg 2000 Peter Heimstaedt Der ratselhafte Untergang der Munchen vor 30 Jahren In Schiff amp Hafen Heft 12 2008 S 106 109 Seehafen Verlag Hamburg 2008 ISSN 0938 1643 Peter Heimstaedt Untergang der Munchen verschollen im Nordatlantik In Schiff amp Hafen Heft 12 2003 S 64 Seehafen Verlag Hamburg 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Munchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fachbeitrag mit technischen InformationenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Heinrich Busch Seefunkstelle Lashcarrier Munchen DEAT Abgerufen am 11 Juni 2011 Wilhelm Reiss Die Marine und die Suche nach der Munchen In Marineforum 12 2009 S 28 ff Die Monsterwellen auf dem Meer Schiffe in Seenot Memento vom 6 Februar 2009 im Internet Archive in der Phoenix Dokumentation im Jahr 2004 von Zoe Heron Normdaten Sachbegriff GND 4608479 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Munchen Schiff 1972 amp oldid 228168775