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Die Muhlsteingrube Waldshut war ein Bergwerk der Stadt Waldshut fur den Abbau von Muhlsandstein zur Herstellung von Muhlsteinen Geschichte BearbeitenSandsteinbruche wurden im Hotzenwald in den Vorkommen von verkieseltem Oberen Buntsandstein betrieben Die Lagen des Waldshuter Muhlsandsteins liegen unmittelbar auf einer eisenfuhrenden Gneisschicht des Grundgebirges auf 1393 wird Claus von Banholz uff dem Schwartzwald als Eigentumer einer staingrueb vor dem hag uss die sin und siner erben recht aigen war genannt Weitere Gruben bestanden bei Oberalpfen Detzeln Dogern Birkingen Bohland Remetschwiel Noggenschwiel und Berau Ein gleytes rodel Geleitrodel von 1415 fur die Zurzacher Messe nennt als Taxe von einem mulistein 5 Schilling 1550 weist ein Zollrodel von Zurzach von einem mullystein 6 krutzer aus 1 Mit dem Neubau des Klosters St Blasien wurden weitere Steinbruche bei Unteralpfen eroffnet um Bausteine zu gewinnen Neben Muhlsteinen wurden auch Schleifsteine und Ofengrundplatten sowie Steine fur Bildhauerarbeiten fur Wegkreuze usw gebrochen 1812 befasste sich Christoph Bernoulli mit den hier vorkommenden Mineralien gefunden wurden diese in Drusen Gestein mit solchen Einschlussen war fur Muhlsteine jedoch nicht geeignet 1889 beschrieb der Mineraloge Franz Friedrich Graeff die gefundenen Mineralien kristallmorhologisch Neben der noch gut erhaltenen jedoch nicht zuganglichen Kilianschen Muhlsteingrube im Eschbachtal war die stadteigene Muhlsteingrube Waldshut im Schmitzingertal die grosste Grube sie erreichte am Ende der Betriebszeit eine Stollenlange von 600 m Die weissen Muhlsteine waren begehrt und wurden weit gehandelt Xaver von Kilian lieferte seine Muhlsteine ausser nach Baden auch nach Wurttemberg und Bayern sowie in die Schweiz nach Frankreich und Ungarn 1856 ersteigerte er zusammen mit dem Kaufmann Frowin Gantert auch die Stadtgrube fur jahrlich 777 Gulden Pacht Im gleichen Jahr war die Hochrheinbahn eroffnet worden was den Absatz erleichterte An der 5 Landesindustrieausstellung 1861 in Karlsruhe erhielt er eine Silberne Medaille 1862 nahm er an der Weltausstellung in London teil und stellte wieder zwei Muhlsteine aus zu 67 und zu 70 Gulden 2 1863 verstarb Frowin Gantert und von Kilian verzichtete auf die Pachtverlangerung In der Blutezeit zwischen 1889 und 1895 wurden jahrlich in beiden Gruben etwa 200 Muhlsteine gebrochen und zugerichtet Die muhlsteinfahige Schicht hatte eine Machtigkeit von 7 bis 8 Fuss 2 10 m bis 2 40 m was je 2 bis 4 Muhlsteine ergab Erst das Aufkommen des ebenfalls hochwertigen Champagnersteins durch den gunstigen Transport mit der Eisenbahn brachte den Abbau 1896 zum Erliegen Neben den Pachtkosten musste nach der Bergordnung von 1553 von jedem Muhlstein ein Gulden als Zins an die Stadt Waldshut bezahlt werden die Muhlsteingruben waren damit eine wichtige Einnahmequelle In der Quarzsteinmuhle wurde der Abraum zu feinem Grus gemahlen der unter anderem fur das Schleifen von Terrazzo oder als Scheuersand Anwendung fand Die Quarzsteinmuhle zwischen Schmitzingen und Waldshut war bis nach 1910 in Betrieb Die Grube ist zugeschuttet und somit nicht zuganglich Literatur BearbeitenGregor Markl Schwarzwald Lagerstatten und Mineralien aus vier Jahrhunderten Band 4 Sudlicher Schwarzwald Bode Verlag GmbH Salzhemmendorf ISBN 978 3 942588 24 9 Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds Mit Exkursionen besonders in dessen alten Bergbaugebieten Schauenburg Lahr 1980 ISBN 3 7946 0174 2 Julius Ludwig Wilser Stratigraphische und tektonische Gliederung des sudwestlichen Schwarzwaldes In Band 11 37 Fortschritte der Geologie und Palaeontologie Gebruder Borntraeger 1932 Kurt Obenauer Zur Kenntnis der Trias zwischen Waldshut und dem Albtal In Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg Band 28 1928 S 337 384 zobodat at PDF 5 2 MB abgerufen am 22 April 2023 Adolf Strigel Das suddeutsche Buntsandsteinbecken Mitteilungen und Arbeiten an dem Geolog palaontolog Institut der Universitat Heidelberg Neue Folge seit 1915 Nr 168 Horning Heidelberg 1929 Norbert Gottschlich Beitrage zur Geologie des Gebietes zwischen Schlucht und Alb Dissertation Freiburg i Brsg 1950 Dieter Ortlam Die Randfazies des germanischen Buntsandsteins im sudlichen Schwarzwald In Geologisches Jahrbuch 89 1970 Manfred Lutz Stratigraphische und tektonische Untersuchungen am sudwestlichen Schwarzwaldrand zwischen Wiesenthal und Hochrhein Oberrheinische Geologische Abhandlungen 13 1964 Julius Schill Geologische Beschreibung der Umgebungen von Waldshut In Beitrage zur Statistik der inneren Verwaltung des Grossherzogthums Baden Heft 23 1867Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds S 556 ff Franz Falkenstein Die Muhlsteingraberei in der Umgebung von Dogern In Heimat am Hochrhein Jahrbuch des Landkreises Waldshut 1989 S 127 ff47 640334 8 20641 Koordinaten 47 38 25 2 N 8 12 23 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muhlsteingrube Waldshut amp oldid 233065694