www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Ludwig Julius von Lilienthal 31 August 1853 in Elberfeld heute Stadtteil von Wuppertal 8 November 1927 in Heidelberg war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Karl von Lilienthal 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenLilienthal Sohn des Kaufmanns Ludwig von Lilienthal 1828 1893 studierte nach Besuch des Gymnasiums in Elberfeld 1865 1868 und Abitur daselbst 1 ab 1868 Rechtswissenschaften an der Universitat Berlin Dort legte er sein Examen ab und wurde 1873 ohne Dissertation an der Universitat Heidelberg zum Dr iur promoviert Anschliessend arbeitete er nach dem am Landgericht Elberfeld abgeleisteten Referendariat als Assessor bei der dortigen Staatsanwaltschaft 1879 habilitierte sich Lilienthal unter Betreuung von Adolf Dochow 1844 1881 an der Universitat Halle mit einer Schrift zu den Kollektivdelikten und einer Antrittsvorlesung uber die preussische Wuchergesetzgebung Er war der Vater von Franz von Lilienthal 1881 1932 1882 wurde Lilienthal auf einen ordentlichen strafrechtlichen Lehrstuhl an der Universitat Zurich berufen 1889 wechselte er als Nachfolger von Franz von Liszt an die Universitat Marburg Nach dem Tod von Karl Friedrich Rudolf Heinze 1825 1896 erreichte Lilienthal ein Ruf der Universitat Heidelberg auf den nun frei gewordenen ordentlichen Lehrstuhl fur Strafrecht Strafprozessrecht und Kirchenrecht ein Ruf den Lilienthal mit grosser Freude 2 annahm Neben den zu seinem Lehrstuhl gehorenden Vorlesungen hielt er auch Vorlesungen zum Zivilprozessrecht und war ab 1902 nebenamtlich Hilfsrichter am Landgericht Heidelberg In Heidelberg war Lilienthal mehrfach Dekan der rechtswissenschaftlichen Fakultat und 1912 13 Prorektor der Universitat 1918 wurde Karl von Lilienthal emeritiert Er verstarb am 8 November 1927 in Heidelberg und seine Asche wurde dort auf dem Bergfriedhof bestattet 3 Zu seinen Schulern zahlen Eduard Kohlrausch Gustav Radbruch und Wolfgang Mittermaier der Enkel von Carl Joseph Anton Mittermaier Karl von Lilienthal galt als einer der profiliertesten Vertreter der modernen soziologischen Richtung in der Strafrechtswissenschaft des ausgehenden 19 Jahrhunderts 4 Unter seinen Professorenkollegen genoss er hochstes Ansehen Zwar veroffentlichte er keine umfangreichen Einzelwerke doch glanzte er durch einzelne kleinere Monographien Aufsatze in Fachzeitschriften und Beitrage in Sammelwerken Lilienthal war ein Vertreter der Offnung der Strafrechtswissenschaft fur andere Wissenschaften wie die Kriminologie Psychologie und die Soziologie Ein Forschungsschwerpunkt lasst sich schwer feststellen Lilienthal nahm zu zahlreichen strafrechtlichen und strafprozessrechtlichen Streitfragen Stellung schrieb Anmerkungen zu Urteilen und wissenschaftlichen Beitragen und kritisierte die Gesetzgebung So forderte er bereits 1925 in einer kritischen Anmerkung die Abschaffung der Strafbarkeit von Abtreibung und homosexuellem Geschlechtsverkehr Durch seine Schriften hatte er massgeblichen Anteil an den Reformen der StPO und des StGB in der Zeit nach deren Inkrafttreten Schriften Auswahl BearbeitenBeitrage zur Lehre von den Kollektivdelikten Halle an der Saale 1879 Habilitationsschrift Sittlichkeitspolizei In Handbuch der Politik Berlin und Leipzig 1914 Grundriss zur Vorlesung uber deutsches Strafrecht 4 Auflage Liebmann Berlin 1916 Strafprozessrecht Springer Berlin 1927Literatur BearbeitenMonika Frommel Lilienthal Karl von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 558 Digitalisat Klaus Peter Schroeder Eine Universitat fur Juristen und von Juristen Die Heidelberger Juristische Fakultat im 19 und 20 Jahrhundert Mohr Siebeck Tubingen 2010 ISBN 978 3 428 12053 6 S 282 286 Wilfried Kuper in Wilhelm Doerr Hrsg Semper Apertus Sechshundert Jahre Ruprecht Karls Universitat Heidelberg 1386 1986 Band 2 Das neunzehnte Jahrhundert 1803 1918 Springer Berlin u a 2013 ISBN 978 3 642 70477 2 S 375 405 Gustav Radbruch Gunter Spendel Biographische Schriften C F Muller Heidelberg 1988 ISBN 978 3 8114 3387 8 S 58 62 Wilfried Kuper in Wilfried Kuper Hrsg Heidelberger Strafrechtslehrer im 19 und 20 Jahrhundert Decker Muller Heidelberg 1998 ISBN 978 3 8226 1085 5 S 147 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl von Lilienthal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karl von Lilienthal im Hallenser Professorenkatalog Lilienthal Karl Ludwig Julius von Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Statistik des Gymnasiums zu Elberfeld S 81 Nr 286 online zitiert nach Schroeder S 282 Kuper in Doerr S 383 Schroeder S 283 Normdaten Person GND 118834193 lobid OGND AKS LCCN n87940060 VIAF 64804534 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lilienthal Karl vonALTERNATIVNAMEN Lilienthal Karl Ludwig Julius von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtswissenschaftler und HochschullehrerGEBURTSDATUM 31 August 1853GEBURTSORT ElberfeldSTERBEDATUM 8 November 1927STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Lilienthal amp oldid 238222468