www.wikidata.de-de.nina.az
Das Lokomotivdepot F ist ein denkmalgeschutztes Lokomotivdepot der Schweizerischen Bundesbahnen SBB in Zurich Es befindet sich im Quartier Aussersihl inmitten des Gleisfelds des Hauptbahnhofs Zurich im Kohlendreieck Das in den Jahren 1898 99 erbaute Depot umfasst eine 180 m lange Gleishalle sowie zwei Flugelbauten mit Werkstatten und Buros Aufgrund der architektonischen und bautechnischen Qualitat sowie der gut erhaltenen historischen Substanz ist das Lokomotivdepot F ein herausragender Zeuge der Technik Architektur und Verkehrsgeschichte Lokomotivdepot F Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Ansicht von Westen nbsp Das Depot von der Kohlen dreieckbrucke aus gesehenDas Ensemble ist vom Gleisfeld des Vorbahnhofs umgeben und befindet sich ungefahr auf halbem Weg zwischen der Unterfuhrung Langstrasse im Sudosten und der Hardbrucke im Nordwesten knapp einen Kilometer vom Hauptbahnhof entfernt In diesem Bereich der auch unter dem Namen Kohlendreieck bekannt ist zweigen von der Hauptstrecke Zurich Bern die Strecke nach Winterthur und die linksufrige Zurichseebahn ab Das Lokomotivdepot F steht parallel zum Gleisfeld und wird an seiner Sudseite vom Erddamm des Aussersihler Viadukts sowie von der parallel verlaufenden Kohlendreieckbrucke der Durchmesserlinie umkurvt 1 Erreichbar ist das Lokomotivdepot F einerseits uber die Remisenstrasse die zur Kreuzung Hohlstrasse Seebahnstresse neben dem ehemaligen Guterbahnhof Zurich heutiges Polizei und Justizzentrum Zurich fuhrt Andererseits gibt es zwei Fussgangertunnel die ausschliesslich dem SBB Personal dienen und nicht fur die Offentlichkeit zuganglich sind Der altere besteht seit 1936 ist 150 m lang und fuhrt auf die Nordseite des Gleisfelds zur Lokomotivremise G an der Neugasse Der andere wurde 2002 erbaut er ist 50 m lang und verbindet die Remisenstrasse mit der Neufrankengasse am Sudrand des Gleisfelds 2 Beschreibung BearbeitenDie rechteckige Halle des Lokomotivdepots uberspannt sieben Gleise Ihre massiven Aussenmauern bestehen aus rotem Backstein mit gelb verputzten Ausfachungen die Fensterfassungen und Gesimse aus Granit Gusseiserne Stutzen und leichte Fachwerkbinder tragen acht Giebeldacher quer zur Gleisrichtung die mit Wellblech gedeckt sind und Oberlichtbander auf den Giebeln aufweisen Der vierte Quergiebel ist uber die Seitenwande hinaus verlangert und deckt die Schiebebuhne Er unterbricht den an der Sudseite angebauten schmalen zweigeschossigen Diensttrakt mit 24 Fensterachsen An die Westseite angebaut ist eine eingeschossige dreiachsige Verbreiterung Es handelt sich dabei um eine schlichte Konstruktion aus verschraubten Stahlprofilen mit Flachdach je einem grossen fein unterteilten Fenster und Ausfachungen aus Leichtbau Elementen oder verputztem Backstein 3 Ebenfalls zur Anlage gehoren zwei Schwenkhebekrane sowie ein Wasserkran der weiterhin betriebsfahig ist und zum Befullen von Museumslokomotiven verwendet wird 3 Da das Lokomotivdepot noch viel Originalsubstanz enthalt ist es seit 2005 im SBB Spezialinventar der schutzenswerten Bauten aufgefuhrt und wird somit im Wesentlichen in der ursprunglichen Form erhalten bleiben 4 Geschichte Bearbeiten nbsp Luftbild 1959 Ab 1890 nahm der Umfang des Schienenverkehrs von und nach Zurich stark zu weshalb die Schweizerische Nordostbahn NOB die Anlagen im Vorbahnhof in Aussersihl markant erweitern musste So stellte sie 1894 den Aussersihler Viadukt fertig der den bisherigen Damm ersetzte und eine betrieblich deutlich bessere Streckenfuhrung der Winterthurer Linie sowie die Anbindung der rechtsufrigen Zurichseebahn ermoglichte Zu den Erweiterungsprojekten gehorte unter anderem der 1897 eroffnete Guterbahnhof Zurich 5 Die steigende Anzahl an Dampflokomotiven erforderte auch den Bau eines neuen Depotgebaudes das eine altere Remise im Bereich der heutigen Sihlpost erganzen sollte Es handelte sich um die letzte grossere Investition der NOB vor ihrer Verstaatlichung und der Ubernahme durch die SBB Das Gebaude entstand 1898 99 nach Planen des NOB Architekten Vital Kirchen 6 Eine deutsche Expertenkommission hatte empfohlen ein Depot des Schiebebuhnentyps anstatt des zuvor favorisierten Drehscheibentyps zu errichten sodass die Personen und Guterlokomotiven mit kurzen Anfahrtslinien eingefuhrt werden konnten Auf den sieben Gleisen des Depots F gab es Platz fur rund 50 Lokomotiven mit Schlepptender oder Tenderlokomotiven Der zweigeschossige reprasentative Sudtrakt enthielt Personal Dienst und Werkstattraume hinzu kam die geraumige Dienstwohnung des Depotchefs im Obergeschoss Vor der Elektrifizierung Mitte der 1920er Jahre wurde die Schiebebuhne mit Dampfkraft bewegt wahrend fur den Betrieb der Werkstatt ein 10 PS Gasmotor zum Einsatz kam 7 Um eine Achsdruckwaage einbauen zu konnen verlangerte man 1905 den vierten Quergiebel gegen Suden 1954 wurde das Hauptgebaude gegen Westen verlangert und an der Ostseite um eine kleine Waschanlage erganzt Spater kamen zwei vom SBB Architekten Max Vogt geplante Anbauten hinzu 1962 ein Rangierstellwerk an der Ostfassade und 1982 ein weiteres kleines Stellwerk westlich des Depots die beide heute nicht mehr in Betrieb sind 3 Uber ein Jahrhundert lang diente das Lokomotivdepot F seinem ursprunglichen Zweck dem Abstellen und Warten von Lokomotiven Seit Dezember 2015 bildet das Gebaude zusammen mit dem Kohlendreieck und dem Terzag Areal den neuen zentralen Standort fur die Baudienste der SBB 4 2017 18 erfolgte unter laufendem Betrieb die umfassende Renovierung der Anlage durch das Architekturburo Pfister Schiess Tropeano Die Arbeiten umfassten unter anderem die Neueindeckung der Hallendacher die statische Ertuchtigung der pragenden Dachkonstruktion und den Ersatz der Fenster 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lokomotivdepot F Zurich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Spezialinventar SBB Gebaude Zurich Gleisraum Langstrasse bis Bahnhof Altstetten PDF Inventar der Denkmalschutzobjekte von uberkommunaler Bedeutung Stadt Zurich Gleisfeld SBB PDF 37 MB Einzelnachweise Bearbeiten Inventar der Denkmalschutzobjekte von uberkommunaler Bedeutung S 92 Martin Huber SBB Geheimgang unter den Gleisen Tages Anzeiger 22 Mai 2010 abgerufen am 8 November 2020 a b c Inventar der Denkmalschutzobjekte von uberkommunaler Bedeutung S 93 a b SBB UAF Remise Unterhalts und Abstellanlage Zurich Pfister Schiess Tropeano 2020 abgerufen am 8 November 2020 Werner Huber Hauptbahnhof Zurich Scheidegger amp Spiess Zurich 2015 ISBN 978 3 85881 490 6 S 45 47 Inventar der Denkmalschutzobjekte von uberkommunaler Bedeutung S 91 Spezialinventar SBB Gebaude Zurich S 32 SBB Unterhaltsanlage F Remisenstrasse 15 17 Stadt Zurich 2018 abgerufen am 8 November 2020 47 382192 8 523663 Koordinaten 47 22 55 9 N 8 31 25 2 O CH1903 681934 248495 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lokomotivdepot F amp oldid 227368729