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Ludwig Stefan Schwarz 22 August 1925 in Dolaț deutsch Dolatz Konigreich Rumanien 3 Juli 1981 in Bukarest Sozialistische Republik Rumanien war ein rumanischer Journalist und deutschsprachiger Mundartautor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Bewertung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLudwig Schwarz entstammte der Volksgruppe der Banater Schwaben Sein Vater Emmerich 1899 1928 war Bankbeamter und Rechtsanwalt in Timișoara deutsch Temeswar seine Mutter Franziska geb Hess 1898 1968 war Buchhalterin und Lehrerin in Dolaț und Timișoara 1 Schwarz besuchte Schulen in Făget deutsch Fatschet Timișoara und Berlin Ab 1942 erhielt er in Berlin Charlottenburg eine Ausbildung zum Baufachmann Im Zweiten Weltkrieg war er an der Westfront bei Cherbourg und an der Ostfront in der Ukraine und im Raum Budapest stationiert worauf er in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet Er wurde im Herbst 1945 aufgrund seiner Arbeitsunfahigkeit entlassen und kehrte nach Rumanien zuruck wo er sich in Peciu Nou deutsch Neupetsch bei Timișoara niederliess Hier schlug er sich mir Gelegenheitsarbeiten durch 1 so auch als Dorfmusikant und Gemeindeschreiber 2 1947 heiratete er in Dolaț seine Frau Eva geborene Peters 1929 Im Fruhsommer 1951 wurde er mit vielen anderen Bewohnern der Region Banat in die Bărăgan Steppe deportiert 1956 konnte er wieder nach Peciu Nou zuruckkehren und war dort bis 1963 erst als Bauarbeiter dann als Baumeister und Baustellenleiter tatig Die Bekanntschaft mit dem Volkstumspolitiker Nikolaus Berwanger 1935 1989 ermoglichte ihm einen Berufswechsel 1970 wurde Schwarz Redakteur der Wochenschrift Karpatenrundschau in Brașov deutsch Kronstadt und von 1971 bis 1979 Redakteur bei der Neuen Banater Zeitung in Timișoara 1 Schwarz begann 1945 Gedichte zu schreiben die er nur teilweise veroffentlichen konnte Seit 1956 beteiligte er sich an literarischen Preisausschreiben und verfasste Reportagen und Kurzgeschichten Er debutierte 1958 mit dem Erzahlband Das Schlusselbrett und publizierte 1969 seine gesammelten Kurzgeschichten der 1960er Jahre in dem Band Man bringt nicht viel mit aus Cherbourg Es folgten die Bucher Lache is steierfrei 1972 sowie Hier ist ein Weg 1978 Schwarz verfasste ausserdem Mundartpossen wie Mer macht sich halt Sorche von 1968 und das banatschwabische Lustspiel Die Husarenkammer das am Deutschen Staatstheater Temeswar 46 mal aufgefuhrt wurde Sein spateres Bauerndrama Matthias Thill brachte es auf 14 Auffuhrungen 1 Seine Stucke Mer macht sich halt Sorche 1968 und Buwe was han mer heit 1969 wurden von Laiengruppen inszeniert 1979 gab Ludwig Schwarz seine Mundartanthologie Fechsung mit Gedichten von 23 Autorinnen und Autoren heraus 3 1970 ubertrug Ludwig Schwarz das Stuck Der g scheite Franzl Johann Szeklers ins Banatschwabische Zusammen mit Nikolaus Berwanger und Hans Kehrer grundete Schwarz 1970 den sogenannten Pipatsch Kreis die Pipatsch Mundartbeilage der Neuen Banater Zeitung und betatigte sich als Herausgeber eigener und fremder Mundartprosa und lyrik In seinen letzten Lebensjahren widmete er sich unter anderem seinem einzigen Roman in der schwowische Mundart des Banats den auf vier Bande angelegten aber nur in drei Banden erschienenen De Kaule Baschtl A Lewesroman Band 1 1977 Band 2 1978 Band 3 1981 posthum Der letzte Teil liegt nur im Manuskript beziehungsweise als Dramenentwurf vor Zeitichi Erdbeere 1 Ludwig Schwarz banatschwabischer Dichtername war Michl Gradaus 3 Andere von ihm benutzte Pseudononyme waren Uwe Peters und Hans Neufelder 4 Der Gebrauch der Mundart gab ihm die Moglichkeit an der Zensur vorbeizuschreiben da diese als im Ausdruck beschrankt und daher als nicht gefahrlich angesehen wurde In dieser Nische konnte er Tabuthemen wie die Deportation in die Bărăgan Steppe in seinem mehrbandigen Roman De Kaule Baschtl thematisieren 5 Ludwig Schwarz war 1978 Preistrager der Schriftstellervereinigung in Timișoara und Mitglied des Schriftstellerverbandes der Sozialistischen Republik Rumanien Wahrend einer Tagung des Schriftstellerverbandes in Bukarest erlag Ludwig Schwarz am 3 Juli 1981 uberraschend seinem langjahrigen Herzleiden 3 Er hinterliess seinen Sohn Helmut 1953 Steinmetz in Furth sowie seine Tochter Helga Leib 1950 Kinderkrankenschwester in Neustadt an der Aisch und Herta 1957 Steuerfachgehilfin in Furth Sein Nachlass befindet sich im Institut fur donauschwabische Geschichte und Landeskunde Tubingen 1 Werke BearbeitenLache is steierfrei Banater schwowischi Stickle 1973 Hier ist ein Weg Kurze Prosa 1978 Septemberhochzeit Kleinwalddorfer Geschichten 1985 Pipatsch Buch 1972 zusammen mit Nikolaus Berwanger und Hans Kehrer Der Sonne nach Banater durchreisen entdecken erleben die Welt 1974 Schwowische Owed Sticker Stickle un allerderhand anres an eem Stick 1974 mit Nikolaus Berwanger Schwarz Ludwig 1977 De Kaule Baschtl a Lewesroman gschrieb vun ihm selwer wie er uf die Welt kumm is wie er gelebt was er getun un gelosst hat was em allerderhand passiert un wie im allgemeine oder iwerhaupt es Lewe schwer is Timișoara Facla Schwarz Ludwig 1978 De Kaule Baschtl Buch 2 Timișoara Facla Schwarz Ludwig 1981 Es dritti Buch vum Kaule Baschtl a Lewesroman gschrieb vun ihm selwer wie er uf die Welt kumm is wie er gelebt was er getun un gelosst hat was em allerderhand passiert und wie im allgemeine oder iwerhaupt es Lewe schwer is Timișoara Facla Fechsung lyrische Texte in banatschwabischer Mundart 1979Ubersetzungen Karoly Oroszhegy Pecsovszky das blonde Wunder 1978 Zoltan Bozsemenyi Auf Wirbelschwingen Gedichte 1979 Anghel Dumbrăveanu Gedichte 1985Bewertung BearbeitenDer Literaturkritiker Horst Fassel urteilte Schwarz zahlte durch seine Mundartpublikationen zu den popularsten Schriftstellern im Banat Seine vor 1970 entstandenen Prosatexte sind thematisch Krieg Aufbauarbeit an den Vorgaben der Zensur ausgerichtet mit gelegentlichen versteckten Hinweisen auf eine oppositionelle Haltung Die Mundarttexte bearbeiten die seit Karl Zeh 1834 1902 im Banat ublichen Schwankstoffe und verdeutlichen lokale Eigenheiten unter anderem durch die Sprachmischung rhein frankischen Dialekt Umgangs beziehungsweise osterreichisch gefarbte Hochsprache 1 Literatur BearbeitenPeter Kottler Der erste banatschwabische Mundartroman In Karpatenrundschau 3 Marz 1978 Johann Georg Reissmuller In Frankfurter Allgemeine Zeitung 7 Juli 1981 J Leib In Neue Banater Zeitung 16 August 1981 Anton Peter Petri Deutsche Mundartautoren aus dem Banat 1984 S 36 Lucien Geier Bărăganbriefe aus dem Nachlass von Ludwig Schwarz In Banatica 9 1992 Nr 3 S 39 58 Hans Gehl Der Mundartroman De Kaule Baschtl von Ludwig Schwarz als Spiegelbild der Banater Schwaben In Banatica 1995 Nr 1 S 5 20 Lucien Geier In Banater Post 20 September 1995 S 3Weblinks BearbeitenLudwig Schwarz in der Deutschen BiographieEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Horst Fassel Schwarz Ludwig Stefan In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 7 f Digitalisat Luzian Geier Ludwig Schwarz In Banater Post Munchen 20 September 1995 a b c Biografie Ludwig Schwarz In poezie ro Abgerufen am 18 Juli 2022 deutsch Ludwig Schnwarz In Bernhard Sowinski Lexikon deutschsprachiger Mundartautoren Eintrag Olms Verlag 1997 ISBN 3 487 10381 8 Dagmar Seck Deportation der Rumaniendeutschen im Spiegel der schonen Literatur In Siebenburgische Zeitung 3 Februar 2014 abgerufen am 18 Juli 2022 Normdaten Person GND 1025190408 lobid OGND AKS LCCN n83136731 VIAF 22999196 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwarz Ludwig StefanALTERNATIVNAMEN Gradaus Michl Peters Uwe Neufelder Hans Schweitzer HansKURZBESCHREIBUNG rumanischer Journalist und deutschsprachiger MundartautorGEBURTSDATUM 22 August 1925GEBURTSORT Dolaț Konigreich RumanienSTERBEDATUM 3 Juli 1981STERBEORT Bukarest Sozialistische Republik Rumanien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Stefan Schwarz amp oldid 237780793