www.wikidata.de-de.nina.az
Luise Charlotte Henriette von Kraut 24 Januar 1762 13 September 1819 war die Erbin des Landes Lowenberg Ihre Geschichte ging in die Literatur ein als Theodor Fontane ihre Biografie als die Krautentochter in seinem Buch Funf Schlosser allgemein bekannt machte Ihre Eltern waren der Oberhofmarschall Carl Friedrich von Kraut 1703 1767 und Ilse Sophie von Platen 1731 1795 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Leben 3 Familie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Schloss HoppenradeJohann Heinrich von Bredow war der Letzte aus seiner Familie der nach mehreren Erbteilungen die Besitzungen seiner Familie im Land Lowenberg in seiner Hand vereinte darunter Schloss Lowenberg und Schloss Hoppenrade Doch seine beiden Sohne waren geisteskrank Die verwitwete Ehefrau sah sich deshalb und in Vorahnung ihres eigenen nahen Todes zur Errichtung eines Testaments datiert auf den 8 Marz 1745 veranlasst Darin setzte sie ihren Bruder Karl Friedrich von Kraut t Hofmarschall des Prinzen Heinrich von Preussen in Rheinsberg als Alleinerben ihrer geistig behinderten Sohne ein Allerdings konnte er dieses Erbe nie antreten da er schon 1767 starb 21 Jahre vor dem Tod des letzten von Bredow mit dem die mannliche Lowenberger Linie erlosch Als Universalerbin trat nun an die Stelle des prinzlichen Hofmarschalls von Kraut t dessen Tochter Luise Charlotte Henriette von Kraut t 1726 1819 die auf Grund ihrer ausschweifenden teilweise skandalosen Lebensart amourosen Abenteuer und unzahligen Mannerbekanntschaften sowie ihrer drei Ehen zu Lebzeiten und hernach fur Furore sorgte und in aller Munde war 1 Leben BearbeitenAls Charlotte 15 Jahre alt war begann ihre Mutter einen Ehemann fur sie zu suchen Fontane unterstellt der Mutter dabei die Absicht die Erbin von Schloss Hoppenrade moglichst weit weg zu verheiraten Der englische Botschafter Hugh Elliot 1752 1830 in Berlin verliebte sich in die preussische Schonheit Obwohl seine Familie und seine Freunde ihm von einer Heirat abrieten beschloss Elliot Charlotte zur Frau zu nehmen Die beiden heirateten zunachst heimlich ohne die Genehmigung des preussischen Konigs Nachdem Charlotte schwanger geworden war erteilte Friedrich II am 30 Oktober 1780 die Erlaubnis zur Eheschliessung Die Trauung erfolgte am 5 November 1780 in Berlin im Haus der Brautmutter Am 2 April 1781 kam die Tochter Louise Isabella zur Welt In der Ehe kriselte es bald denn der impulsive Hugh Elliot war sehr eifersuchtig Angeblich unterstellte er seiner Frau eine Liebschaft mit dem hollandischen Gesandten Am 11 Februar 1782 brachte Charlotte einen Jungen zur Welt der jedoch am darauf folgenden Tag ungetauft starb Elliot wurde im September 1782 nach Kopenhagen versetzt Seine Frau weigerte sich ihn zu begleiten mit Hinweis auf die Gefahren die die Reise fur die noch kleine Tochter bedeuteten Nach der Abreise Hugh Elliots im Winter 1782 entwickelte sich die Liebesaffare Charlottes zu dem Kammerherrn des Prinzen Heinrich Georg Anton Wilhelm zu Innhausen und Knyphausen Durch den fur den englischen Gesandten in Kopenhagen spionierenden schottischen Leibarzt des Konigs William Baylies gelangten Informationen uber das Ausmass der Beziehung zu Elliot Dieser reiste eilig nach Berlin und gelangte unter Angabe eines falschen Namens in die Stadt Dort brach er in der Wohnung seiner Frau deren Schreibtisch auf und stahl sowohl die Briefe Knyphausens als auch seine eigenen Danach setzte er seine kleine Tochter zusammen mit einem Kindermadchen in eine Kutsche und brachte Louise Isabella aus der Stadt heraus auf den Weg nach Kopenhagen Die uber den Raub ihres Kindes und der Briefe zutiefst verzweifelte Charlotte wurde von ihrer Mutter der Grafin Verelst fort aus dem vom Skandal aufgewuhlten Berlin nach Hoppenrade begleitet Charlotte war von Weinkrampfen geschuttelt und stand unter Schock Elliot forderte Knyphausen zum Duell Obwohl der preussische Hof einen Generalfiskal schickte um dieses Duell zu verhindern fand es in Baruth statt Keiner der abgefeuerten Kugel traf aber Elliot reichte die Scheidung ein Knyphausen wurde verhaftet konnte aber fliehen und das Duell wurde zu einem minderen Rencontre herabgestuft Fur Frau Elliot wurde am 30 Juni 1783 die Scheidung ausgesprochen Scheidungsgrund war Unerlaubter Briefwechsel Am 1 Oktober heiratete sie Knyphausen in Rosenthal in Sachsen dieses Mal aber erst auf Probe Die offizielle Hochzeit fand am 25 April 1784 statt Im September 1784 machte das Paar seine Antrittsreise bei der Familie des Brautigams in Ostfriesland Die Atmosphare war wohl eher frostig da Fontane berichtet dass alle wieder froh waren als sie und ihr Mann nach Rheinsberg zuruckkehrten Das Paar pendelte drei Jahre zwischen Berlin und Hoppenrade bis Georg 1787 schwer erkrankte Eine Kur und Arzte mochten den Verlauf nicht zu stoppen er bekam Opium wegen der Schmerzen Am 25 Dezember 1789 starb er und wurde im Krautschen Erbbegrabnis in der Nikolaikirche beigesetzt Luise wurde im Alter von 28 Jahren Witwe Im Jahr 1790 kam sie wieder an den Hof in Rheinsberg und traf dort einen Rittmeister von Arnstedt Es war ein bestaussehender Unterhalter und am 16 Dezember 1790 wurde aus der Freifrau von Knyphausen die Frau Rittmeister von Arnstedt Im Jahr darauf klagte die Familie Bredow auf das Erbe von Lowenberg und Hoppenrade der Prozess zog sich aber hin Im Jahr 1802 starb Prinz Heinrich und auch Arnstedt hatte sich verandert Aus einem liebenswurdigen Gesellschafter ist ein Trinker und Spieler geworden Fontane Es zeigen sich spater auch Geistesstorungen daher wurde die Ehe im Herbst 1809 aufgelost Am 9 Marz 1808 kam es zudem zu einem Grossfeuer dem zwei Drittel von Lowenberg zum Opfer fielen darunter auch die Unterlagen der Familie Auch der Prozess mit der Familie Bredow wurde 1809 zu ihren Gunsten beendet Ihr geschiedener Mann wurde von seiner Familie bei dem Pfarrer im Dorf Hakenberg bei Fehrbellin in Pension gegeben Er starb dort 1847 Die Kriege der Zeit ruinierten auch das Land So kam es dass Charlotte von Arnstedt als sie am 3 September 1819 starb eine grosse Menge personlicher Schulden hinterliess Das Erbe sollte unter ihren noch lebenden Kindern verteilt werden aber es gab nicht mehr viel zu verteilen Daher kamen die Erben uberein die Guter unter das Kuratorium des Kammerdirektors von Rabe zu geben Eine jungere Untersuchung uber das Leben der Charlotte von Arnstedt widmet sich unter anderem dem Badetempelchen der Krautentochter in dem heute noch existierenden Ort Mon Caprice das Theodor Fontane in seinem Buch Funf Schlosser erwahnt 2 Das schwierige Verhaltnis der Charlotte von Kraut zu ihrer Mutter Sophie von Platen zuerst verheiratet mit Herrn von Kraut und dann mit dem Grafen Verelst und zu ihrem Ehemann Hugh Elliot wurde 2018 unter Verarbeitung der langjahrigen Korrespondenz der Mutter Grafin Sophie Verelst mit dem englischen Botschafter einer Analyse unterworfen 3 Familie BearbeitenSie war drei Mal verheiratet Aus ihrer ersten Ehe mit dem britischen Gesandten Hugh Elliott 6 April 1752 10 Dezember 1830 hatte sie die Tochter Louise Isabella Elliott 2 April 1781 1826 in Richmond 27 Februar 1800 in Dresden John Payne of SulbyAus ihrer zweiten Ehe mit Georg Anton Wilhelm zu Innhausen und Knyphausen 19 Marz 1744 25 Dezember 1789 hatte sie folgende Kinder Karl Wilhelm Tido Juni 1784 1788 Sophie Friederike Oriane Constanze 6 Oktober 1785 6 Marz 1856 6 Oktober 1803 Scheidung nach 1810 Ludwig von Schwerin 18 Dezember 1769 25 Februar 1822 Preussischer Major und Landrat begrundet die jungere Stolper Linie von Schwerin Sohn von Carl Magnus von Schwerin Friedrich von Kettler aus dem Haus Jeesch Kittel 25 Februar 1831 russischer Major getotet nach der Gefangennahme in der Schlacht bei GrochowAus ihrer Ehe mit dem Rittmeister Friedrich Rudolph Karl von Arnstedt 28 Oktober 1766 30 Mai 1847 hatte sie folgende Kinder Henriette Sophie Rosalie 1791 1861 1824 Hans Heinrich Otto von Wulknitz 1866 Kammergerichtsrat Mathilde Julie Friederike 30 November 1801 2 Juli 1879 12 Oktober 1825 Hans Otto Georg Adolf Philipp von Oertzen aus dem Haus Ankershagen 10 Januar 1799 26 Marz 1879 Kammerherr in Neu Strelitz Heinrich Adolf Friedrich 1796 1850 Koniglich preussischer Major a D Literatur BearbeitenTheodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Funf Schlosser Hoppenrade Kapitel 27 im Projekt Gutenberg DE Sabina Freifrau von Thuemmler Die Krautenmutter Das Leben der Sophie von Platen 2018 BoD 2018 ISBN 978 3 7481 3128 1 Robert Rauh Das fast marchenhafte Leben der Krautentochter Charlotte von Arnstedt geb von Kraut In Fontanes Frauen be bra verlag Berlin 2018 S 211 242 ISBN 978 3 86124 716 6Weblinks BearbeitenNachkommen Friedrich Rudolph Karl von Arnstedt Charlotte von Kraut auf thepeerage com abgerufen am 20 August 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Uber Schloss Hoppenrade 1 2 Vorlage Toter Link www gransee info de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Das geheimnisvolle Mon Caprice in Robert Rauh Fontanes Frauen be bra verlag Berlin 2018 S 230 242 Sabina Freifrau v Thuemmler Die Krautenmutter Das Leben der Sophie von Platen BoD 2018 S 249ffPersonendatenNAME Kraut Luise Charlotte Henriette vonALTERNATIVNAMEN Arnstedt Luise von Knyphausen Charlotte von KrautentochterKURZBESCHREIBUNG Erbin des Landes LowenbergGEBURTSDATUM 24 Januar 1762STERBEDATUM 13 September 1819 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luise Charlotte Henriette von Kraut amp oldid 233458258