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Lohnnebenkosten oder Personalnebenkosten Lohnzusatzkosten sind in der Betriebswirtschaftslehre und im Personalwesen Personalkosten die zusatzlich zu den Lohnkosten entstehen Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Arten 3 Einordnung der Lohnnebenkosten 4 Personalzusatzkosten 5 Situation in Deutschland 5 1 Massnahmen zur Senkung der Sozialkosten in Deutschland 6 International 6 1 Schweiz 6 2 Europaischer Vergleich 7 Wirtschaftliche Aspekte 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenBei den Lohnnebenkosten handelt es sich um Nebenkosten die vom Arbeitgeber zusatzlich zu dem Arbeitsentgelt gezahlt werden 1 Den Begriff der Lohnnebenkosten wendet das Statistische Bundesamt fur die indirekten Arbeitskosten an Die deutsche amtliche Statistik ubernimmt seit 2004 die bei Eurostat und der Internationalen Arbeitsorganisation ILO gebrauchliche Gliederung in Bruttolohne und gehalter einerseits direkte Arbeitskosten und Lohnnebenkosten andererseits indirekte Arbeitskosten Es handelt sich dabei um ein volkswirtschaftliches Aggregat das weiter gefasst ist als der personalwirtschaftliche Begriff Arten Bearbeiten Direkte Lohnkosten sind diejenigen Zahlungen die der Arbeitgeber unmittelbar an den Arbeitnehmer leistet indirekt sind die vom Arbeitgeber an Dritte geleisteten Zahlungen Lohnnebenkosten sind uberwiegend direkte Zahlungen Zu den Lohnnebenkosten gehoren 2 Anwerbungskosten Auslosung Beihilfen fur Arztleistungen Zahnersatz und Kuren vom Arbeitgeber gestellte Berufskleidung Fahrtkosten Lohnsummensteuern Reisegeld Umzugskostenerstattungen Verpflegungsgutscheine Zuschuss zur Kantine Zuschusse des Arbeitgebers zum Krankengeld indirekte Lohnnebenkosten Die durch Gesetze vom Arbeitgeber zu leistenden Arbeitgeberbeitrage Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und ahnliche Pflichtabgaben gehoren zu den Sozialkosten und erhohen damit die soziale Sicherheit der Arbeitnehmer Einordnung der Lohnnebenkosten BearbeitenJe nach Perspektive werden die Arbeitgeberbeitrage zur sozialen Sicherung der Arbeitnehmer entweder als zusatzliches Bruttoeinkommen gesehen oder als zweckgebundener Abzug vom eigentlich angemessenen Einkommen Geschichtlich trifft die zweite Sichtweise zu Die soziale Sicherung wurde eingefuhrt um unvermeidlich gewordene Lohnerhohungen teilweise obligatorisch zur Sicherung gegen individuelle Lebensrisiken zu verwenden Den Lohnnebenkosten steht auch ein Nutzen gegenuber Denn die Notwendigkeit zur Versicherung sozialer Risiken bleibt nach Wegfall der Arbeitgeberanteile oder der gesamten Sozialversicherungsbeitrage bestehen d h ein Arbeitnehmer musste auch nach Wegfall der Lohnnebenkosten Kosten fur die allgemeinen Lebensrisiken aufwenden Personalzusatzkosten BearbeitenDas Institut der deutschen Wirtschaft spricht nicht von Lohnnebenkosten sondern von Personalzusatzkosten Bei den Definitionen greift es auf Statistiken von Eurostat zuruck Demnach setzen sich die Arbeitskosten je geleisteter Arbeitsstunde aus dem direkten Stundenlohn direktes Arbeitsentgelt und den Personalzusatzkosten zusammen Der Direktlohn also das so genannte direkte Arbeitsentgelt besteht aus dem Entgelt fur geleistete Arbeit einschliesslich der Uberstundenzuschlage Schichtzulagen und regelmassig gezahlter Pramien Die Personalzusatzkosten setzen sich aus den ubrigen direkten Kosten die im Jahresverdienst enthalten sind und den indirekten Kosten zusammen Zu den direkten Personalzusatzkosten zahlen u a die Entlohnung fur arbeitsfreie Tage Urlaub und Feiertage Sonderzahlungen z B Weihnachtsgeld sonstige Geldzuschusse und Naturalleistungen Als indirekte Personalzusatzkosten werden die Arbeitgeberbeitrage zur Sozialversicherung die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sonstige Aufwendungen sozialer Art und die Kosten der Berufsausbildung bezeichnet Situation in Deutschland BearbeitenIn Deutschland liegen die Lohnnebenkosten unterhalb des EU Schnitts 3 Zu den Lohnnebenkosten gehoren in Deutschland folgende auf den Arbeitgeber entfallenden Anteile Kostenart Stand Beitrag AG Beitrag AN BemerkungRentenversicherung Januar 2020 4 5 9 3 9 3 Die gemeinsam zu tragenden Beitrage fallen bis zu den jeweiligen Beitragsbemessungsgrenzen an Gesetzliche Krankenversicherungallgemeiner Beitragssatz Januar 2020 6 7 7 3 7 3 Den ggf zusatzlichen von der jeweiligen Krankenkasse erhobenen kassenspezifischen Zusatzbeitrag trug bis in das Jahr 2018 ausschliesslich der Arbeitnehmer Seit dem 1 Januar 2019 wird der Zusatzbeitrag zur Krankenversicherung zu gleichen Teilen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern getragen 8 Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung fur das Jahr 2020 betragt 1 1 9 Gesetzliche Krankenversicherungermassigter Beitragssatz Januar 2020 6 10 7 0 7 0 Arbeitslosenversicherung Januar 2020 11 12 1 2 1 2 Pflegeversicherung Juli 2023 13 1 7 1 7 0 6 Zuschlag fur kinderlose Arbeitnehmer ab 23 Jahre im Freistaat Sachsen 1 2 fur AG und 2 2 fur ANGesetzliche Unfallversicherung 1 6 abhangig vom UnfallrisikoUmlage U1 nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz Januar 2018 1 10 14 3 90 15 Fur Betriebe mit in der Regel nicht mehr als 30 Arbeitnehmern Die Hohe der Umlagesatze sind abhangig von der Satzung der Krankenkasse und den Erstattungssatzen zwischen 40 und 80 Umlage U2 Mutterschaftsgeld Januar 2018 0 14 16 0 88 17 Hohe abhangig von der Satzung der KrankenkasseUmlage U3 fur das Insolvenzgeld Januar 2020 18 0 06 Urlaubsentgelt nach BUrlGEntgeltfortzahlung wahrend des Urlaubs Der Arbeitgeberbeitrag liegt damit bei ca 21 des Bruttolohns des Arbeitnehmers wenn der Arbeitslohn die Beitragsbemessungsgrenzen nicht ubersteigt Fur den Teil des Bruttolohns der die Beitragsbemessungsgrenze ubersteigt fallen keine Sozialversicherungsbeitrage an Die Beitragshohe wird seit dem 1 Januar 2009 fur alle Sozialversicherungszweige von der Bundesregierung festgelegt zuvor war der Beitrag zur Krankenversicherung von der Kasse abhangig die der Arbeitnehmer gewahlt hat Der Arbeitnehmer tragt weitere 20 625 seines Bruttolohns zur Sozialversicherung bei In der Pflegeversicherung zahlen Kinderlose ab dem 23 Lebensjahr einen Zuschlag von 0 25 In Sachsen zahlen die beitragspflichtigen Personen 1 475 1 95 2 0 5 vom beitragspflichtigen Entgelt bis zur Beitragsbemessungsgrenze Hinzu kommt ggf noch der Zuschlag fur Kinderlose Arbeitgeber in Sachsen zahlen zur finanziellen Entlastung an Stelle des weiterhin bestehenden Feiertags dementsprechend 0 475 1 95 2 0 5 des beitragspflichtigen Entgelts Die Sozialabgaben stellen eine Pflichtversicherung dar und konnen auch nicht durch Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und nehmer ausgeschlossen werden sofern ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhaltnis besteht 19 Der Beitrag des Arbeitnehmers wird vom Arbeitslohn einbehalten Sowohl der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeberanteil am Gesamtsozialversicherungsbeitrag werden vom Arbeitgeber monatlich an die zustandige Einzugsstelle Krankenkasse weitergeleitet Die Einzugsstelle verteilt den Gesamtsozialversicherungsbeitrag auf die einzelnen Sozialversicherungstrager Den Beitrag zur Unfallversicherung zahlt der Arbeitgeber unmittelbar an den zustandigen Unfallversicherungstrager Dies ist in der Regel eine Berufsgenossenschaft Massnahmen zur Senkung der Sozialkosten in Deutschland Bearbeiten Fur den Arbeitgeber stellen die Lohnnebenkosten einen finanziellen Aufwand dar Arbeitgeberverbande kritisieren dass diese Kosten die Kosten der Beschaftigung erhohen Aus diesem Grund verwenden Arbeitgeberverbande marktliberale Politiker und arbeitgebernahe Interessenverbande den Begriff Lohnzusatzkosten Diese Bezeichnung ist ungenau und ggf irrefuhrend Es sollte beachtet werden dass nicht alle moglichen Zusatzkosten bei Zahlung eines Arbeitslohns auf Nebenkosten zuruckzufuhren sind da Zusatzkosten auch auf konkrete Massnahmen z B Feiertagszulagen Zulagen bei Auslandstatigkeit etc oder besondere Vorkommnisse z B Lohnfortzahlung bei Krankheit Wartezeiten aufgrund von technischen oder wetterbedingten Storungen etc zuruckfuhren sind Nach den Berechnungen des Bundesministeriums fur Gesundheit sind in der Zeit von 1991 bis 2003 die Anteile der Arbeitgeber an der Finanzierung der Sozialleistungen von 39 1 auf 33 7 zuruckgegangen Um Arbeitslose noch starker zu fordern wurde das sogenannte Hartz Konzept geschaffen und u a im Rahmen der Agenda 2010 der rot grunen Bundesregierung in modifizierter Form umgesetzt Es bewirkt im Niedriglohnbereich eine Senkung der Sozialversicherungsbeitrage Dafur wurden die Instrumente Minijob und Midijob geschaffen die neben das regulare Beschaftigungsverhaltnis treten Gleichzeitig wurden durch die Agenda 2010 weitere Teile der bisher als Arbeitgeber und Arbeitnehmerbeitrage abgefuhrten Sozialversicherungskosten dem Nettoeinkommen der Arbeitnehmer angelastet sowie auf der Ausgabenseite Rentenauszahlungen Leistungen der Krankenversicherung und Arbeitslosengeld gekurzt Kritiker befurchten dass durch diese Massnahmen Vollarbeitsplatze durch billigere Jobs ersetzt wurden und keine neuen Arbeitsplatze entstunden wodurch das Sozialversicherungssystem durch Einnahmeausfalle weiter geschwacht wurde Das Hartz Konzept beruhe auf einer einzelwirtschaftlichen Sicht der Dinge die die makrookonomischen Auswirkungen ausblende Kritiker der Fixierung auf die Hohe der Lohnnebenkosten geben zu bedenken dass Lohnersatzleistungen die Nachfrage in Zeiten konjunktureller Schwache stutzen sie mithin neben ethischen kollektive Absicherung von Lebensrisiken auch volkswirtschaftlich sinnvolle Aufgaben erfullen Dieser keynesianischen Auffassung wirft man vor sie berucksichtige nicht die langfristige Entwicklung Jedoch wird darauf hingewiesen dass es sich um eine bleibende Nachfrageschwachung handelt die bis in die zukunftige Entwicklung hineinwirkt Dagegen steht die Beurteilung jener Okonomen die grundsatzlich von einer Stabilitat des marktwirtschaftlichen Systems ausgehen und die behaupten dass die derzeitige Arbeitslosigkeit nicht auf einem Nachfrageproblem beruhe Auch fuhren Kritiker an dass Lohnnebenkosten nicht die entscheidende Grosse zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der eingesetzten Arbeit seien sondern die Lohnstuckkosten sowie die Stuckgewinne Diese gaben Aufschluss uber die Produktivitat und die Wettbewerbsfahigkeit einer Volkswirtschaft International BearbeitenSchweiz Bearbeiten Die Lohnnebenkosten in der Schweiz teilen sich zurzeit 2015 folgendermassen auf 20 Alters und Hinterlassenenversicherung AHV Invalidenversicherung Schweiz Erwerbsersatzordnung 5 15 weitere 5 15 tragt der Arbeitnehmer Die Beitragspflicht beginnt fur Erwerbstatige am 1 Januar nach Vollendung ihres 17 Altersjahres fur Nichterwerbstatige am 1 Januar nach Vollendung ihres 20 Alterjahres Der Mindestbeitrag belauft sich auf 480 Fr pro Jahr Selbstandige zahlen reduzierte Beitrage Bei einem Einkommen von 56 400 Fr und hoher 9 7 fur Einkommen unter 56 400 Fr gelten abgestufte reduzierte Satze die bei einem Einkommen von mindestens 9 400 Fr nur noch 5 223 betragen Zusatzlich zu den AHV Beitragen kommen Verwaltungskosten die je nach AHV Kasse zwischen 0 05 und 0 2 der Lohnsumme betragen und vom Arbeitgeber zu tragen sind Arbeitslosenversicherung ALV 1 1 auf Lohne bis 126 000 Fr weitere 1 1 tragt der Arbeitnehmer Fur Lohnteile uber 126 000 Fr betragt der Beitrag 0 5 des massgebenden Jahreslohnes Auf Lohnteile uber 315 000 Fr werden seit 2014 ebenfalls ALV Beitrage erhoben Selbstandige mit Einzelfirmen sind nicht versicherungspflichtig sie konnen auch nicht freiwillig der offentlichen AL Versicherung beitreten Unfallversicherung UVG NBU Der Arbeitgeber bezahlt die Pramien fur Betriebsunfalle und Berufskrankheiten der Arbeitnehmer die fur Freizeitunfalle NBU Die Pramien werden vom UVG pflichtigen Lohn hochstens von 126 000 Fr bemessen Die NBU Versicherung ist nur dann gesetzlich vorgeschrieben wenn Arbeitnehmer mehr als 8 Stunden pro Woche arbeiten Die Pramien sind von der Branche und vom Risiko abhangig Im Durchschnitt 0 4 fur die UVG und eine Pramie von 1 3 bis 3 fur die NBU Selbststandige sind nicht UVG NBU pflichtig eine freiwillige Versicherung ist moglich aber teuer die Pramien sind oft doppelt so hoch wie die der Arbeitnehmer Krankentaggeld Versicherung KTG Eine Krankentaggeld Versicherung ist fur den Arbeitgeber freiwillig jedoch kann er die Halfte dieser Kosten dem Arbeitnehmer abwalzen ein gesetzlicher Anreiz das Unternehmer Risiko bei einem Ausfall des Arbeitnehmers zu mindern Die Pramien betragen zwischen 1 3 und 3 der Bruttolohnsumme wobei Selbstandige deutlich mehr bezahlen Krankenversicherung KVG Diese ist in der Schweiz obligatorisch fur alle Einwohner Die Pramien fur die Krankenversicherung gehoren in der Schweiz nicht zu den Lohnnebenkosten sondern werden den Versicherten von den Krankenkassen direkt verrechnet und sind in der Hohe einkommensunabhangig Die Pramien der obligatorischen Grundversicherung werden pro Kopf erhoben und sind je nach Krankenkasse Altersgruppe und Pramienregion unterschiedlich Zahnbehandlungen sind von der Versicherung nicht gedeckt Bei niedrigen Einkommen gewahren die Kantone eine unterschiedlich hohe Pramienvergunstigung von bis zu 50 der Pramien die allerdings von den betroffenen Personen jedes Jahr neu beantragt werden muss Pensionskasse 2 Saule Jeder Arbeitgeber muss fur seine Arbeitnehmer einen Pensionskassen Anschluss vorweisen konnen die Arbeitnehmer selbst haben keine Wahlmoglichkeit Die Pensionskassen sind meistens Versicherungen und Sammelstiftungen konnen aber bei grosseren Firmen auch dem Unternehmen angeschlossene Stiftungen sein Es besteht Versicherungspflicht fur alle Arbeitnehmer ab dem 1 Januar des Jahres in welchem das 18 Altersjahr vollendet wird und deren Brutto Einkommen pro Arbeitsverhaltnis uber 21 150 Fr im Jahr liegt Bis zum vollendeten 24 Altersjahr sind nur Invaliditat und Todesfall versichert Danach kommt eine Alterskapitalbildung hinzu Die Pramie richtet sich nach dem Alter und liegt zwischen 2 5 bei unter 25 Jahrigen und uber 20 bei uber 55 Jahrigen Obligatorisch versichert ist jeweils nur der Lohnanteil bis 84 600 Fr pro Jahr abzuglich eines Koordinationsabzugs von 24 675 Fr Die Pramien tragen Arbeitgeber und Arbeitnehmer haufig je zur Halfte der Arbeitgeberanteil kann je nach Kanton Arbeitgeber und gewahlter Pensionskasse zwischen 1 2 und 2 3 liegen Fur das Kader einer juristischen Person AG und GmbH werden oftmals verbesserte auf die ganze Lohnsumme bezogene Kaderversicherungen angeboten Selbststandige konnen sich freiwillig der Pensionskasse ihrer Arbeitnehmer anschliessen Hier gelten fur Arbeitnehmer und das Kader die gleichen Pramienhohen und prozentualen Anteile Familienzulage Die Familienzulagen werden ausser im Kanton Wallis ausschliesslich von den Arbeitgebern finanziert Die Beitrage betragen 0 1 bis 4 0 der Bruttolohnsumme abhangig von der Kantonszugehorigkeit Fur landwirtschaftliche Betriebe gilt eine Regelung auf Bundesebene Beitrage 2 des Einkommens Die Selbstandigen mussen sich im Kanton ihres Geschaftssitzes zwingend einer Familienausgleichskasse anschliessen und mussen bis zu einem Erwerbseinkommen von 126 000 Fr pro Jahr Beitrage an ihre Familienausgleichskasse leisten Die vom Arbeitgeber aufzubringenden Lohnnebenkosten liegen somit je nach Branche und Alter des Angestellten zwischen ca 7 7 und 16 2 Etwa derselbe Anteil wird dem Arbeitnehmer vom Bruttolohn abgezogen Da es fur die AHV keine Beitragsbemessungsgrenze wie in Deutschland gibt sind die prozentualen Sozialabgaben bei niedrigen Lohnen nicht hoher als bei hoheren Lohnen wenn man die vom Arbeitnehmer selbst getragene pro Kopf Pramie der gesetzlichen Krankenversicherung nicht berucksichtigt Daruber hinaus sind die Beitragssatze in der Schweiz niedriger und stabiler als in Deutschland Europaischer Vergleich Bearbeiten Lohnnebenkosten 2018 im Verhaltnis zum Bruttolohn Auf 100 Euro Bruttoverdienst zahlten Arbeitgeber zusatzlich x Euro Lohnnebenkosten in Prozent Verwendet wird die enge Abgrenzung indirekte Kosten die dem Arbeitgeber zusatzlich zu dem an den Arbeiternehmer gezahlten Bruttolohn entstehen 21 22 Land Lohnnebenkosten in des Bruttolohns 2018 Lohnnebenkosten in des Bruttolohns 2020Europaische Union nbsp Europaische Union EU 28 30 32Eurozone EU 19 34 32Schweden nbsp Schweden 48 47Frankreich nbsp Frankreich 45 45Italien nbsp Italien 40 40Osterreich nbsp Osterreich 38 41Tschechien nbsp Tschechien 37 35Belgien nbsp Belgien 37 36Slowakei nbsp Slowakei 37 37Estland nbsp Estland 35 35Spanien nbsp Spanien 35 36Griechenland nbsp Griechenland 33 34Niederlande nbsp Niederlande 30 30Lettland nbsp Lettland 29 28Deutschland nbsp Deutschland 27 27Portugal nbsp Portugal 26 25Finnland nbsp Finnland 25 23Ungarn nbsp Ungarn 25 22Polen nbsp Polen 22 22Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 20 20Slowenien nbsp Slowenien 19 18Bulgarien nbsp Bulgarien 19 19Kroatien nbsp Kroatien 19 17Irland nbsp Irland 18 18Zypern Republik nbsp Zypern 16 19Danemark nbsp Danemark 16 15Luxemburg nbsp Luxemburg 13 14Rumanien nbsp Rumanien k A Anm 1 5Anm 1 keine Angaben da Zahlenwert nicht sicher genug Die Statistik versteht unter Lohnnebenkosten auch die Sozialkosten In einigen EU Mitgliedstaaten steigen die Lohnnebenkosten lediglich degressiv im Verhaltnis zu den Lohnkosten 23 Wirtschaftliche Aspekte BearbeitenDie Lohnnebenkosten sind zusammen mit den Sozialkosten Bestandteil der gesamten Personalkosten 24 Lohnnebenkosten und Sozialkosten sind mithin nicht identisch Lohnkosten Sozialkosten Lohnnebenkosten Personalkosten Die durch Gesetz oder Tarifvertrag anfallenden Teile der Personalkosten sind durch den Arbeitgeber nicht beeinflussbar sondern mussen als Datenparameter hingenommen werden Insofern wirken Gesetz oder Tarifvertrag bei den Sozial und Lohnnebenkosten als Kosteneinflussgrosse Im Regelfall hangen die Lohnnebenkosten proportional mit den Lohnkosten zusammen so dass eine Erhohung der Lohnkosten meist auch eine Erhohung der Lohnnebenkosten mit sich bringt Je mehr ein Unternehmen bereits mit hohen Lohnkosten belastet ist desto hoher sind die Sozialkosten bzw die Lohnnebenkosten Dieser Zusammenhang besteht grundsatzlich Zwar steigen in einigen EU Mitgliedstaaten die Lohnnebenkosten lediglich degressiv jedoch besteht allgemein stets der Grundmechanismus dass die Sozial und Lohnnebenkosten fur den Arbeitgeber vom Bruttolohn berechnet und diesem dann in Form von Lohnnebenkosten zugeschlagen werden 25 Nicht nur Lohnkosten sondern auch die Lohnnebenkosten sind ein Kostenfaktor der die Ertragslage von Unternehmen belastet Da bei personalintensiven Unternehmen die Personalkosten besonders stark ins Gewicht fallen erreichen auch die Lohnnebenkosten einen hohen Anteil an den Gesamtkosten Arbeitgeber konnen daher ihr Ziel der Kostensenkung nur bei der Verringerung der freiwilligen Sozial und Lohnnebenkosten erfullen Eine Senkung der Lohnnebenkosten fuhrt zwar zu einer hoheren Arbeitsnachfrage und in der weiteren Definition Einschluss der Arbeitnehmer Beitrage zur Sozialversicherung auch zu einer Erhohung der frei verfugbaren Nettolohne der Arbeitnehmer Dies bewirkt aber nicht notwendig eine Belebung der Konjunktur und eine Zunahme der Beschaftigung weil auch die Beitrage der Arbeitnehmer und Arbeitgeber nachfragewirksam sind z B als Ausgaben im Gesundheitsbereich in der Pflege als Konsumausgaben der Rentner usw Wenn die Senkung der Lohnnebenkosten mit einer Senkung der Sozialleistungen Rente Krankenversicherungsleistungen und so weiter verbunden ist kann die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sogar sinken Siehe auch BearbeitenLohnstuckkostenLiteratur BearbeitenHeinz J Bontrup Exkurs Die Mar von den zu hohen Lohnnebenkosten In Arbeit Kapital und Staat 2005 ISBN 3 89438 326 7 S 82 102 Jurgen Ehler Ines Koller Anmerkungen zur Lohnnebenkostendiskussion unter besonderer Berucksichtigung der gesetzlichen Rentenversicherung In Deutsche Rentenversicherung 10 11 2005 S 621ff Thomas Schonwalder Begriffliche Konzeption und empirische Entwicklung der Lohnnebenkosten in der Bundesrepublik Deutschland eine kritische Betrachtung Hans Bockler Stiftung Dusseldorf 2003 ISBN 3 935145 65 9 Weblinks BearbeitenHeinz J Bontrup Zur Diskussion zu hoher Lohnnebenkosten PDF 104 kB Lohnkosten im internationalen Vergleich PDF Deutsches Institut fur Wirtschaftsforschung Berlin Wochenbericht 14 04 Christoph Schroder Die Arbeitskosten der deutschen Wirtschaft PDF IW Trends Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Koln 34 Jahrgang Heft 2 2007 PDF 138 kB Lohnnebenkosten im europaischen Vergleich PDF Statistisches Bundesamt Februar 2007 Mythos Lohnnebenkosten PDF Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Wirtschaftspolitische Informationen 1 2005 Tool zur Online Berechnung der Lohnzusatzkosten in Osterreich CPU Informatik Tool zur Berechnung der Lohnzusatzkosten in Deutschland Beitrage AHV IV EO ALV PDF Schweiz Bundesamt fur Sozialversicherungen Beitrage Selbstandigerwerbender AHV IV EO ALV PDF Schweiz Bundesamt fur Sozialversicherungen Kinderzulagen fur Selbstandigererwerbende Neue Zurcher Zeitung Abfrage der hinterlegten Datenbank umlage u1 Abfrage der hinterlegten Datenbank umlage u2Einzelnachweise Bearbeiten Michael Olsson Dirk Piekenbrock Gabler Lexikon Umwelt und Wirtschaftspolitik 1996 S 429 Stefan Scholz Clemens Schramm Kristin Wellner Marcus Hackel Regina Zeitner Anne Hackel Architekturpraxis Bauokonomie 2020 S 162 KORREKTUR Arbeitskosten in der EU 2018 Deutschland weiterhin Sechster Statistisches Bundesamt 29 April 2019 abgerufen am 1 Januar 2020 287 SGB VI Bekanntmachung der Beitragssatze in der allgemeinen Rentenversicherung und der knappschaftlichen Rentenversicherung fur das Jahr 2020 BGBl 2019 I S 1999 a b Beitragssatz und Zusatzbeitrage der gesetzlichen Krankenversicherung Bundesministerium fur Gesundheit BMG 30 Oktober 2015 abgerufen am 4 November 2015 241 SGB V 249 SGB V alte Fassung bis 1 Januar 2019 und neue Fassung Bekanntmachung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes nach 242a Absatz 2 des Funften Buches Sozialgesetzbuch fur das Jahr 2020 BAnz AT 28 10 2019 B3 243 SGB V 1 Verordnung uber die Erhebung von Beitragen zur Arbeitsforderung nach einem niedrigeren Beitragssatz fur die Kalenderjahre 2019 bis 2022 Erste Verordnung zur Anderung der Beitragssatzverordnung 2019 BGBl 2019 I S 1998 55 SGB XI Umlageversicherung U1 Krankheit Metzinger BKK abgerufen am 21 Januar 2018 Entgeltfortzahlungsversicherung Umlage und Erstattungssatze pdf DAK Gesundheit S 1 abgerufen am 21 Januar 2018 Beitragsrelevante Daten 2018 pdf Wieland BKK S 1 abgerufen am 21 Januar 2018 Beitragssatze und Grenzwerte auf einen Blick pdf Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin S 1 abgerufen am 21 Januar 2018 Insolvenzgeldumlagesatzverordnung 2020 BGBl 2019 I S 1413 Lohnnebenkosten Memento vom 22 Januar 2009 im Internet Archive Bundesministerium der Finanzen Synoptische Tabelle der anwendbaren Beitrags und Pramiensatze PDF Bundesamt fur Sozialversicherungen Schweiz Statistisches Bundesamt Deutschland auf Basis von Eurostat Daten vom 27 Marz 2019 Statista Lohnnebenkosten auf 100 Euro Bruttoverdienst in der Privatwirtschaft in den Mitgliedstaaten der Europaischen Union in den Jahren 2018 bis 2020 Januar 2023 EU Kommission Weissbuch Beschaftigung in Europa 1999 1999 S 146 Stefan Scholz Clemens Schramm Kristin Wellner Marcus Hackel Regina Zeitner Anne Hackel Architekturpraxis Bauokonomie 2020 S 162 Uwe Bitting Arbeit und Sozialversicherung fur alle 2009 S 40Normdaten Sachbegriff GND 4127694 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lohnnebenkosten amp oldid 237132537