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Die Ludi Romani lat romische Spiele auch Ludi Magni lat grosse Spiele genannt waren eines der altesten Feste des romischen Kultwesens Sie wurden jahrlich vom 4 bis 19 September zu Ehren des Gottes Jupiter gefeiert 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Dauer und Ablauf 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAlter und Herkunft der ludi romani sind nicht eindeutig geklart Theodor Mommsens Urteil nach dem sie 366 v Chr als altestes Jahresfest die vorherigen Votivfeste ersetzten ist nach neueren Erkenntnissen nicht haltbar 2 Laut Titus Livius wurden die zunachst nur eintagige Feste von Tarquinius Priscus anlasslich seiner Eroberung von Apiolae gestiftet 3 Dionysios von Halikarnassos 4 und Cicero 5 datieren die Einfuhrung bereits zweitagiger Spiele dagegen auf den Sieg uber die Latiner beim Regillus lacus 496 v Chr Nach der ersten Secessio plebis 494 v Chr wurde ein dritter Tag erganzt 6 Zunachst fanden die Spiele jedoch nur unregelmassig statt etwa im Zusammenhang mit einem Triumph Erst im Laufe des 4 Jahrhunderts etablierten sich die ludi romani als jahrliche Spiele Organisiert wohl anfangs von den Konigen ging die Verantwortung fur die Spiele mit Beginn der Romischen Republik auf die Konsulen und seit 367 6 v Chr auf das neu eingerichtete Amt der curulischen Adile uber 7 wahrend die moglicherweise sogar alteren ludi plebeii von den plebejischen Adilen ausgerichtet wurden Dafur stand ihnen ein festgelegter Betrag aus dem Arar zu Verfugung das sie aus eigenen Mitteln erganzen konnten 8 Da die Ausrichtung der Spiele eine Empfehlung fur das Wahlverhalten der romischen Burger darstellte investierten die Adile damit in ihren cursus honorum 182 v Chr erliess der Senat ein Dekret das die Ausgaben fur die Spiele begrenzte nachdem Tiberius Sempronius Gracchus derart aufwandige Spiele organisiert hatte dass Bundesgenossen und Provinzen ubermassig belastet worden waren 9 Zum letzten Mal erwahnt sind die ludi romani im Chronograph von 354 Dauer und Ablauf BearbeitenDie Spiele begannen mit einer Pompa circensis vom kapitolinischen Jupitertempel zum Circus Maximus Jorg Rupke nimmt an dass die ludi romani ursprunglich an den Iden des Septembers dem 13 September dem Tag der Weihe des Jupitertempels stattfanden 10 Die Dauer der ludi romani erweiterte sich in den folgenden Jahrhunderten Dauerten sie vor Einfuhrung der Theaterspiele 364 v Chr noch vier Tage waren es 191 v Chr bereits zehn 11 Zum Zeitpunkt von Caesars Tod waren es funfzehn Tage vom 5 bis 19 September 12 Nach Caesars Ermordung wurde ihm zu Ehren der 4 September erganzt 13 Die damals viertagigen Circusspiele wurden seit 364 v Chr durch ludi scaenici Theaterspiele erweitert 14 Der erste curulische Adil Marcus Popillius Laenas soll sie als Suhnemittel anlasslich einer Seuche gestiftet haben 15 Dabei handelte es anfangs vermutlich um von den Nachbarvolkern ubernommene Stegreifspiele Atellane 16 Der Uberlieferung nach wurde im Jahre 240 v Chr bei den ludi romani zum ersten Mal ein von Livius Andronicus ins lateinische ubersetztes Drama aufgefuhrt 17 Da dies der fruheste Nachweis fur Literatur in lateinischer Sprache ist gilt dieses Jahr als der Ubergang Roms von der vorliterarischen in die literarische Zeit In Kaiserzeit fanden nach neuntagigen Theaterspielen am 13 September die Epulum Jovis ein Mahl aller Senatoren statt und am 14 die Equorum probatio Die eigentlichen ludi circensis mit Wagenrennen dauerten vom 15 bis zum 19 September Literatur BearbeitenFrank Bernstein Ludi Publici Untersuchungen zur Entstehung und Entwicklung der offentlichen Spiele im Republikanischen Rom Historia Einzelschriften Heft 119 Franz Steiner Stuttgart 1998 ISBN 3 515 07301 9 Zugleich Duisburg Universitat Dissertation 1993 1994 Weblinks BearbeitenRoman holidaysEinzelnachweise Bearbeiten Magnos Ludos In Festus de uerborum significatu Wolfgang Kunkel Staatsordnung und Staatspraxis der Romischen Republik Abschnitt 2 Wolfgang Kunkel Roland Wittmann Die Magistratur Handbuch der Altertumswissenschaft Abteilung 10 Rechtsgeschichte des Altertums Tl 3 Bd 2 Beck Munchen 1995 ISBN 3 406 33827 5 S 505 Livius 1 35 9 Dionysios von Halikarnassos VII 71 Cicero de Divinatione I 26 55 Livius 6 42 12 Bernstein Ludi Publici 1998 S 51 Wolfgang Kunkel Staatsordnung und Staatspraxis der Romischen Republik Abschnitt 2 Wolfgang Kunkel Roland Wittmann Die Magistratur Handbuch der Altertumswissenschaft Abteilung 10 Rechtsgeschichte des Altertums Tl 3 Bd 2 Beck Munchen 1995 ISBN 3 406 33827 5 S 507 f Livius 40 44 10 12 Jorg Rupke Zeit und Fest Eine Kulturgeschichte des Kalenders C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 54218 2 S 20 Livius 26 2 39 22 1 Mommsen Romische Forschungen II 54 Cicero In Verrem I 1 0 31 Cicero Philippicae II 4 3 110 In Verrem II 52 130 Bernstein Ludi Publici S 119 Livius 7 2 1 3 Bernstein Ludi Publici 1998 S 128 Livius 24 43 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludi Romani amp oldid 231293290