www.wikidata.de-de.nina.az
Der Lindenberg ist eine etwa 122 m u NHN 1 hohe Erhebung des Ostbraunschweigischen Hugellandes Er liegt beim niedersachsischen Thiede im Gebiet der kreisfreien Stadt Salzgitter und heisst landlaufig in Abgrenzung zu anderen gleichnamigen regionalen Erhebungen Thieder Lindenberg LindenbergThieder Lindenberg von Sudosten 2012 Hohe 122 m u NHNLage bei Thiede kreisfreie Stadt Salzgitter Niedersachsen Deutschland Gebirge Ostbraunschweigisches HugellandKoordinaten 52 11 31 N 10 29 39 O 52 191972222222 10 494138888889 122 Koordinaten 52 11 31 N 10 29 39 OLindenberg Salzgitter Thiede Niedersachsen Gestein BuntsandsteinErschliessung Fahrweg Hochbehalter auf dem Lindenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Naturraumliche Zuordnung 2 Landschaftsschutzgebiete 3 Geologie und prahistorische Funde 4 Geschichte 5 Sagen und Legenden 6 Verkehr 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Lindenberg liegt 850 m nordostlich des zu Salzgitter gehorenden Ortsteils Thiede 82 bis 105 m Hohe und 1 7 km sudsudwestlich des Braunschweiger Ortsteils Leiferde 71 m Hohe wobei die Grenze beider kreisfreien Stadte uber den Nord und Osthang verlauft Der Wald und die hochste Erhebung liegen in der Gemarkung Thiede Nach Osten fallt die Landschaft zur Oker und nach Westen zu deren Zufluss Thiedebach ab Naturraumliche Zuordnung Bearbeiten Der Lindenberg gehort in der naturraumlichen Haupteinheitengruppe Nordliches Harzvorland Nr 51 in der Haupteinheit Ostbraunschweigisches Hugelland 512 und in der Untereinheit Okerrandhohen 512 0 zum Naturraum Thieder Losshugelland 512 02 Der Naturraum erstreckt sich in Nord Sud Richtung zwischen Broitzem und dem Oderwald als schmales etwa vier Kilometer breites Band entlang des westlichen Okerufers Im Norden umfasst es die Kreideformationen des Geitelder Bergs und des Steinbergs die auch den nordlichen Abschluss der naturraumlichen Untereinheit Okerrandhohen bilden Im Suden markiert die Bewaldung bei Adersheim den Beginn des Naturraums Oderwald 512 01 2 Landschaftsschutzgebiete BearbeitenAuf dem Lindenberg liegt im Gebiet von Salzgitter das Landschaftsschutzgebiet LSG Thieder Lindenberg CDDA Nr 325156 1969 ausgewiesen 39 ha gross an das sich direkt nordlich und ostlich in jenem von Braunschweig das LSG Thieder Lindenberg CDDA Nr 325157 1969 18 ha anschliesst 1 Geologie und prahistorische Funde BearbeitenGeologisch ist der Lindenberg Teil einer hochgedruckten Buntsandstein Scholle uber dem Salzstock von Thiede 3 mit der Zwergenhohle s u Der Buntsandstein wurde seit 1404 von der Stadt Braunschweig abgebaut Am Rand des Lindenbergs liegt ein Gipsbruch der seit dem 17 Jahrhundert ausgebeutet wurde Vom Juni 1692 stammen auf dem Lindenberg gemachte beruhmte Funde prahistorischer Mammutknochen Bei dessen Freilegung wies Gottfried Wilhelm Leibniz anhand eines Zahnes nach dass man keine Uberreste eines Riesen sondern das Knochengerust eines Mammuts gefunden hat 4 1816 brachen in Folge eines Regengusses die Hange des Gipsbruches Bei den Aufraumarbeiten wurden die prahistorischen Knochen von uber 67 Tierarten gefunden sowie Feuersteinmesser also Zeugnisse fruher menschlicher Besiedlung 5 Geschichte Bearbeiten nbsp Beschreibung des ehemaligen Eisenbahn Haltepunkts unterhalb des Thieder Lindenbergs auf der Informationstafel der Braunschweigischen Landschaft Im Jahre 1381 kam es zur Schlacht am Lindenberg als sich der auf Schloss Wolfenbuttel sitzende Gottinger Herzog Otto der Quade nach dem Tod des Herzogs Magnus II im Braunschweiger Land festsetzte Bei der Schlacht zwischen Truppen des Herzogs vereint mit dem hildesheimischen Landadel gegen die unabhangige Stadt Braunschweig unterlagen die Braunschweiger Im Umfeld von Braunschweig gingen bei den Auseinandersetzungen am 3 und 4 September 1381 etwa ein Dutzend Dorfer in Flammen auf Im Dreissigjahrigen Krieg wurde 1641 bei Thiede die Schlacht um die Festung Wolfenbuttel ausgetragen Dabei nahmen die Herzoge von Braunschweig Wolfenbuttel und Franzosen Hessen und Schweden die Erhebung ein doch der Kampf gegen die bayrisch kaiserlichen Truppen ging unentschieden aus Von 1836 bis in die 1960er Jahre wurde auf der Erhebung eine Gaststatte betrieben in der die ortlich gefundenen Fossilien ausgestellt wurden und die insbesondere fur Braunschweiger ein beliebtes Ausflugsziel darstellte Von 1839 bis in die 1920er Jahre hielt die Eisenbahn unterhalb des Lindenbergs am Haltepunkt Leiferde so dass die Ausflugsgaste auf kurzem Wege zum Gasthaus gelangen konnten s nebenstehenden Ausschnitt aus der Informationstafel der Braunschweigischen Landschaft Seit 1943 befindet sich dort ein turmartiger Hochbehalter mit Nebengebauden der Harzwasserwerke Von hier aus wird die Stadt Braunschweig versorgt Bei der nahe gelegenen Friedrichshohe befindet sich die Ubernahmestation in der das Gefalle des Wassers fur die Stromerzeugung ca 200 kW genutzt wird 6 Das Lindenblatt des Wappens von Thiede verweist unter anderem auch auf den Lindenberg Sagen und Legenden BearbeitenDer ehemalige Braunschweiger Stadtheimatpfleger Wilhelm Bornstedt beschreibt in seiner Stockheimer Chronik die Sage von den Thieder Zwergen 7 Demnach hausten diese im Innern des Lindenberges und waren bei den Menschen ahnlich den Heinzelmannchen sehr beliebt Sie brachten den Armen oft Speisen und Trank insbesondere wohl gerne anlasslich von Hochzeitsfeiern und Kindstaufen Allerdings forderten sie ihr Geschirr stets gereinigt zuruck anderenfalls verweigerten sie die zukunftige Hilfeleistung Bornstedt berichtet dass derartige Legenden auch in Leiferde verbreitet waren Die Namensgebung Zwergenhohle ist auf diese Sagen zuruckzufuhren Dieser Hohle verdankt die Erschliessungsstrasse eines jungen Baugebietes am Sudwesthang des Berges den Namen An der Zwergenkuhle Verkehr BearbeitenEtwas nordwestlich des Lindenbergs verlauft die Bundesautobahn 39 mit der nahen Anschlussstelle Salzgitter Thiede und etwas ostlich die Bundesautobahn 36 mit der nahen Anschlussstelle Wolfenbuttel Nordwest Beide Autobahnen sind uber die durch Thiede fuhrende Landesstrasse 615 miteinander verbunden Diese kreuzt in der Ortschaft die westlich am Lindenberg vorbeifuhrende Bundesstrasse 248 Thiede Runingen von der etwas nordlich von Thiede ein zur Erhebung fuhrender Fahrweg abzweigt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lindenberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Theodor Muller Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 87 Braunschweig Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1962 Online Karte PDF 4 8 MB Stadt Konigslutter Naturhistorische Gesellschaft Hannover Niedersachsisches Landesamt fur Bodenforschung Hrsg Geologische Wanderkarte 1 100 000 Braunschweiger Land 1984 Eike Christian Hirsch Der beruhmte Herr Leibniz Eine Biographie C H Beck Munchen 2000 ISBN 3 406 45268 X S 275 Hartmut Alder Frank Opitz Der Grune Pfad eine okologische und historische Tour rund um Thiede Steterburg ProArt Thiede 2007 S 10ff Erneuerbare Energien BS Energy abgerufen am 26 September 2020 Wilhelm Bornstedt Chronik von Stockheim Siedlungsgeographie Sozial und Kulturgeschichte eines Braunschweigischen Dorfes Braunschweig 1967 S 256 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lindenberg Salzgitter Thiede amp oldid 224983822