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Lucius Trebellius war Politiker der spaten Romischen Republik und amtierte im Jahr 67 v Chr als einer der zehn Volkstribunen Zur Bekampfung der Piraten im Mittelmeerraum beantragte 67 v Chr der Volkstribun Aulus Gabinius vor der Volksversammlung den Comitia tributa dem bedeutenden Feldherrn Gnaeus Pompeius Magnus den Oberbefehl uber das Mittelmeer und samtliche Kustengebiete zu ubertragen Zwei seiner Amtskollegen die Tribunen Lucius Trebellius und Lucius Roscius Otho vertraten dagegen die Meinung der konservativen Senatsaristokratie die diese bis dahin einzigartige Machtkonzentration in den Handen eines Mannes nicht hinnehmen wollte 1 Trebellius soll dem antiken Cicero Kommentator Asconius Pedianus zufolge sogar geschworen haben eher sterben zu wollen als die Verabschiedung des Gesetzes miterleben zu mussen 2 Er legte daher ein Veto gegen den Gesetzesvorschlag ein was zu den traditionellen Rechten der Volkstribunen gehorte Der Antragsteller Aulus Gabinius reagierte darauf indem er die Abstimmung uber seinen Vorschlag unterbrach und vor der Volksversammlung den Antrag stellte Trebellius sofort seines Amtes zu entheben da er als Volkstribun die Interessen des Senates und nicht des Volkes vertrete Das Vorgehen des Gabinius einen sein Vetorecht nutzenden Volkstribunen mit dieser Begrundung absetzen zu lassen hatte ein historisches Vorbild Es war bereits von Tiberius Sempronius Gracchus im Jahr 133 v Chr angewendet worden der dadurch seine umfangreiche Gracchische Reform durchsetzen wollte Auf den Vorschlag des Aulus Gabinius hin wurde also eine zusatzliche Abstimmung uber die Absetzung von Lucius Trebellius eingeschoben Da in den Comitia tributa ein Wahlbezirk Tribus nach dem anderen abstimmte wurde jedes Mal wenn eine neue Tribus an der Reihe war ein Zwischenstand bekanntgegeben 3 Als 17 der 35 Tribus abgestimmt und sich jede fur eine Absetzung des Trebellius ausgesprochen hatte war abzusehen dass sich auch die achtzehnte dafur entscheiden wurde und somit bereits beim nachsten Wahlgang die erforderliche Mehrheit zustande kame Daher bot Gabinius Trebellius an die Abstimmung kurzfristig zu unterbrechen und dadurch sein Amt als Volkstribun zu retten wenn er sein Veto gegen den ursprunglichen Gesetzesvorschlag zuruckziehe Trebellius willigte ein und blieb im Amt Die Abstimmung uber den Oberbefehl des Pompeius wurde fortgesetzt Der andere pompeiuskritische Volkstribun Lucius Roscius Otho versuchte noch Einfluss darauf zu nehmen wurde aber vom anwesenden Volk derart eingeschuchtert dass er seinen Widerstand aufgab Letztlich wurde der Gesetzesvorschlag des Gabinius durch die Verabschiedung der sogenannten Lex Gabinia angenommen Weitere Informationen uber die politische Karriere und personlichen Hintergrunde des Lucius Trebellius sind nicht bekannt Dafur dass er im Nachhinein seinen bei Asconius Pedianus uberlieferten Schwur einloste und Selbstmord beging gibt es keinerlei Anhaltspunkte Bruce A Marshall vermutet dass die Volkstribunen Trebellius und Roscius im Auftrag des Marcus Licinius Crassus handelten Ein Indiz dafur ist dass Roscius spater eine Offiziersstelle in Crassus Feldzug gegen das Partherreich erhielt 1 Quellen BearbeitenErhalten sind zwei antike Quellen zu dem oben wiedergegebenen Geschehen die inhaltlich weitgehend ubereinstimmen bis auf den Schwur des Lucius Trebellius der nur im ersten Bericht erwahnt wird Kommentar des Asconius Pedianus zur Rede Pro Gaio Cornelio des Marcus Tullius Cicero S 72 in der Ausgabe von Albert Curtis Clark 4 Cicero selbst behandelte in der genannten nicht uberlieferten Rede den Vorfall auch erwahnte aber Asconius zufolge den Namen Lucius Trebellius nicht Cassius Dio Romische Geschichte 36 24 4 und 36 30 1 f Moglicherweise diente das nicht erhaltene Geschichtswerk Historiae des Sallust als gemeinsame Quelle des Asconius und des Cassius Dio Es behandelte die Zeit von 78 v Chr bis 67 v Chr und enthielt daher wohl auch eine Beschreibung der Vorgange rund um die Lex Gabinia 5 Literatur BearbeitenFriedrich Munzer Trebellius 3 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band VI A 2 Stuttgart 1937 Sp 2262 f Thomas Robert Shannon Broughton Magistrates of the Roman Republic Band 2 99 B C 31 B C Philological Monographs Nummer XV Band 2 American Philological Association New York 1952 S 145 Bruce A Marshall A historical Commentary on Asconius University of Missouri Press Columbia 1985 ISBN 0 8262 0455 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b Bruce A Marshall A historical Commentary on Asconius University of Missouri Press Columbia 1985 ISBN 0 8262 0455 4 S 251 Asconius Pedianus Kommentar zu Pro Gaio Cornelio S 72 Clark Bei Cassius Dio ist diese Information nicht belegt Bruce A Marshall A historical Commentary on Asconius University of Missouri Press Columbia 1985 ISBN 0 8262 0455 4 S 252 Orationum Ciceronis quinque enarratio Recogn brevique adnotatione critica instruxit Albertus Curtis Clark Clarendon Press Oxford 1907 Bruce A Marshall A historical Commentary on Asconius University of Missouri Press Columbia 1985 ISBN 0 8262 0455 4 S 52 Normdaten Person Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trebellius LuciusKURZBESCHREIBUNG romischer Politiker und VolkstribunGEBURTSDATUM 2 Jahrhundert v Chr oder 1 Jahrhundert v Chr STERBEDATUM 1 Jahrhundert v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lucius Trebellius Volkstribun 67 v Chr amp oldid 172106639