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Ludwig Theodor Balduin von Lilienthal auch Louis von Lilienthal 23 Januar 1828 in Arnsberg 1 Juni 1893 in Elberfeld war ein deutscher Kaufmann und Kunstmazen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Kaufmannischer Werdegang 1 3 Mazenatentum 1 4 Engagement in deutschen Kolonien 1 5 Nachlass 2 Ehrungen 3 Rezeption 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Ludwig von Lilienthal war der Sohn des Leutnants und Oberlandesgerichts Registrators Julius von Lilienthal der Name der Mutter war Anna Maria Florentine Blume Sein Grossvater Johannes von Lilienthal stammte aus Kopenhagen und war Koniglich schwedischer Marine Kapitan 1 Lilienthals altester Sohn nach dem mutterlichen Grossvater Carl 1853 1927 genannt war Strafrechtsprofessor 2 in Halle und Zurich und wurde spater in Marburg Nachfolger des Rechtswissenschaftlers Franz von Liszt Ludwig von Lilienthals alteste Tochter heiratete den Schiffsmaschinenbauingenieur Carl Busley Kaufmannischer Werdegang Bearbeiten 1847 kam Lilienthal nach Elberfeld und wurde mit 19 Jahren Lehrling in dem Modewarenhaus Carl Seyd Handlung fur englische franzosische und Schweizer Manufakturwaren an der Ecke Wall und Schlossersgasse Im August 1852 heiratete er die 20 jahrige Henriette Seyd 1832 1886 die einzige Tochter seines Arbeitgebers Nach dem Tod seines Schwiegervaters fuhrte er die Firma bis zu seinem Tod erfolgreich weiter 1 Das Kaufhaus wurde 1910 von Otto Klischan ubernommen und beim Luftangriff auf Elberfeld 1943 zerstort 3 Mazenatentum Bearbeiten Lilienthal selbst ein Dichter und Maler fur den Hausgebrauch 2 hatte eine hubsche Tenorstimme und war kunstgeschichtlich gebildet Seine Sammlungen bestanden aus Bildern Kupferstichen Waffen und anderem In seinem Geschaftshaus an der Schlossersgasse hatte er sich ein Sanssouci genanntes Atelier eingerichtet das er gern den Musenfreunden besonders Johann Richard Seel uberliess 1 Kaufleute und Kunstschaffende aus dem Wuppertaler Dichterkreis 2 wie Carl Siebel Adolf Schults Emil Rittershaus Friedrich Roeber Karl Stelter und der Assessor Albert Roffhack waren hier haufig zu Gast nbsp Villa Lilienthal 1943 zerstort Spater baute Lilienthal fur seinen Freund Seel ein Atelier 1 ein gastfreies Haus 4 an der Wolkenburg von der sich der Park seines Hauses der Villa Lilienthal auf die Kluser Hohe hinaufzog 1 Auch der Bildhauer Paul Disselhoff arbeitete hier 4 Die Villa war uber viele Jahre hinweg der gesellige und geistige Mittelpunkt des Kulturlebens im Tal der Wupper Zu Lilienthals Gasten gehorten Hoffmann von Fallersleben Ferdinand Freiligrath Robert Prutz Emil Devrient Wilhelm Jordan Friedrich von Bodenstedt Bernhard Afinger und andere Engagement in deutschen Kolonien Bearbeiten Lilienthal war ein Unterstutzter der deutschen Kolonialbestrebungen 2 in Sudwestafrika Gemeinsam mit dem Bremer Grosskaufmann Adolf Luderitz rustete er mehrere Expeditionen aus schloss fur Deutschland Vertrage mit Stammeshauptlingen ab und war am Ankauf der Luderitzbucht in Namibia mit hohen Summen beteiligt Er setzte sich grosszugig fur die afrikanische Mission ein und liess in den 1880er Jahren seinem Freund dem Direktor der Rheinischen Missionsgesellschaft Friedrich Gotthardt Fabri fur die Missionierung Afrikas finanzielle Unterstutzung zuteilwerden 1 Nachlass Bearbeiten Lilienthal verstarb 1893 und wurde am 5 Juni auf dem Lutherischen Friedhof Hochstrasse zur letzten Ruhe gelegt 1 Aus seinem reichhaltigen Kunstnachlass vermachten die Erben dem Elberfelder Verschonerungsverein einen Zinkguss der Muse der lyrischen Poesie und des Gesangs Euterpe griechisch die Freudenspendende Das Standbild wurde in der Nahe des Wohnplatzes Bohler Hof in der Anlage auf der Friedenshohe aufgestellt gilt aber heute als verschollen Andere Springbrunnen und Skulpturen aus Lilienthals Garten befinden sich heute im Wuppertaler Von der Heydt Museum 4 darunter Bernhard Afingers Penelope von 1870 5 Nach Lilienthals Tod diente seine Villa als Sommersitz des Spediteurs Klophaus Aus einem Teil des Privatgartens der Villa ging der heutige Klophaus Park hervor 6 Das Gebaude existiert heute nicht mehr Als 1945 die Elberfelder Innenstadt von den Trummern des Zweiten Weltkriegs geraumt wurde wurden auf dem Grundstuck des ehemaligen Kaufhauses Carl Seyd in gotische Spitzbogen mundende Fenster samt Fensterrosen und Strebepfeiler gefunden die zuerst vermuten liessen dass man auf die Uberreste eines alten Klosters gestossen war Jedoch handelte es sich hierbei um einen der Offentlichkeit nicht zuganglichen Lagerraum den Ludwig von Lilienthal um 1871 versteckt an der Hofseite seines Geschaftshauses hatte anbauen lassen 1 Ehrungen BearbeitenIn Wuppertal ist die Lilienthal Strasse in der Elberfelder Sudstadt nach Ludwig von Lilienthal benannt 1 Rezeption BearbeitenDer Journalist Paul Lindau meinte 1868 Sie machen sich eine falsche Vorstellung von meinem Leben an der Turkisch Rot gefarbten Wupper Einen netteren Kreis lieber lebenslustiger und kluger Leute als die Tafelrunde die der Schlossherr auf dem Doppersberg der feingebildete Grossindustrielle und begabte Kunstfreund Ludwig von Lilienthal um sich versammelt habe ich mein Lebtag nicht gefunden Das vielverschrieene Muckertal ist wahrhaftig besser als sein Ruf 7 Literatur BearbeitenMarie Luise Baum Ludwig von Lilienthal In Wuppertaler Biographien Beitrage zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals Folge 6 Band 14 Born Verlag Wuppertal 1966 S 105 112 Ruth Meyer Kahrweg Denkmaler Brunnen und Plastiken in Wuppertal Biographien der beteiligten Kunstler Born Wuppertal 1991 ISBN 3 87093 058 6 S 6 38 86 Ulrike Brandt Schwarze Von Lilienthalscher Kreis in Wulf Wulfing Karin Bruns Rolf Parr Hrsg Handbuch literarisch kultureller Vereine Gruppen und Bunde 1825 1933 Stuttgart Metzler 1998 S 258 261Weblinks BearbeitenManuel Praest Park erwacht zu neuem Leben In Westdeutsche Zeitung 11 Dezember 2016 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Marie Luise Baum Ludwig von Lilienthal 1966 S 105 112 a b c d Albert Herzog Ihr glucklichen Augen Ein Karlsruher Journalist erzahlt aus seinem Leben Kleine Karlsruher Bibliothek Band 3 Karlsruhe 2008 ISBN 978 3 88190 500 8 S 50 51 books google com au Horst Heidermann Seel Johann Richard Seel Maler im Wuppertal und Zeichner des Deutschen Michel Thales Wuppertal 2003 ISBN 3 88908 492 3 S 200 a b c Standbild der Euterpe In denkmal wuppertal de Ruth Meyer Kahrweg Denkmaler Brunnen und Plastiken in Wuppertal 1991 S 6 Klophaus Park In wuppertals gruene anlagen de Paul Lindau Nur Erinnerungen Band 1 1917 S 320 Normdaten Person GND 117006130 lobid OGND AKS VIAF 35222948 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lilienthal Ludwig vonALTERNATIVNAMEN Lilienthal Ludwig Theodor Balduin von vollstandiger Name Lilienthal Louis Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Kaufmann und KunstmazenGEBURTSDATUM 23 Januar 1828GEBURTSORT ArnsbergSTERBEDATUM 1 Juni 1893STERBEORT Elberfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig von Lilienthal amp oldid 238222461