www.wikidata.de-de.nina.az
Live at I U C C ist ein Jazzalbum von Horace Tapscott und dem Pan Afrikan Peoples Arkestra Die in unterschiedlichen Besetzungen zwischen dem 25 Februar und 24 Juni 1979 entstandenen Aufnahmen erschienen 1979 in kleiner Auflage als Langspielplatte auf Nimbus West Records 2019 wurden die Aufnahmen auf Soul Jazz Records wiederveroffentlicht Live at I U C C Livealbum von Horace Tapscott amp Pan Afrikan Peoples ArkestraVeroffent lichung en 1979Aufnahme 1979Label s Nimbus West RecordsFormat e 2 LP 2 CD DownloadGenre s JazzTitel Anzahl 7Besetzung Posaune Lester RobertsonSopransaxophon Billy Harris Jesse SharpsTenorsaxophon Sabir MateenBaritonsaxophon John B WilliamsFlote Adele Sebastian Aubrey HartPiano Horace TapscottKontrabass Roberto MirandaSchlagzeug Alan HinesPerkussion Daa oud WoodsStimme Kamau Daaood 1 4 Produktion Tom AlbachAufnahmeort e Immanuel United Church of Christ Los AngelesChronologie Horace Tapscott Conducting The Pan Afrikan Peoples Arkestra The Call 1978 Live at I U C C In New York 1979 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Titelliste 3 Die Sessions 4 Rezeption 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenTapscott leitete bereits seit Ende 1961 sein dynamisches Orchester namens The Pan Afrikan Peoples Arkestra auch P A P A Bedingt durch den Umstand dass seine Nahe zur Black Panther Party und die Mitwirkung an Elaine Browns Album Seize the Time ihm eine Beobachtung durch das FBI eingebracht war seine Studiokarriere von 1969 an fur fast ein Jahrzehnt zum Erliegen gekommen 1 Im November 1978 hatte er das Gluck dass er von einem sozial eingestellten professionellen Spieler namens Tom Albach angesprochen wurde um mit ihm ein Musiklabel zu grunden Das Label Nimbus West widmete sich Tapscotts Musik und ermoglichte diesem vollstandige kunstlerische Kontrolle allerdings ohne die Erwartung damit Gewinn zu erzielen und das Existenzminimum fur den Fortbestand der Band bereitstellt zu bekommen notierte Damen Jobe Ein weiterer Faktor war die Gelegenheit fur regelmassige Auftritte in der einzigen Gegend von Los Angeles die Tapscott wirklich am Herzen lag dem Viertel Watts Dort war die Immanuel United Church of Christ I U C C an der Ecke 85th and Holmes Street Dort trat Tapscott viele Jahre lang auf jeden vierten Sonntag im Monat 2 Die Labelgrundung und die Auftrittsmoglichkeit verliehen Tapscott immense Stabilitat Bis zum Kontakt mit Albach war die Zahlung der Miete ein echtes Problem und Tapscott hatte bis dato nur etwa vier Aufnahmen veroffentlicht alle bis auf eine ab 1969 in den letzten zwei Jahren Zuvor hatte er 1978 noch weitere Herausforderungen zu meistern die bedeutendste war dass er im Sommer dieses Jahres an einem massiven Aneurysma gelitten hatte und beinahe gestorben ware Ein weiterer Grund war dass er kurz davor stand seinen musikalischen Leiter haufigen Arrangeur Saxophonisten und in Tapscotts Abwesenheit de facto Bandleader Jessie Sharps an die US Armee zu verlieren Zu dieser Zeit kehrte das P A P A zur Buhne in der Immanuel United Church of Christ nach mehreren Monaten Abwesenheit fur eine besonders fluchtige Show zuruck so der Autor 2 Dabei entstand auch das Album Live at I U C C Sieben der acht Tracks auf diesem Zwei CD Album sind uber zehn Minuten lang Macrame und Village Dance uberschreiten die Zwanzig Minuten Marke Ein Grossteil der Blaser getriebenen Musik wird von dem Tenorsaxophonisten Sabir Mateen geleitet der auch zwei der Kompositionen geschrieben hat 2 Es sei schwierig diese gross angelegte Live Aufnahme mit irgendetwas anderem in Tapscotts begrenzter Diskographie zu vergleichen meinte Geoff Cowart da er in den 1960er Jahren nur ein Album und in den 1970er Jahren nur eine Handvoll Aufnahmen mit kleineren Gruppen aufgenommen hat 3 Das Album ist zudem die einzige Aufnahme eines kompletten Arkestra Konzerts 3 Aiee The Phantom 1996 und Thoughts of Dar Es Salaam 1997 gehorten zu den letzten Alben die Tapsott zu seinen Lebzeiten vorlegen konnte und es gab nach seinem Tod 1999 zunachst nur sehr wenige posthume Veroffentlichungen 2017 veroffentlichte die Filmemacherin Barbara McCullough einen Dokumentarfilm uber sein Leben mit dem Titel Horace Tapscott Musical Griot der Filmmaterial aus 17 Jahren zeigt das sie gesammelt hatte 2019 sei das Interesse an Tapscotts Musik mit den Wiederveroffentlichungen von vier Aufnahmen Why Don t You Listen Live at LACMA Dark Tree Records Flight 17 und Call beide auf Outernational Records erschienen und dem Album Live at I U C C wieder aufgelebt notierte Karl Ackermann Beides habe dazu beigetragen mehr Licht auf den Mann zu werfen der auch die Karrieren von Jazzmusikern wie den Saxophonlegenden David Murray und Arthur Blythe gefordert hatte meinte Geoff Cowart 3 Titelliste BearbeitenHorace Tapscott amp Pan Afrikan Peoples Arkestra Live at I U C C Nimbus 357 Nimbus West NS357C Soul Jazz Records SJR CD424 4 CD 1Macrame Jesse Sharps 20 36 Future Sally s Time Arthur Blythe Stanley Crouch 11 17 Noissessprahs Sabir Mateen 16 27 McKowsky s First Fifth Jesse Sharps 16 10CD 2Village Dance Sabir Mateen 26 22 L T T Tapscott 14 56 Desert Fairy Princess Jesse Sharps 11 00 Lift Every Voice James Weldon Johnson J R Johnson 1 58Die Sessions BearbeitenHorace Tapscott with The Pan Afrikan Peoples Arkestra Jesse Sharps sop Kafi Roberts fl Herbert Callies alto cl Michael Session as Sabir Mateen James Andrews ts Horace Tapscott p David Bryant Alan Hines kb Everett Brown Jr dr 25 Februar 1979Macrame dd Lester Robertson trb Red Callender tu Kafi Roberts Adele Sebastian fl Herbert Callies alto cl Sabir Mateen James Andrews Billy Harris ts John Williams bar Horace Tapscott p David Bryant Alan Hines kb Everett Brown Jr dr Daa oud Woods perc 25 Marz 1979Desert Fairy Princess Lift Every Voice dd Lester Robertson trb Billy Harris sop Adele Sebastian Aubrey Hart fl Sabir Mateen ts John Williams bar Horace Tapscott p Alan Hines Roberto Miranda kb Billy Hinton dr Daa oud Woods perc 27 Mai 1979L T T The Village Dance Future Sally s time dd Lester Robertson trb Billy Harris sop Adele Sebastian Aubrey Hart fl Robert Watt fhr Sabir Mateen Desta Walker ts John Williams bar Linda Hill p Louis Spears cello Alan Hines Roberto Miranda David Bryant kb Billy Hinton dr Daa oud Woods Mike Daniels perc 24 Juni 1979Noissessprahs dd Rezeption Bearbeiten nbsp Sabir Mateen beim Moers festival 2009Nach Ansicht von Karl Ackermann der das Album in All About Jazz rezensierte wurde der Pianist und Komponist Horace Tapscott erst 20 Jahre nach seinem Tod die Ehrungen erhalten die ihm auf dem Hohepunkt seiner Karriere weitgehend entgangen seien Die epischen Stucke Macrame und Village Dance wurden die beiden Herzstucke des Albums darstellen und Tapscotts Vorliebe fur die Mischung von Avantgarde und Hard Swing in grossen Ensembles auf eine zugangliche ansteckende Art und Weise verkorpern Future Sally s Time von Arthur Blythe und Stanley Crouch sei Tapscotts Vorzeigestuck das er mit einem Solo beginne und seine spitzen Linien unregelmassig durch das dichte Gruppenspiel webe Das von Tapscott geschriebene L T T zeige eine disziplinierte Herangehensweise die dennoch Raum lasse ins Jenseitige aufzusteigen 2 Kamasi Washingtons kometenhafter Aufstieg in jungster Zeit hat zu einer Explosion des Interesses an der Jazzszene von Los Angeles gefuhrt schrieb Geoff Cowart in The Quietus Wahrend Spieler wie Charles Mingus Eric Dolphy Frank Morgan und Curtis Amy kaum vorgestellt werden mussen wurde jedoch Tapscott grossere Anerkennung verdienen Wo seine politischen und spirituellen Prinzipien unerschutterlich waren offenbare seine Musik einige interessante Widerspruche Bei diesem Auftritt im Gemeindesaal stehe Tapscott einer grossen Band vor die uberzeugend faszinierend zerebralen und schrillen Jazz auffuhre Es sei aus dem gleichen Guss wie ein Mingus Big Band Auftritt aber Tapscotts Riffs und Laufe auf dem Piano seien schwer zu fassen und klangen seltsam atherisch Und am Ende sei klar dass in Tapscotts spirituellem Jazz ein ganzes Leben voller musikalischer Ideen dargeboten werde 3 Scott Yanow verlieh dem Album in Allmusic dreieinhalb Sterne und schrieb der Pianist und Komponist Horace Tapscott habe angesichts seiner Originalitat und seines offensichtlichen Talents relativ wenige Aufnahmen gemacht Diese Doppel LP mit seiner Big Band musikalisch irgendwo zwischen Post Bop und Avantgarde Jazz angesiedelt sei eine der wenigen Aufnahmen der Gruppe und enthalte tatsachlich vier verschiedene Versionen des Ensembles Die Musik sei ziemlich dynamisch und im Allgemeinen aufregend 5 Spirituell geht es in diesem zwei Stunden langen Dokument allemal zu schrieb Tim Caspar Boehme im hhv magazin und Avantgarde bedeute bei Horace Tapscott nicht dass ohne Unterlass in Free Jazz Manier der Grossteil des Form und Harmoniebestands der Jazztradition auseinandergenommen werde Vielmehr klinge es so als wurde das Sun Ra Arkestra statt in den Weltraum emporzusteigen einfach mal den Himmel uber Los Angeles erkunden Auf Live at I U C C wurden die Musiker die offen gehaltenen Raume der ausgedehnten Stucke zu wunderbar schwebend konzentrierten Stimmungen verdichten und wenn es mal richtig dissonant werde wie in Noissessprahs ruckwarts fur Sharps Session einer der Beteiligten war der Saxofonist Jesse Sharps klinge das weniger schrill als vielmehr wie eine zusatzliche Verdichtung Fur weitere Vielfalt sorgt der Dichter Kamau Daaood in McKowky s First Fifth mit einem Text fur Eric Dolphy 1 Diese vielen Aufnahmen im Jahr 1979 hatten zu dem gefuhrt was oft als das beste und reprasentativste Album des Pan Afrikan Peoples Arkestra angesehen wird schrieb Damen Jobe All About Jazz Tapscott sei bedingt durch seine Abwesenheit sichtlich energiegeladen und sei auch der einzige Pianist bei diesen Auftritt er teile sich diesmal nicht den Platz mit seiner zweiten Pianistin Linda Hill wahrend er dirigiert Der Energielevel sei durchgehend super hoch so zu horen beim Hohepunkt des Albums To the Great House Dieses 21 minutige Monsterstuck wurde eine stampfende klatschende Gruppe prasentieren wahrend die Drums und das Klavier einen ansteckenden Vamp spielen der immer intensiver zu werden scheint Dazu kommt Jesse Sharps der diesmal eine Sechs Loch Bambusflote spielt als ware ihn fur Improvisation auf John Coltrane Niveau gemacht Dieses Album gehore in das obere Pantheon von allem was Tapscott je gemacht hat 6 Zu den Hohepunkten des Albums zahlt Andy Thomas Daily Bandcamp die zwei modalen Meisterwerke komponiert von Jesse Sharps Macrame und Desert Fairy Princess ein weiteres Highlights sei das 26 minutige Epos Village Dance von Sabir Mateen Auch wenn die Aufnahmequalitat nicht an Studio LPs heranreiche sei sie doch als Live Dokument des Arkestra unverzichtbar 7 Weblinks BearbeitenInformationen zum Album bei BandcampEinzelnachweise Bearbeiten a b Tim Caspar Boehme Horace Tapscott with The Pan Afrikan Peoples Arkestra Live at I U C C 3 April 2019 abgerufen am 23 April 2023 a b c d Karl Ackermann Horace Tapscott with the Pan Afrikan Peoples Arkestra Live at I C U U All About Jazz 16 Juli 2019 abgerufen am 22 April 2023 englisch a b c d Geoff Cowart Horace Tapscott with The Pan Afrikan Peoples Arkestra Live At I U C C The Quietus 10 April 2023 abgerufen am 22 April 2019 englisch Horace Tapscott With The Pan Afrikan Peoples Arkestra Live At I U C C bei Discogs Besprechung des Albums von Scott Yanow bei AllMusic englisch Abgerufen am 23 April 2023 Damen Jobe Pan Afrikan Peoples Arkestra Live at I U C C 11 26 1978 All About Jazz 20 April 2023 abgerufen am 23 April 2023 englisch Andy Thomas The Legend of Horace Tapscott and His Arkestra on Nimbus West Records Daily bandcamp 24 September 2018 abgerufen am 7 Mai 2023 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Live at I U C C amp oldid 239087225