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Louise von Lengefeld geborene Luise Juliane Eleonore Frederike von Wurmb 27 Juli 1743 in Wolkramshausen 11 Dezember 1823 in Rudolstadt war Hofmeisterin bei den Fursten von Schwarzburg Rudolstadt auf dem Residenzschloss Heidecksburg Sie ist die Mutter Charlotte von Lengefelds der spateren Ehefrau Friedrich Schillers und der Dichterin Caroline von Wolzogen Louise von Lengefeld Kreidezeichnung um 1820 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schiller als Schwiegersohn 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Schillerhaus in RudolstadtAm 3 Oktober 1761 heiratete die Halbwaise Louise Juliane Eleonore Friederike von Wurmb im Alter von 18 Jahren den Oberforstmeister und Herrn auf Reschwitz und Pippelsdorf 1 Carl Christoph von Lengefeld 15 Mai 1715 3 Oktober 1775 2 Aus der Ehe gingen die Tochter Caroline 3 Februar 1763 und Charlotte 22 November 1766 die spatere Ehefrau von Friedrich Schiller hervor 1740 war Carl Christoph von Lengefeld Oberforstmeister geworden 1744 erlitt er einen Schlaganfall Trotz einer bleibenden Lahmung des rechten Armes und Beines tat er weiter Dienst Louise von Lengefelds Ehe war glucklich 3 Die Familie lebte bis zum Tod von Carl Christoph von Lengefeld im Heisenhof in unmittelbarer Nahe der Rudolstadter Stadtkirche und siedelte 1775 in das spater sogenannte Beulwitzsche Haus seit 2009 als Schillerhaus ein Museum uber Nach dem Tod ihres Mannes zog sie ihre Tochter als alleinerziehende Mutter auf Die Familie von Lengefeld wurde hier von vielen prominenten Geistesgrossen in Rudolstadt besucht darunter Johann Gottfried Herder Charlotte von Stein Johann Gottlieb Fichte sowie Alexander und Wilhelm von Humboldt Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1775 Carl Christoph von Lengefeld starb an den Spatfolgen seines Schlaganfalls musste die in wirtschaftlichen Dingen unerfahrene Louise von Lengefeld die Geschafte der Familie ubernehmen Die Rucklagen waren schnell aufgebraucht Die Familie geriet in einen materiellen Engpass Als der bemittelte Friedrich Wilhelm Ludwig von Beulwitz um die Hand ihrer altesten Tochter Caroline anhielt willigte Louise von Lengefeld sofort in die Ehe ein Am Hof von Schwarzburg Rudolstadt wurde sie 1789 Hofmeisterin und Hoferzieherin 4 Spater wurde sie zur Oberhofmeisterin ernannt Fruhzeitig bereitete sie ihre Tochter Charlotte auf die Rolle einer zukunftigen Weimarer Hofdame vor 4 Ihr Kochbuch 150 nuetzliche Recepte Das Kochbuch von Schillers Chere mere Louise von Lengefeld wurde 1997 von der Deutschen Schillergesellschaft mit einem Vorwort von Norbert Oellers neu aufgelegt und ist auch gegenwartig noch lieferbar Es enthalt unter anderem ein Rezept fur eine Linsensuppe und fur die Herstellung susser Pasteten Wer genauer wissen will was der deutsche Geistesadel speiste kann in handschriftlichen Rezeptsammlungen von Goethes Grossmutter Anna Maria Lindheimer oder der Schillermuse Louise von Lengefeld stobern Kulturgeschichte der deutschen Kuche 5 Das Original Kochbuch Louise von Lengefelds gehort zum Schiller Nachlass im Deutschen Literaturarchiv Marbach 6 Es befindet sich als Leihgabe in Dauerausstellung im Schillerhaus Rudolstadt 7 Das Kochbuch wird in Thuringen intensiv touristisch vermarktet In der Gaststatte des Schillerhauses Rudolstadt werden Gerichte nach Rezepten von Louise von Lengefeld angeboten Die Stadt Weimar bietet als touristische Erlebnisfuhrung ein Schiller Menu mit vier Gangen aus dem Kochbuch von Louise von Lengefeld an Schiller als Schwiegersohn Bearbeiten nbsp Friedrich Schiller portratiert 1805 06 von Johann Friedrich August TischbeinDer vollig mittellose Friedrich Schiller tauchte im Dezember 1787 im Schlepptau Wilhelm von Wolzogens eines Verwandten der Familie von Lengefeld in Rudolstadt auf Die schnell wachsende und innige Beziehung Schillers zu den beiden Tochtern betrachtete Louise von Lengefeld zunachst sehr argwohnisch zudem Caroline bereits verheiratet war Insbesondere der Verlust der Adelsprivilegien ihrer Tochter durch eine mogliche Verbindung mit Schiller sorgte bei ihr zunachst fur Zuruckhaltung 8 9 Schiller dachte uber eine Dreierbeziehung nach Louise von Lengefeld und Tochter Charlotte konnten sich aber in keiner Weise dafur erwarmen Aufgrund von Schillers prekarer finanzieller Situation und der auch nach Schillers Verlobung mit Charlotte im August 1789 nicht eindeutig geklarten Gefuhlslage des Dichters gegenuber den beiden Schwestern blieb Louise von Lengefelds Verhaltnis zu ihm weiterhin zunachst gespannt 10 Louise von Lengefeld erfuhr von der Verlobung ihrer Tochter Charlotte erst im Dezember 1789 also vier Monate nach der Verlobung Nachdem Schiller Professor in Jena wurde und sich seine wirtschaftlichen Verhaltnisse als Hofrat besserten warb er im Dezember 1789 brieflich bei Louise von Lengefeld um die Hand ihrer Tochter Charlotte Louise von Lengefeld beantwortete Schillers Brief freundlich und willigte am 22 Dezember 1789 brieflich in die Heirat ein 11 In ihrer Antwort an Schiller schrieb sie Ja ich will Ihnen das beste und liebste wass ich noch zu geben habe meine gute Lottchen geben 12 Louise von Lengefeld hatte scheinbar bedenkenlos in die nicht standesgemasse Ehe ihrer Tochter Charlotte mit Schiller wohl auch deshalb eingewilligt weil die Konvenienzehe ihrer Tochter Caroline bereits gescheitert war und sie diese Erfahrung ihrer jungeren Tochter Charlotte ersparen wollte 11 13 Sie stockte das jahrliche Einkommen Schillers und ihrer Tochter Charlotte anstelle einer Aussteuer 14 um 150 Taler jahrlich auf und sorgte somit gemeinsam mit Herzog Carl August der Schiller zuvor aus seiner Privatschatulle jahrlich 200 Taler bewilligt hatte fur die materielle Fundierung der Ehe 9 15 Als Schiller im Marz 1802 das Wohnhaus an der Esplanade heute Schillerstrasse in Weimar kaufte aber den Kaufpreis von 4200 Talern nicht aufbringen konnte lieh Louise von Lengefeld Schiller 600 Reichstaler mit den damals ublichen 4 Zinsen um Schiller den Hauskauf zu ermoglichen 16 Die Briefe von Schiller an Louise von Lengefeld sind im Goethe und Schiller Archiv in Weimar erhalten Louise von Lengefeld wird gegenwartig ebenfalls wie Friedrich Schiller touristisch vermarktet So bietet die Stadt Rudolstadt Stadtrundgange und Erlebnisfuhrungen mit der Schauspielerin Verena Blankenburg als Louise von Lengefeld unter dem Motto Schillers Frauenzimmer Eine Schwiegermutter erzahlt an 17 Literatur BearbeitenPeter Peter Kulturgeschichte der deutschen Kuche 2 Auflage Beck Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 406 57224 1 Volker C Dorr Friedrich Schiller Suhrkamp Verlag Frankfurt a M 2005 ISBN 3 518 18202 1 Kurt Wolfel Friedrich Schiller dtv Munchen 2004 ISBN 3 423 31016 2 Peter Andre Alt Schiller Leben Werk Zeit Eine Biographie C H Beck Verlag Munchen 2000 ISBN 3 406 45905 6 Claudia Pilling Diana Schilling Mirjam Springer Friedrich Schiller Rowohlt Taschenbuch Verlag 2002 ISBN 3 499 50600 9 Viktoria Fuchs Ursula Weigel Hrsg Louise von Lengefeld 150 nuetzliche Recepte Das Kochbuch von Schillers Chere mere Louise von Lengefeld Lithos Stuttgart 1997 ISBN 3 88480 023 XWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Louise von Lengefeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Museum Schillerhaus Rudolstadt im ehemaligen Wohnhaus der Lengefelds mit Ausstellung zur Familie Briefe Friedrich Schillers an Louise von Lengefeld im Friedrich Schiller ArchivEinzelnachweise Bearbeiten Gunter Linke Lieber Carl Christoph von Lengefeld In Fachprosaforschung Grenzuberschreitungen Band 10 2014 S 309 f Roland Beyer Carl Christoph von Lengefeld 1715 1775 Forstmann und Visionar des 18 Jahrhunderts Zeitreise und Rollenspiel In Fachprosaforschung Grenzuberschreitungen Band 10 2014 S 311 314 Peter Andre Alt Schiller Leben Werk Zeit S 633 a b Peter Andre Alt Schiller Leben Werk Zeit S 635 Peter Peter Kulturgeschichte der deutschen Kuche S 118 Friedrich von Schiller Verzeichnis des Schiller Nachlasses Memento des Originals vom 6 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dla marbach de Offizielle Internetprasenz des Deutschen Literaturarchivs Marbach Stand 1997 Rudolstadt Neues Museum Schillerhaus Memento vom 6 Oktober 2013 im Internet Archive Ausstellungsbericht abgerufen am 16 September 2013 Peter Andre Alt Schiller Leben Werk Zeit S 642 a b Kurt Wolfel Friedrich Schiller S 77 Volker C Dorr Friedrich Schiller S 31f a b Peter Andre Alt Schiller Leben Werk Zeit S 645 Schillerhaus Rudolstadt Offizielle Internetprasenz abgerufen am 16 September 2013 C Pilling D Schilling M Springer Friedrich Schiller S 47 f Peter Andre Alt Schiller Leben Werk Zeit S 646 Heirat in Wenigenjena schiller biographie de abgerufen am 16 September 2013 Volker C Dorr Friedrich Schiller Suhrkamp Verlag 2005 ISBN 3 518 18202 1 S 52 Schillers Frauenzimmer Eine Schwiegermutter erzahlt Offizielle Internetprasenz der Stadt Rudolstadt zuletzt abgerufen am 16 September 2013Normdaten Person GND 119494531 lobid OGND AKS VIAF 5742426 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lengefeld Louise vonALTERNATIVNAMEN Lengefeld Louise Juliane Eleonore Friederike vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Hofmeisterin am Hof von Schwarzburg Rudolstadt und Schwiegermutter von Friedrich SchillerGEBURTSDATUM 27 Juli 1743GEBURTSORT WolkramshausenSTERBEDATUM 11 Dezember 1823STERBEORT Rudolstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Louise von Lengefeld amp oldid 238749901